Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Pharamond hatte Blut und Wasser geschwitz, doch letztendlich hatte man sie unbehelligt aus dem Dorf gehen lassen. Warum auch nicht? Schließlich war er ja ...was? Ein Verräter? Nein! Ein Freund!
Nun gingen sie nachdem Pera und er das Feld begutachtet hatten, in Richtung des Waldes, und taten so, als würden sie Spuren folgen. Nur für den Fall, dass sie doch von irgendwo beobachtet wurden. Den rechten Platz suchend grinste er Pera zu.
"Es hat schon was von früher...weißt du Lausbuben und so"
Scherzhaft stieß er ihm in die Seite und lachte ein wenig, als er an die vielen Streiche seiner Jugend dachte...aber war er nicht auch oft der Spielverderber gewesen, der alle vor den Volgen gewarnt hatte? Nun, heute war dies offensichtlich anders.
Beiträge: 416 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Pera war auch ein wenig mulmig zumute, als sie sich am Tor trafen und dann gemeinsam das Dorf verließen. Es war ihm klar, daß Pharamond hier etwas verbotenes tat. Und das ihm zuliebe. War es recht, das von ihm zu verlangen? Der Römer hatte ein schlechtes Gewissen. Und das sprach er auch aus, als sie kurz am Feld hielten und einige Steine absammelten. "Pharamond... ich... Das war nicht recht, das von Dir zu verlangen. Du wirst Schwierigkeiten bekommen, wenn uns jemand sieht. Und... ich möchte nicht, daß Du in Schwierigkeiten gerätst." Sie schritten weiter in den Wald hinein und Pharamond tat dabei so, als würde er Spuren folgen. "Von einem Freund darf man so etwas nicht verlangen... Ich... ich werde mir etwas anderes überlegen, ja? Oder vielleicht einfach Alarich fragen, ob er mir ein Training erlaubt."
Schweigend suchte Pharamond nochimmer nach einem guten Platz für das Training. Dabei wurde sein Grinsen immer größer. Pera schien wirklich ziemliche Befürchtungen in Hinsicht auf ihr Training zu haben.
"Ach was, ich werde schon alles auf mich nehmen. Schließlich habe ich dich gezwungen mit mir zu trainieren, damit ich mich nicht vor einem Germanen lächerlich mache. Und glaubst du ernsthaft, Alarich würde es genehmigen?"
Ja, hier sah es wirklich gut aus. Genügend Platz, trotz einiger Hindernisse, die man gut nutzen konnte. Und weit genug weg war es auch. So band er Notkar fest und durchsuchte die Taschen. Nur um sich kurz darauf rasch umzudrehen. Warum nicht mit dem Reaktionstraining beginnen?
"Fang"
Und damit warf er Pera ein römisches Schwert zu, dass er vom Schlachtfeld mitgenommen hatte. Pharamond hatte ganz vergessen, dass er es noch hatte. Doch beim packen der Sachen war es ihm in die Hände geraten. Es war doch auch viel besser, unter reellen Bedingungen zu trainieren. Davon abgesehen hoffte er Marcus so eine Freude machen zu können.
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"Nicht ich bin es, um den ich mir Sorgen mache. Sondern Du. Was werden sie mit Dir tun, wenn sie es herausfinden?" So ganz waren Peras Bedenken noch nicht zerstreut, obwohl er natürlich mehr als erfreut war zu hören, daß Pharamond das Training wirklich ernst war. So ernst, daß er dafür sogar bereit war, Schwierigkeiten zu riskieren. Das war wirklich viel wert und Pera rechnete ihm das hoch an.
Sie erreichten einen geeigneten Platz und Pharamond kramte schon in dem Gepäck, während Pera sich umblickte. Und so sah er die Bewegung nur in den Augenwinkeln, als plötzlich das Gladius auf ihn zuflog. Doch seine Reflexe waren ganz in Ordnung, er konnte noch rechtzeitig herumwirbeln und die Waffe auffangen. "Ein Gladius!", rief er erstaunt aus und machte probeweise ein paar Stiche und Hiebe. "Wenn Du jetzt noch passende Schilde hervorholst, halte ich Dich für einen Zauberer."
Anerkennend schaute Pharamond zu, mit welcher leichtigkeit der Römer die Klinge fing und mit dieser umging. Spätestens jetzt wurde ihm bewusst, dass er es mit einem ausgebildeten Soldaten zu tun hatte. Und er? Ein Bauer? Aber wenigstens konnte er mit Kampferfahrung dienen ... von dem er dass meiste doch eh vergessen hatte ... Pharamond hoffte sehr, dass seine Instinkte ausreichen würden. Aber zum Glück war es ja nur Training. Nicht einen Moment dachte er darüber nach, was Pera jetzt alles anstellen konnte, als er ihm den Rücken zuwand, um noch etwas zu suchen. Dabei richtete er das Wort an seinen guten Freund, wie er ihn inzwischen bezeichnete.
"Ach was, mach dir keine Sorgen um mich. Sie ... es wird schon gut gehen."
Seine Stimme klang fest aber auch mit einer gewissen Unsicherheit am ende des Satzes. Ja, was würden sie tun? Darüber wollte Pharamond gar nicht nachdenken. Nochimmer mit dem Rücken zu Marcus steckte er seine Klinge in den Waldboden und holte zwei sehr kleine rundschilde hervor.
"Es tut mir leid, aber mehr als diese Spielzeuge habe ich nicht ungesehen unterbringen können."
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Pera nahm einen Schild entgegen. "Naja, nicht ganz passend. Also ein halber Zauberer, würde ich sagen", lachte er ein wenig übermütig. Wie gut es tat, mal wieder eine Waffe in der Hand zu haben! Und einen Schild. "Damit das Training richtig echt ist, sollten wir aber doch mal andere Schilde besorgen. Im Ernstfall sind es eben nicht so kleine Dingerchen, die der Gegner in der Hand hat." Daß man selbst mit so einem kleinen Schild auskommen mußte, konnte allerdings durchaus förderlich sein für die Reaktionsfähigkeit.
Nicht eine einzige Sekunde kam er auf die Idee, die Situation zu seinen Gunsten auszunutzn und Pharamond etwas anzutun. Sie waren Freunde! Nichts lag ihm ferner. Und so wartete er, bis der Germane alles gerichtet hatte und auch soweit war, daß sie mit dem Übungskampf beginnen konnten. "Sollten wir nicht die Klingen umwickeln, damit wir uns nicht verletzen? Bei der Legion haben wir Waffen aus Holz, die aber mit Metall beschlagen sind, damit sie ordentlich Gewicht haben. So gibt es nur blaue Flecken und gleichzeitig wird der Waffenarm so trainiert, daß die echten Waffen einem federleicht vorkommen."
Pera schien vom Waffentraining wirklich Ahnung zu haben. Mit einem etwas überforderten Blick schaute Pharamond sich sein Schwert an. Blickte dann zum Pferd, und wieder zurück. Dann zuckte er mit den Schultern.
"Ich schätze da habe ich etwas vergessen. Naja, kommt bei mir in letzter Zeit ja häufiger vor. Leider kann ich mit nichts dienen."
Ein wenig hilflos schaute Pharamond sich um. Aber er hatte tatsächlich nicht genügend Stoff dabei, um ihre beider Waffen einzuwickeln. Und andere Schilde wären sicher auch besser. Beschämt schaute er zu Boden. Es war ihm peinlich dermaßen versagt zu haben. Enttäuscht über sich selbst warf er sein Sax in den Boden vor sich.
"Wie du siehst, bin ich kein ausgebildeter Soldat. Was meinst du? Können wir es ohne riskieren?"
Mit diesen Worten nahm er nur langsam seine Klinge wieder auf. Vieleicht wäre es besser gewesen es nicht zu machen. Nicht nur dass er offensichtlich das wichtigste vergessen hatte, nein jetzt erst viel ihm auf, welch ein Reichweitenvorteil Pera hatte. Nun, dass konnte er bestimmt meistern. Pharamond straffte die Gestalt und nahm sein Sax etwas fester in die Hand.
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"Warum nicht?" Pera zuckte mit den Schultern und lächelte. "Wir müssen eben aufpassen, immer nur mit der flachen Seite der Klinge zuzuschlagen. Und heute müssen wir ja auch nicht gleich aufeinander eindreschen, sondern zeigen uns am besten, wie wir jeweils die Waffen führen und welche Regeln und Kniffe wir anwenden. Beim nächsten mal können wir dann ja die Klingen umwickeln. Zum Beispiel würde mich interessieren, warum Deine Klinge so kurz ist? Ihr kämpft doch auch nicht unbedingt zu Pferd? Bei uns sind nur die Schwerter der Reitertruppen so kurz. - Wir benutzen das Gladius auch eigentlich als Stichwaffe, nicht als Hiebwaffe. Nur kurz die Deckung öffnen, zustoßen, gleich wieder die Deckung schließen, das ist das Prinzip." OT: Ich bin mir nicht sicher, ob das Sax wirklich so viel kürzer war
Nickend hörte Pharamond Peras Worten zu und machte dabei Schwungbewegungen mit seinem Sax.
"ja, dass können wir machen ... Aber ...also wie gesagt, ich bin kein Soldat...und in meinem Gedächniss sind zu große Lücken, als dass ich über soetwas wie Kampftaktik der Germanen sprechen könnte. Aus irgendeinem Grund denke ich nur an ...Schlagen, ausweichen...und schauen, wer am Ende noch steht."
Schulterzuckend kam er Pera näher. Dabei machte er Anstalten mit dem Sax einen, langsam ausgeführten, Angriff durchzuführen. Wobei er sein Schild recht passabel als Schutz hielt. Doch er zog nicht durch und sah auch ein wenig unsicher aus. Bilder...da waren plötzlich Bilder..Römer...viele Römer..Schreie... Pharamond ging in die Knie und ließ sein Sax fallen. Dabei hielt er sich den Kopf. Blinzelnd schaute er zu Pera. Aber er sah nicht den Römer... er sah einen Freund. Jemanden, mit dem er kämpfen würde. Unsicher griff er mit der Hand nach ihm. Seine Stimme war leise.
"Es war keine Schlacht ... es war Grausamkeit."
OT: Ich auch nicht *G* Ich würde sagen, es ist vieleicht ein wenig kürzer, aber da Pha recht groß ist, macht er es wieder gut. Also ähnliche Reichweite ... ??
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Pera grinste ein wenig frech und wagte es, ein wenig zu sticheln. "Nein, ich glaube nicht, daß Du viel vergessen hast. Das deckt sich ganz mit den Aussagen meiner Ausbilder über eure Kampfesweise: Laut brüllend auf den Gegner losstürmen, drauflosprügeln und am Ende schauen, wer noch steht." Er meinte das nicht wirklich ernst. Spätestens die Schlacht des Varus hatte gezeigt, daß die Germanen weit mehr drauf hatten.
Als Pharamond einen spielerischen Angriff wagte, riß Pera den Schild hoch, um den Hieb gekonnt abzufangen, auch wenn der nur langsam geführt war. Und gerade wollte er mit dem Gladius erwidern, als der Schlag auf den Schild ausblieb. Vor Peras erstaunten Augen ging Pharamond in die Knie, das Sax glitt mit einem fast singenden Ton ins Gras und der Germane hielt sich den offensichtlich schmerzenden Kopf.
Sofort warf Pera Schild und Schwert von sich. Die Scherze waren ihm vergangen. "Pharamond! Was ist denn? Bist Du krank?" Er ergriff die Hand, die sich ihm entgegenstreckte und ging neben dem Freund in die Knie. "Ich war noch nie in einer Schlacht, Pharamond. Nur kleine Scharmützel mit Räubern... - Sag mir... was Du siehst..." Er schluckte schwer. Er mochte Pharamond sehr. Doch er hatte auf der anderen Seite gestanden, als Todfeind der römischen Soldaten. Der junge Römer hatte die Berichte gehört. Von den Grausamkeiten, die an den Soldaten verübt worden waren. Abgeschlachtet... das war das Wort gewesen, das am häufigsten verwendet wurde.
Und doch sah er hier einen Germanen - einen Feind? - nein, keinen Feind. Einen Germanen, der ebenfalls litt. Genauso wie die Veteranen. Wie die wenigen Überlebenden, die es zurück geschafft hatten. Obwohl er zu den Siegern gehört hatte.
Pera legte seinen Arm um Pharamond, wie um ihn zu trösten. Er hatte doch sein Gedächtnis verloren. Was war das also jetzt? Erinnerte er sich? Oder nur teilweise? Pera hatte von diesen Dingen doch keine Ahnung.
Peras Aussage, über die Kampfkunst der Germanen nahm Pharamond nicht besonders persöhnlich. Denn schließlich sah er es noch genauso. Hätte Pharamond darauf achten können, wie schnell und genau Pera seinen Hieb abwehrte, wäre er sicher beeindruckt gewesen. Zu wissen, nicht alleine auf dem Schlachtfeld zu sein beruhigte Pharamond. Er wusste, dass er im Wald war...Aber war er nicht auch auf dem Feld, auf dem sein Vater starb? Auf dem so vieole Väter und Söhne starben? So viele Familien...Frauen..Kinder...Sklaven ... Gerne ließ er sich von Pera den Arm umlegen. Pharamonds Körper Zitterte und er schaute seinen Freund traurig an. Versuchte weiterhin die Bilder in seinem Kopf zu ordnen. Was er sah?
"So viele Tote ... Pera...Wieso machen wir das? Wieso töten wir auch Frauen und Kinder? Wieso opfern wir unsere Feinde? Wozu all das Leid? Mann besiegt den Gegner...reicht das nicht? ... Blut ... überall..."
Mit Grauen im Gesicht starrte er auf seine bebenden Hände. Dann griff er nach Peras Kleidung, zog ihn an dieser an sich ran und blickte ihn mit einer seltsamen Mischung der Gefühle in die Augen.
"Würde ich dich jetzt laufen lassen..dir mein Pferd geben...dich nach Hause reiten lassen .. Würdest du in deinem nächsten Kampf Germanen erschlagen? Würdest du mich erschlagen?"
Seine Stimme kippte immer mehr. Er traute es Pera nicht wirklich zu. Doch er traute es sich zu, ihn zu erschlagen...und dass machte ihm Angst. War er ein schlechter Mensch?
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Es verwirrte Pera, Pharamond so zu sehen. Er machte sich Sorgen um den Freund. Es ging ihm nicht gut, auch wenn er es nicht aussprach. Offenbar wurde er gerade von schrecklichen Erinnerungen überfallen. Vermutlich von Erinnerungen, die bisher verschüttet gewesen waren. Es mußte schlimm sein, solche Bilder unerwartet vor sich zu sehen. Und nun stellte er auch noch Fragen, auf die Generationen von Philosophen keine befriedigende Antwort gefunden hatten. Pera hatte da seine eigenen Antworten drauf, aber befriedigend waren die auch nicht unbedingt.
"Weil Menschen machthungrig und gierig sind, deshalb. Weil sie immer haben müssen, was andere haben. Solange es Menschen gibt, wird es Kriege geben." Mächtig und reich wurde nur, wer rücksichtslos war. Und nur wer mächtig und reich war, konnte etwas verändern. Ein Hund, der sich selbst in den Schwanz biß, hatte sein Vater so etwas genannt.
Widerstandnslos ließ Pera sich heranziehen und blickte traurig in das von Grauen gezeichnete Gesicht Pharamonds. Was hatte dieser Mann alles durchgemacht? Und wieder stellte er eine Frage, die so unendlich schwer zu beantworten war. Pera schüttelte den Kopf, er mußte darüber nachdenken. Wie könnte er wissen, was er in einer Situation tun würde, in der er noch nie gewesen war? "Ich weiß es nicht, Pharamond. Ich weiß es nicht. Weil... ich war noch nie ... in so einer Lage. Ich... ich weiß nicht, wie es ist. Gerät nicht die ganze Welt aus den Fugen? Es gibt viele Geschichten, in denen sogar Brüder sich im Kampf gegenüber stehen... Ich... möchte Dich nicht töten. Ich hoffe, daß ich genug ich bleiben kann in einem Kampf, um einen Freund nicht zu töten. - Aber sicher weiß ich es nicht." Das war wenigstens eine ehrliche Antwort. Wenn auch nicht die, die Pharamond hören wollte, wie Pera zu wissen glaubte.
Der junge Römer atmete tief durch und ließ sich neben Pharamond auf dem Waldboden nieder. Den Kopf stützte er dabei in die Hände. "Ich... ich bin jetzt schon so lange hier... ich hätte Angst, nach Hause zu reiten", gestand er leise. "Einmal... kam ein Mann, der bei den Brukterern gefangen war. Mehrere Jahre. Er... sah gar nicht mehr wie ein Römer aus. Und... er wurde befragt, verstehst Du? Das hat er sogar durchgestanden. Aber... niemand hat ihm mehr vertraut. Nicht mal die Kameraden aus seinem Contubernium."
Mit verwirrtem Blick, der immer wieder in die Ferne glitt, hörte Pharamond Pera zu. Nur langsam nickte er und sackte dann völlig in sich zusammen. Denn auch er konnte seine Frage nicht wirklich beantworten. Plötzlich veränderte sich alles in Pharamonds Denken und sein blick ruhte nun fest auf Pera.
"Sie würden dich also Foltern? ... "
Lange schaute er in die Weite. Und ungeachtet, was immer sein Freund sagen würde, sprach er jetzt entlich seinen Gedanken weiter aus.
"Dann solltest du hier bleiben. Ich habe dir geschworen, dass du nicht geopfert wirst. Und bei meinem Leben, dafür werde ich sorgen. ... Ich bin nicht der Rich. Aber ich bin ein Mensch mit Ehre."
Mehr konnte er nicht sagen. Aber zur bestätigung legte nun er den Arm um Pera und zog ihn freundschaftlich an sich.
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Pera nickte. Das würden sie bestimmt tun. Zumindest wenn sie das Gefühl hätten, daß er nicht alles sagte. Und er könnte nicht alles sagen, wenn er nicht wollte, daß die Legionen über dieses Dorf herfielen. Pera wußte es. Er wußte, daß sie einen Adler hatten. Seine Pflicht wäre es, den Adler zurückzubringen. Um jeden Preis. Aber... er konnte nicht. Er ... konnte nicht.
"Und was macht das aus mir, Pharamond? Was macht das aus mir? Einen Verräter und Eidbrecher, nicht wahr? Nein, es ist gut so, wie es ist. Als Sklave kann ich nicht fort. Ich habe versucht zu fliehen. Habe es wirklich versucht. Wenn... wenn ich es geschafft hätte... Vielleicht würdet ihr schon nicht mehr leben. Aber... aber jetzt gibt es hier Menschen... Ich will nicht, daß ihr getötet werdet. Was ist schon ein Adler? Nur ein Stück Metall! Alle Menschen, die sich um ihn scharten, sind tot." Jedes seiner Worte war Verrat. Jedes seiner Worte zerriß einen Teil seines Selbsts. Er fühlte nicht einmal, wie Tränen über seine Wangen rannen. Tränen über sein in Trümmern liegendes Leben. Es tat gut, daß Pharamond ihn umarmte und an sich zog. Wenigstens Freunde hatte er. Wenigstens das.
Die Worte, die Pharamond dann hörte versetzten ihm einen Stich. Verräter? Eidbrecher...nein, dass wollte er damit doch gar nicht aussagen. Und dann...dann sagte Pera Dinge...Dinge, die Pharamond nicht hören wollte. Doch er wusste, dass sie stimmten. Nun hielt Pharamond ihn fester. Er selbst verspürte einen Schmerz.
"Nein, Marcus..Du bist weder ein Verräter noch ein Eidbrecher. Dass Schicksal hat es nicht gut mit dir gemeint. Und ich möchte nicht darüber nachdenken, was wäre wenn... ich weiß, dass dir keine andere Wahl blieb, als die Flucht zu versuchen...und Schlußendlich damit einen Angriff der Legion heraufzubeschwören. Doch nun ist vieles anders. Und ... du musst mich nicht anlügen...es ist mehr als nur ein Adler..nur Metall...Es ist ein Zeichen der Legion, der Einheit...ein Teil von zu Hause. Gerne will ich dir ein Freund sein. Marcus...du bist Römer. Ich Germane. Aber dass heißt nicht, dass wir uns hassen müssen, oder unsere Herkunft leugnen sollten. Wenn du möchtest, können wir ab und zu zum Heiligtum gehen...du kannst mir bei meinem Dienst helfen...und so dem Adler nahe sein."
Wärend er sprach kamen Pharamond immer wieder Tränen. Peras Leid schmerzte auch ihn.
17.12.2008 11:47:09
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