Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
Dieses Forum ist optimiert für Mozilla Firefox. In anderen Browsern kann es zu Abweichungen und Schwiergkeiten in der Ausführung kommen.
WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 30 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
Eine ungewöhnliche Bitte
Monat und Tageszeit: April| Am Abend Beteiligte Charaktere: Runa und Thorbrandt Plot: Runa brennt etwas auf der Seele und sie kommt zu Thorbrandt um ihn um einen großen Gefallen zu bitten.
Beiträge: 30 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
Glücklicherweise bot ihr die Dunkelheit genug Schutz um ungesehen zu Thorbrandts Hütte zu gelangen. Runa hatte den dunkelgrünen Mantel enger um ihre Schultern geschlungen, doch nicht weil sie fror sondern vielmehr weil sie nicht wollte, dass man sie sah. Seit sie wieder in das Dorf ihres Bruders und ihrer Eltern zurückgekehrt war, hatte sie bemerkt wie groß die Abneigung und der Hass gegen ihren Bruder in ihrer Familie geworden war. Wie sie über Ismar sprachen zerriss der jungen Frau beinahe das Herz und das Widar, der Rich der Gaue ebenso über ihren geliebten Bruder dachte, machte die Sache nicht besser.
Es war noch keine zwei Stunden her gewesen, da hatte sie ihren Vater und Widar belauscht gehabt. Eigentlich war das nicht ihre Absicht gewesen, doch sie hatte den Namen ihres Bruders gehört und war stehen geblieben. Mit gespitzten Ohren hatte sie gelauscht und mit jedem Wort, dass ihr Vater oder Widar gesprochen hatte war es ihr Angst und Bange ums Herz geworden. Widar wollte einen Trupp Männer zusammenstellen um nach seiner verschwundenen Tochter zu suchen und allem Anschein nach ging sowohl Widar als auch der Rest der Familie davon aus, dass Ismar das junge Mädchen entführt und verschleppt hatte. Runa konnte nicht glauben was man ihrem Bruder da unterstellte. Auch wenn sie ihn nur aus Erzählungen ihres gemeinsamen Bruders und ihrer Großeltern kannte, so spürte sie das Ismar es nicht gewesen war. Lag es daran das sie Zwillinge waren? Runa wusste es nicht, doch für sie zählte nur eines, sie musste ihren Bruder zuerst finden. Allerdings hatte sie keine Ahnung wo sie ihn suchen sollte, denn Widar hatte sich darüber ausgeschwiegen wohin er den Reiten wollte. So war ihr nur eine Wahl geblieben.
Runa blieb vor der Hütte stehen, holte tief Luft und klopfte an. Warum Thorbrandt ihr helfen sollte, das wusste sie nicht. Sie war niemand besonderes, er kannte sie kaum, wahrscheinlich gar nicht und nun stand sie hier und wollte ihn um einen großen Gefallen bitten. Für den Fall der Fälle, dass sie ihn bezahlen musste, hatte Runa in ihren Sachen gewühlt und tatsächlich noch die ein oder andere kleine Kostbarkeit gefunden, die ihre Großeltern ihr hinterlassen hatten. Die beiden waren nicht wohlhabend gewesen und dennoch hatten sie ihr einen wunderschönen schwarzen Ring hinterlassen, den Runa im Wald immer getragen hatte, hier im Dorf aber lieber sicher in einem Beutel verwahrte und eine Halskette mit einem grünen Stein, der in goldfarbenes Metall eingefasst war. Diese Halskette ruhte in ihrem Beutel neben dem Ring und war ihr letztes Mittel um Thorbrandt von ihrer Idee zu überzeugen.
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Der Abend war zwar noch nicht allzuweit fortgeschritten, doch die noch frühe Jahreszeit hatte schon ihren Tribut gefordert und das Dorf mit seinen Hütten lag in Dunkelheit.
Die Herdfeuer brannten noch, um vor dem Schlafengehen etwas Wärme für die Lager zu schaffen, auch wenn die Strohmatten und Felle darauf sicher mehr dazu beitragen würden, die Schlafenden die Nacht über warm zu halten. Das und die Nähe der Liebsten ...
Der Zimmermann hatte sein Tagwerk beendet und war nach dem Abendessen im Haus geblieben um sich am Feuer zu wärmen und sich seine Gedanken über die kommenden Tage zu machen.
Sein Sohn Rudger spielte noch im Schein des Feuers mit einem kleinen hölzernen Bären, den sein Vater ihm mitr seinen großen, starken aber auch erstaunlich geschickten Händen geschnitzt hatte und Thorbrands Tochter Frija saß mit der Mutter nahe dabei und lernte Kleidung auszubessern.
Widar, immer wieder hatte dieser Mann Sorgen und seltsame Anwandlungen, die er zu den Problemen seines Dorfes und dessen Bewohnern machte. - Ja, Richs und ihre Kinder ...
Beiträge: 30 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
Das erste, zögerliche Klopfen war offenbar nicht gehört worden und Runa sah das ganze als ein Zeichen, dass sie nicht hier her hätte kommen sollen. Sie konnte nicht genau sagen, warum ihr ausgerechnet Thorbrandt eingefallen war, als sie nach einer Lösung für ihr Problem gesucht hatte, aber der Name des Zimmermannes war ihr sofort in den Sinn gekommen. Sie hatte Thorbrandt erst ein paar Mal gesehen. Meist war er alleine unterwegs gewesen, ein Mal hatte sie ihn zusammen mit seinen Kinder gesehen. Er war ein Hüne, anders konnte man ihn wohl kaum beschreiben und Runa war im ersten Moment sehr erschrocken gewesen. Normalerweise gab es wenig, dass sie schockierte oder überraschte, aber sie hatte selten einen so großen und starken Mann gesehen gehabt. Sie wusste, dass dies nicht erklärte warum sie ausgerechnet ihn in ihren Plan eingeweiht hatte, aber Runa wusste, dass er der richtige war, warum auch immer.
Noch einmal klopfte die junge Frau an. Diesmal nicht zögerlich und leise, sondern kraftvoll und entschlossen. Aufmerksam sah sie sich um, ob jemand sie gesehen hatte, doch es waren nicht mehr allzu viele Menschen auf dem Dorfplatz unterwegs und somit bestand kaum eine Gefahr, dass man sie sehen würde.
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Von einem energischen Klopfen an der Tür aus seinen Gedanken geholt runzelte Thorbrandt die hohe Stirn zwischen den buschigen Augenbrauen und sah unwillkürlich zum Eingang hin.
Natürlich konnte auch er nicht durch das Holz sehen, also stand er mit einem Blick auf Alwine und die Kinder - der 'bleibt ruhig sitzen' bedeuten sollte - schnaufend auf und ging mit schweren aber raschen Schritten zur Tür.
Mit einem entschlossenen Griff öffnete er und sah dann erstaunt hinab, wer da stand. Seine langen, gebogenen Brauen waren für einen Moment so weit gehoben. dass ihre Ende gleichauf mit den Augenwinkeln waren, dann sanken sie wieder herab und der Hüne wirkte eher verstimmt und misstrauisch als erstaunt.
"Runa?"
Was machte denn jemand aus Froamars verdorbener Sippe vor seiner Tür? - Wenn auch die junge Frau, sicher keine Schuld traf ...
Der Zimmermann kannte Ismars Zwillingsschwester kaum, als sie seinerzeit hier geboren wurde um dann gleich fortgeschafft zu werden, da hatte Thorbrandt noch nicht hier gelebt, aber er kannte ihren Vater und die Brüder gut genug und hielt wenig von ihrer Art.
"Was willst Du?"
Schnell warf der Hüne einen Blick über die Schulter und begegnete kurz den neugierigen Blicken seiner Tochter bevor diese rasch den Kopf wieder über die Flickarbeit senkte.
Thorbrandt trat einen Schritt aus der Hütte hinaus und zog die Tür weiter hinter sich zu. Dann sah er rasch nach links und rechts um zu prüfen, ob noch jemand aufmerksam war.
Keiner zu sehen.
"Hmm?", brummelte er halb beruhigt und halb immer noch völlig ahnungslos was die Fast-Fremde wohl wollen könnte.
Seine Frau oder Tochter würde im Dunkeln sichernicht allein durchs Dorf streifen ...
Beiträge: 30 Mitglied seit: 15.07.2010 IP-Adresse: gespeichert
Endlich öffnete sich die Tür. Runa war erleichtert darüber, dass Thorbrandt vor ihr stand, denn sie hatte sich nicht überlegt gehabt, was sie seiner Frau oder gar seinen Kindern sagen sollte warum sie hier war. Es war besser, wenn nur Thorbrandt von dem wusste, was sie ihm vorschlagen wollte. "Heilsa Thorbrandt." begrüßte sie ihn freundlich, auch wenn der Hüne keinen Hehl daraus machte, was er von ihrer späten Störung hielt. Es war offensichtlich was er von ihr und ihrer Familie hielt und für einen kurzen Moment fragte sie sich ob es nicht ein Fehler gewesen war hier her zu kommen. Vielleicht war das alles ein Fehler. Wenn sie nie das Dorf ihrer Großeltern verlassen hätte, dann hätte sie nie erfahren wie ihre Familie wirklich war und in welchen Schwierigkeiten Ismar steckte.
"Entschuldige bitte die späte Störung. Ich möchte dich auch gar nicht lange aufhalten." begann sie schließlich. Runa hatte sich dazu entschlossen ihre Familie kennen lernen zu wollen, mit allem was dazu gehörte. Nur weil ihre Familie Abschau war galt das nicht für sie. Runa wusste wer wie war und das sie kein schlechter Mensch war. Irgendwann würden es vielleicht auch die Bewohner dieses Dorfes merken, dass sie mit Fraomar und den anderen nichts gemein hatte, außer die Mutter. "Ich habe Friedger und Widar in der Hütte belauscht und gehört, dass sie sich auf die Suche nach Widars Tochter machen wollen. Beide sind fest davon überzeugt, dass mein Bruder Ismar sie entführt hat und sie werden ihn schlimm bestrafen wenn sie ihn finden." Warum sollte sie lange um den heißen Brei herumreden? Es brachte doch nichts. Außerdem machte Thorbrandt nicht den Eindruck als würde er sich von einer langen, dramatischen Geschichte überzeugen lassen.
"Ich weiß, das Friedger und meine Brüder keinen guten Ruf in diesem Dorf haben und sie haben ihn zu Recht verdient. Man soll nicht schlecht über seine Familie reden, aber diese Männer sind nicht meine Familie. Der einzige der davon noch übrig ist, ist Ismar und ich möchte ihn retten. Er ist sicher nicht das was du oder die anderen unter einem guten Menschen verstehen aber ich glaube fest daran, dass er dieses Mädchen nicht entführt und verschleppt hat. Wenn Widar und Friedger ihn finden werden sie ihn töten. Und das werde ich nicht zulassen." Ihre Stimme war fest und überzeugend als sie sprach, denn Runa würde alles dagegen tun das man ihren Bruder für etwas bestrafte, dass er nicht getan hatte. "Aber dazu brauche ich deine Hilfe." Nun kam der schwierigste Punkt an der ganzen Sache.
"Ich möchte mit Friedger und Widar mitreiten und Ismar suchen. Aber sie werden mich nicht mitgehen lassen, ich bin eine Frau und dazu noch Ismars leibliche Schwester. Ich muss mich verkleiden, möchte mich als Mann ausgeben, aber Widar wird keinen Fremden mitreiten den er nicht kennt. Daher möchte ich dich bitten, mich als deinen Neffen auszugeben. Ich weiß das ist viel verlangt, Thorbrandt. Aber ich kann dich dafür auch bezahlen. Ich möchte keine Almosen oder etwas ähnliches, ich brauche deine Hilfe und wenn du mir hilfst, werde ich dich dafür bezahlen." Gespannt blickte die junge Frau den Hünen an und wappnete sich darauf, dass er ihr nicht helfen würde.
Beiträge: 103 Mitglied seit: 11.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Über den Kopf der jungen Frau hinweg – was für ihn keinerlei Problem war – blickte Thorbrandt in den leicht verhangenen Abendhimmel.
„So spät ist noch gar nicht. – Schon gut Runa.“, brummelte er, nun schon etwas weniger grantig wirkend.
Er schaute Runa dann prüfend ins Gesicht und versuchte darin und an ihrer Haltung abzulesen, was sie selbst nun davon hielt, jetzt und hier zu sein. Irgendetwas schien in der jungen Frau zu ‚arbeiten‘ und ihre Miene wandelte sich von Unsicherheit zu Entschlossenheit. Dann kam sie mit der Sprache heraus, dass sie von Widars Plänen erfahren hatte, Fara und damit wohl auch Ismar zu verfolgen, in dessen Gesellschaft – oder Gefangenschaft – der Rich sie ja vermutete.
Seine Besucherin schien dann wohl auch zu wissen, dass Thorbrandt sich bereit erklärt hatte, bei dieser Suche mitzukommen. Über seine eigenen, wahren Motive und Gedanken konnte sie dabei aber wohl kaum im Klaren sein …
Der Zimmermann nickte grimmig, als Runa auf die Familie ihrer Mutter zu sprechen kam, also auf Fraomar und die beiden jüngeren, die sehr ‚unter der Knute‘ des ältesten Bruders standen. Und dann war da noch Ismar, der ‚unabhängige‘, Unbändige.
Als dessen Zwillingsschwester auf den Sklavenhändler und seine von ihr vermutete Unschuld an Faras Verschwinden zu sprechen kam schüttelte der Hüne kurz den Kopf, was er allerdings als Bestätigung meinte.
Thorbrandt hatte Fara als sehr - viel zu - freien Geist kennengelernt, als ein junges Mädchen dass sich gegen seinen Vater zu behaupten versuchte und wenig Respekt zu haben schien. Zum Glück war seine Frija da ganz anders! Der Zimmermann glaubte nicht daran, dass es Ismar gelungen wäre, Fara einfach zu verschleppen. Sie einzuschüchtern wäre ihm schwer gefallen und diese hätte sich sicher lautstark und damit auffallend gewehrt.
Viel wahrscheinlicher erschien es Thorbrandt, dass Fara vielleicht der Versuchung erlegen war, aus Widars Herrschaft zu entfliehen oder zumindest ein lockendes Abenteuer zu wagen …
Von diesem Gedanken, der ihm nun wieder durch den Kopf ging, wurde er abgelenkt, als Runa nun darauf zu sprechen kam, er könne oder solle ihr helfen Ismar vor Widars Zorn zu bewahren!
Der Hüne kam mit dem Kopfschütteln und Nicken kaum noch nach und holte tief Luft, um eine ‚passende Antwort‘ zu gaben, als die junge Frau ihren Plan preisgab, mit den Männern zu reiten. Letztlich blieben ihm die Worte aber im Halse stecken und er blies lediglich die Backen auf – ein seltsamer Anblick – als Runa schließlich darauf zu sprechen kam ihn für seine Hilfe zu entlohnen!
Entschieden wehrte alles an Thorbrandts Körperhaltung den Vorschlag seines Gegenübers ab. „Nein! – Nein, Runa. Ich lasse mich nicht kaufen. Nicht für Ismar und nicht, damit Du Dich am Ende schützend vor ihn gegen Widar stellst.“Der Zimmermann sah die gespannte Erwartung seiner Ablehnung im Gesicht der jungen Frau. Fast hätte er grimmig gelächelt. „Ich nehme Dein Geld nicht.“, stellte er entschieden fest. „Ich bin mir sicher, dass Du auf jeden Fall mitkommen wirst, mit oder ohne Widars Zustimmung. Und genauso sicher bin ich mir, dass Deine Verkleidung nicht lange Bestand haben könnte! Spätestens wenn wir auf Ismar treffen wirst Du Dich offenbaren. Und wie stehe ich dann da, wenn der Rich erkennt, dass ich ihn über Dich – meinen angeblichen Neffen – belogen habe?“
Thorbrandt sah Runa fest an. „Ich glaube auch nicht, dass Ismar Fara entführt hat, sicher ist das dumme Mädchen freiwillig mit ihm gezogen, vielleicht sogar ohne sein Wissen und Wollen … Und ich würde schon dafür sorgen, dass Widar nichts Falsches tut – auch darum gehe ich mit.
Aber Du wirst Dich sicher nicht aufhalten lassen. – Also dann sag allen Du wärst mein Neffe, der Sohn meiner jüngeren Schwester Gerlind mit ihrem Mann Hertjof und vom Rhenus hierhergezogen um mein Handwerk zu lernen.
Ich bin schon so lange fort von meiner früheren Heimat, dass man mir nachher nicht vorwerfen kann, dass ich nicht erkannt habe, dass Du gar nicht der bist für den Du Dich ausgibst! – Zumindest kann man mir dann nicht das Gegenteil beweisen.“
Der Hüne nickte grimmig und entschieden.
„Denk nach, wie Du Runas Abwesenheit erklären kannst, dann verkleide Dich irgendwo im Umland und komm ins Dorf zurück um nach mir, Deinem fremden Onkel, zu fragen. Und wenn Widar Dich später erkennt, dann sagst Du besser nichts davon, dass ich eingeweiht war, sonst gibt es Tote!“, fügte er mit unheilsschwangerer Stimme hinzu.
Ohne Weiteres drehte sich der Zimmermann um, um wieder in seine Hütte zu gehen.