Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Timeline: In der Nacht nach Stellas und Silanas Ankunft.
Ganz leise, Meter für Meter, huschte die kleine Gestalt auf Zehenspitzen den Gang entlang. Dann blieb sie, dicht neben der Wand, plötzlich stehen. Vorsichtig lugte Albero um die Ecke. Niemand war zu sehen oder zu hören. Nur noch den Gang entlang, und er hatte die Küche erreicht - wo er wieder erstmal ums Eck spähte. Eigentlich tat er ja nichts verbotenes. Er konnte eben nur nicht schlafen, wie es manchmal eben passierte, und wollte sich bloß einen Becher Ziegenmilch holen. Allerdings wollte er nicht riskieren, auf Drusus oder Nero zu stoßen, falls diese zufälligerweise dieselbe Idee hatten. Der Ärger in letzter Zeit, auch wenn seine Untat schon etwas zurücklag, hatte ihm auch so schon gereicht ...
Leise und zielsicher legte Albero die letzten paar Schritte zurück, die ihn von der Vorratskammer trennten. Doch gerade, als er leise die Tür öffnen wollte, hörte er plötlich ein Geräusch. Erschrocken fuhr er herum, nur um im nächsten Moment aus alter Gewohnheit unterm Tisch in Deckung zu gehen. Dort saß er nun und wunderte sich, wieso er jetzt schon wieder reagiert hatte, ohne vorher zu überlegen. Manchmal fragte er sich echt, ob er sich dieses Reflexhandeln jemals wieder abgewöhnen konnte ... Bei dem Gedaken zog sich schon wider sein Bauch schmerzhaft zusammen, da er ihn an seinen Traum von vorhin erinnerte. Im Traum war er wieder mit Thenia auf dem Marktplatz gewesen und hatte, wie auch damals in Wirklichkeit, plötzlich seinen Vater gesehen. Nur mit dem Unterschied, daß der Sklavenhändler im Traum noch fieser war als in echt ...
Beiträge: 331 Mitglied seit: 30.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
Stella konnte nicht schlafen. Es war hier einfach anders als zu Hause. Die Betten, die Räume, alles einfach. Silana schien das nicht zu interessieren, denn sie schlief tief und fest. Stella hatte es nicht mehr ausgehalten, mit offenen Augen dazuliegen und den ruhigen Atemzügen ihrer Schwester zu lauschen. Also war sie aufgestanden, um ein wenig herumzulaufen.
Nach kurzer Zeit hatte sie die Vorratskammer gefunden und beim Gedanken, an das leckere Essen, mit dem sie nun ihren aufkommenden Hunger stillen könnte, zog sich ein spitzbübisches Lächeln über ihr Gesicht. Es würde schon keiner was merken. Doch was war das? Kaum hatte sie ein paar Schritte auf die Vorratskammer zugemacht, hörte sie andere Schritte neben sich. Sie konnte gerade noch einen Aufschrei unterdrücken. "S-salve?" fragte sie schüchtern.
bearbeitet von Iulia Stella am 11.03.2010 16:12:42
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Viel Zeit, sich zu wundern, blieb Albero jedoch nicht. Anscheinend hatte das kleine Mädchen - soviel verriet die schattenhafte Gestalt ihm schonmal - ihn gehört, wie er unter dem Tisch abgetaucht war. Bestimmt war es eins von den Zwillingsmädchen, die Cousinen der jungen Herren, die heute hier angekommen waren. Ihre Stimme klang ziemlich ängstlich, aber kein Wunder, dieses große Haus war ihr sicher noch fremd. Albero schluckte nervös. Er erinnerte sich daran, wie unsicher er damals gewesen war, als er neu hier ankam. "S-Salve, Herrin", brachte er nun seinerseits ein wenig unsicher hervor. "Verzeihung, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich hab mich nur selbst, ähm ... erschreckt." Dies zuzugeben, trieb ihm eine gewisse Schamesröte in die Wangen, immerhin war er trotz seines niederen Standes als Sklave wohl ein paar Jahre älter als dieses römische Mädchen! Also gab er sich einen Ruck und kam schnurstracks unter dem Tisch hervor. "Ich bin Albero", stellte er sich nun, auf seine Höflichkeit besinnend, vor. "Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es mir bitte."
Beiträge: 331 Mitglied seit: 30.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
Schnell hatte Stella wieder Mut gewonnen. Ein Sklave also... "Du hast mich nicht erschreckt." entgegnete sie Albero in herablassendem Ton. "Und jetzt bring mir da etwas aus der Vorratskammer!" Das war ja noch einfacher, als sie gedacht hatte.
bearbeitet von Iulia Stella am 11.03.2010 16:16:11
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Albero mußte sich ob ihres Tonfalls tatsächlich ein Augenrollen verkneifen. Jedenfalls merkte man jetzt schon, daß dieses Mädchen mit Drusus verwandt war! "Kein Problem!" Dennoch warf er ihr ein gewinnendes Lächeln zu, da sie ihm unwissentlich einen kleinen Gefallen tat. Schließlich wollte er sowieso auch in die Vorratskammer. Ohne zu zögern stiefelte Albero nun in selbige hinein - soweit das barfuß ging, immerhin kam er gerade aus dem Bett - und betrachtete im Halbdunkel das Regal. Sollte man sie jetzt erwischen, würde es zumindest auf den ersten Blick so aussehen, als wäre er nur da, um Drusus' Cousine zu helfen. Was er ja auch wirklich tat und noch nicht mal ungern diesmal. "Möchtest du was bestimmtes?" Behutsam tastete er sich mit den Händen durchs Regal. "Hier ist Ziegenmilch ... Moretum ... getrocknetes Fleisch ... Puls ... Ah, und Acetaria!" fiel es ihm ein und seine Hand wanderte eine Etage höher.
Beiträge: 331 Mitglied seit: 30.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
Stella grinste zufrieden. Vielleicht würde es ja gar nicht so übel werden in Mogontiacum. "Von allem etwas!" antwortete Stella gebieterisch. Hoffentlich würde niemand ihren kleinen Ausflug bemerken. Aber selbst wenn, dann würde sie einfach das Ganze auf den Sklaven schieben. Ihr Grinsen wurde noch breiter.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Vor Schreck mußte Albero nun doch ein wenig husten. "Ähh ... von allen etwas?!" wiederholte er erstaunt. "Naaa gut, aber wenn ich dir einen Rat geben darf, Herrin ...", wahrscheinlich würde sie ihn dafür sowieo nur anmaulten, aber lieber jetzt, als wenn sie ihn später dafür anmaulte, daß er nichts gesagt hatte! "Vielleicht wäre es besser, wenn wir etwas weniger nehmen, damit die großen Herrschaften nichts merken. Sonst werden die vielleicht ungehalten sein ..."
Beiträge: 331 Mitglied seit: 30.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
"Hab ich nicht gesagt, von allem etwas?!" fuhr Stella Albero an. "Wenn ich das so sage, mein ich das auch so! Und wenn du jetzt nicht sofort tust, was ich sage, werde ich meiner Tante erzählen, das DU alles aufgegessen hast!" Stella wusste, dass Albero sich in einer Zwickmühle befand und sie genoss den Moment. Was stellte er sich auch so an? Sie hatte halt Hunger und ob sie nachts oder tagsüber aß, spielte doch im Grunde keine große Rolle.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
"Ist ja gut!" antwortete Albero schnell, nutzte allerdings die Dunkelheit dazu aus, Stella die Zunge rauszustrecken. So gut es ging, nahm er ein paar der Vorratsdosen an sich und kam gleich darauf mit dem Stapel zurück in die Küche. "Moment." Rasch verschwand er wieder, um ihr kleines Festmal mit Ziegenmilch, Puls und Moretum abzurunden. "So, ich glaub das wär alles." Er kratzte sich am Kopf, als ihm auffiel, daß er Platten und Becher vergessen hatte. Schwupps, war er zum entsprechenden Schrank gelaufen und hatte beides hervorgekramt. Ordentlich stellte er die Sachen - in einem gewissen Abstand zueinander, um dem Mädchen ja nicht zu nahe zu treten - auf dem Tisch ab. "Herrin? Ich weiß noch gar nicht, welche von beiden Zwillingen du bist?" erkundigte er sich dann vorsichtig nach ihrem Namen.
Beiträge: 331 Mitglied seit: 30.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
"Stella" antwortete sie knapp und begann dann zu essen. Sie musste feststellen, dass es wirklich köstlich schmeckte. Nach einer Weile fiel ihr Blick auf Albero und gegen ihren Willen überkam sie Mitleid. "Na los, bedien dich!" forderte sie den Sklaven auf.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Leicht mißmutig nippte Albero an seiner Ziegenmilch und sah eine Weile zu, wie Stella es sich schmecken ließ. "Danke", entfuhr es ihm überrascht, als das Mädchen ihn kurz darauf aufforderte, auch was zu nehmen. "Aber du solltest nicht so viel durcheinander essen!" warnte er sie. "Sonst kriegst du noch Bauchweh oder dir wird schlecht!" Während er redete, hatten seine Hände flink ein Stück vom Brot abgebrochen und etwas vom Moretum auf seine Platte getan.
Beiträge: 331 Mitglied seit: 30.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
Stella hatte gerade den Mund voller Essen, daher beantwortete sie Alberos Kommentar nur mit einem Augenrollen. Als sie schließlich wieder den Mund leer hatte, fragte sie Albero: "Wie lange dienst du denn schon in Mogontiacum?" Sie hielt zwar einen Sklaven nicht unbedingt für den passenden Gesprächspartner, doch sie hatte Lust sich zu unterhalten, denn die vorherige Stille, die nur durch Kaugeräusche unterbrochen worden war, hatte etwas beunruhigendes. Außerdem war sie neugierig, was Albero zu berichten hatte.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der Junge schluckte erstmal seinen Bissen Brot runter, bevor er Stella antwortete. "Ein paar Monate, ich war vorher bei einem anderen Herrn in Rigomagus. Meine Eltern waren schon Sklaven des Gens Pinarius, und ich auch, bis unser Herr gestorben ist. Er hat uns hierher weitervererbt", faßte er seinen Lebenslauf sehr grob zusammen, denn er war der Meinung, daß seine Zeit bei den Räubern dieses Mädchen ja wohl gar nichts anging!
Beiträge: 331 Mitglied seit: 30.01.2010 IP-Adresse: gespeichert
"Und wo sind deine Eltern jetzt?" fragte Stella interessiert und ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es Albero unangenehm sein könnte, darüber zu sprechen. Zu sehr war sie von ihren Gedanken abgelenkt, die sich um ihre eigenen Eltern und ihr früheres Leben drehten. Vielleicht verstand Albero sie ja, wo seine Eltern doch scheinbar auch nicht da waren. Doch dann schüttele Stella den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Albero war nur ein Sklave! Wie sollte er jemals verstehen können, was in einer Patrizierin wie ihr vorging. Sie musterte Albero und während sie auf eine Antwort wartete, fragte sie sich, ob er ihre Gefühlsregung wahrgenommen hatte.
Beiträge: 78 Mitglied seit: 15.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Jetzt mußte der blonde Junge erstmal überlegen, wie er diese Frage am besten beantworten konnte. Um die Antwort etwas hinauszuzögern, nahm er nun einen sehr großen Schluck Milch, stellte dann den Becher ab und wischte sich mit dem Handrücken den Milchbart von der Oberlippe. "Sie sind ... gestohlen worden", antwortete er vorsichtig. "Unser Reisetroß wurde überfallen und ... die Räuber ha'm Mama und Papa weiterverkauft." Nachdenklich starrte er in seinen Becher hinein, für einen Moment lang mit den Gedanken ganz weit weg. Er merkte tatsächlich nicht, daß es Stella ganz ähnlich ging wie ihm. Die Herrin hatte gesagt, er würde seinen Vater nie wiedersehen ... nur weil er versucht hatte, ihm auf dem Markt zu helfen ... na gut, und auch ein bißchen sich selbst, aber was war denn so schlimm daran, wenn er sich so sehr nach seinen Eltern sehnte ...? Schnell hob er den Becher wieder zum neuen Schluck an, so daß die Milch beinahe überschwappte.