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| Warum es unter dem Sauberg rumpelt
Die Wismut http://www.wismut.de/de/ fährt einen Stollen auf. Unter der Stadt Freital wird gesprengt, und die Anwohner sind besorgt. Es rumpelt unter den Häusern von Freital. „Mir fehlt schon fast etwas, wenn ich es frühmorgens nicht höre“, sagt eine Anwohnerin vom Sauberg. Sie und über 50 weitere Freitaler waren am vergangenen Donnerstag ins Rathaus gekommen. Die Wismut hatte zur Aufklärung eingeladen. „Die Leute wollen wissen, was unter der Erde passiert“, sagte Freitals OB Klaus Mättig (CDU).
Was da unter Tage grollt, sind die Sprengungen. Vom Osterberg aus fährt die Wismut einen Stollen in Richtung Tiefen Elbstolln in Zauckerode und Schacht 3 in Burgk auf.
Der Stollen soll später die Grubenwässer aus Gittersee ableiten, nachdem die natürliche Flutung misslang und Wasser in Potschappel austrat. Bis zur Fertigstellung laufen die Pumpen wieder.
„Als letzter Bergbautreibender sind wir verpflichtet, die Bergbau-Ära ordentlich zu Ende zu bringen, Altlasten zu beseitigen“, sagt Steffen Kurz, Niederlassungsleiter in Königstein.
Derzeit ist der Stollen Richtung Zauckerode 1000 Meter lang. Die Bergleute werkeln momentan ungefähr in Höhe Lucas-Cranach-Straße, etwa 70 Meter unter der Oberfläche.
„Das Grollen klingt zwar gefährlich. Ist es aber nicht“, sagt Kurz. Zwischen sechs und 22 Uhr wochentags dürfen die Kumpel unter Tage „schießen“. Dabei kann es bis zu drei Sprengungen am Tag geben. Die Arbeiten werden streng überwacht, die Grenzwerte um ein Vielfaches unterschritten. In einzelnen Wohnhäusern ist ein Messgerät installiert. Das sendet die Werte per Mobilfunk an die Wismut, sodass sie im Fall der Fälle sofort eingreifen könnte. Passiert ist das bisher nicht.
Die Anwohner berichten dennoch von leichten Vibrationen die man spüre – fürchten Schäden an den Häusern, veränderte Grundwasserstände noch dazu. Kurz kann beruhigen: Weder das eine noch das andere werde passieren. Das bescheinigten Gutachten wie auch Messungen. Ein Rest an Unwohlsein über das „Rumoren da unten“ bleibt dennoch bei den Leuten.
Eine aufkommende Kritik aber ließ OB Mättig nicht zu: Mangelnde Transparenz. Man habe immer informiert und auf Ängste reagiert – in den Medien, im Amtsblatt, auf mittlerweile fünf Infoveranstaltungen, bei Tagen der offenen Tür – der nächste am 18. Juni. „Und sie können auch weiter ihre Sorgen und Fragen bei der Wismut und im Rathaus loswerden“, sagt er. Allerdings dürfe man auch nicht vergessen: Die Aufarbeitung der Altlasten müsse jeder ein Stück mittragen.
Derzeit plant die Wismut den Durchbruch zum Elbstolln für 2012 – wenn nicht noch mehr Probleme mit dem Gestein dazwischen kommen. Die Zeitpläne gerieten wegen der Geologie bereits um mehrere Jahre durcheinander.
In Richtung Gittersee ruhen derzeit bei 320 Metern die Arbeiten – mangels passender Technik. Denn die ist derzeit in der anderen Richtung im Einsatz. Die Anwohner können sich aber schon mal aufs Rumpeln einstellen – laut Kurz verläuft der Stolln hier nur in rund 40 Metern Tiefe. Bis 2013 soll das Bauwerk durch sein und in Burgk noch ein Entlüftungsschacht gebohrt werden. Dann ist die Wismut in Freital fertig.
" Wemmr ä Baar Laadschn hadd, unn der eene is weck, unn mr hadd bloß den andrn ... da nudzn een alle beede nischd.
."Liebe dich selber, dann können dich die Anderen gern haben!
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