Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 493 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
OT: Für das Lager weichen wir die strenge Postingreihenfolge auf. Aber bitte achtete darauf, daß niemand 10 X hintereinander postet, bevor die anderen konnten. Wer etwas ganz umfangreiches ausspielen möchte, dem sei ein Extra-Thread empfohlen
1. Abend
von Troß vorne
Alarichs Wagen war der erste, der das Lager erreichte. Sein Bruder begrüßte ihn und bis der Wagen an der vorgesehenen Stelle stand, verkniff sich Alarich alle Fragen. Den Aufbau des Lagers überließ er den Mägden und Knechten. "Swana, Liebes. Ich werde kurz mit Almar sprechen, ja? Sag bitte Bescheid, wenn Du mich brauchst." Er küßte sie liebevoll und drückte sie für einen Moment fest an sich. Dann schritt er seinem Bruder entgegen, der schon dabei war, den nächsten Wagen zu begrüßen. "Wie ist es bei euch gelaufen? Irgendwelche beunruhigenden Spuren? Oder sonst... irgendwelcher Ärger?"
Nur kurz begrüßte Almarius seinen Bruder und verwieß ihn dann an Raban und Ragnar, die nach seinem Ermessen eine wirklich gute Arbeit machten. Sie schienen sich sehr genau an dem zu halten was der Präfekt ihnen gesagt hatte. Sehr gut. Auch dass die anderen aus dem Dorf auf die Anweisungen hörten, beruhigte den Präfekten. Als dann sein Bruder auf ihn zu kam, saß Almarius ab. Er reichte ihm den Arm zur Begrüßung und nickte. Dabei wieß er wie nebenbei immer wieder einen Wagen an, wo es lang ging. Seine Körperhaltung zeigte deutlich das er es gewohnt war auf diese Weise Befehle zu geben. Und momnetan schien niemand diese in Frage zu stellen.
"Bis auf einen Baum, der aber keinerlei größere Schwierigkeiten barg, war es recht ruhig bei uns, Bester Bruder. Wir fanden keine Spuren oder andere Hinweise auf irgenwelche, wie auch immer geartete feindliche Bewegung. Die Männer an meiner Seite machen eine hervorragende Arbeit. Doch muss ich dich bitten sie recht bald aus der Verantwortung zu lösen. Ich habe sie angewiesen, zeitnah etwas zu essen, zu trinken und dann so gut es eben geht zu schlafen. Denn wir werden in aller Frühe diesen Platz vor euch, wieder verlassen, Alarich."
Nach diesem Bericht wand er sich dem nächsten Wagen zu und wieß ihn weiter an Ragnar und Raban. Es machte den Anschein als würde bald das Chaos regieren. Almarius musste sich einen abfälligen Kommentar bitter herunterschlucken. Denn bei den Römern würde es diese Disziplinlosigkeit nicht geben. Aus seinen Augen konnte er sein Unbehagen allerdings nicht ganz lösen.
Dabei sah er immer wieder zu den Wagen die an ihm vorbei fuhren. Er zeigte ihnen an langsam zu fahren, damit die Wiese nicht zu sehr aufweichen mochte. Auch suchten seine Augen wen ganz bestimmtes. Doch noch war Amalia, die schöne Heilerin nicht zu sehen.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf ~Schattenerkundung)
Während der letzten Stunden hatte Ragnar sich redlich bemüht, nur soweit auf Raban zu achten, wie es Almarius' Anweisungen entsprach. Er selbst war sogar ziemlich verblüfft darüber, wie gut ihre gemeinsame Zusammenarbeit klappte. Aber auch Raban schien sich große Mühe zu geben, sich einfach nur auf das Wesentliche zu konzentrieren - was Ragnar unwillkürlich an seine eigene Sklavenzeit erinnerte. Er selbst konnte auch ein Lied davon singen, daß es manchmal einfach besser war, Probleme 'wegzuarbeiten' und sich somit auf anfallende Aufgaben zu konzentrieren. Dennoch wußte er auch, daß er die Angelegenheit zwischen ihnen dringend klären mußte.
Nun aber galt es als erstes, den eintreffenden Familien ihre Position auf dem Lagerplatz zuzuweisen. So übernahmen sie abwechselnd Wagen für Wagen, Raban jeden zweiten und er selbst jeden ersten. Daß sie dabei gleichzeitig Abstände einhalten und einen schier endlosen Fluß an Fragen zu beantworten hatten, tat Ragnars Konzentration nur einen geringen Abbruch. Nur ab und zu erwischte er sich selbst dabei, wie er nach Amalias Wagen Ausschau hielt. Da sie ganz hinten im Troß reisten, dauerte es eben seine Zeit, bis auch sie ankommen würden. Umso schneller war da die Mundpropaganda um das Geschehen in der Vorhut. Und spätestens, wenn die Nachricht, daß alles gut gegangen war, Furhild erreichte, würden auch die letzten in der langen Reihe davon erfahren.
Rasch füllte sich die Wiese, bis selbst der Abstand zu dem kleinen Bach soweit geschrumpft war, daß der Weg dorthin nicht allzu viele Wachen in Anspruch nahm. Die ersten Familien hatten bereits ihre Felle von den Wägen geladen und waren damit beschäftigt, eine einigermaßen bequeme Lagerstatt für sich aufzubauen. Mit dem allmählich schwindenden Licht spürte Ragnar nun doch die Müdigkeit in den Knochen. Gleichzeitig fühlte er eine gewisse Unruhe in sich aufsteigen, da es nicht mehr lange dauern konnte, bis seine Familie den Lagerplatz erreichte. Soeben hatten er und Raban nochmals den Abstand zweier Wägen gekümmert, der sowohl den Schutz der Menschen als auch eine sichere Flucht derselben gewährleisten mußte. Auch, wenn bisher alles gut gegangen war, war es lebensnotwendig, mit allem und jedem zu rechnen. Ragnar war nicht wirklich überrascht, daß nach einiger Zeit Alarich zu ihnen stieß. Als Rich war es auch seine Aufgabe, über sämtliche Vorkehrungen und weiteren Pläne bescheid zu wissen.
Beiträge: 3715 Mitglied seit: 24.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
pp: Tross vorne
Vom Rumpeln des Wagens auf die Wiese, die für das Nachtlager vorgesehen war, erwachte Swana wieder und rieb sich verschlafen die Augen. Entschuldigend lächelte sie Alarich an, denn für ihn war es bestimmt auch eine unangenheme Haltung, wenn sie die gnaze Zeit an seiner Schulter gelehnt hatte und geschlafen hatte.
Die junge Richfrau nickte, "Ja, geh nur. Ich würde gerne später noch etwas mit dir besprechen, aber das hat bis nachher Zeit", meinte sie leise und erwiederte seinen liebevollen Kuss und genoss die innige Umarmung. Mit einem Lächeln sah Swana ihm noch hinterher, bevor sie sich zu den Knechten und Mägden gesellte und ihnen ihre Aufgaben zuwies.
Sie selbst richtete das Lager für sich und Alarich und kümmerte sich danach ums Essen.
Beiträge: 927 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
=> Fortsetzung von Tross mitte / 1. Tagesreise
Kurz vor dem dunkel werden erreichten sie die Stelle, die von der Vorhut für das Lager des Trosses ausgesucht worden war. Roald wechselte von seiner Seite des Trosses auf die von Rodrik. „Habt ihr für heute Nacht einen Platz zum schlafen? Wenn nicht, dann bleibt doch einfach bei uns.“ bot er dem jungen Krieger an.
Alles war bestens von der Vorhut organisiert worden, so dass die Wagen von Almarius, Ragnar und Raban einzeln an die richtigen Stellen geleitet wurden. Roald begleitete den Wagen bis zu dem Punkt, an dem er für die Nacht stehen sollte. Anschließend half er seiner Frau vom Wagen, die diesen auf dem letzten Stück tapfer gelenkt hatte. „Komm, meine Blume.“ hilfsbereit hielt er ihre die Arme entgegen, so dass sie vom Wagen springen konnte.
Beiträge: 43 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
<--- Umgebung | Tross Mitte
Gerade als er beim Aushelfen bei einem Wagen fertig war, sah Rodrik Roald wieder auf sich zukommen. Er hatte sich den Tag über ziemlich gut mit dem Mann arrangiert und in ihm eine Art 'Verbündeten' gefunden, der viele seiner Ansichten teilte, und den er deswegen schätzte. Fragend hob er die Brauen, als Roald ihn ansprach. Und er lächelte erfreut über diese Einladung. "Ich schätze, dass wir damit dann wohl einen Platz für die Nacht gefunden haben dürften... ich danke dir für dein freundliches Angebot, Roald", entgegnete Rodrik. Es war nicht übermäßig herzlich oder vor Freude überschäumend, aber es war dem Blonden durchaus anzusehen, dass er Roald sehr verbunden war.
Rodrik sah sich einen langen Moment um, während Roald seiner Blume (Rodrik verdrehte grinsend die Augen) vom Wagen half. Er konnte jetzt wieder ein paar neue Gesichter entdecken, die er den Tag über noch nicht gesehen hatte bei seinem Teil des Trosses. Wessen Gesicht er aber noch immer vermisste, war das von Adele. Naja... sie würde schon wieder auftauchen. Hoffte er (wider jeder Vernunft natürlich). Sodann machte der junge Krieger sich auf, sein Pferd zu holen. Er brauchte hier schließlich seine Sachen und die von Adele. "Ich bin bald wieder zurück...", meinte Rodrik noch in Richtung Roalds und Yelvas, als er sich auf die 'Suche' nach Ross und Schwester machte.
Rasch fing Marwin an, zu helfen wo es ging. Zuerst beim eigenen Wagen und dann bei den Aufgaben, die zu tun waren, um sich zu schützen. Bis jetzt war er schließlich nur 'gegangen'. Da hatte er genug Energie, um nun mit Elan beim erstellen des Lagers zu helfen.
Die Wagen wurden von dem Richbruder angenommen, von Ragnar und Raban weitergeleitet und standen recht gut, wie der Junge fand. Bei allem sah er sich immer wieder nach einem bekannten Gesicht um. Allein Godwinas Gesicht im Schatten des Tages zu erahnen, gab Marwin neue Energie. Er wollte für sie beide Stark sein. Dabei wusste er nicht einmal was das bedeutete. Natürlich versuchte er auch Furhild zu helfen, würde es aber nicht auf einen Streit ankommen lassen.
Sobald die erste Kraft weichen mochte, sah er sich auch nach Adele um. Nun wurde er neugierig, bei welcher Familie diese wohl stehen mochte.
Beiträge: 218 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
cf: Tross vorne
Dagny setzte sich ganz allein an einen Baum gelehnt auf den Boden. Ihre Eltern wollte sie im Moment nicht um sich haben, sie wollte eigentlich niemandem begegnen aus der Nähe. Grund hierfür war einfach, dass sie Angst davor hatte, noch mehr Visionen zu erhalten, die mit der jeweiligen Person zu tun hatten, die mit ihr sprach. Diese Angst war immer größer geworden mit jedem Schritt den sie tätigte. Aber andererseits wollte sie eigentlich auch nicht allein sein. Es war ein Zwiespalt der sie innerlich zerriss. In ihr gingen Dinge vor, die sich kaum jemand vorstellen konnte. Nach außen hin erschien sie nur ängstlich und angespannt, aber innerlich schrie sie so laut sie konnte, sie weinte und brüllte ihre Angst und ihren Schmerz über ihre Gewissheiten hinaus. Zumindest war sie jetzt wieder in dem Glauben, dass es Gewissheiten waren, die sie immer wieder einholten, die sie gesehen hatte. Thyra hatte vor einiger Zeit etwas anderes gesagt aber das war nun so weit weg, und sie, die Wala, war auch weit weg von Dagny. Sie konnte sie nirgens entdecken. Und deshalb nahm die irrationale Angst überhand, und sie musste sich wirklich zusammenreißen, nicht loszuweinen oder zu schreien. Immer wieder sah sie die Bilder aus ihrer damaligen Vision vor dem geistigen Auge, klarer als jemals zuvor! Sie wurde die Bilder nicht los, sie hatte all ihre Stärke in diesem Moment verloren. Alles Training bei Thyra im Heiligtum hatte wohl versagt...sie war jetzt nicht stark genug, dagegen anzukämpfen. Sie begann zu zittern, eine Reaktion auf ihre innerliche Anspannung und dem unterdrückten Willen, zu schreien und zu weinen. Eine Träne lief aus ihrem rechten Auge, dies konnte sie nicht verhindern. Sie wischte sie nicht ab, sondern ließ sie einfach herunterrinnen...
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
(cf: Tross vorne)
Mathi
Zwar war Mathi für den Rest der Strecke lieber bei seinen Eltern geblieben, aber er war doch weiterhin tapfer neben dem Wagen hergelaufen, wie auch sein Vater. Da das schlechte Gewissen des kleinen Jungen wieder beruhigt war, mußte nun Donald das andauernde Geplapper seines Sohnes ertragen, was ihm nicht wirklich etwas ausmachte. Mathi hingegen war froh, daß er jemanden zum Reden hatte. Seine Gedanken schweiften immer noch um die Römer, darüber, wo sie nun landen würden und gleichzeitig war er mal wieder aufgeregt darüber, daß er sehr bald ein kleines Geschwisterchen haben würde. Entsprechend schwer war es für Außenstehende, den Gedankensprüngen des Jungen zu folgen, was diesem allerdings nicht bewußt war.
Als es allmählich dunkel wurde, mußte Mathi sich selbst gegenüber zugeben, daß ihm so langsam die Füße weh taten. Nach und nach wurde sein Gequassel weniger, er lief ein bißchen langsamer, mehr im hinteren Bereich ihres Wagens. Darauf steigen wollte er jedoch nicht! So lange konnte es ja nicht mehr dauern, bis sie einen Platz zum Übernachten finden würden. Dazu war die Vorhut ja auch vorausgeritten, zumindest konnte er das den Worten der Erwachsenen um sich herum entnehmen. Prompt fiel Mathi eine neue Frage ein, und während er flugs wieder nach vorne zu seinem Vater flitzte, wunderte er sich, warum sie ihm nicht früher eingefallen war.
Der Rest des Weges wurde dahingehend abgekürzt, daß Donald seinem Sohn erklärte, warum manche Almar, den Bruder des Richs, auch Almarius nannten. Mathi war fast schon erstaunt, wie schnell sie schließlich den Lagerplatz erreicht hatten. Es standen schon viele Wagen über den Platz verteilt. Der Händler von den Chatten trat sogleich auf ihren Wagen zu und gab seinem Vater Anweisungen, wo sie ihn abstellen konnten. Mathi gähnte verhalten, als er einen Rundblick über den Platz warf. Weiter hinten standen Alarich und Almarius und redeten über irgendwas, überhaupt wimmelte es überall von Erwachsenen, die wichtige Dinge besprachen oder geschäftig hin und her eilten.
Auf einmal blieb Mathis Blick an einer bekannten Gestalt hängen, die an einem Baum gelehnt saß. "Dagny!" rief er erfreut. Einen Moment später war er bereits zu ihr hin gelaufen. Sie sah schon wieder so traurig aus ... Wobei traurig nicht wirklich stimmte, wie er fand. Irgendwie sah sie aus, als hätte sie sich inmitten all dieser Menschen verlaufen. Obwohl das ja nicht möglich war, aber trotzdem sah sie so aus. "Hast du immer noch Angst?" Das war mehr eine Feststellung, als eine Frage. Froh darum, daß er nun sitzen konnte, ließ Mathi sich neben dem älteren Mädchen im Gras nieder.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
pp: Tross mitte
Livia eilte rasch zu Marwin. "Marwin, ich muss kurz mit dir reden!", meinte sie leise und trat zu ihrem älteren Ziehsohn. "Marwin, ich ... es tut mir Leid, dass ich heute morgen so harsch zu dir war!" Sie hielt für einen Moment inne: "Das war nicht gerecht, das weiß ich! Aber ich hatte einfach Angst um dich, kannst du das verstehen?" Verdammt, warum traten ihr jetzt Tränen in die Augen? Livia hatte weder besonders nahe am Wasser gebaut, noch gehörte sie zu jenen Frauen, die versuchten, die Männer mit Krokodilstränen um den Finger zu wickeln. Aber die Schwangerschaft, die Livia nun nicht mehr so einfach abtun konnte, dazu war sie zu weit fortgeschritten und die dauernde Angst der letzten Tage hatten ihr einfach mehr abverlangt, als gut für die junge Römerin war. Und dann tat ihr Sohn ihr Leid. Sie wusste selbst, was es bedeuten konnte, wenn man, ohne es zu wollen, ein Versprechen nicht halten konnte. Wie gerne hätte sie Marwin irgendwie aufgeheitert, ihm gezeigt, wie gut sie ihn verstand. Aber sie wollte ihm irgendwelche peinlichen Szenen ersparen, so strich sie ihm nur ganz kurz über die Wange. "Bitte, lass uns nicht streiten! Wir haben die Heimat verloren, wir dürfen nicht auch noch uns gegenseitig verlieren!" ...wenn ich am Ende noch einmal Mann und KInd begraben muss, ertrage ich einen weiteren Verlust nicht! setzte sie in Gedanken hinzu.
Beiträge: 218 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Dagny sah zu Mathi, der sich neben ihn setzte und wischte sich die Träne weg. Wie sollte sie ihm das nur erklären? Am besten garnicht...oder nur zum Teil oder...nur angedeutet. Jetzt, da er bei ihr war, dachte sie wieder an das kurze, was sie explizit mit ihm in ihrem Kopf gesehen hatte. Das ist nicht wahr!!! Das wird nicht passieren!!!, schimpfte sie sich im Kopf. Das durfte nicht passieren, und das würde auch nicht passieren. Immer schön sich einreden, dass das nur Möglichkeiten waren, die nicht eintreten mussten. "Heilsa....nun....naja...also....ja, ich habe furchtbare Angst! Aber das kannst du nicht verstehen...das versteht niemand...außer Thyra...ich wünschte ich könnte mit ihr sprechen...ich brauche sie jetzt dringend...weißt du wo sie ist?" Fast flehend sah sie ihn an, hoffend, dass er sie irgendwo gesehen hatte...
Noch immer suchten Marwins Augen Adele und Godwina doch er fand sie nicht. Noch nicht. Dann kam seine Mutter zu ihm und er blieb ruhig stehen um ihr zu zuhören. Ihre Worte machten ihn ein wenig traurig. Ihre Berührung empfand er ausnahmsweise nicht als nervig. Nein, es beruhigte ihn sogar ein wenig. Marwin brauchte ein wenig, um sich über alles klar zu werden. Dabei sah er sie ruhig an. Schließlich nickte der Junge und legte seine Hände auf Livias Arme.
"Wir streiten uns nicht mehr und werden uns auch nicht verlieren, versprochen Mam."
Dann nahm er sie in den Arm. Auch er brauchte dies jetzt. Ihre Träne spiegelte sich in seinen Augen und Marwin bekämpfte die Trauer nicht. Nicht dieses mal. Leise weinte er und drückte sich fester an Livia.
"Es ist nur.... Falko ist ...ein Freund. Ich werde ihn in Wallhalla wiedersehen, oder?...Ich muss nur ein Krieger werden...dann werde ich ihn wiedersehen. Bitte, Mam... sei nicht böse mit mir..."
Weitere Worte kamen nicht mehr aus seinem Mund. Er vergrub sein Gesicht im Stoff von Livias Kleidung. Erst nach einigen Minuten drückte er sich wieder von ihr und rieb sich die Tränen aus dem Gesicht. So war doch kein Krieger, kein Mann. Schniefend richtete Marwin seine Haltung und sah sich nach seiner Axt um, die bei der Umarmung zu Boden gefallen war. Langsam hob er sie auf und sah Livia mit nun um einiges gefasster an. Es schien als seien seine Tränen versiegt und etwas in ihm hatte sich verändert. Doch bevor er sich weiter an die Arbeit machen würde oder nach den beiden Mädels suchen mochte, wartete der Junge auf die Antwort seiner Mutter. Denn er wollte das es Livia gut ging. Er mochte sie so sehr, ... sie war seine Mutter. Sein Herz hatte diese Entscheidung bereits getroffen und der Junge war sehr glücklich mit dieser.
Beiträge: 1043 Mitglied seit: 10.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Marwins Worte erleichterten Livia sehr. Also war das noch kein solcher Schlag gewesen, dass Marwin sich enttäuscht von der FAmilie abwandte. Gerade bei ihm, dessen Vertrauen von seinen leiblichen Eltern so tief erschüttert worden war, hatte Livia ständig eine leise Angst, ihn zu verlieren, ihm nicht das geben zu können, was er brauchte.
Als ihr Ziehsohn sie in den Arm nahm, hätte Livia beinahe aufgeschluchzt. Sie war am Ende mit ihren Nerven. Die Angst um Grim und Lucan setzte ihr weit mehr zu, als sie zugab, aber sie wusste, dass sie für Marwin stark sein würde. Wenn sie irgendwo gewesen wäre, hätte Grim sich sicherlich auch nicht gehen lassen!
Als Marwin zu weinen begann, drückte Livia ihn fest an sich, aber sie konnte ihre eigenen Tränen nun auch nicht mehr zurückhalten. Die Gefühle wurden auch für Livia zu stark, um sie weiterhin zu kontrollieren. Aber sie hielt ihren Sohn fest, versuchte ihm Halt zu bieten, denn darin fand auch sie Halt.
"Ich weiß, dass du einen Freund verlierst, Marwin! Und ich hätte es allen, die im Dorf bleiben mussten, so sehr gewünscht, mitkommen zu können, denn ich weiß zu gut, was mit ihnen geschehen wird, aber daran kann niemand etwas ändern, außer den römischen Befehlshabern. Aber ich glaube fest daran, dass du Falko irgendwo wieder sehen wirst. Ob nun in Walhalla oder sonst irgendwo vermag ich dir nicht zu sagen, aber ja, sehen wirst du ihn sicher."
Dann sprach der Junge davon, Krieger werden zu wollen. Auch Livias Stimme hörte man nun an, wie viel Angst, wie viel Qual sie die letzten Tage zurückgedrängt hatte, aber dennoch klang sie ruhig: "Ich habe keinen Grund, dir böse zu sein, Marwin. Du bist noch jung, du hast noch alles REcht dazu, gegen Zustände aufzubegehren, die dir unmöglich erscheinen! Und wenn du Krieger werden möchtest, dir wirklich sicher bist, das zu wollen, habe ich nicht das geringste Recht, es dir zu verwehren." Sie biss sich erneut auf die ohnehin schon wunden Lippen und diesmal begann diese tatsächlich leicht zu bluten, aber das bemerkte Livia nicht einmal. "Ich will nicht lügen, Marwin, dieser Weg heißt, dass ich mir auch um dich viele Sorgen machen werde. Ich habe schon einen Mann und einen Sohn an den Krieg verloren, ich will das nicht noch einmal erleben müssen, aber ich wäre in der Tat eine sehr selbstsüchtige Mutter, wenn ich deshalb sagen würde, Ich will nicht, dass du Krieger wirst! Egal für welchen Weg du dich auch immer entscheidest, so lange es ein respektabler Weg ist, werde ich immer hinter dir stehen, das verspreche ich dir!"
So wenig es ihr auch gefiel, dass Marwin Krieger werden wollte, sie würde ihn, wie es die Pflicht einer Mutter war, unterstützen. Sie könnte auch gar nicht anders, denn sie liebte den Jungen wie eine Mutter ihr Kind nun einmal liebte.
Beiträge: 200 Mitglied seit: 30.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
cf.: Tross mitte
Yelva war froh endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, denn das lenken des Wagens war nicht wirklich etwas, das ihr spaß gemacht hatte und wobei sie das Gefühl gehabt hatte es richtig zu machen. Alles war wirklich gut organisiert, sodass die Wagen nach und nach an ihrer Stelle zum stehen kamen und die Menschen sich daran machten ein Nachtlager zu errichten. Yelvas Rücken schmerzte, denn die ganze Zeit hatte sie Ariald getragen und der kleine Junge war nicht mehr gerade der leichteste. Liebevoll strich sie ihrem schlafenden Sohn über den Kopf und küsste ihn sanft darauf. Den ganzen Weg hier her, hatte Ariald nur einmal geweint gehabt, ansonsten hatte er mit großen Augen seine Umgebung betrachtet. Welch Glück dass ihr Sohn ein so ruhiges Gemüt hatte und sich nicht durch die 'Flucht aus dem Dorf' beunruhigt wurde.
Beiträge: 314 Mitglied seit: 23.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
cf.: Tross mitte
Áuf dem Lagerplatz angekommen, hielt Maíghread ausschau nach Yngve. Sie wusste nicht genau ob er diese Nacht zum Lagerplatz kommen würde, denn sie und ihr Mann hatten keine Gelegenheit mehr gehabt genau darüber zu sprechen. Die Heilerin bemerkte nicht wie Yngves Mutter, Matilda, neben sie getreten war. Diese legte ihrer Schwägerin einen Arm um die Schulter und zog sie an sich. "Komm, solange Yngve noch nicht hier ist, bleibst du einfach bei uns."
12.02.2010 13:57:51
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