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| Kriminalpolizei und Staatsanwalt wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung, Nötigung und Erpressung gegen die Leitung des Plus-Lagers in Ottendorf-Okrilla ermittelt, macht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gegen den Discounter mobil.
Sie nannte Festhalten und Kündigung von 17 Mitarbeitern „unter fadenscheinigen Vorwürfen“ einen „Skandal, der nicht hingenommen werden darf“. Die regionale Geschäftsführung gehöre abgezogen, hieß es. Laut Verdi-Regionalsekretärin Sonja Zimmer wurden nicht nur deutschlandweit Betriebs- und Personalräte angeschrieben, sondern auch Sachsens Premier Stanislaw Tillich (CDU), Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD), Landtagsabgeordnete und Kirchenvertreter.
Am Freitag voriger Woche waren im Lager des Lebensmittelhändlers 17 der rund 250 Beschäftigten elf Stunden lang festgehalten und anschließend beurlaubt worden (die SZ berichtete am Dienstag). Was der Discounter „Befragung“ wegen Diebstahlsverdacht nennt, hat bei der Gewerkschaft „Verachtung und Abscheu“ erzeugt.
Obwohl die Polizei durchaus dem Vorwurf des Diebstahls nachgeht, ist sich Gewerkschafterin Zimmer „sicher, dass da nichts dran ist“. Arbeitgeber hätten die Möglichkeit, sich bei erwiesener Schuld fristlos von Mitarbeitern zu trennen. Dazu brauche man sie nicht festzuhalten und zu Geständnis und Aufhebungsvertrag zu drängen. Sie habe mit 15 der 17Betroffenen gesprochen und seitens Verdi juristische Hilfe angeboten. Aber das sei nur die eine Seite. Der Vorgang gehöre aufgearbeitet. „Mit Arbeitnehmern in Deutschland darf nicht in einer derart grundgesetzfernen Liga gespielt werden“, sagt sie.
Ein Sprecher vom Plus-Sitz in Mülheim an der Ruhr mochte sich am Freitag gegenüber der SZ „dazu nicht mehr äußern“ und berief sich auf das laufende Verfahren. Die Ermittlungen werden sich laut Christopher Gerhardi, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bautzen, „noch einige Wochen hinziehen“. Zu deren Stand wollte er nichts sagen.
SZ
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