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| Zivilfahnder des Zentralen Ermittlungskommissariates 63 haben gestern drei Männer im Alter von 18, 24 und 45 Jahren vorläufig festgenommen, denen Betrug mit minderwertigen Teppichen vorgeworfen wird. Die ermittelnden Kriminalbeamten bitten weitere Geschädigte, sich dringend bei der Polizei zu melden.
Den Fahndern fiel auf, dass die beiden 24 und 45 Jahre alten Tatverdächtigen mit einem Fahrzeug voller Teppiche durch Hamburg fuhren und mehrere Anschriften aufsuchten. Die beiden Männer sind in Bezug auf Betrugsdelikte bereits polizeilich bekannt.
Weitere Ermittlungen ergaben, dass die Tatverdächtigen drei Frauen im Alter von 65, 67 und 80 aufgesucht und ihnen Teppiche und Brücken verkauft hatten. Diese wurden teilweise als hochwertige Seidenteppiche deklariert. Die Geschädigten zahlten Preise zwischen 1.100 und 3.500 Euro. Nach ersten Feststellungen handelt es sich zumindest bei einer verkauften Brücke nicht um Seide.
Das Fahrzeug der Tatverdächtigen wurde daraufhin angehalten. Die beiden Haupttatverdächtigen und ein 18-jähriger mutmaßlicher Komplize, der inzwischen zugestiegen war, wurden vorläufig festgenommen. Kriminalbeamte der ZD 63 setzten die Ermittlungen fort.
Bei der Durchsuchung der Tatverdächtigen wurden 18.900 Euro Bargeld gefunden und sichergestellt. Das Amtsgericht Hamburg erließ einen Durchsuchungsbeschluss für das Fahrzeug und das Hotelzimmer der Männer. Bei den Durchsuchungen stellten die Polizisten 41 Teppiche sowie Quittungen, Zertifikate und Adressenlisten sicher.
Vermutlich halten sich die Männer seit dem letzten Sonntag (10.02.08) in Hamburg auf. Es besteht der Verdacht, dass sie seitdem weitere betrügerische Teppichgeschäfte begangen haben.
In der Regel gehen die Täter dabei wie folgt vor: Zunächst werden zumeist ältere Menschen von einem angeblichen Mitarbeiter eines ehemaligen Teppichgeschäftes angerufen, der ihnen ein lukratives Angebot macht. Anschließend besuchen die Täter die späteren Opfer und preisen ihre Ware als sehr hochwertig an. Im Gesprächsverlauf reduzieren die Tatverdächtigen selbst den angeblichen Wert von 10.000 Euro und verkaufen den Teppich oder die Brücke zu einem angeblichen Schnäppchenpreis. Oft hinterlassen sie "Echtheits-Zertifikate", die den hohen Wert der "erlesenen Orientteppiche" dokumentieren sollen.
Die Kriminalbeamten gehen davon aus, dass es weitere Geschädigte gibt. Diese werden gebeten, sich unter Tel.: 4286-56789 bei der Polizei Hamburg zu melden.
Die Tatverdächtigen wurden nach erkennungsdienstlicher Behandlung bzw. Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Haftgründe lagen nicht vor.
Die Ermittlungen der ZD 63 und die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauern an.
Die Polizei rät: Bei Haustürgeschäften ist grundsätzlich Vorsicht angebracht! Kaufen Sie niemals Teppiche an der Haustür; die Verkäufer hinterlassen weder real existierende Telefonnummern und sind auch sonst nicht erreichbar. Wenn Sie im Nachhinein feststellen, dass der gekaufte Teppich nicht den Angaben des Verkäufers entspricht, haben Sie keine Möglichkeit, von ihrem Rücktrittsrecht Gebrauch zu machen. (Polizei Hamburg)
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