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| Das LKA 63, Fachkommissariat Deliktsübergreifende Ermittlungen im Bereich der Organisierten Kriminalität, und die Staatsanwaltschaft Hamburg haben heute ab 06.00 Uhr insgesamt 10 Haftbefehle und 38 Durchsuchungsbeschlüsse gegen eine neunköpfige überregional agierende Tätergruppierung vollstreckt. Der Gruppe wird die Bildung einer Kriminellen Vereinigung angelastet. Ihr werden unter anderem räuberische Erpressung, Verstöße nach dem Betäubungsmittelgesetz und dem Waffengesetz, Bandendiebstahl, gewerbsmäßige Hehlerei sowie der illegale Handel mit unversteuerten Zigaretten in großem Umfang vorgeworfen.
Seit Sommer 2007 ermitteln die Beamten des LKA 63 gegen die Gruppierung, die sich überwiegend aus russischstämmigen Personen zusammensetzt. Die Ermittlungen ergaben sich aus einem umfangreichen Verfahren der OK-Abteilungen der Kripo Köln und der Kölner Staatsanwaltschaft, das sich gegen eine ortsansässige Gruppierung richtete.
Der in Hamburg agierenden Gruppe, die sich aus zwei Tschetschenen (25, 30), sechs Kasachen (22, 28, 29, 30, 34, 34)und einem Usbeken (29) zusammensetzt, wird die Begehung diverser schwerer Straftaten vorgeworfen. Die Ermittlungsergebnisse, die nur durch äußerst umfangreiche und lang andauernde strafprozessuale Maßnahmen erlangt werden konnten, wurden dadurch erschwert, dass sich die Mitglieder der Gruppierung sehr konspirativ verhielten und sich fast ausschließlich in ihrem ethnischen Umfeld bewegten und sich dadurch zwangsläufig abschotteten.
Unter anderem steht die Gruppe im Verdacht, seit dem Sommer letzten Jahres mehrere Großpartien von ausländischen Zigaretten aufgekauft oder auf andere Weise erlangt zu haben. Bei der Weiterveräußerung entstanden der Gruppe dadurch Gewinne von mehreren Hunderttausend Euro.
Die Gruppe ist außerdem verdächtig, verschiedene Opfer unter Androhung körperlicher Gewalt erpresst und auf diese Weise hohe Geldbeträge erlangt zu haben.
Ferner wird der Gruppe vorgeworfen, gewerbsmäßig mit Kokain gehandelt und dabei wöchentlich bis zu 100 Gramm des Rauschgifts verkauft zu haben. Aktuell steht die Gruppe im Verdacht, in der Nacht vom 11. auf den 12.01.2008 in Hmb.-Billbrook mit einer Zugmaschine zwei sogenannte Wechselbrücken/Container mit Mobiliar und Elektrogeräten im Wert von rund 30.000 Euro gestohlen zu haben.
Aufgrund aller vorliegenden Ermittlungsergebnisse erwirkte die Hamburger Staatsanwaltschaft beim zuständigen Amtsgericht insgesamt 10 Haftbefehle. Diese richten sich gegen acht mutmaßliche Gruppenmitglieder sowie wegen des Verdachts der Beteiligung an den Drogengeschäften gegen einen 31-jährigen Türken und einen 40-jährigen Deutschen. Außerdem erließ das Amtsgericht 38 Durchsuchungsbeschlüsse, die heute mit Spezialeinheiten aus Hamburg und Schleswig-Holstein vollstreckt wurden.
Zeitgleich zu dem Hamburger Einsatz wurden in Köln entsprechende Maßnahmen durchgeführt.
Alle 10 Haftbefehle konnten vollstreckt und die Beschuldigten dem Untersuchungsgefängnis zugeführt werden. Bei den Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte größere Mengen Zigaretten, wertvollen Schmuck, zwei Pkw (Audi A6, Mercedes Benz) sowie mehrere Tausend Euro Bargeld sicher.
Noch während des Einsatzes konnten Hinweise auf ein Lager in Hamburg-Moorfleet erlangt werden. Hier fanden die Beamten diverse Gegenstände, die vermutlich aus dem Diebstahl der beiden Container stammen.
Die Ermittlungen dauern zurzeit an. (Polizei Hamburg)
bearbeitet von harburg am 23.01.2008 22:24:23 |
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