Gruppe: Administrator Rang: Inventar
Beiträge: 772 Mitglied seit: 15.10.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Das Hamburger Landeskriminalamt hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hamburg eine bundesweite Serie von insgesamt 53 Raubüberfällen auf Drogeriemärkte aufgeklärt. Das Mobile Einsatzkommando Hamburg nahm den Tatverdächtigen, einen 40-jährigen Deutschen, am vergangenen Freitag in Bottrop vorläufig fest.
Seit Mitte 2006 sind zahlreiche Drogeriemärkte im gesamten Bundesgebiet überfallen und ausgeraubt worden. Die Raubserie begann in Hamburg, setzte sich in Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen fort und verlagerte sich schließlich nach Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Umfangreiche Ermittlungen im Landeskriminalamt, die nahezu gleiche Tatbegehungsweise und die Auswertung von Zeugenaussagen erhärteten den Verdacht, dass die Raubüberfälle von einem Einzeltäter verübt worden waren.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg übernahm das Verfahren. Das Hamburger Landeskriminalamt richtete unter der Leitung des Kriminaldirektors Ullrich Tille eine Sonderkommission (Soko) "Perücke" ein.
Der Täter betrat überwiegend kurz nach Geschäftsöffnung, den jeweiligen Drogeriemarkt. Dabei trug er stets eine Perücke und war in der Regel mit einem Schal und einer Brille maskiert. Bei den meisten Taten bedrohte er die Geschädigten mit einer Schusswaffe und forderte die Angestellten auf, Bargeld aus dem Tresor herauszugeben.
Nach umfangreichen Ermittlungen der BAO "Perücke" und kriminaltaktischen Maßnahmen erhärtete sich ein Tatverdacht gegen einen 40-jährigen Deutschen, der sich überwiegend in Hamburg aufhielt.
Das Mobile Einsatzkommando (LKA 24) observierte den Tatverdächtigen und konnte ihn am 28. März 2008 nach einem Raubüberfall auf eine Drogerie in Bottrop noch in Tatortnähe vorläufig festnehmen. Bei den anschließenden Durchsuchungen seiner Wohnung und seines Autos konnten umfangreiche Beweismittel, unter anderem Perücken, Geldtaschen, Tatkleidung, Aufzeichnungen, etc. sichergestellt werden.
Der Täter hat bei seinen Raubüberfällen rund 30.000 Euro erbeutet.
Der Beschuldigte machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und lässt sich von einem Anwalt vertreten. Die Kriminalbeamten führten den Beschuldigten einem Haftrichter vor, Haftbefehl wurde erlassen.
In folgenden Städten werden dem Tatverdächtigen Raubüberfälle zur Last gelegt: Hamburg, Kiel, Bremen, Neumünster, Hannover, Stuhr/Brinkum, Seevetal-Fleestedt, Schwarmstedt, Soltau, Pinneberg, Bielefeld, Westerstede, Löhne, Münster, Bad Oeynhausen Rehme, Peine-Stederdorf, Achim, Braunschweig, Hildesheim, Wallenhorst, Gelsenkirchen, Kirchlinteln, Kassel, Osnabrück, Herne, Oberhausen, Duisburg, Witten, Paderborn, Marl, Arnsberg-Neheim, Garbsen, Ascheberg, Fallersleben, Melle, Göttingen, Hörstel, Kaufungen, Hagen, Hamm, Habichtswald, Bottrop. (Polizei Hamburg)
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