Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
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Germanicus
Nero Claudius Germanicus (* 24. Mai 15 v. Chr.; † 10. Oktober 19 n. Chr. in Antiochia am Orontes) war ein römischer Feldherr, bekannt durch seine Feldzüge in Germanien. Er war der Vater des Caligula sowie Großneffe des ersten römischen Kaisers Augustus, von diesem war er als Nachfolger des Tiberius im Amt des Princeps vorgesehen.
Leben
Familie Germanicus war ein Sohn des älteren Drusus und der jüngeren Antonia. Den Siegerbeinamen Germanicus erhielt er nicht auf Grund seiner Taten, sondern erbte ihn von seinem Vater. Sein Bruder war der spätere Kaiser Claudius. Als Augustus im Jahre 4 n. Chr. zum wiederholten Mal seine Nachfolge zu ordnen versuchte, adoptierte er seinen Stiefsohn Tiberius, mit der Maßgabe, dass dieser gleichzeitig seinen Neffen an Sohnes statt annahm. Germanicus war damit als der übernächste Princeps bestimmt. Von dieser Zeit an war sein Name Gaius Iulius Caesar Germanicus. Er heiratete die ältere Agrippina, eine Enkelin des Augustus, mit der er neun Kinder hatte, darunter Gaius, den späteren Kaiser Caligula, und Agrippina die Jüngere, Frau des Claudius und Mutter Neros. Heerführer Germanicus unterstützte Tiberius bei der Niederschlagung des pannonischen Aufstandes und bei der Sicherung der Rheingrenze nach der Varusschlacht. Im Jahre 13 übernahm er den Oberbefehl am Rhein und musste im folgenden Jahr, nach dem Tod des Augustus, eine Meuterei der Legionen niederschlagen, die ihn gern zum Kaiser ausgerufen hätten. Nach einem ersten Einfall in das rechtsrheinische Germanien im Jahr 14 gegen die Marser, begann Germanicus im folgenden Jahr einen großangelegten Feldzug, zuerst gegen die Chatten, dann über die Ems zum Ort der Varusschlacht. Auf dem Rückmarsch zum Rhein wäre das Heer fast vernichtet worden. 16 besuchte Germanicus erneut das Schlachtfeld und stieß bis zur Weser vor, wo es im Spätsommer bei Idistaviso zu einer Schlacht gegen Arminius kam, die keinen eindeutigen Sieger hatte. Das glimpflich verlaufene Gefecht am Angrivarierwall auf dem Rückweg war die letzte schwere militärische Auseinandersetzung der römischen Eroberungszüge ins Freie Germanien (Germania libera). Obwohl Germanicus zwei Jahre lang mit acht Legionen, d. h. einem Drittel der römischen Gesamtstreitkräfte, das Land durchzog, konnte er die Arminius-Koalition nicht einmal so weit schwächen, dass diese nur ein Jahr später die 74.000-Mann-Armee des Markomannenkönigs Marbod nicht in einer offenen Feldschlacht nach römischem Muster hätte besiegen können. Dies spricht eindeutig dafür, dass die Feldzüge des Germanicus trotz einiger vermeintlicher oder tatsächlicher Siege ihren Zweck nicht erfüllten. Viele der Gefechte, die auf den ersten Blick als Siege der Römer erscheinen, waren es – so Ralf G. Jahn nach einer gründlichen Analyse – tatsächlich nicht. Bestenfalls handelte es sich um unbedeutende Siege, die alles andere als kriegsentscheidend waren. Tiberius selbst sprach von schwerwiegenden und furchtbaren Verlusten. Auch von einer gelungenen „Rache für Varus“ kann nicht die Rede sein. Denn erstens befand sich einer der drei Legionsadler bis 41 n. Chr. noch in germanischer Hand, zweitens fand eine deditio (Unterwerfung) des Kerns der aufständischen Stämme nicht statt, drittens befand sich Arminius noch an der Spitze einer starken Koalitionsarmee und viertens konnte dieser im Jahre 17 n. Chr. unwidersprochen behaupten, dass er die Römer „hinausgeworfen“ habe, das heißt, er konnte den Erfolg für sich reklamieren, ohne dass dies unglaubhaft erschien.
Feldzüge des Germanicus in den Jahren 14 bis 16 n. Chr.
Im Jahre 14
Im Jahre 15
Im Jahre 16
Tod Germanicus wurde abberufen, in Rom mit einem Triumph geehrt und von Tiberius in den Osten des Reiches entsandt. Er reiste über Griechenland und Kleinasien nach Syrien, von dort nach Ägypten und zurück nach Syrien, wo er in Antiochia erkrankte und starb, angeblich vergiftet vom Statthalter der Provinz, Gnaeus Calpurnius Piso, mit dem er in Streit lag. Die genauen Todesumstände sind jedoch nie aufgeklärt worden. Germanicus war, anders als sein Adoptivvater, im ganzen Reich sehr beliebt, was sich an der großen Trauer nach seinem Tod zeigte. Zahlreiche Ehrenmonumente und Totenehrungen wurden für ihn beschlossen. Er war auch literarisch tätig; erhalten ist das astronomische Gedicht Arati Phaenomena, 725 Hexameter nach dem Lehrgedicht Phainomena (Himmelserscheinungen) des Aratos von Soloi.
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Germanicus
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Agrippina, die Ältere
Vipsania Agrippina (* 14 v. Chr.; † 18. Oktober 33 n. Chr.), oft kurz Agrippina maior (Agrippina die Ältere) genannt, war eine Angehörige der julisch-claudischen Dynastie und Mutter des römischen Kaisers Caligula.
Leben
Familie Agrippina war Tochter des Marcus Vipsanius Agrippa und der Iulia, Tochter des Kaisers Augustus. Der Kaiser selbst nahm wie bei allen seinen Enkelkindern großen Einfluss auf ihre Erziehung. In einem Brief lobte er ihre Talente und gute Anlagen. Auf seine Weisung hin wurde Agrippina 5 n. Chr. mit Germanicus verheiratet, mit dem sie insgesamt neun Kinder hatte, darunter Gaius, den späteren Kaiser Caligula, Drusus Caesar und Agrippina die Jüngere, Frau des Claudius und Mutter Neros. Sie begleitete ihren Mann während der Jahre 14 bis 16 nach Germanien, wo sie bei den Soldaten ob ihrer vorbildhafter Tugend und Treue zu Germanicus, aber auch wegen ihres unzähmbaren Willens großes Ansehen besaß. Als eine germanische Streitmacht über die Rheinbrücke zu setzten drohte, nahm sie selbst das Kommando der Truppen in die Hand. Der siegreichen Rückkehr nach Rom folgte im Jahr 17 die Reise des Germanicus in den Osten, auf der Agrippina ihn wieder begleitete und wo sie auf der Insel Lesbos ihr letztes Kind gebar. Auf dieser Reise verstarb Germanicus 19 n. Chr. unter mysteriösen Umständen in Antiochia. Agrippina brachte seine Asche nach Rom zurück. Ihr Verhältnis zu Kaiser Tiberius war zunehmend gespannt, und sie wurde im Jahr 29 auf die Insel Pandataria verbannt, wo sie durch Selbstmord starb. Erst nach dem Tod des Tiberius wurde ihre Urne im Augustusmausoleum beigesetzt.
Charakter Tacitus schrieb Agrippina ein leidenschaftliches Gemüt zu, aber auch Sittenreinheit und Liebe in der Ehe. Als Mutter führte sie ihre Aufgaben selbst in den entlegenen Heereslagern Germaniens aus. Mehrere Taten sprechen von großer Selbstständigkeit und wurden, obwohl ungewöhnlich für römische Frauen, überwiegend positiv aufgefasst.
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Agrippina_die_%C3%84ltere
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Arminius
Arminius (in einigen Quellen auch Armenius; * um 17 v. Chr.; † um 21 n. Chr.) war ein Fürst der Cherusker, der den Römern im Jahre 9 n. Chr. in der Varusschlacht mit der Vernichtung von drei Legionen eine ihrer verheerendsten Niederlagen beibrachte. Die antiken Quellen bieten nur wenige biografische Angaben zu Arminius. Das nachantike Bild des Cheruskerfürsten ist vor allem durch die von Tacitus geprägte Formel „Befreier Germaniens“ bestimmt. Arminius ist bis zur Gegenwart in einzigartiger Häufigkeit Gegenstand der Belletristik und Populärwissenschaft geworden. Die an Arminius als historische Person angelehnte Gestalt Hermann der Cherusker wurde in Deutschland eine nationale Mythen- und Symbolfigur. Seit 1945 bewertet die deutschsprachige Forschung Arminius differenzierter. Sein germanischer Name ist unbekannt, weshalb über historische Parallelen zum Drachentöter Siegfried aus dem Nibelungenlied geschlussfolgert worden ist.
Leben bis zur Varusschlacht
Herkunft und Jugend Nur sehr wenige biografische Details über Arminius sind bis zur Varusschlacht bekannt. Arminius selbst kam aus einer der führenden Familien seines Stammes. Er wurde um 17/18 v. Chr. als Sohn des Cheruskers Segimer (lat. Segimerus) geboren, der eine führende Stellung in seinem Stamm hatte. Velleius Paterculus nennt ihn Princeps gentis eius („Erster seines Stammes“), was gewöhnlich mit der etymologisch ähnlichen Bezeichnung „Fürst“ übersetzt wird. Der Name seiner Mutter, die noch im Jahr 16 n. Chr. lebte, wird nicht genannt. Sein Vater stand wie sein Onkel Inguiomer auf der Seite der Römer und führte die prorömische Partei unter den Cheruskern an. Ebenso wie sein Bruder Flavus diente Arminius als Führer germanischer Verbände (ductor popularium) längere Zeit im römischen Heer und wurde so mit dem römischen Militärwesen vertraut. In dieser Funktion diente er während des dem Pannonienkrieg vorangehenden Feldzugs (prior militia) vom Spätherbst 4 n. Chr. bis mindestens 6 n. Chr. im römischen Lager. Dabei erwarb er sich das römische Bürgerrecht, den Rang eines Ritters und erlernte die lateinische Sprache. Wahrscheinlich war Arminius in den Jahren 6–7 n. Chr. mit seinem Verband an der Niederschlagung des pannonischen Aufstandes beteiligt. Wiederholte Annahmen, Arminius habe im römischen Militär eine Karriere als „Berufsoffizier“ oder „eine den regulären Auxiliareinheiten stark angenäherte Truppe“ von Cheruskern kommandiert sind, unbeweisbare oder anachronistische Vermutungen.
Um das Jahr 7/8 n. Chr. kehrte Arminius in das cheruskische Stammesgebiet zurück. Arminius besaß zu dieser Zeit keineswegs die alleinige Macht bei den Cheruskern. Er war zu dieser Zeit innerhalb der cheruskischen Führungsschicht mit Auseinandersetzungen konfrontiert. Segestes, der Vater der Thusnelda, war gegen eine Verbindung seiner Tochter mit Arminius, die wohl zu dieser Zeit seine Ehefrau wurde.
Die Verwandtschaft des Arminius
Aufstand gegen Varus Als der Statthalter (legatus Augusti pro praetore) Publius Quinctilius Varus in das Cheruskerland bis an die Weser vorrücken wollte, sah Arminius im Herbst des Jahres 9 n. Chr. die Zeit für einen Aufstand gekommen. Er hielt sich mit seinen Gesinnungsgenossen, von denen Segimer genannt wird, bewusst im Lager des Varus auf, nahm dabei oft an dessen Tafel teil und versuchte, das Vertrauen des Statthalters zu gewinnen. Als Varus sich auf dem Weg in sein Winterlager befand, wurden ihm Unruhen gemeldet. Die Warnung des Fürsten Segestes noch am Vorabend des Aufbruchs, Arminius in Ketten zu legen, da er Verrat an Rom plane, nahm Varus nicht ernst. Der Vorwurf naiven Vertrauens und mangelnder Vorsicht des Varus gegenüber Arminius, den manche Quellen erheben, wird in der modernen Geschichtswissenschaft teilweise relativiert. Varus handelte wie gewöhnlich bei der Provinzialisierung eines eroberten Gebietes. Arminius wurde aufgrund seines römischen Bürgerrechtes und seines Ritterranges von Varus wohl als römischer Verbündeter angesehen, der als Anführer der dringend benötigten germanischen Hilfstruppen helfen konnte, die Lage ruhig zu halten. Auf dem Weg zu dem von den Germanen gemeldeten Aufstand mussten die Römer durch ein ihnen wenig bekanntes Gelände, wo sie in einen Hinterhalt gerieten. Arminius besiegte in der Varusschlacht durch einen überraschenden Schlag die römische Besatzungsmacht. Die 17., 18. und 19. Legion sowie sechs Kohorten und drei Alen (Auxilien) fanden ihren Untergang am Saltus Teutoburgiensis; Varus nahm sich selbst das Leben. Welche Rolle Arminius während der Schlacht konkret spielte, ist ungewiss, sicher ist nur, dass er der Oberbefehlshaber der Germanen war, zu denen er noch auf dem Schlachtfeld sprach. Unmittelbar nach der Varusniederlage kam es zu einer westwärtsgerichteten Offensive der aufständischen Germanen, bei der bis auf eines alle römischen Kastelle im rechtsrheinischen Germanien erobert worden seien. Die Köpfe der Getöteten ließ Arminius auf Lanzen an den feindlichen Wall herantragen, um somit die Hartnäckigkeit der Belagerten zu brechen. Als die Germanen das Gerücht vernahmen, Tiberius rücke mit einem Heer heran, zogen sich viele von ihnen zurück. Die Römer nutzten ihre Chance und kämpften sich bis zum Rhein durch.
Motive für den Aufstand Nach Tacitus berief Arminius sich auf das Vaterland, die Ahnen, Tradition, Ruhm und Freiheit. Die antike Historiografie sieht die möglichen Gründe für den Aufstand in der intensiveren Verwaltung und Rechtsprechung des Varus, dem damit verbundenen Einfluss- und Machtverlust, den Tributforderungen und dem durch die Quellen bezeugten arroganten und unsensiblen Auftreten des Varus und weiterer Römer gegenüber den Cheruskern und anderen am Aufstand beteiligten Stämmen. Römische Sitten und Bräuche wurden in Germanien abgelehnt. Arminius mag auch nach Macht über andere cheruskische und sonstige am Aufstand beteiligte Stämme gestrebt haben oder von einem Ehrbegriff geleitet worden sein.
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Leben nach der Varusschlacht
Weitere Konflikte mit Rom Die römische Niederlage bedeutete zwar einen großen Rückschlag, jedoch noch nicht den endgültigen Rückzug der römischen Germanienpolitik auf die Rheingrenze. Unter der militärischen Führung des Tiberius wurde die Flotte wieder eingesetzt, die drei verlorenen Legionen wurden sofort ersetzt und ihre Zahl auf acht erhöht. Der einzige Zeitzeuge Velleius Paterculus berichtet von bedeutenden militärischen Aktivitäten unter dem Kommando des Tiberius, bei denen weite Teile Germaniens verwüstet worden seien. Allerdings ist das Ergebnis der Feldzüge in den weiteren Quellen widersprüchlich dargestellt,weshalb nicht sicher ist, was Tiberius in den Jahren 10 bis 12 erreichte. Er soll nur mit äußerster Vorsicht und strenger Disziplin versucht haben, in Germanien vorzudringen. Wohl in Erwartung weiterer Auseinandersetzungen mit Rom strebte Arminius daher ein Bündnis mit dem Markomannenkönig Marbod an; der abgetrennte Kopf des Varus wurde an Marbod gesandt. Marbod lehnte das Bündnisangebot des Arminius ab und schickte den Kopf an Augustus. Der Princeps soll, als er von der Niederlage erfuhr, seine Kleider zerrissen und ausgerufen haben: „Quintilius Varus, gib mir die Legionen zurück!“[ Augustus ließ das Haupt des Varus ehrenvoll im Familiengrab bestatten. Im Jahre 13 übergab Augustus Germanicus, dem von Tiberius adoptierten Sohn des Drusus, die Befehlsgewalt über die Truppen. Mit acht von 25 Legionen befehligte er fast ein Drittel der gesamten römischen Streitmacht und damit ein wesentlich größeres Heer als Varus. Die antiken Autoren überliefern keine konkreten Zahlenangaben zum Arminiusheer, weshalb dessen Stärke während der Auseinandersetzungen mit Germanicus in den Jahren 14 bis 16 n. Chr. in der Forschung unterschiedlich eingeschätzt worden ist. Neuere Schätzungen gehen von etwa 50.000 Mann aus, mit beträchtlichem Spielraum nach oben und unten. In den Jahren 14 bis 16 n. Chr. führte Arminius eine erweiterte Koalition germanischer Stämme in Abwehr der von Germanicus geführten römischen Wiedereroberungsexpeditionen. Trotz gegenteiliger Darstellungen war der größte Erfolg des römischen Unternehmens lediglich die Gefangennahme Thusneldas, der Ehefrau des Arminius. Thusnelda wurde im Jahr 15 n. Chr. von Germanicus gefangen, als ihr Vater Segestes sie dem Römer auslieferte. Sie war zu dieser Zeit schwanger und brachte in der Gefangenschaft ihren Sohn Thumelicus zur Welt, der in Ravenna aufwuchs. Der von Tacitus angekündigte Bericht über dessen weiteres Schicksal ist nicht erhalten; vielleicht starb er also zur Zeit einer „Lücke“ in den Annalen, etwa 30–31 n. Chr. Möglicherweise war er 47 n. Chr. bereits tot, als sich die Cherusker von Kaiser Claudius den Italicus zum König erbaten. Sichere Belege gibt es jedoch nicht. In der ersten Schlacht, nicht weit vom Ort der Varusschlacht, lockte Arminius die römische Reiterei in eine Falle. Jedoch hatte Germanicus rechtzeitig seine Legionen herangeführt, so dass der Kampf unentschieden endete. Danach zog sich Germanicus an die Ems zurück, wobei er die Hälfte seiner Armee unter der Führung des Caecina stellte; diese Armee sollte über die langen Brücken nach Vetera marschieren und entlang der Nordseeküste den Rhein erreichen. Arminius überholte die Legionen Caecinas in Eilmärschen und wartete, bis die Römer ein Lager aufbauten, bevor er sie angriff. Es kam zu einer mehrtägigen Schlacht, die, wie von Tacitus beschrieben, zunächst große Ähnlichkeit mit der Varusschlacht aufwies. Doch am letzten Tag, als die Römer geschlagen und entmutigt in ihrem Lager saßen, riet Arminius’ Onkel Inguiomer zum Angriff auf das Lager. Arminius plädierte dafür, bei der bewährten Taktik des Überfalls auf das marschierende Heer zu bleiben, konnte sich aber nicht durchsetzen. Beim folgenden Sturm auf das Lager erlitten die Germanen einen Rückschlag, der aber nur bedeutete, dass der germanische Sieg nicht so vollkommen war wie bei der Varusschlacht. Arminius blieb im Kampf unversehrt, Inguiomer wurde schwer verwundet, und die Reste der Armee Caecinas konnten sich über den Rhein retten.
Kämpfe des Jahres 16 Im Jahre 16 n. Chr. unternahm Germanicus mit acht Legionen einen neuen Feldzug gegen die Cherusker und ihre Verbündeten, um erneut zu versuchen, Germanien zu erobern. Die Cherusker zogen sich hinter die Weser zurück und die Römer folgten ihnen. Vor der Schlacht lieferten sich Arminius und sein in römischen Diensten stehender Bruder Flavus angeblich ein Streitgespräch, wobei sie sich von gegenüberliegenden Seiten der Weser zuriefen. Laut Tacitus vertrat Arminius in diesem Gespräch das heilige Recht des Vaterlandes, die altüberkommene Freiheit und die germanischen Götter, während der romfreundliche Flavus seinem Bruder die Größe Roms, die Macht des Kaisers und die harten Strafen für Aufständische vorhielt. Flavus versicherte, Thusnelda und ihr Sohn würden gut behandelt. Zur Einigung kam es dabei nicht, vielmehr soll Flavus nur von einem Kameraden von einem Gefecht zurückgehalten worden sein. Am folgenden Tag überschritt Germanicus die Weser und bereitete alles zum Angriff vor. Einen Tag später trafen die Heere bei Idistaviso aufeinander. Tacitus beschreibt die Schlacht als großen römischen Sieg, Arminius wurde in der Schlacht schwer verwundet und konnte nur einer Gefangennahme entkommen, indem er sich das Gesicht mit seinem eigenen Blut bestrich. Trotz großer Verluste waren die Germanen noch stark und kampfeslustig genug, um den Römern erneut entgegenzutreten. Die Germanen wählten sich mit dem Grenzwall der Angrivarier wiederum ein günstiges Terrain zwischen einem Fluss und Wäldern aus. In der Schlacht vom Angrivarierwall zeigte sich Arminius geschwächt, entweder wegen der beständigen Gefahren oder weil ihn die Verwundung hemmte. Obwohl die Römer siegten, sah sich Germanicus genötigt, Germanien bereits im Sommer erneut zu verlassen, lange vor einem geplanten Rückzug ins Winterlager. Mit seinem Rückzug an den Rhein war der römische Eroberungsversuch endgültig gescheitert. Der hartnäckige germanische Widerstand und die damit verbundenen römischen Verluste erklären die Abberufung des Germanicus durch den neuen Kaiser Tiberius und damit den Verzicht auf eine weitere offensive römische Grenzpolitik. Tiberius hielt es für das Beste, die Germanen ihren inneren Zwistigkeiten zu überlassen.
Interne Stammeskonflikte und Tod In den Jahren 9 bis 16 n. Chr. gehörten zu den Verbündeten des Arminius neben den Cheruskern die Brukterer, die Usipeter, Chatten, Chattuarier, Tubanten, Angrivarier, Mattiaker und Lander. Im Frühjahr 17 n. Chr. kam es zu einer Schlacht gegen Marbod, aus dessen Machtbereich die Semnonen und Langobarden zu Arminius übergelaufen waren. Dagegen ging Inguiomer, der Onkel des Arminius, zu Marbod über. Arminius besiegte Marbod, der sich nach Böhmen zurückziehen musste. Jedoch konnte er seinen militärischen Erfolg nicht weiter ausnutzen, da er nicht in die natürliche Festung Böhmen eindringen konnte. Danach musste er sich mit innergermanischen Rivalitäten und auf germanischer Seite zahlreichen wechselnden pro- und antirömischen Positionen auseinandersetzen. Vorwiegend (doch nicht stets) auf Seiten der Römer kämpften die Ubier, die Bataver und teils auch die Friesen. Die Koalition des Arminius strebte kein eigenes Großreich an, sondern warf vielmehr Arminius vor, die Königsherrschaft über ein solches anzustreben. Ein Angebot des Chattenfürsten Gandestrius, Arminius mit Gift töten zu lassen, lehnte Rom formal ab; ob Rom dennoch versucht haben könnte, seinen Tod herbeizuführen, ist nicht bekannt. Das brieflich unterbreitete Angebot verdeutlicht nicht nur weitere Spannungen in der Führungssippe, sondern einen Bruch des cheruskisch-chattischen Bündnisses. Im Jahre 21 wurde Arminius von Verwandten ermordet.
Namensbedeutung: Armin: der Starke, gewaltig wie ein Aar
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Arminius http://www.heidenhemd.de/germanische-namen/
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Publius Quinctilius Varus
Publius Quinctilius Varus (* 47/46 v. Chr. in Cremona; † 9 n. Chr in Germanien) war ein römischer Senator und Politiker der augusteischen Zeit. Sein Name ist vor allem mit der römischen Niederlage in der nach ihm benannten Varusschlacht verbunden, bei der unter seiner Führung drei römische Legionen ihren Untergang fanden, als sie von Germanen unter dem Cheruskerfürsten Arminius angegriffen wurden. Varus selbst nahm sich noch auf dem Schlachtfeld das Leben.
Leben bis zur Statthalterschaft in Germanien Varus wurde als Sohn des Quästors Sextus Quinctilius Varus († 42 v. Chr.) geboren. Bereits um 22 v. Chr. war er quaestor Augusti in Achaia, wo er in dieser Funktion in demselben Jahr auf Tenos öffentlich geehrt wurde. Eine weitere Ehrung erhielt er in Pergamon. Varus begleitete anscheinend Augustus auf dessen Orientreise (22/19 v. Chr.). Einige Jahre später wird er die Prätur bekleidet haben. Vermutlich war er während der Eroberung des Alpenraums im Jahr 15 v. Chr. Legat der später in Germanien mit ihm untergegangenen Legio XIX, wie eine neue Lesung der Inschrift auf einer Bleischeibe zeigt, die im Legionslager Dangstetten gefunden wurde. Varus’ hohe Stellung in der römischen Oberschicht verdeutlicht sich in der Übernahme des Konsulats im Jahre 13 v. Chr. Dieses Amt übte er gemeinsam mit dem späteren Princeps (Kaiser) Tiberius aus. Varus war mit dem Kaiserhaus verschwägert; er heiratete Vipsania Marcella, eine Großnichte des Augustus. Zirka 9/8 v. Chr. war er Statthalter (Prokonsul) der Provinz Africa. Von 7/6 v. Chr. bis 5/4 v. Chr. war Varus Statthalter von Syrien (legatus Augusti pro praetore provinciae Syriae), wo er einen der stärksten Heeresverbände des Reiches mit drei Legionen befehligte. Er löste damit Gaius Sentius Saturninus ab. In Syrien war er politischer Berater des Herodes in Judaea und an dem Prozess gegen dessen Sohn Antipatros maßgeblich beteiligt und sorgte bei den ausbrechenden Revolten nach dem Tod des Herodes für Ruhe und Ordnung. Syrien war eine außerordentlich wichtige „kaiserliche“ Provinz an der Grenze des Imperiums zum Partherreich. Reichhaltige literarische Zeugnisse zeigen, dass Varus hier mit den besonderen Problemen der vorderorientalischen Welt konfrontiert war, um deren Lösung er sich tatkräftig bemühte. Flavius Josephus schildert ihn während der Zeit in Syrien als friedfertigen, ruhigen und zurückhaltenden, ja sogar behäbigen und bequemen Menschen. Varus’ vielfältigen Vermittlungsbemühen in der Provinz, in Judäa und Rom sprechen für ein diplomatisches Geschick. Varus darf als erfahrener Militär und Verwaltungsfachmann gelten, der seine menschlichen Schwächen hatte. Dies widerspricht dem Bericht des Velleius Paterculus, nach dem Varus das Land ausgebeutet haben soll. Wie wenig er aber das Geld verachtete, zeigte Syrien, wo er Statthalter war: Arm betrat er ein reiches Land, reich verließ er ein armes Land. Nach seiner Rückkehr nach Rom verschwägerte sich Varus nach dem Tod der Vipsania Marcella erneut mit der kaiserlichen Familie, indem er in dritter Ehe wiederum eine Großnichte des Augustus, Claudia Pulchra, heiratete.
Statthalter in Germanien Von 7 bis 9 n. Chr. war Varus legatus Augusti pro praetore in Germanien. Varus war nun ein Mann Mitte 50, fast 15 Jahre älter als während seiner syrischen Statthalterschaft, und neigte – hier stimmt Velleius Paterculus mit Josephus überein – zur Bequemlichkeit. Dies ist aber nach seinem tragischen Ende gesagt, als man im Nachhinein die Schwächen des Varus deutlich herausarbeitete, die vorher so nicht erkannt wurden. Varus durfte damit rechnen, in einem Gebiet zu operieren, in dem es zwar vor einigen Jahren noch Rebellionen niederzuschlagen galt, doch in dem Rom insgesamt seit beinahe zwei Jahrzehnten die politischen Vorgänge weitgehend kontrollierte. Das immensum bellum („gewaltiger Krieg“) (in den Jahren 1 bis 4 n. Chr.) kann kaum als einschneidendes Ereignis gewertet werden, denn in fast allen neu eroberten Gebieten hatte Rom mit vergleichbaren Vorgängen zu tun. Ohne Einschränkungen machten sich die Römer sofort daran, die Gehorsamspflicht und damit Prestige und Autorität Roms wiederherzustellen. Die weitgehende Etablierung der römischen Ordnung zeigt sich auch daran, dass Arminius, der zum Anführer des Aufstandes gegen Varus wurde, Offizier alliierter cheruskischer Hilfstruppen war, und dass andererseits Varus aus germanischen Kreisen durchaus Andeutungen über bevorstehende Unruhen erhielt. Dennoch waren die Verhältnisse in Germanien auch weiterhin instabil, als Varus das Kommando übernommen hatte. Es gab auch zum damaligen Zeitpunkt keine flächendeckende römische Herrschaft zwischen Rhein und Weser oder gar bis zur Elbe.
Varus’ politischer Auftrag in Germanien lautete vermutlich: -innerer Ausbau und Neuorganisation des nach mehrjährigem Krieg wieder unterworfenen Landes, soweit es effektiv möglich war und die prekäre Grenzsituation das zuließ; -wachsame Defensive nach außen, bis der Sieg über die aufständischen Pannonier und Dalmater die Handlungsfähigkeit gegenüber den Elbgermanen zurückgeben und die Möglichkeit bieten würde, die Okkupation Germaniens zu vollenden.
In der Geschichtswissenschaft wird eine organisierte zivilisatorische Erschließung durch Varus mit dem Ziel der Errichtung einer neuen Provinz oder einer administrativen Anbindung des Großraumes zwischen Rhein und Elbe an die linksrheinische Verwaltung angezweifelt, da gerade während einer der schwersten Krisen Roms, des Pannonischen Aufstandes, die Zeit dafür nicht günstig war. Vor allem aber sei das genannte Gebiet ja keineswegs schon vollständig in römischer Hand gewesen.
Aus Gründen der außenpolitischen Sicherheit war Varus wahrscheinlich gezwungen, jede innere Unruhe in seinem Amtsbereich zu unterbinden und daher im Interesse Roms auf die Beendigung der internae discordiae bestrebt zu sein. Es sollte nicht erneut geschehen, dass – wie früher bei den Cheruskern – die Vertreibung der prorömischen Stammespartei Unruhen nach sich zieht. Dies wird Varus mit dazu bewogen haben, die Anzeige des Segestes nicht zum Anlass zu nehmen, gegen Arminius vorzugehen. Die Rechtsprechung des Varus wird mit Sicherheit der Beilegung von Streitigkeiten zwischen den einzelnen Stämmen gedient haben, schwerlich der Schlichtung von privaten Konflikten einzelner Germanen.
Dem Ziel der Befriedung der einzelnen Stämme durch Eindämmung der Faktions- und Stammeskämpfe, der Gefolgschaftskriege und Abwanderungen dienten feste Regelungen der Stammesverhältnisse, die die Einsetzung von Stammesautoritäten, Truppenstellungen, Abgaben und Versorgungsleistungen, eventuell auch Entwaffnungsvorschriften und Kontrolle der öffentlichen Versammlungen umfassten, insbesondere des Marktverkehrs. Grundsätzlich ging es Varus um römische Herrschaft und inneren Frieden durch feste Abkommen mit den Stämmen bis zur Elbe, um den Aufbau einer römisch kontrollierten, von einheimischen Germanen mitgetragenen militärischen Infrastruktur und um die Eröffnung eines gewissen Warenverkehrs, vor allem aber um die Bindung der duces und ihrer sozialen Interessen an das römische Rang- und Wertesystem.
So sprach Varus tief im Landesinneren Recht, regelte die Beitreibung von Abgaben und griff vermittelnd in stammesinterne wie stammesübergreifende Konflikte ein. Das ihn begleitende Heer dürfte nicht nur den für ein erfolgreiches Verhandeln hilfreichen Druck ausgeübt haben, sondern es trug darüber hinaus zur Verbesserung der Infrastruktur und damit auch zur römischen Erschließung des Landes bei.
Trotz der konkreten Warnung des Segestes traf Varus keinerlei Vorsichtsmaßnahmen auf seinem Heereszug, als er sich im Jahr 9 n. Chr. mit drei Legionen auf dem Rückzug in sein Winterlager am Rhein befand. Die Germanen unter dem Cheruskerfürsten Arminius lockten ihn in einen Hinterhalt und schlugen ihn in der so genannten Varusschlacht vernichtend. Die Schlacht gilt mit dem Verlust von drei Legionen und ebenso vielen Reiterabteilungen sowie sechs Kohorten als eine der größten römischen Niederlagen. Varus nahm sich noch auf dem Schlachtfeld das Leben. Als Augustus von der Niederlage des Varus in Germanien erfuhr, soll er nach den Ausführungen des Biographen Sueton ausgerufen haben:
Arminius schickte den Kopf des Varus zwecks eines Bündnisangebotes gegen die Römer an Marbod, das der König der Markomannen allerdings ablehnte. Marbod sandte den Kopf des Varus weiter an Augustus. Der Princeps ließ das Haupt ehrenvoll in seinem eigenen Mausoleum bestatten.
Der Grund für den Aufstand der Germanen gegenüber Varus wird einerseits im Auftreten des Varus selbst gesehen, zum anderen in seinem zu eigenmächtigen Handeln.
Als aber Quintilius Varus das Kommando in Germanien übernommen hatte und die Verhältnisse bei ihnen auf Grund seiner Amtsgewalt zu ordnen suchte, war er bestrebt, sie schneller völlig umzuformen, er gab ihnen generell Befehle, als ob sie schon in Knechtschaft lebten, und trieb von ihnen sogar Tribute ein, wie dies gegenüber Untertanen üblich ist.
Aufgrund der negativ gefärbten Quellen ist eine unabhängige Bewertung kaum möglich. Während Cassius Dio – seine Vorlage soll auf die Zeit um 20 n. Chr. zurückgehen – manchmal noch positive Aspekte durchscheinen lässt, moralisiert Florus stets. Varus galt von der tiberischen Zeit an als ein Musterbeispiel schlechter Moral. Diese Sichtweise setzte sich fort bis in die Spätantike. So ist von Orosius zu hören:
Zur gleichen Zeit aber wurde Q. Varus, der mit außerordentlichem Hochmut und mit Habsucht gegen die Unterworfenen vorging, mit drei Legionen von sich erhebenden Germanen völlig vernichtet.
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Segestes
Segestes war ein Fürst des Germanenstammes der Cherusker, der im Zusammenhang seiner Beziehung zu Arminius und dem germanischen Aufstand gegen Rom in der antiken Überlieferung erscheint.
Im Jahre 9 n. Chr. warnte er den römischen Statthalter Varus vor den Plänen zum Aufstand, fand aber kein Gehör und musste sich unwillig am Aufstand beteiligen. Doch schon bald stellte er sich im offenen Kampf gegen Arminius, der seine Tochter Thusnelda gegen seinen Willen zur Frau genommen hatte, und wurde im Jahre 15 von seinen Stammesgenossen belagert, aber durch Germanicus wieder befreit. Segestes lieferte seine zu jener Zeit schwangere Tochter Thusnelda als Gefangene an Germanicus aus, der sie später in seinem Triumphzug in Rom vorführen ließ. Über das weitere Schicksal Thusneldas ist nichts bekannt; auch der von Tacitus angekündigte Bericht über das Schicksal ihres Sohnes Thumelicus, der in der Gefangenschaft geboren und in Ravenna erzogen wurde, ist nicht erhalten.
Das letzte, was die antiken Quellen von Segestes berichten, ist, dass er im Jahre 17 Zuschauer beim Triumph des Germanicus war, wobei seine Kinder Segimundus und Thusnelda sowie sein Enkel Thumelicus als Gefangene vorgeführt wurden. Germanicus wies ihm danach einen Wohnsitz „in der alten Provinz“ (wohl Gallien) an.
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Thusnelda
Thusnelda († nach dem 26. Mai 17) war eine Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und die Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius. Arminius markierte als Sieger der Schlacht im Teutoburger Wald (9 n. Chr.) einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Auseinandersetzungen zwischen den Germanen und dem römischen Reich. Von ihrem Vater bereits einem anderen Mann versprochen, aber von Arminius entführt, wurde Thusnelda seine Frau. Von Thusnelda leitet sich auch das heute zumeist als Schimpfwort gebrauchte „Tussi“ ab.
Leben Verlässliche historische Informationen zu Thusnelda sind nur durch Tacitus überliefert, ihr Name nur bei Strabon. Ihr Geburtsjahr ist unbekannt. Gegen Ende des Jahres 14 oder zu Anfang des Jahres 15 entführte Arminius, Sohn des cheruskischen Gaugrafen Segimer, wohl mit ihrem Einverständnis, die Tochter des den Römern nahe stehenden cheruskischen Gaugrafen Segestes, und heiratete sie. Dies verschärfte die Spannungen zwischen den beiden Familien und führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Dabei gelang es Segestes wohl, laut eigenem Zeugnis, Arminius in seine Gewalt zu bringen und ihn einige Zeit gefangen zu halten. Grund war möglicherweise, dass nach der Entführung Thusneldas keine Schritte unternommen worden waren, die Ehe nach germanischem Recht abzusichern, d. h. durch nachträgliche Handlungen wie formellen Brautkauf und den Austausch von Gaben und Gegengaben.
Arminius kam schließlich wieder frei (auf welche Weise ist nicht bekannt), aber Thusnelda ging nicht zu ihrem Vater zurück. Dieser ließ sie daraufhin im Jahre 15 entführen – sie war inzwischen im fortgeschrittenen Zustand der Schwangerschaft – und auf seinen befestigten Gaugrafensitz, möglicherweise die Eresburg bei Obermarsberg oder auch den Desenberg bei Warburg, bringen. Arminius belagerte Segestes dort, ohne jedoch Erfolg zu haben. Es gelang Segestes, eine Gesandtschaft zu den Römern in Köln oder Xanten zu schicken, woraufhin Germanicus in das Gebiet der Cherusker einmarschierte und den Belagerungsring um Segestes sprengte. Segestes übergab Thusnelda an Germanicus, der sie nach Ravenna bringen ließ. In Gefangenschaft gebar sie ihren und Arminius’ Sohn Thumelicus.
Am 26. Mai 17 wurden Thusnelda und Thumelicus im Triumphzug, der zu Ehren des Germanicus in Rom stattfand, als Trophäen mitgeführt. Ihr Vater Segestes, der von Germanicus einen sicheren Wohnsitz auf dem linken Rheinufer erhalten hatte, wohnte diesem Schauspiel als Ehrengast bei. Über Thusneldas weiteres Leben und ihren Tod ist heute nichts mehr bekannt; ebenso über das Leben und Ende ihres Sohnes. Tacitus spricht in Andeutungen: „Der Knabe wuchs in Ravenna auf. Von dem Spiel, das das Schicksal später mit ihm getrieben hat, werde ich zu gegebener Zeit berichten.“ Der weitere Lebensweg von Thusnelda und Thumelicus liegt im Dunkel der Geschichte verborgen, da der von Tacitus angekündigte Bericht verschollen ist (oder vielleicht auch nicht mehr geschrieben wurde). Aus seinen Hinweisen auf Ravenna, den Sitz einer berühmten Gladiatorenschule, und das „Spiel des Schicksals“ ist mancherorts geschlossen worden, dass Thumelicus als Gladiator ums Leben gekommen sei.
Von der Cheruskerfürstin zum Schimpfwort Thusneldas Name, der im 19. Jahrhundert noch positiv besetzt war, wurde im 20. Jahrhundert umgedeutet. Mitverantwortlich war mit Sicherheit Kleists Hermannsschlacht, Schullektüre etlicher Generationen. Thusnelda wurde zur Bezeichnung für nervige Ehefrauen und weibliche Dienstboten. Daraus entstanden Die Tusnelda, das Kosewort Tusschen und Die Tussi, heute faktisch bloß noch ein Schimpfwort für Frauen bzw. für das Klischee eines oberflächlichen, eitlen Dummchens.
Namensbedeutung: Thusnelda: althochdeutsch"thurs" (Riese) und "hiltja" (Kampf), die Riesenkämpferin aus dem althochdeutschen: Bezeichnung für ein zu früh geborenes Kind: "Zu schnell da"
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Thusnelda
bearbeitet von Swana am 21.05.2010 13:32:48
21.05.2010 13:31:49
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