Gruppe: Administrator Rang: Supersachse/sächsin
Beiträge: 12313 Mitglied seit: 12.05.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Uschi Glas ist froh, dass es für Schauspieler kein Rentenalter gibt. Ihren 65. Geburtstag am kommenden Montag will sie nicht als Einschnitt sehen, wie sie neulich in München sagte. Das Thema Ruhestand wehrte sie bereits im vergangenen Jahr ab: „Ich finde diesen Zustand weder attraktiv oder begehrenswert. Ich bin noch nicht so weit, mich zur Ruhe zu setzen.“
Die Schauspielerin kann auf eine glanzvolle Karriere zurückblicken. Von ihrer ersten Hauptrolle als Apanatschi in einem „Winnetou“-Film mit Pierre Brice entwickelte sie sich zur zeitweilig erfolgreichsten Serienschauspielerin und zum Fernsehliebling mit Quotengarantie. Die Sat.1-Serie „Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg“ hatte durchschnittlich zehn Millionen Zuschauer.
Das makellos scheinende Image reizte manche Kritiker zum Spott. Sie verpassten ihr das Etikett „Sauberfrau“, was die Schauspielerin ärgerte. „Das Einzige, was man mir vorwerfen konnte, war, dass ich verheiratet war, drei Kinder hatte, meine Arbeit gemacht habe, nicht betrunken unterm Tisch lag und nicht 17 Liebhaber gleichzeitig aufbieten konnte“, sagte sie. Gegen den Strom schwimmen
Ihr Lebensprinzip sei es, gegen den Strom schwimmen zu wollen, sagte Uschi Glas bei der Vorstellung ihrer Biografie vor fünf Jahren. Ihre Kindheit in Landau an der Isar war nach ihren Angaben von der damals typischen autoritären Erziehung geprägt, unter der sie litt. Mit knapp 20 Jahren zog sie nach München und arbeitete als Sekretärin.
Durch einen Zufall bekam sie bald eine kleine Rolle in dem Edgar Wallace-Film „Der unheimliche Mönch“. Ihr Entdecker, der „Winnetou“-Produzent Horst Wendlandt, gab ihr einen Sieben-Jahres-Vertrag inklusive Schauspielausbildung. Der Schwarz-Weiß-Film „Zur Sache, Schätzchen“ der jungen Filmemacher May Spils und Werner Enke machte sie richtig berühmt.
Mit Elmar Wepper bildete sie für viele TV-Zuschauer in den 70er und 80er Jahren „das Traumpaar“ des deutschen Fernsehens. Ihre erste gemeinsame Serie „Polizeiinspektion I“ lief acht Jahre lang, darauf folgte „Unsere schönsten Jahre“ und „Zwei Münchner in Hamburg“.
Ihren Einstand beim Privatfernsehen hatte sie mit der RTL-Serie „Tierärztin Christine“, für die sie erstmals selbst das Drehbuch schrieb. Auch die Grundidee für die von ihrem damaligen Ehemann Bernd Tewaag produzierte Sat.1-Serie „Anna Maria – eine Frau geht ihren Weg“ stammte aus ihrer Feder.
Der Frauentyp, den sie so erfolgreich verkörperte, blieb eigentlich immer gleich. In „Sylvia – Eine Klasse für sich“ war sie als Lehrerin zu sehen, auch sie vor allem sehr patent. Das Quotenglück blieb ihr aber nicht treu: Sat.1 löste 2001 den Vertrag mit ihr auf und verzichtete auf geplante Projekte mit ihr.
Ein privater Tiefschlag
Ein privater Tiefpunkt folgte: Das Scheitern ihrer Ehe nach 21 Jahren machte monatelang Schlagzeilen. 2003 folgte die Scheidung. Aber das Glück meldete sich bald wieder zurück: Im Sommer 2004 lernte sie bei einem Golfturnier den Unternehmer Dieter Hermann kennen; 2005 folgte die Hochzeit.
Die Schauspielerin kehrte zu den öffentlich-rechtlichen Sendern zurück: Bei der ARD liefen die Geschichten „Zwei am großen See“ mit Ruth Drexel mit Erfolg, im ZDF der Vierteiler „Zur Sache, Lena“. Vor Kurzem hat sie wieder vor der Kamera gestanden. Um welches Projekt es sich handelt, wollte sie noch nicht verraten.
(AP)
Mir Sachsen, mir sinn helle, das weeß de ganze Weld, un sinn mer maa nich helle, da hammer uns ferschdelld!
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