RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Die Hütte von Grimoald » Umzug einer Römerin
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Umzug einer Römerin
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~Yngves Hütte - Der zweite Tag

Lucanus war nach dem Essen langsam über den Dorfplatz gegangen, um zu Grims Hütte zu gehen. Dort angekommen, straffte er nocheinmal die Gestalt. Eine weile stand er ohne etwas zu machen vor der Tür. Wieso war es nur so schwer? Innerlich befürchtete er sehr, das Drusillas Anwesenheit etwas verändern würde...offen blieb aber ob es gut oder schlecht sein würde...sie war seine Cousiene...damit musste es doch gut werden.


14.04.2009 19:23:26 
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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An manchen Tagen konnte man wirklich glauben, Romaeus' hatte von allen Seiten seiner Familie die Sturheit geerbt. Entweder der Kleine schrie, weil er ständig hochgenommen werden wollte, oder aber er fing an zu quengeln, weil er keine Lust hatte, auf dem Arm zu sein.
Letzteres war heute mal wieder der Fall, nur, daß man den Kleinen keine Sekunde absetzen konnte, ohne daß er flink wie eine Ameise davonwuselte. Es war erst wenige Tage her, seitdem er das erste mal eine längere Strecke gekrabbelt war, aber seit diese Entdeckung stellte das Kleinkind buchstäblich die Hütte auf den Kopf. Man mußte ständig aufpassen, nicht über ihn zu stolpern, weil er einem zwischen die Füße krabbelte.
Irgendwann hatte Ragnar sich erbarmt und den Kleinen kurzerhand zu einem spontanen Ausflug zum Bach mitgenommen. Dort konnte er die ganze Blumenwiese durchforsten und sich richti austoben, während sein Vater einen guten Überblick hatte.
Gerade überquerte Ragnar mit dem Kind auf dem Arm den Dorfplatz, da fing Romaeus schon wieder an vehement zu zappeln.
"Du kleine ruhelose Hummel!" lachend hob Ragnar seinen Sohn hoch über den Kopf, so daß Romaeus' ihn von oben herab anstrahlte. "Du kannst doch nicht den ganzen Weg zur Wiese allein krabbeln!"
Romaeus' gefiel es so hoch oben sichtlich, und so ließ Ragnar ihn noch ein Stückchen weiter 'fliegen'. Allerdings wurde der kleine Wonneproppen ihm in dieser Position bald zu schwer, so daß er ihn wieder runter und auf seiner Hüfte sitzen ließ.
Erst jetzt fiel sein Blick auf den fremden Mann, der offenbar recht ratlos vor Grimoalds Hütte herumstand. Doch anstatt ihn anzusprechen, fiel Ragnar erstmal die Kinnlade nach unten.
Das war unverkennbar einer von den römischen Besuchern! Vor Schreck blieb nun auch Ragnar planlos stehen, denn unauffällig vorbeischleichen konnte er sich sowieso nicht mehr, da er genau im Blickfang des anderen war. Nach ungefähr dreißig Sekunden ungläubigen Anstarrens besann der junge Mann sich doch.
"Salve", grüßte er den Tribun, wenn auch eher mißtrauisch. "Suchst du irgendwas oder irgendwen?"
Daß Romaeus schon wieder seiner zweitliebsten Beschäftigung, nämlich an den Haaren desjenigen rumzuziehen, der ihn trug, bemerkte er kaum.




14.04.2009 20:13:18   
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"Salve. Nein, ich....kenne ich dich nicht?"

Gerade wollte Lucanus antworten, oder anklopfen, als er den vermeintlich Fremden sah...irgendetwas kam ihm bekannt vor. Aber er konnte es nicht einordnen, woher. Dann fiel ihm erst der kleine auf...Lucanus lächelte dem Jungen freundlich zu. Doch kam nicht näher. Schließlich wollte er dem Fremden nicht zu nahe treten.


16.04.2009 19:58:31 
Flavia Liviafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Durch Zufall hatte Livia Lucanus Stimme gehört. Sie hatte es Drusilla nicht gezeigt, aber sie hoffte darauf, dass die Römerin möglichst schnell aus GRims Hütte verschwand, ehe sie noch ernsthaft mit ihr zu streiten beginnen würde. Denn lange würde sie wohl Drusillas Hochnäsigkeit nicht mehr aushalten.

So öffnete sie die Tür, sie musste ohnehin zum Brunnen: "Heilsa! Du möchtest sicher zu Drusilla, sie ist drinnen. Ich muss rasch Wasser holen." Auch Ragnar war ihr natürlich nicht verborgen geblieben, sie kannte ihn und sie kannte Romaeus, auf den sie, selten zwar, aber doch ein paar Mal aufgepasst hatte. "Heilsa Ragnar, und wie geht es Romaeus?"



16.04.2009 21:52:15   
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nach außen hin blieb der junge Mann ruhig, doch wer ihn kannte, hätte an seinen Augen sehen können, wie sehr es in seinem Kopf arbeitete. Sollte er mit offenen Karten spielen? Oder einfach die Gelegenheit nutzen, daß der Tribun quasi zwischen Tür und Angel stand und sich rausreden?
Doch bevor er auch nur dazu kam, den Mund zu öffnen, erschien plötzlich Livia auf der Schwelle.
"Heilsa Ragnar, und wie geht es Romaeus?"
Vor Schreck weiteten sich seine Augen unwillkürlich. Wieso hatte eigentlich immerzu er das Glück, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein?! Ein ziemlich harter Ruck von Romaeus' kleiner Faust ließ ihn nun doch, wenn auch eher unfreiwillig, die Sprache wiederfinden.
"Ah!" Er zog eine schmerzhafte Grimasse und befreite die Hand seines Sohnes aus seinen Haaren. "Wunderbar - er krabbelt seit neuestem und könnte damit einem Tausendfüßler Konkurrenz machen ..."
Doch obwohl er Livia diese scheinbar gelassene Antwort gab, huschte sein Blick unruhig zwischen ihr und Lucanus hin und her. Die Katze war aus dem Sack, und ob er wollte oder nicht, es löste ein ziemlich mieses Gefühl in seiner Magengegend aus ...





17.04.2009 00:11:45   
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Romaeus? Lucanus' Blick ging zwischen dem kleinen und seinem Vater hin und her. Langsam dämmerte es ihm, woher er den Germanen kannte...und der Name...Er hatte den schon mal gehört... Seine Augen verengten sich und er ging einen Schritt auf den Vater des Kindes einer Römerin zu. Livias Begrüßung konnte er nur mit einem knappen, aber dennoch recht sanft wirkenden Nicken, das von einem Lächeln begleitet wurde, beantworten. Doch schnell wurden seine Augen wieder kalt. Sie fixierten unbarmherzig diesen...Mörder.
Mit kalter, wie auch bedrohlicher Stimme sprach der Tribun seine Gedanken aus, wobei er immer näher an Ragnar herantrat, bis er ihn schon fast körperlich drohte. Auch wenn er ein groß gewachsener Römer war, so reichte es sicher nicht für diesen Germanen aus, ihn zu überragen, doch seine Augen zeigten, wie wenig es ihn störte und wie sehr er auf ihn herabschaute. Der eine Arm, dank der Schulter in der Schlinge, der andere am Unterarm verbunden, hinderte es ihn nicht daran, im Auftreten seinem Rang gerecht zu werden.

"Ragnar? Du bist der Mörder eines römischen Bürgers. Das Kind ein Zeugniss deiner Untaten. Besser du gehst mir, solange ich hier Gast bin aus dem Weg. Mörder!"


20.04.2009 12:51:59 
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Und natürlich behielt sein Gefühl recht. Der Tribun rückte ihm sofort auf die Pelle, so sehr, daß Ragnar unwillkürlich einen Schritt zurücktrat und sich so zur Seite drehte, daß er den Abstand zwischen Romaeus und dem Römer vergrößterte.
Die Drohungen des Tribuns, sowohl mit als auch ohne Worte, erinnerte ihn ein wenig zu sehr an Zeno.
Das Kind ein Zeugniss deiner Untaten. Wie konnte Liebe eine Untat sein?! Ragnar mußte sich beherrschen, nicht gleiches mit gleichem zu vergelten und stattdessen ruhig zu bleiben. Doch seine Stimme zitterte deutlich vor unterdrückter Wut, während seine Augen fest auf die von Lucanus gerichtet waren.
"Erstens, wie du schon sagtest, du bist hier Gast, trotz deines zweifelhaften Verhaltens bei deiner Ankunft", bemerkte er kühl. "Würde unsereins sich sowas in Mogontiacum erlauben, ihr würdet nicht zögern, uns gefangen zu nehmen! Zweitens, dieser römische Bürger hat sein Urteil über das der Götter gestellt und wollte mein Kind töten! Ich habe nur versucht, ihn abzuwehren und meinen Sohn zu schützen, es war ein Unfall, daß ich Zeno tödlich verletzt habe. Und erzähl mir ja nicht, du hättest anders gehandelt, wenn es dein Kind gewesen wäre - und das ein und alles der Frau, die du liebst. Oder sind derlei Gefühle einem Tribun wie dir fremd?" fügte er spöttisch hinzu, bevor er sich an dem Mann vorbeidrängte. Dennoch warf er rasch Livia einen entschuldigenden Blick zu, als er, seinen Sohn fest an sich gedrückt, an ihr vorbei ging.


bearbeitet von Ragnar am 20.04.2009 14:54:38


20.04.2009 14:54:06   
Flavia Liviafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Lucanus!", Livias Stimme war scharf, als der Tribun auf einmal auf Ragnar losging: "Bevor du einen Vater verurteilst, der versuchte, sein Kind vor Unheil zu bewahren Liebe fragt nun einmal nicht nach dem Volk und die Götter werden es besser wissen, als ein Tribun, frag dich lieber einmal, wie viele Mörder jenem Volk dienen, aus dem wir beide stammen!"
Ihre aufrechte, offene Haltung war keine richtige Drohung, aber sie zeigte, dass Livia es ehrlich und bitterernst meinte, was sie sagte: "Ich habe die Gräueltaten dieser Menschen am eigenen Leib erfahren!"



20.04.2009 17:34:35   
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Nocheinmal funkelte er böse den Germanen an, bevor er Livia hörte und ihre Worte nur schwer verdauen konnte. Hier wurde so einiges falsch dargestellt...so einiges... Mit ruhiger aber nun durchaus distanzierterer Stimme richtete Lucanus sein Wort an die beiden Anwesenden.

"Er ist ein verurteilter Mörder...und Römer sind NICHT potenzielle verbrecher...ich werfe euch doch auch nicht die Varusschlacht vor, obwohl dieses Dorf mit Sicherheit daran beteiligt war. Also wenn wir schon von Gräultaten reden, dann bitte von ALLEN! Und DU Livia weißt genau, dass es nicht stimmt, das sich die Römer überall so benehmen wie es ihnen vorgeworfen wird. Das Reich bietet vielen Menschen Sicherheit ...aber eben keinen Mördern!
Und wenn ich nur noch einmal höre, wie ich hier im Vergleich zu Germanen in Mogontiacum behandelt werde, dann werde ich mal einige Germanische Gräultaten aufzählen, dass euch übel wird.
Da ich Tribun bin, bleibt mir nichts anderes übrig als die Herrausgabe eines Verurteilten MÖRDERS! zu verlangen...aber ich weiß, dass dem Rich dieser Gaue nichts anderes übrig bleibt, als ihn zu verteidigen...was sein Glück ist.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin wirklich sehr dankbar, dass ihr mich aufgenommen habt. Aber euch steht es in keinster Weise zu, mich zurechtzuweisen.
Zu guter letzt....nein, ich hätte mich anders verhalten. Denn ein Sklave hat nicht die Väterlichen Rechte, vorallem nicht, wenn das Kind auf eine solche Art geboren wird...und ich bezweifel, dass es bei den Germanen anders gehandhabt wird. Oder seit ihr ohne Recht und Ordnung?"

Nun holte Titus ein wenig Luft, straffte seine Gestalt und wand sich vollends der Hütte zu, damit dem verurteilten Römer den Rücken zu. Er hatte nicht vor, sich für sein Volk zu rechtfertigen, wobei sie sich nicht in einer solchen Art den Germanen gegenüber schuldig gemacht hatten, wie eben diese den Römern gegenüber. Ja, er fühlte sich hier wohl. Aber in dem Moment wo mit zweierlei Maß gemessen wurde, gingen offensichtlich die Pferde mit ihm durch. Nun erkannte er, dass er zwar nach seinem Verständniss Recht gehabt hatte, allerdings die Wortwahl vieleicht doch ein wenig falsch gewählt war.

"Es tut mir leid, Livia...ja, ich wollte zu Drusilla. Denn wenn von eurer Seite nichts dagegen spricht, dann kann sie mit mir kommen. Also in Yngves Hütte umziehen.
Und das verkehrteste wäre es sicher nicht.... Ich meine,...ich kenne sie kaum, aber soweit ich mich erinnern kann, hatte ich früher immer Probleme mit ihr ...auszukommen."

Das sie beide jünger gewesen waren. Und er schon ein Mann, der das 'Kind' nicht verstand, musste er ja nicht erwähnen. Aber Lucanus dachte es könnte nichts schaden, so für ein wenig Versöhnung zu sorgen. Seine Augen schauten Livia weich und schon fast fragend an. Irgendwie war es wie ein Kampf in ihm...der Römer gegen den Germanenfreund... Er musste eine Möglichkeit finden die beiden zu vereinen.


21.04.2009 17:31:50 
Flavia Liviafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Livia seufzte. "Ich habe nicht gesagt, ALLE Römer seien Mörder, Lucanus. Aber Ragnar wurde ohne Prozess verurteilt, unheimlich gerecht! Und du kannst mir glauben, dass ich keine falschen Anschuldigungen ausspreche, nur weil ich bei den Germanen lebe. MEIN Sohn, damals zehn Jahre alt, also noch nicht im Geringsten volljährig, wurde ermordet. Und der Legat Antonius Cornelius Petronius ist ganz sicher nicht als Mörder verurteilt worden, obwohl er Befehl gab, ein unschuldiges Kind zu erstechen!", ihre Stimme war zum Schluss hin gefährlich leise und ruhig geworden. Hier sprach eine Frau, die jeglicher Illusionen über die Glorie Roms beraubt worden war.

"Und was das Handeln angeht, darüber sprechen wir, wenn du selbst Kinder hast. Dass auch die Germanen nicht schuldlos sind, das weiß ich, Lucanus, aber versuch jetzt nicht, Rom über Germanien zu stellen, die Germanen sind weder Wilde, noch grausamer als die Römer!"

Auch Livia Haltung war gestrafft und verriet, dass sie ganz sicher nicht von ihrem Standpunkt abrücken würde.

Als Lucanus einlenkte, wurde jedoch auch Livias Miene wieder sanfter. "Nun, ich reagierte auch zu ruppig. Nein, von unserer Seite spricht nichts dagegen, dass Drusilla mit dir kommt! Wieso auch?" Schaff sie mir bloß vom Leibe!, setzte sie in GEdanken hinzu.



21.04.2009 18:13:27   
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Da Romaeus es gerade nicht wirklich mochte, wenn man ihn so fest knuddelte, blieb Ragnar in sicherer Entfernung stehen und drehte seinen Sohn wieder so, daß er es bequemer hatte.
Immer noch war er äußerst angespannt und lauschte nach jedem Wort, das zwischen Livia und Lucanus gewechselt wurde.
Daß Livia ihn so sehr in Schutz nahm, mußte er ihr nachher unbedingt danken - sobald er von seinem Spaziergang zurück kam und der Tribun nicht mehr da war.
"Väterliche Rechte sind aber etwas anderes als väterliche Gefühle, Tribun Lucanus", ging er, immer noch mit harter Stimme, auf dessen Behauptung ein. "Ich würde ganz einfach vorschlagen, du machst dir erst mal ein eigenes Bild, wenn es bei dir soweit ist, anstatt über eine Familie zu urteilen, nur weil sie nicht so traditionell wie üblich zusammengefunden hat", ein leichter Unterton von Spott schwang in dem Satz mit, und dennoch unterstrich dieser, wie ernst Ragnar dies meinte. "Und was deinen Vorschlag betrifft, der klingt doch recht vernünftig. Wir gehen uns für die Dauer deines Aufenthalts aus dem Weg und vergessen am besten, daß wir uns gerade begegnet sind!"
Noch während er sprach, hatte Romaeus auf seinem Arm ungedulig zu quengeln begonnen.
"Schh, ist ja gut", Rangar wiegte ihn leicht hin und her, den Blick immer noch abwartend auf Lucanus gerichtet.




24.04.2009 20:30:07   
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Mit zusammengekniffenen und fast schon bösen Augen blickte Lucanus Ragnar ruckartig an, als dieser ihn auf eine vertraute Art ansprach, die der Tribun nicht akzeptieren konnte. Als Sklave der er war, musste dieer Mörder wissen, wie man sich ansprach.

"Tribun Valerius! Und ich denke doch das du nicht richtig zugehört hast. Es geht nicht um Gefühle, sondern um den Ausdruck eben dieser und Mord!"

Alles spannte sich in ihm an. Dieser Germane sah nicht im geringsten seinen Fehler ein, oder bereute es. Wenigstens soetwas wie Reue konnte man doch erwarten. Ganz langsam schaute er zu Livia zurück, wobei seine Augen sofort ein wenig sanfter wurden. Ein solches Schicksal betrübte den Tribun. Sicher er hatte Berichte gelesen. Aber diese waren recht einseitig geschrieben. Und geschriebene Worte, des jenigen, der ohne Emotionen auf ein Ereignis blickt, können Gefühle einfach nicht so gut wiedergeben, wie die Aussprache derjenigen, die es erlebt hat.

"Es tut mir leid, es muss grausam gewesen sein. Ich kenne nur Berichte...ich...Bitte verurteile dein Volk nicht, und gib jenen, die dir entgegentreten eine Möglichkeit sich dir zu beweisen. Letztendlich sind wir alle Menschen.
Vergib mir bitte meine rauhen Worte, aber als Mensch, nicht als Römer, verurteile ich Mörder. Auch diejenigen, die es unter dem Deckmantel des Rechts begehen."

Nach Drusilla zu fragen erschien ihm momentan unpassend. Lieber wartete er, wie sich diese Situation bereinigen würde. Ragnar versuchte er zu ignorieren. Nicht aus reiner Boshaftigkeit, sondern weil er befürchtete, sonst einen Streit weiter zu führen, der eh zu nichts führen würde. Und der kleine Junge auf dem Arm des Germanen schien schon aufgeregt genug zu sein.


26.04.2009 14:47:38 
Flavia Liviafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Ja, es war mehr als nur grausam!", erwiderte Livia leise, "Aber ich lebe nicht bei den Germanen, weil ich Rache an Rom nehmen will, oder das ganze Volk verurteile, sondern weil ich mich Menschen wie Antonius Cornelius Petronius und jenen, die ihn in den Dienst nahmen, nicht mehr unterordnen kann! Ich kann solche Menschen nicht respektieren, das wirst du mir wohl nicht übel nehmen."

Ihr Gesichtsausdruck, der von einer tiefen Traurigkeit zu einer schier unglaublichen Härte gewechselt hatte, wurde nun wieder sanfter: "Auch ich verurteile Mord, ich habe am eigenen Leib erfahren, wie grausam das ist, aber ich weiß, dass ich, ginge es um meine Kinder und deren Leben, nicht zögern würde, wenn ich die Möglichkeit hätte, jenen, der sie bedroht, unschädlich zu machen und wenn ich ihn dafür umbringen müsste, ich würde es tun! Die Liebe zu Kindern, auch wenn sie vielleicht nach offiziellem Recht gar nicht am Leben sein dürften, ist das stärkste Band, das ein Mensch zu einem anderen haben kann, Lucanus! Und ich kann ein solches Verhalten nicht als Mord verurteilen, wenn ich doch sehr genau weiß, dass ich selbst nicht anders handeln könnte." Ruhig blickten die dunklen Augen der Römerin den Tribun an. Livia war bestimmt keine grausame Frau, aber für ihre Kinder und Kinder allgemein wäre sie durchs Feuer gegangen, weshalb sie Ragnars Tat zwar nicht gutheißen, aber dennoch verstehen konnte. "Wenn wir nicht aufhören, das jeweils andere Volk zu verurteilen, werden weiterhin Grausamkeiten wie die Varus-Schlacht an der Tagesordnung sein und auf beiden Seiten viel Leid bringen! Aber nun fange ich an zu philosophieren, du wolltest zu Drusilla. Sie ist drinnen." Damit nickte sie Ragnar noch einmal grüßend zu und öffnete die Hüttentür.



26.04.2009 17:13:50   
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Die nächsten Vorwürfe des Römers brachten Ragnar nun wirklich dazu, demonstrativ die Augen zu verdrehen.
Mord, Mord, Mord ... er hörte immer nur Mord!
"Für einen Mord muß ja wohl ein Vorsatz bestehen, und eben jenen hatte ich niemals!" Wenn, dann konnte man ihn lediglich wegen Mordes im Affekt anklagen! "Es tut mir leid, daß es so geschehen ist, aber rückgängig machen kann ich es auch nicht mehr! Wie du schon sagtest, Tribun Valerius, letztendlich sind wir alle nur Menschen! Vielleicht solltest du erst einmal deine widersprüchliche Meinung überdenken, bevor du große Sprüche klopfst. Also gib endlich Ruhe, ich kann's micht mehr hören!"
Kopfschüttelnd wandte er sich von dem Valerier ab, nicht ohne Livia ein mattes, aber doch dankbares Lächeln zuzuwerfen.
Durch die hitzige Diskussion war ihm jetzt die Laune, mit Romaeus spazieren zu gehen, total vergangen! Dennoch setzte er seinen Weg fort, da die Ungeduld seines Sohnes wahrscheinlich auch davon herrührte, daß er die Spannung zwischen seinem Vater und dem römischen Tribun wahrgenommen hatte.


tbc Yngves Hütte / "Der zweite Tag"


bearbeitet von Ragnar am 28.04.2009 22:12:16


28.04.2009 18:17:10   
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Lucanus verstand Livias Meinung. Auch wenn er ihr nicht in jedem Punkt recht gab. Zunächst waren die Wogen in ihm geglättet, doch Ragnars Worte ließen seine Augen schmaler werden. Er war Gast. Das musste Lucanus sich immer wieder sagen. So wartete er ab, bis der Germane gegangen war und versuchte seine Anspannung abzubauen. Als er in die Hütte trat, um die Einladung anzunehmen, murmelte er nur sehr leise...

"Wenn er nicht lernt im richtigen Moment zu schweigen, wird er nochmal den falschen gegen sich aufbringen...er sollte niemals wieder Mogontiacum betreten."

Seine Kiefermuskeln wollten sich nicht beruhigen. Er schaute sich in der Hütte um und suchte nach Drusilla. Dabei blickte er auch zu Livia. Schulterzuckend überlegte der Tribun, was er noch sagen konnte. Doch es gab nicht viel....

"Es sollten wohl alle ein wenig mehr Respekt haben..."

Lucanus wollte noch etwas sagen, doch er ließ den Satz unvollendet, da ihm nichts wirklich gutes einfallen wollte.


28.04.2009 19:02:38 
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