RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Alarichs Dorf-Archiv » Römer unter sich
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Römer unter sich
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~ Grims Hütte - Besuch für Drusilla

Nachdem der Rich sein Einverständniss gegeben hatte, musste Lucanus also nur noch Yngve um Erlaubnis bitten. Doch dieser würde sicher gerade arbeiten. Davon abgesehen wollte der Tribund sich noch ein wenig mit Pera unterhalten. So bat er diesen um einen Dorfrundgang.
Kaum waren sie aus der Hütte des Richs, hatte er ihn gefragt, wo sie sich ungestört unterhalten könnten. Der Thingplatz also? Lucanus wusste nicht genug von den Germanen um es zu verstehen, doch es hörte sich ersteinmal nach einer guten Idee an.

Auf dem Weg dorthin hatte er sich von Pera erklären lassen, was dieser Thingplatz eigendlich war. Als sie dann aber ankamen, verstummte er plötzlich in seinen Nachfragen. Auch wenn dieser Ort recht einfach erschien, so hatte er doch etwas besonderes an sich. Lucanus wagte es nicht in die Mitte zu gehen. Vielmehr ging er zu den Sitzplätzen am Rande und bedeutete Pera sich zu setzen, bis er sich dann auch niederließ.
Seine Augen schauten ruhig umher, bewunderten den Platz, bis sie bei Pera endeten. Es galt so einiges zu erfragen aber auch klarzustellen.

"Dies ist wirklich ein ...guter Platz. Nun, Pera. Sag mir wie es dir hier ergeht. Und bitte vergiss für einen Moment den Schwur. Wir beide wissen von ihm, und lass dir gesagt sein, dass ich dir keine Vorwürfe mache. Sicher hattest du deine Gründe und hast nichts unversucht gelassen."

Als Lucanus über seine eigenen Worte nachdachte, wurde ihm plötzlich bewusst, das auch er sich schuldig machen würde. Aber wieso? Wieso war hier so einiges anders? Er fühlte sich hier geborgen und seltsam frei. Niemals würde er das Reich verraten. Titus war ein Tribun ...mit Leib und Seele. Dennoch ... Er fing an zu verstehen, trennte Germanen wie Widar von Alarich....Mattiaker von Maser....Sieke von Lamberta oder Hella... Römer wie Livia von Verrätern wie Arminius ...

Lucanus legte den Kopf schräg und betrachtete den Römer vor sich sehr genau. Sein Lächeln zeigte dabei wie ehrlich die Worte gewesen waren. Sein freier, verbundener Arm legte sich dabei auf Peras Unterarm, wie zur weiteren bestätigung seiner Worte.


05.04.2009 09:07:54 
Marcus Iunius Perafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Das Gespräch mit Alarich verlief recht gut. Und Pera staunte, als Alarich dann auch noch zustimmte, daß er Lucanus bei einem Gang durch das Dorf begleiten durfte. Traute er ihm wirklich so sehr? Warum auf einmal? Natürlich würde er sich des Vertrauens würdig erweisen. Es gab für ihn nur hier so etwas wie Zukunft, das war ihm bewußt. Also mußte er schweigen über die Dinge, die Alarich zwangen, ihn in Gefangenschaft zu halten.

Sie gingen zum Thingplatz. Und auch Pera wäre nie auf die Idee gekommen, in dessen Mitte zu gehen. Sie setzten sich auf eine der Bänke, die Gesichter nach außen gewendet. Zum einen sahen sie so, wenn jemand kam. Zum anderen kam es Pera so nicht wie ein Frevel vor.

"Wie es mir hier ergeht? Ich werde nicht geschlagen, ich erhalte zu essen, Kleidung und habe einen Schlafplatz." Die Grundbedürfnisse waren also gedeckt. Aber ein Mensch hatte eben doch noch mehr Bedürfnisse als diese.

"Mein Fuß war verletzt, deswegen gerieten wir überhaupt in dieses Dorf. Balbus... ich weiß bis heute nicht, warum er einfach floh. Warum er nicht den nächsten Tag abwartete und regulär abreiste, wie er es mit den Leuten im Dorf besprochen hatte. Er stahl ein Pferd und entführte ein Kind. Du kannst Dir vorstellen, wie wütend die Menschen auf mich waren. Denn erst dadurch kam ja raus, daß wir Römer waren. Eigentlich ist es ein Wunder, daß sie mich nicht getötet haben. Aber vielleicht wollten sie mich aufbewahren, um mich gegen Reinka eintauschen zu können."

Es sprudelte einfach aus ihm heraus, als müßte er es irgendwie loswerden. "Sie beaufsichtigten mich ständig, ich konnte nicht fliehen. Natürlich plante ich meine Flucht trotzdem. Ich stahl ein Messer, plante, ein Boot zu stehlen und den Fluß hinabzufahren bis zum Rhenus. Eines Tages kamen die Männer zurück, die Reinka hatten befreien wollen. Und sie hatten das Kind dabei. Ich wußte, jetzt brauchten sie mich nicht mehr als Sicherheit, also versuchte ich zu fliehen, in der Nacht noch. Ein Boot zum Stehlen gab es in der Nacht nicht. Ich stieg trotzdem in den eiskalten Fluß. Ich schwamm so weit wie ich es in dem kalten Wasser tun konnte. Am anderen Ufer rannte ich dann weiter. Ich hatte unterschätzt, wieviel Kraft kaltes Wasser kostet. Aber ich rannte und rannte die ganze Nacht hindurch... Am Morgen hörte ich dann die Hunde... Und es dauerte nicht lange, bis sie mich hatten. Aswin... der Sohn von Alarich, er haßt mich wie kein anderer hier. Der hätte mich fast getötet und irgendwie wünschte ich mir auch, daß er es tun würde. Aber die anderen hinderten ihn daran. Sie brachten mich hierher zurück. Und seit dem haben sie noch mehr aufgepaßt."

Pera atmete tief durch. "Nun ist es schon mehr als ein halbes Jahr, daß ich hier bin. Ich weiß, was mit Soldaten passiert, die nach so langer Zeit zurückkehren. Entweder hat man gleich zu fliehen. Oder eben zu sterben. Nur das ist ehrenvoll. Ich brachte es nicht fertig, mich zu töten, also bin ich nichts mehr wert. Und selbst wenn ich die Folter überstehen würde, die Verachtung der Kameraden würde ich nicht überstehen. Siehst Du, ich kann mir nicht einmal mehr wünschen, frei zu sein. Denn wäre ich frei, müßte ich meinem Eid folgen und zur Legion zurückkehren...." Er fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. "Ich habe längst erkannt, daß ich mich hätte töten müssen. Damals schon. Habe ich es damals schon nicht gekonnt, so kann ich es jetzt schon gar nicht mehr. Denn es gibt Menschen hier, die mich lieben. Und die ich liebe. Wie könnte ich ihnen solchen Schmerz zufügen?" Mit brennenden Augen wandte er den Kopf, um Lucanus anzuschauen. "Bin ich ein Verräter, Tribun?"


05.04.2009 13:10:59   
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Lucanus betrachtete Pera ganz genau. Seine Augen sahen in die des einfachen Soldaten, der so vieles durchgemacht hatte und hörte Worte, die er so nicht erwartet hatte. Doch es gab wenige wichtige Punkte aus seiner Geschichte zu ziehen. Bevor er allerdings darauf eingehen konnte, raubte ihm die letzte Frage alle Gedanken, alle Worte... Sein Innerstes schrie..:JA! JA! Du bist ein ehlendiger Verräter...aber er selbst...er wusste es besser. Gegen alle Vernunft, gegen sein Wissen, gegen seinen Schwur gab er Pera die einzige Antwort die es geben konnte.

"Nein, Marcus Iunius Pera. Du bist kein Verräter. Hast du einen Römer getötet? Den Göttern den Rücken gewand? Hast du die Legion, Rom, den Kaiser verraten? Nein. Du hast versucht zu fliehen. Das Leben scheint dir nun wichtiger als der Tot...aber Liebe, Pera...Liebe kann kein Verrat sein."

Über die eigenen Worte verwundert blickte er seinem Gegenüber noch immer in die Augen. Er selbst hätte sich getötet...ganz sicher..aber, wenn Svanvith ihn bitten würde, es nicht zu tun? Wie würde er sich entscheiden? Liebe kann kein Verrat sein. Sein Vater hatte ihm ähnliche Worte gesagt...
Sichtlich betroffen verstärkte sich nun Lucanus' Griff. Es gab etwas, was er fragen wollte... etwas was ihm wichtig erschien in der Geschichte des Soldaten.

"Wer ist es, der dein Herz so gefangen hält? Ich hoffe sehr eine Magd. Denn du hast den Rich gehört, jemand anders kommt für dich nicht in frage. Du solltest ehrlich sein, denn wenn es jemand anders ist, kann ich dir vieleicht helfen, wenn du das möchtest. ... Ich weiß es ist nicht viel, doch ich kann nicht gehen, dich zurücklassen ohne dir wenn auch nur wenig geholfen zu haben."


05.04.2009 18:46:32 
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Es war, als würde ein riesiger Felsen von seinem Herzen fallen. Nein, er hatte keinen Römer getötet. Er hatte auch nur Dinge erzählt, die jeder in Mogontiacum wußte. Nichts geheimes war dabei. Gut, er müßte eigentlich von dem Adler berichten. Doch es war nur ein Ding. Ein lebloses Ding. Und die Männer, die ihm einst folgten, waren tot. Warum also darum noch Theater machen? Wenn es wenigstens noch eine Legion gab, die ihm folgen würde. Aber nein, das war nicht der Fall. Es war doch eigentlich gut, wenn der Adler in der Versenkung blieb.

Nun spürte er doch, wie sich eine Träne löste und über seine Wange rollte. Aber er ließ sie einfach rollen. "Danke... Danke." Es war wie eine Befreiung und Pera atmete unwillkürlich tief ein. Auch tat es gut, daß der Tribun seinen Arm leicht drückte.

Die nächste Frage des Tribuns war allerdings nicht so leicht zu beantworten. "Liebe, so wie Du sie meinst, empfinde ich für Swana. Aber sie... ist unerreichbar. Ansonsten... Es gibt einen Griechen im Dorf. Er war Sklave bei einem Sklavenhändler. Der ließ ihn krank in einem Graben zurück, weil er glaubte, er würde ohnehin sterben. Er ist der einzige hier, mit dem ich über Kultur sprechen kann. Der viel Bildung besitzt, weit mehr als ich. Er ist en kluger Mann. Und... ich liebe ihn auf... naja, besondere Weise. Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll, ohne daß Du mich falsch verstehst. Aber ich liebe auch noch andere Menschen hier. Pharamond... Romaeus. Er ist noch ein Säugling, aber ich habe eben oft auf ihn aufgepaßt und ihn liebgewonnen. Amalia und Maíghread, sie waren immer freundlich zu mir, von Anfang an." Er seufzte. "Ich glaube nicht, daß Du etwas tun kannst, aber wenn Du es fertig bringen würdest, daß ich mehr Zeit mit Achodis verbringen kann, dann wäre mir das Leben schon um vieles leichter."


05.04.2009 19:01:43   
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Die Erleichterung war Pera anzusehen und Lucanus konnte sie nur zu gut verstehen. Wenn er gekonnt hätte, so hätte der Tribun ihm den anderen Arm um die Schulter gelegt. Doch so konnte er ihn nur beruhigend den Arm drücken. Kurz hielt er inne als er die weiteren Worte hörte. Die Träne versuchte er nicht zu beachten, um in Pera nicht den Eindruck zu wecken, er sei schwach.
Doch diese Worte über den Griechen. Er hörte genau zu. Dachte nach. Die Erklärung der Liebe...das alles schien...seltsam. Doch er verstand, wenn es wirklich so war, wie er vermutete, dann würde Pera es ihm niemals offen sagen. Es gab solche Fälle, ja. Aber jeder ging anders damit um. Er selbst versuchte die Menschen so weit es ging zu tolerieren, auch wenn diese Lebensart ihm sehr fremd schien. Um deutlich zu machen, wie wenig es ihm ausmachte, sollte es so sein, hielt er den Arm des Soldaten fest und drückte ein wenig zur weiteren Beruhigung, wie er hoffte.

"Es ist schon gut. Sei es aus welchen Gründen auch immer. Ich werde versuchen was in meiner Macht steht, dir mehr Zeit mit diesem Gelehrten zu verschaffen, doch versprechen kann ich dir nichts.
Das du so viele Menschen lieb gewonnen hast, macht deine Entscheidung verständlicher. Du brauchst nicht um deinen Namen zu fürchten. Niemand wird es von mir erfahren.
Und...ich verstehe dich gut...ich selbst kämpfe mit einer Liebe in mir, die ich weder verstehen noch zulassen kann"


05.04.2009 20:18:31 
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Irgendwie hatte Pera das Gefühl, zuviel gesagt zu haben. Dabei hatte er doch versucht, die Freundschaft mit Achodis auf den kulturellen Austausch zu schieben. Aber anscheinend war das irgendwie schiefgelaufen. Pera konnte nicht verhindern, daß er rot wurde. Aber es beruhigte ihn, daß der Tribun immer noch seinen Arm drückte. "Das wäre sehr freundlich von Dir. Ansonsten brauche ich nichts. Im Grunde... bin ich froh, daß Alarich mich nicht frei gibt. Denn als Gefangener bin ich gezwungen hier zu bleiben. Als freier Mann müßte ich mit Dir gehen. - Aber wie ich schon sagte: Bei der Legion würde ich ein Leben führen, das noch weniger lebenswert ist als dieses hier. Deshalb... werde ich wohl nie wieder frei sein können." Irgendwie tat diese Erkenntnis gar nicht mehr so weh wie früher.

"Wen liebst Du?", entschlüpfte ihm die Frage. Doch dann senkte er mit glühenden Wangen den Blick. "Bitte verzeih. Es steht mir nicht zu, danach zu fragen."


05.04.2009 20:50:08   
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Peras Reaktion zeigte Lucanus wie nah er an der Wahrheit war. Doch er zog die Hand nicht zurück. Dieser Soldat braucte seine Hilfe, brauchte das Gefühl nicht ganz alleine zu sein. Der Tribun würde wirklich alles versuchen. Obwohl Lucanus schwer schlucken musste, als er Peras Worte hörte. Wie sehr ergab er sich, nein flüchtete er in dieses unwirkliche Leben? Und doch glaubte Lucanus zu wissen, das es ihm nicht anders gehen würde.
Die Frage zauberte ein Leuchten in die Augen des Tribun, der in diesem Augenblick unglaublich frei und gelöst wirkte. Als Pera sich entschuldigte, schüttelte Lucanus entschieden den Kopf.

"Nein, bitte entschuldige dich nicht. Es ist doch nur verständlich, dass du mich fragst, auch wenn ich es nicht sagen kann. Nicht weil ich es nicht will, wohl aber weil ich nicht weiß, ob es wahrhaftige Liebe oder nur ein Ergebniss der Umstände ist."

Die ganze Zeit hallten seine Worte in ihm nach. Er würde nie wieder frei sein können? Seine Augen erforschten die seines Gegenübers.

"Du bist frei, wenn dein Herz einen Platz gefunden hat. Dieses Problem ist nicht unüberwindbar, Pera."


06.04.2009 18:59:14 
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Er wußte nicht, ob es wahrhaftige Liebe war oder nur ein Ergebnis der Umstände? "Ist es nicht egal, wie das Gefühl entstanden ist? Ist es nicht nur wichtig, daß es da ist?" Ein Ergebnis der Umstände. Damit konnte er doch eigentlich nur die Sklavin meinen. Ein Patrizier und eine Sklavin. Unmöglich. Nicht mal, wenn sie freigelassen wurde. Nicht mal, wenn sie das Bürgerrecht erlangen würde. Als ehemalige Sklavin kam sie für einen Patrizier auf keinen Fall in Frage. Pera schaute Lucanus an. Dem ging es also auch nicht besser als ihm. Wenn auch aus genau umgekehrten Gründen.

"Innerlich kann ich vielleicht frei werden. Aber tatsächlich nicht. Denn ich würde meinen Eid brechen, wenn ich hierbliebe, auch wenn ich frei bin. Mein Vater sagte immer, Eidbruch ist das Schlimmste. Wer einen Eid bricht, bricht auch den nächsten. Und ich habe meinen Eid aus Überzeugung geleistet. Ich... ich fühle mich dem Kaiser und Rom immer noch treu." Auch wenn er Dinge getan, oder vielmehr verschwiegen hatte, die der Kaiser sicher nicht gutheißen würde, wenn er davon wüßte.


06.04.2009 20:14:27   
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War es so, wie Pera sagte? War es wichtig, dass das Gefühl da war? Reichte das? Lucanus sah ein wenig bestürzt zu Boden. Nein, niemals würde es gut gehen. Was auch immer er fühlte, es war nicht gut. Weder für ihn, noch für Svanvith.
Als es um den Eid ging, zuckte der Tribun kurz. Wie schrecklich musste dieser Soldat sich fühlen? Die Treue Peras glaubte Lucanus sehen zu können...in den Augen, dem Gesicht...alles zeigte wie ehrlich dieser war.

"Du kannst den Eid nicht brechen, denn ich, Valerius Lucanus, Tribun von Mogontiacum und damit dein Vorgesetzter, befehle dir, selbst wenn du frei gegeben wirst, niemals deine Freunde zu verlassen. Ich sehe es doch. Dies ist, so grausam es für dich auch sein mag, dein Schicksal, dein Leben. Kommst du zurück, wartet nur Schmerz und Entehrung auf dich. Bitte, sei ein guter Soldat und gehorche meinem Befehl, denn ....ich verstehe dich mehr, als du vieleicht glauben magst...
Der Gedanke an meine eigene Rückkehr sorgt für eine gewisse Furcht in mir. Sicher wird mir nicht im mindesten das geschehen, was einem einfachen Soldaten angetan wird...doch ich habe Germanicus bereits einmal enttäuscht."

Lucanus konnte nun kaum mehr gerade denken. Svanvith mischte sich immer wieder in seine Gedanken, hinzu kam die Furcht und dazu das Verlangen Pera zu helfen, ihm zu zeigen, was für ein guter Soldat er war. Sicher waren die Worte des Tribun nur eine Art kleines Zeichen, doch er hoffte auf eine positive Wirkung und untermalte diese noch mit einem gewinnbringenden Lächeln.


07.04.2009 20:14:58 
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Er befahl ihm, zu bleiben? Pera schaute den Tribun überrascht an. Man konnte förmlich sehen, wie es in ihm arbeitete. Funktionierte das? Konnte er es ihm einfach befehlen? Er war Tribun. Tribun in der Legion des Valerius Maximus. Und Pera war Soldat in der Legion des Valerius Maximus. Ja, er mußte ihm gehorchen. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf seine Züge. "Zu Befehl, Tribun. Ich... ich danke Dir. Ja, mein Schicksal liegt hier, auch wenn ich es nicht verstehe. Aber ich kann es fühlen. Vielleicht... hat es ja eine Bedeutung." Es war ein tröstlicher Gedanke, daß die Götter ihn aus einem bestimmten Grund hier hatten stranden lassen. Aber irgendwie auch anmaßend, so daß er kaum wagte daran zu glauben.

"Sie sind gar nicht so viel anders als wir. Vieles ist gleich. Auch sie legen ein Kind vor die Füße des Vaters und erst, wenn er es aufhebt, ist es anerkannt. Das ist doch bei uns genauso. Der Hausherr hat die Gewalt über alle, die in seinem Haus leben. Auch wenn es bei uns durch einige Gesetze inzwischen etwas aufgeweicht ist, so ist es doch eigentlich bei uns genauso. Sie essen Getreidebrei zum Frühstück. Genau wie wir. Sie leben primitiver, aber... es schweißt sie auch enger zusammen." Pera seufzte. Es war merkwürdig, zwischen zwei Welten zu leben.

Es erstaunte Pera zu hören, daß selbst Lucanus sich vor der Rückkehr fürchtete. Das konnte er gut verstehen. Denn er würde lügen müssen, wenn er das Dorf wirklich schützen wollte. "Germanicus... eigentlich finde ich, daß er ein guter Heerführer ist. Er ist streng, aber... manchmal hat man das Gefühl, daß er weiß, wie ein einfacher Soldat denkt und fühlt. Tiberius war auch gut, aber Germanicus ist... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, sympathischer? Aber verhört werden möchte ich auch nicht von ihm. Kann Dein Verwandter, der Legat, Dir nicht helfen? Vielleicht wenn Du erst mit ihm sprichst?"


10.04.2009 11:47:47   
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Es schien also genau der richtige Befehl gewesen zu sein. Zufrieden nickte er dem römischen Soldaten zu. Sicher hatte es eine Bedeutung...ohne dass, so dachte Lucanus, würde es für Pera schwer werden, hier zu leben. Den weiteren Ausführungen seines Gegenübers folgend, schenkte er ihm ein offenes lächeln. Er verstand. Ein ehrliches Nicken sollte seine Worte untermalen.

"Nein, das sind sie nicht. Wir haben mehr gemein, als die meisten glauben."

Fast hätte er gelacht. Doch dann antwortete Pera auf den angesprochenen Germanicus...seine Mine wurde düster...es stimmte, was der Mann ihm da sagte. Aber dennoch ... nein, verhört wollte auch er nicht von ihm... aber wie sollte er ...Maximus? Sein Lächeln kam wieder, als er über diese Möglichkeit nachdachte.

"Du hast recht. Bei allem, was ich mir ausmale, muss ich zugeben ist Germanicus auf jedenfall der beste Anführer, den ich je erleben durfte. das Verhör? Ja, vieleicht wäre dies eine Möglichkeit. Aber...ich könnte Maximus nicht anlügen...niemals...jeden anderen...aber ihn? Er war mir nach dem Tot meines Vaters die wichtigste Person...und dies ist er noch heute."

Als er es aussprach wurde es dem Tribun immer deutlicher. Und sicher wusste oder ahnte Germanicus dies. So würde der Legat ihn sicher verhören müssen. Schwer schluckte Lucanus bei diesem Gedanken. Sein Onkel galt als besonders gut darin. Naja, er wusste genau, wie er mit wem zu reden hatte. Und Lucanus?...Er hatte nie, auch als Kind schon nicht, irgendetwas vor ihm verheimlichen können. Sein Vater, ja...aber Maximus? Irgendwie sah er, wenn Lucanus log. Er musste aufhören, sich darüber Gedanken zu machen, denn nützen konnte es eh nicht...es würde auf ihn zukommen...ja, das würde es ganz sicher. Ein schiefes Grinsen, sowie zuckende Schultern sollten zeigen, wie lässig er es nahm...würde Pera darauf reinfallen?

"Sicher wird es helfen, wenn ich zuerst mit maximus rede. Es wird nicht so schlimm werden."


10.04.2009 17:25:24 
Marcus Iunius Perafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Lucanus erzählte ihm mehr, als Pera je für möglich gehalten hätte. Er offenbarte sich ihm in einer Weise, die ihm fast ein wenig unangenehm war, ihn aber auch irgendwie stolz machte. "Und... Du glaubst nicht, daß er Dir helfen würde? Und Dich schützen würde vor... naja, unangenehmen Befragungen?" Das Achselzucken sah zwar locker aus, aber irgendwie... irgendwie konnte Pera nicht ganz glauben, daß Lucansu es wirklch so leicht nahm. "Du mußt ihn ja nicht anlügen. Vielleicht ... wenn Du einfach nicht alles sagst?"


10.04.2009 19:25:51   
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Kam er da wirklich grade ins schwatzen? Lucanus erzählte so viel mehr als nötig gewesen wäre. Aber es störte ihn nicht...in keinster weise. Als Pera ihn weiter fragte, ob Maximus ihm nicht helfen würde wog er innerlich so einiges ab. Helfen? Nicht wenn er glaubte belogen zu werden.

"Ich denke ich werde ehrlich sein müssen, ohne alles zu sagen. Etwas in der Art. Dann wird er mir sicher helfen. Sei unbesorgt, ich werde es schaffen. Ich muss nur mit Drusilla so einiges durchgehen. Wobei ich mir wirklich unsicher bin, was wir erzählen sollten."

Der Tribun wollte seine Cousine schließlich nicht zu einer Verrärerin machen. Vieleicht funktionierte auch bei ihr die Befehlstaktik...aber dann würde er auf jeden Fall zu einem Verräter. Es schien ihm alles so ausweglos. Trotz das er bis jetzt Stärke zu zeigen versucht hatte, schaute er nun zu Boden. Seine linke Hand ging dabei an die Stirn. Er konnte nicht nachdenken. Alles an seinem Rücken hatte sich derart verkrampft, das sein Kopf langsam aber sicher zu platzen drohte. Stark massierte er seine Schläfe.

"Warum haben die Germanen eigendlich kein Therme? Dass könntest du doch ändern, oder?"

Etwas gequält versuchte er zu lächeln. Eine Therme...ja, der Gedanke ließ ihn kurz träumen. Sicher gab es hier niemanden, der ihn freiwillig massieren würde...seine Gedanken gingen zu Svanvith. Doch, die gab es. Später, ja später würde er sie sicher fragen.


10.04.2009 20:01:04 
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Pera ahnte, daß das alles nicht so einfach werden würde, wie es im ersten Moment klang. Der Tribund klang zwar sicher und unbesorgt, doch sein Blick sprach eine andere Sprache. Allein schon daß er zugab, nicht sicher zu sein, was er erzählen sollte. "Als ich zum Spion ausgebildet wurde, riet man mir, möglichst nicht zu lügen. Und das habe ich auch nicht. Ich habe gelogen, was meinen Namen und meine Herkunft anging. Aber wenn mich jemand nach meiner Familie fragte, erzählte ich immer die Wahrheit ohne Namen zu nennen. So konnte ich mir nicht widersprechen..." Ob aber Lucanus damit durchkommen würde? Pera wußte es nicht, er kannte Maximus nicht. Und wußte von Germanicus nur so viel, daß er ein guter Anführer war. Und sehr klug.

Der Themenwechsel war angenehm und Pera lächelte unwillkürlich. "Eine Therme, das wäre wunderbar. Das gehört zu den Dingen, die ich am meisten vermisse. Aber ich würde eigentlich gerne erstmal mit einer Wasserleitung und einem Eiskeller anfangen wollen", grinste er ein wenig verlegen.


11.04.2009 12:16:23   
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Tief durchatmend nickte Lucanus. Ja, nicht in Lügen verstricken...das würde das beste sein...nur wie? Sein Kopf schien zu platzen...doch der Themenwechsel zeigte Wirkung. Breit grinste er Pera an. Ja, das ist auch so ziemlich das einzige, das er derart vermisste, das er sofort losreiten würde, könnte ihm jemand versprechen, das dort eine Therme auf ihn warten würde.
Eine Wasserleitung und ein Eiskeller? ...

"Ein kühner Plan. Es wäre eine große Verbesserung für das Leben der Dorfbewohner...würden sie es denn annehmen?...und wer hilft dir beim ...Ah, warte...der Grieche, oder? Dann wird dieses Gestell vor seiner Hütte sicher eine Sonnenuhr...verstehe..."

Verschwörerisch grinste er den einfachen Soldaten an, stubste ihm in die Seite und ließ vergessen, das er der Tribun war. Es war so ganz anders, hier bei den Germanen. Es fühlte sich nicht richtig an, dem armen versklavten Soldaten noch zu zeigen, wie niedrig dieser stand.


11.04.2009 18:48:06 
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