Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
~Einige Stunden vor Schattenaufbruch | In der Morgendämmerung
Almarius hatte geholfen wo es ging, gab jedem, der zu ihm kam ein Rreiterschwert, bis er keines, bis auf sein eigenes, mehr in seinem Besitz hatte. Am Vorabend war er zu den Männern gegangen, die ihn begleiten sollten, denn an diesem Morgen ging es um einiges früher los, als für alle anderen. Die Nacht hatte er gewohnt ruhig geschlafen. Nur am Morgen fiel es ihm schwer sich zu verabschieden. Doch all seine Bedenken und Ängste sah man ihm nicht an. Zumindest hoffte er dies. Auch wenn seine Brüder sicher in seinen Augen würden lesen können. Almarius trug seine Rüstung, die gut gepflegt und an der sein Umhang befestigt war. Ebenso trug er seinen guten Helm. Als sich alle in der Nähe des Tors zusammengefunden hatten, machte der Präfekt sich einen kurzen Überblick, sah dabei auch die Hunde, die die Vorhut begleiten sollten. Ein Nicken zu dem jeweiligen Krieger, der diese führen sollte zeigte das offenbar alles in Ordnung war.
Er ließ den Männern ein wenig Zeit, die sie noch benötigten, um sich zu verabschieden. Die Pferde waren leicht bepackt, wobei jeder auch Nahrung sowie eine Decke mit hatte. Darauf hatte Almarius bestanden, damit sie auf alles vorbereitet waren. Sein groß gewachsenes, römisches Pferd zeigte keinerlei Nervosität, obwohl es ganz sicher jene des Reiters zu spüren vermochte. Ungewohnt knappe Worte solltren allen Kriegern seines Trupps zeigen, dass es los ging. Am Tor standen einige Dorfbewohner zum Abschied. Almarius nickte nur, suchte aber mit den Augen nach einer ganz besonderen Person. Doch lange ließ er sich nicht von solchen Gedanken ablenken. Weder war es rechtens noch schicklich.
OOC: Bitte achtet unbedingt auf die Postingreihenfolge, Danke Edit: OOC; Wir besprechen es per PN oder ICQ wenn wir beide da sind(Deinen Post lösche ich ;-))
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Schon früh hatten ihn die Männer aus dem Schlaf gerissen. Der Aufbruch der Vorhut war einige Stunden vor dem Tross und das bedeutete, er musste das Lager schon vor der Dämmerung verlassen. Kühle Luft und ein leichter Nebel lagen über dem Dorf und wäre es nicht so betriebsam gewesen, dass es fast etwas unheimliches an sich hatte, dann wäre es wohl ein sehr friedliches Erwachsen der Natur gewesen. Raban atmete ein paar Mal tief ein, um den letzten Rest Schlaf aus seinen Gliedern zu vertreiben. Mehr als ein schnelles Mahl in Yngves Hütte war nicht möglich, ehe er sich auf den Weg zu den anderen Männern machen musste. Am Abend zuvor hatte er noch einmal mit Bernward gesprochen und er hatte ihn gebeten, in der Vorhut mitzugehen statt bei Yngves kleiner Familie zu bleiben. Raban war über diesen Vorschlag sehr überrascht gewesen, doch der Fischer meinte, dort könnte er dem Dorf nützlicher sein und sich vielleicht auch mit Ragnar aussprechen. Dagegen hatte der Händler nichts einwenden können. Schließlich hatte er einiges gut zu machen... Als er zu Almarius trat, sein Pferd an den Zügeln führend, waren seine Gedanken nur bei einer Person. Er hoffte inständig, Isolde würde nichts zustoßen. Was, wenn er sie niemals wiedersehen würde? Er schluckte. Nein, das durfte er nicht denken. Zum ersten Mal in seinem Leben nahm er die Römer als Bedrohung war. Sie wollten ihm das Liebste nehmen, was er hatte und das warf Raban völlig aus der Bahn. In den letzten tagen hatte er noch weniger gewusst, wohin er gehörte, wer er überhaupt war. Die Liebe zu Isolde gab ihm Halt, aber sie konnte seine innere Zerrissenheit nur wenig lindern. Es war alles zu viel und er wünschte sich nichts sehnlicher, als ein wenig Ruhe. Doch gerade das war jetzt unmöglich.
Beiträge: 287 Mitglied seit: 19.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Schon früh war er aufgestanden, nach einer sehr unruhigen Nacht. Jandrik hatte sich auf dem Lager hin und her gewälzt, immer wieder umringt von seltsamen Träumen, in denen sich das Gesicht seiner Schwester mit Schlachtrufen und Schreien von Sterbenden mischte. Kaum dass er die Augen aufgeschlagen hatte, war die bittere Realität auf ihn eingestürzt, obwohl er gehofft hatte, all das wäre nur ein Traum gewesen. Die Flucht. Die Schreie. In seinem wirren Kopf war der vage Gedanke aufgekeimt, dass es der jungen Dagny immer so ergehen mochte. Unkontrollierbare Bilder im Kopf. Einmal in seinem Leben war er fast dankbar gewesen, dass seine Schwester das nicht mehr miterleben musste. Seine Eltern und er hatten sich noch ein hastiges Frühstück gegönnt, dann war Jandrik mit dem struppigen Pferd der Familie zusammen mit den Männern aufgebrochen. Sigrid und Hademar würden mit dem Tross losziehen, die Brüder bei ihnen. Jandrik hatte einen letzten Blick zurück auf die Hütte, das Dorf und seine Familie geworfen. Vielleicht würde er sie nie wieder sehen. Ein kurzer Abschied von den geliebten Brüdern, eine letzte Umarmung von seiner Mutter. Alle taten sie so, als wären sie stark. Sogar seine Mutter konnte ihre Tränen verbergen, wohl aber nicht die tiefe Sorge, die in ihr Gesicht gebrannt war. Sie wirkte noch blasser und trauriger als sonst. Nun verlor sie vielleicht auch ihre Söhne. Das letzte Mal. So viele letzte Male in seinem Leben. Abschied, das riss wieder alte Wunden auf. Rasch hatte er sich abgewandt. Das Leid und die Angst der Dorfbewohner hatte er nicht ertragen. Es war gut, dass er eine Aufgabe hatte, die ihn beschäftigte. Als Jäger war er geübt darin, Spuren zu lesen und zu deuten, damit konnte er den Männern von großem Nutzen sein.
Zumindest Raban und Jandrik waren da, doch dieser Ragnar fehlte. Almarius hatte keine Zeit gehabt, um auf diesen zu warten. Doch ohne Zweifel würde er sich einiges anhören müssen. Bevor er losgeritten war, hatte Amalia ihn aufgesucht. Nun hatte er ein wenig frische Minze bei sich und ein Blatt bereits in den Fingern zerrieben. Sie hatte ihm alles gute gewünscht und aufmunternde Worte gefunden. Er selbst hatte mit erstaunlich wenigen Worten ihr versichert gehabt, heile und mit allen Männern wieder zum Tross zurück zu kommen. Er wusste das er es nicht hätte sagen dürfen, doch zum ersten mal war es ihm ein Bedürfniss dies zu behaupten und damit Amalia ein besseres Gefühl zu geben.
Die Männer die bei ihm waren wirkten eher unerfahren. Jedenfalls für jemanden der so viele Jahre bei den Römern gedient hatte und am Ende sogar Präfekt war. Man hatte ihm gesagt, das Jandrik ein Späher war und nahm so ersteinmal die Position neben ihm ein.
"Jandrik der Jäger, so sagte man mir. Ist dies korrekt, so möchte ich dich bitten die beiden Hunde zu dir zu nehmen und somit auch als Hundeführer die Vorhut zu verstärken. Deine Fähigkeiten als Spurenleser sollen recht brauchbar sein, ist dem so, Jandrik? So solltest du ein wenig vor uns deinen Weg reiten und uns ein TZeichen geben, sobalt du etwas seltsames entdeckst. Ich will hoffen das ihr auch ausreichend Äxte bei euch führt, falls wir den Weg frei machen müssen."
Der Präfekt wand sich Raban zu. Dieser wirkte ein wenig abgelenkt. Er winkte ihm zu, das dieser an seine Seite kommen mochte, sobalt Jandrik den Worten von Almarius zustimmen würde. Denn es gefiel ihm nicht, das einer der Männer abgelenkt wirkte. Das war nicht gut... vorallem da sie nun einer weniger waren und im Falle eines Kampfes nicht wirklich viel entgegen zu setzen hatten. So war ein klarer Kopf besonders wichtig.
"Raban? Ich weiß genau das es schwer ist. Glaube mir, wenn ich dir versichere, dass ich viele Kämpfe habe durchstehen müssen. Egal was dich belastet. Raban, ich beschwöre dich um unser aller Leben willen, denke nun nicht an solche Momente, die dich ablenken sondern vielmehr an solche die dich zu einem Kämpfer machen. Sollte etwas geschehen und der Kampf erscheint unausweichlich so schützen wir uns gegenseitig die Seiten. So schütz du das meine und ich das deine Leben. Vergiss niemals, hellwach und aufmerksam zu sein."
Diese Worte sollten reichen. Zumindest hoffte Almarius dies. Sollte der Händler noch Zeit brauchen, dann besser jetzt als später, wenn es ernst werden konnte. Almarius wurde mit jeder Stunde wütender auf diesen Germanen der auf solch riskanter Weise die Vorhut im Stich gelassen hatte. Für einen Präfekten, römischen Soldaten und Germanen, der seine Familie schützen will, gab es kaum ein schlimmeres Verbrechen.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
(pp Schattenaufbruch)
Obgleich er sich bemüht hatte, alles möglichst früh und gewissenhaft zu regeln, war Ragnar erst losgeritten, als der Troß sich kurz vorm Aufbruch befand. Zudem konnte er seinem Pferd nicht zumuten, den langen Weg im erhöhten Tempo zurückzulegen. Um Vollas Kräfte zu schonen und trotzdem zügig voranzukommen, ließ er sie in regelmläßigen Abständen zwischen flottem Trab und Schritt wechseln. Ruhig und gefaßt begegnete er den Blicken, die ihm folgten. Nur in seinen Augen mochte man erkennen, wie sehr auch er die unterschwellingen Gefühle, welche in den Gesichtern ringsum zu lesen waren, mit den anderen Dorfbewohnern teilte.
Schweigend passierte Ragnar die schier endlose Reihe von Wagen, Vieh und Menschen. Immer wieder wanderten seine Gedanken zurück zu seiner Familie - zu Romaeus, der gleichzeitig aufgeregt und verwirrt wegen der Reise war; zu Larcia, deren Liebe und Nähe er gestern Abend für lange Zeit - und möglicherweise für immer - zuletzt gespürt hatte. Zu Pharamond, den er bis vor einem Jahr beinahe tot geglaubt hatte, ehe er mit ihm und Amalia nach so langer Zeit wieder vereint worden war. Bereits am frühen Morgen hatte sein älterer Bruder sich der Nachhut angeschlossen und ihm die restliche Verantwortung übertragen, für die Sicherheit der Familie zu sorgen. Diesen Auftrag hatte Ragnar so gut er konnte erfüllt, und nun ritt er seiner Pflicht als Krieger entgegen. Je näher er der Vorhut kam, desto mehr zwang Ragnar sich innerlich, seine Gedanken auf das zu konzentrieren, was vor ihm liegen mochte. Er durfte sich nicht von Gefühlen oder Ängsten ablenken lassen, sondern mußte auf Almarius' Befehle achten. Erst recht, falls sie in einen Kampf verwickelt werden sollten.
Einige Stunden waren vergangen, als die Vorhut endlich in Sichtweite kam. Ohne zu zögern trieb Ragnar seine Stute erneut an. Den Rest der Strecke holte er im leichten Galopp auf, um Volla schließlich neben dem Tier des jungen Jandrik zum Stehen zu bringen. Lobend klopfte er seinem Pferd den Hals, während er sich zugleich an Almarius wandte: "Bitte entschuldige meine Verspätung, Almarius. Mein Bruder Pharamond ist in der Nachhut und ich mußte noch einige Sachen in seinem Namen erledigen."
OOC: Damit wir mit der Reihenfolge nicht durcheinander kommen, poste ich an dieser Stelle mal. Anschließend wäre dann wieder Raban drann.
IC: Almarius hatte die Antworten der beiden Männer abgewartet, blieb aber ansonsten recht ruhig. Seine Ernsthaftigkeit sollte die anderen anstecken und auch ein wenig Selbstsicherheit spenden. Der erfahrene Krieger wusste wie wichtig es war, als 'Vorgesetzter' entsprechend zu wirken, damit die anderen Vertrauen in einem haben mochten.
Nach Stunden kam ein Geräusch von hinter ihnen und Almarius wand sich um. Rasch erkannte er wer da kam. Mit funkelnden Augen besah er sich den Germanen und wartete ab was diese zu sagen hatte. Als er zu ihnen kam, war Jandrik wieder bei der Gruppe. Als Späher würde er sicher immer wieder voranreiten müssen.
Was er hörte machte ihn wütend doch wenigstens nutzte der Bengel den richtigen Namen des Präfekten. Woher auch immer er diesen hatte.
"Ragnar war dein Name, nicht war? Nun, Ragnar. Ich kann nicht gutheißen das du deine Pflichten als Krieger vernachlässigt hast. Doch ich weiß das Germanen dazu neigen ihr Dasein als Bauer und Familienmitglied überzubewerten. Wir können deinen Fehler nicht ungeschehen machen, doch ich gehe davon aus das es bei diesem einen Fehler bleiben wird, Ragnar, Bruder des Pharamond. Wenn ich richtig informiert bin."
Sicher, es waren harte Worte, aber sie waren in Almarius' Augen notwendig. Und damit war es auch schon vergessen. Der Präfekt war niemand der etwas besonders lange nachtrug. Nun gab es ganz andere Gedanken und Fragen. So ritt er an die Seite des jungen Mannes und fixierte diesen kurz mit den kühlen Augen eines Soldaten.
Doch der Blick wurde bald wieder etwas weicher. Nachdem er sich vergewissert hatte, das ansonsten alles gut verlief in der doch eher unerfahrenen Truppe, sprach er wieder zu dem jungen, verspäteten Germanen. "Kann es denn der Wahrheit entsprechen, das Amalia, die Heilerin deine Schwester ist? Und noch etwas, junger Krieger. Woher kennst du meinen Namen? Dank meinem Bruder und der allgemeinen Meinung im Dorfe, nennt man mich im Allgemeinen nach meinem Geburtsnamen, Almar."
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Dass der ihm noch fremde Almarius so ernste Worte an ihn richtete, irritierte ihn nur einen kurzen Moment. Der Germane musste auf seine Männer achten, natürlich. Es erinnerte ihn an die Sprechweise der Römer zu ihren Soldaten. Aufmuntern, Mutmachen, sie glauben lassen, sie seien die stärksten Männer Roms und sie damit das Unmögliche vollbringen lassen. Raban nickte zu Almarius' Worten. Sie machten die Situation nicht wirklicher. Es stand wirklich eine Schlacht an. Krieg. Kampf.
Um einiges später hörte er Hufgetrappel von hinten und wandte sich misstrauisch um. Doch es war Ragnar, der endlich zur Vorhut stieß nach einigen Stunden Verspätung. Sein Pferd kam schnaubend zum Stehen und Raban erwartete am ehesten, dass Almarius ihn einen Kopf kürzer machte. In seinen Gedanken war Ragnar Raban zwar keine Konkurrenz mehr, doch auch nicht gleichberechtigt. Almarius würde keinerlei Reibereien zwischen seinen Männern zulassen, dessen war er sich sicher. Doch trotzdem konnte Raban es nicht verhindern, dass er in Ragnar im ersten Moment noch den geflohenen Sklaven sah. Missmutig riss er sich zusammen und richtete den Blick auf den jungen Jäger neben ihm. Dieser hatte vielleicht die dankbarere Aufgabe... Jandrik schien mit seinen eigenen Geistern zu kämpfen, durfte aber immer wieder die Ruhe des Alleinseins genießen. Wieder riss Raban sich aus den Gedanken ehe Almarius es ihm anmerkte. Dann ritten sie ohnehin weiter und er brauchte seine Konzentration für wichtigere Dinge, so wie Almarius es ihm befohlen hatte.
Beiträge: 287 Mitglied seit: 19.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Auf seinen kurzen Spähritten hatte er nicht viel sehen können, nur hier und da ein paar Wildtierspuren. Noch war es ruhig in der Umgebung, doch er wusste genau, dass es nicht mehr lange so sein würde. Als Ragnar ankam, lauschte er irritiert den Worten des Kriegers. Er rechnete damit, dass Almar sehr wütend wäre, doch es war nur ein kurzes Gewitter ehe sie weiterritten. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ragnar war nicht minder irritiert über Almarius, was allerdings eher an dessen Wortwahl lag. Doch ich weiß das Germanen dazu neigen ihr Dasein als Bauer und Familienmitglied überzubewerten. Das klang beinahe so, als würde er sich selbst nicht länger zu den Germanen zählen. Unwillkürlich hob der junge Krieger die Augenbrauen, nickte jedoch ruhig zur Antwort, ohne den Blickkontakt zu Almarius zu unterbrechen. Im Gegensatz zu einigen Reibereien, die er zu Hause mit seinem älteren Bruder hatte, konnte er diesen Rüffel sogar ziemlich gut nachvollziehen. Der Bruder des Richs hatte als ihr Anführer eine schwere Verantwortung zu erfüllen, und sie alle teilten diese aber auch mit Almarius.
Weitaus mehr verwunderte ihn da schon die Anwesenheit von Raban. Thyra hatte versprochen, sich um die Angelegenheit zwischen ihm und diesem dubiosen Händler zu kümmern, aber offenbar war auch ihr der bevorstehende Angriff in die Quere gekommen. Überhaupt, wieso war Raban dann noch hier?! Skeptisch musterte Ragnar den jungen Mann, während er sein Pferd neben den anderen einreihte. Er meinte an Rabans Blick zu erkennen, wie nervös dieser war und wandte in diesem Moment selbst seine Augen wieder von ihm ab. Raban würde bestimmt seine Gründe haben. Hatte er nicht allein mit der Entscheidung, bei ihnen mitzureiten, mit seiner Treue zu den Römern gebrochen? Ein schiefes, spöttisches Lächeln schlich sich für eine Sekunde auf Ragnars Lippen, als er daran dachte, daß er hierbei vor Kurzem wohl an eine Falle seitens des Händlers geglaubt hätte. Inzwischen jedoch sah die Situation für sie alle vollkommen anders aus, und so ließ er seine Gedanken nicht länger als unbedingt nötig um Raban kreisen.
Schweigend, aber mit offenen Augen und Ohren, lenkte er sein Reittier hinter dem von Jandrik her, bis Almarius unerwartet noch einmal das Wort an ihn richtete. Obwohl die Worte ihn abermals ein wenig verwirrten, mußte Ragnar dennoch ein bißchen schmunzeln. Solch eine Frage hatte man ihm wirklich noch nie gestellt! "Ja, ich bin der drittjüngste von Amalias älteren Brüdern", bestätigte er amüsiert. "Und was deinen Rufnahmen betrifft - meine Frau ist Römerin", hier zögerte er automatisch, um einen prüfenden Blick auf Almarius Miene zu werfen. "Und unser Sohn hat somit Blut von beiden Seiten. Er soll als Marser aufwachsen, aber trotzdem seine römischen Wurzeln kennenlernen, allein deshalb interessiert es mich, wenn hier ein Germane in der Rüstung der Römer auftaucht. Aber dein Anblick hat mich im ersten Moment auch mißtrauisch gemacht, weil Larcias und meine Verbindung ziemlich oft auf Unverständnis stößt - nett ausgedrückt", bemerkte er trocken. "Deswegen hab ich mich im Dorf ein bißchen umgehört und deinen Namen mitbekommen."
Irgendetwas stimmte nicht zwischen Raban und Ragnar, doch Almarius konnte sich darauf jetzt nicht konzentrieren. Allerdings würde er darauf achten das keine lächerlichen Zwistigkeiten ihren Auftrag und damit das Leben der anderen gefährden würde. Noch erledigten sie alle ihre Aufgaben und das sollte auch so bleiben.
Nachdenklich lauschte er dann den Worten von Ragnar, als dieser ihm Antwort gab. Dabei verengten sich kurz seine Augen.
"Was du sagst, Ragnar. Erklärt doch einiges. Doch meinem Bruder wird es nicht gefallen, das du mich Almarius nennst. Was nicht bedeuten soll, das du es unterlassen solltest. Was deine Frau angeht, so kannst du dir sicher sein das ich, für meinen Teil die Menschen nach dem beurteile was sie sind und nicht nach dem was andere aus ihnen machen."
Dann hilet der Präfekt unvermittelt an. Ein Wink zeigte den drei Männern, es ebenso zu tun. Vor ihnen lag ein umgestürzter Baum. Sofort kam Almarius eine mögliche Falle in den Sinn. So schickte er Ragnar links und Raban rechts um den Baum um zu erkunden. Er selber würde mit Jandrik darauf zu reiten. Allerdings in etwas Abstand um im Notfall gewarnt zu werden. Hierzu zog er selbstverständlich sein Reiterschwert und zeigte höchste Aufmerksamkeit.
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
(ooc: ich poste Jandrik hier mit, weil das nur wenige Sätze sind)
Er erschrak beinahe etwas, als Almarius sie anwies stehen zu bleiben. Rasch zügelte er sein Pferd und sah konzentriert voraus, um zu sehen, was da war. Vor ihnen lag ein umgestürzter Baum, der den Weg blockierte. Er war recht groß und dicht, sodass man kaum dahinter blicken konnte. Durchaus möglich, dass es eine Falle war. Raban hatte seinen Herrn früher oft über derartige Dinge reden hören, wenn er sich ungestört gefühlt hatte. Doch er hatte nie Details erhaschen können - und selbst wenn hatte er sie längst vergessen. Almarius schickte sie gleich darauf, um den Baum herum, um der Sache auf den Grund zu gehen. Vorsichtig tastete sich sein Pferd über den unebenen Waldboden zwischen den Wurzeln und Steinen hindurch. Es war ruhig. Noch jedenfalls. Das konnte sich durchaus schnell ändern und er kannte die Römer gut genug, um zu wissen, dass sie unbarmherzig waren. Jandrik ritt derweil neben Almarius auf den Baum zu und starrte konzentriert auf die verschiedenen Spuren am Boden. Er verließ sich darauf, dass ihr Anführer ihn im Notfall warnen würde und hielt deshalb den Blick immer wieder auf die Erde gesenkt soweit es beim Reiten möglich war. Doch er hätte absteigen müssen, um etwas genaues zu erkennen.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Mit einem ruhigen, wortlosen Nicken nahm Ragnar Almarius Worte zur Kenntnis. Es war erleichternd, zu hören, daß er in dieser Hinsicht wohl eine ähnliche Einstellung vertrat wie Alarich. Als ihr Anführer sein Pferd plötzlich zügelte, hob drehte Ragnar alarmiert den Kopf und brachte Volla ebenfalls zum Stehen. Mißtrauisch suchten seine blauen Augen den Waldrand ab, lauchte er auf etwaige Angriffszeichen, ein Knacken, ein unbedachter Schritt ... doch da war nichts. Auf Almarius' Befehl hin tauschte er nur kurz einen Blick mit Raban, um anschließend die entgegengesetzte Seite zu ihm zu erkunden.
Nahe dem Unterholz ließ er sich aus dem Sattel gleiten. Eine Hand sicherheitshalber am Griff seiner Axt, die andere am Zügel der Stute, bahnte er sich seinen Weg durch eine kleine Schneise hindurch. Ein Pferd, das lauthals durchs Gehölz brach, war einfach zu auffällig, und mit den Füßen konnte er besser fühlen, wo er langgehen mußte, damit der Hufschlag seines Tieres gedämpft wurde. Doch nach wie vor konnten weder seine Augen, noch seine Ohren etwas ausmachen. Und das Kribbeln im Nacken kam sicher daher, daß sie alle durch die drohende und doch ungewisse Gefahr überreizt waren .... Oder? Neben ihm schnaubte Volla unruhig, doch mehr auf einen prüfenden Seitenblick auf ihre Ohren konnte er sich nicht leisten. Zuckende Ohren, aber nicht angelegt. Dennoch hätte Ragnar jetzt einiges dafür gegeben, wirklich die Pferdesprache zu können oder zumindest ein ebenso feines Gehör zu haben.
Die Männer folgten Almarius' Anweisungen. Dabei bemerkte er nicht das Jandrik Probleme hatte, Spuren zu lsen. Der Pfäfekt war es gewohnt das die Menschen um ihn herum soetwas sagen würden. Das er nicht bei der Armee war, musste er wohl noch lernen. Dann aber sah er das die Männer zwar aufmerksam waren, aber zu leichtsinnig. Kurz pfiff er zwischen den Zähnen und rollte mit den Augen. Dabei zeigte er an das alle ihre Waffen ziehen sollten. Selbst wenn es keine Falle war, wäre ein zögerliches Handeln sowie ein nicht gezogenes Sax etwas was sie tölten würde, wäre es eine solche.
Als sie sich dem Baum näherten, huschte etwas im Unterholz davon und irgendwo an einer anderen nahen Stelle knackte es laut. Almarius war alamiert aber ruhig. Er zeigte an sich dennoch weiter langsam zu nähern und die Augen offen zu halten. Ein Schatten...war es ein Tier? Es lief davon. Almarius überlegte kurz und entschied dann das der Schatten ein Tier sein musste und ansonsten nur eine Gefahr sein würde, wenn man unüberlegt hinterhereilen würde.
Erst als die anderen beiden ihm melden würde, was sich hinter dem Baum befand, das es dort nichts gefährliches gab, würde er selber ganz nahe kommen. Dennoch war er bereit mit dem Tier auf die mögliche Gefahr zuzureiten und wenn nötig zu überspringen.
Da außer dem Knacken keine weitere Gefahr zu sehen sein würde, würde als nächstes der Versuch folgen, den Baum zu entfernen. Allerdings waren Ragnar und Raban die Ersten, die hinter dem Baum sein würden und aggieren mussten. Das sie sich dabei einig würden sein müssen, konnte dabei wohl das größere Problem werden, von dem Almarius zu diesem Zeitpunkt aber nichts ahnte. Lieber verständigte er sich mittels stummen Zeichen mit Jandrik, damit sie dem Baum nicht zu rasch näher kamen und auch nicht zu weit hinten sein würden. Der richtige Zeitpunkt war oftmals entscheident, das wusste Almarius aus eigener Erfahrung zu genüge.
Beiträge: 295 Mitglied seit: 11.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Ab einem bestimmtem Punkt musste er vom Pferd absteigen. Das Tier fühlte sich sichtlich unwohl zwischen den Bäumen und schnaubte unruhig. Raban brachte mit einem paar kurzen Berührungen an der warmen Schulter zum Schweigen. Die Stute war einiges gewöhnt, aber es steckte noch zu viel Fluchttier in ihr. Vorsichtig bahnte er sich einen Weg durch das dichte Unterholz, immer bedacht keine unnötigen Geräusche zu machen. Alle paar Sekunden hielt er inne und lauschte. Doch außer seinem eigenen Herzschlag und dem leisen dumpfen Geräusch, wenn die Hufe auf den weichen Waldboden trafen, hörte er nichts. Das Gelände wurde zunehmend unwegsamer. Die Hand fest an den Zügeln der Stute, versuchte er möglichst die knackenden Äste zu überspringen. In einiger Entfernung huschte etwas davon. Die Ohren seines Pferdes drehten sich, doch sonst zeigte das Tier keine Regung. Konzentriert sah Raban dem davonhuschenden Etwas nach. Durch die Äste konnte er Almarius vage ausmachen. Auch dieser schien keine Gefahr in dem Geräusch zu sehen. Endlich war Raban um die Krone des Baumes herum. Noch immer war alles ruhig. Trotzdem schloss er die Finger fester um seine Waffe. Almarius gab er mit einem stummen Zeichen zu verstehen, dass nichts zu sehen war.
Beiträge: 287 Mitglied seit: 19.12.2009 IP-Adresse: gespeichert
Mit einem Nicken zeigte Jandrik dem Anführer der Gruppe an, dass er absteigen wollte. So leise wie möglich rutschte er an der Seite des Pferdes herab und zog die Zügel zu sich. So war es gewöhnt vom Jagen. Die Stille verriet so viel mehr über die Umgebung als unnützes Gerede. Die Vorsicht der Männer erschien ihm nicht ungewöhnlich und doch konnte er nicht vergessen, aus welch schlimmem Anlass sie unterwegs waren. Ohne die Zügel loszulassen, untersuchte er mit scharfem Blick die Spuren der Tiere auf dem Boden. Nichts ungewöhnliches. Ein Fuchs, vielleicht vor dem letzten Regen ein Reh. Er sah zu Almarius hoch und gab ihm zu verstehen, dass nichts Gefährliches zu sehen war.
12.01.2010 14:49:53
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