Gruppe: Administrator Rang: Inventar
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| Nachdem ein bisher unbekannter Autofahrer am Morgen des 21.11. einen 10-jährigen Schüler an der Bahnhofstraße angesprochen und angeboten hat, ihn mit zur Schule zu nehmen, halten sich in Munster die Gerüchte von einem oder sogar mehreren Männern, die Kinder aus ihrem Auto heraus ansprechen. Vermutlich auch deshalb haben mehrere Kinder in den letzten Tagen "alltägliche Situationen" falsch gedeutet, einige leider sogar Geschichten völlig frei erfunden. "Wir möchten Gefahren nicht herunter spielen", so der Leiter des Polizeikommissariats Munster, Helmut Broocks-Kregel, "verstehen auch die Ängste der Eltern, aber wir sind allen Hinweisen nachgegangen und haben bisher keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass in Munster jemand unterwegs ist, der gezielt Kinder anspricht."
"Der Junge, der am 21.11. auf dem Weg zur Grundschule Am Sülberg war, hat sich vorbildlich verhalten, er ist nicht in das Fahrzeug des Unbekannten eingestiegen, sondern ist zur Schule gelaufen und hat den Vorfall dort sofort erzählt.", so Broocks-Kregel weiter. Nicht auszuschließen ist bis heute, dass der Fahrer des dunklen Fahrzeuges es wirklich gut gemeint hat und den Jungen bei dem schlechten Wetter einfach nur mit zur Schule nehmen wollte. Leider haben anschließend einige Kinder offensichtlich ihrer Phantasie freien Lauf gelassen, haben erfundene Autofahrer gemeldet, die sie angesprochen hätten, was zur Verunsicherung von Eltern und Kinder und zu den zur Zeit umlaufenden Gerüchten führte. So behaupteten mehrere Mädchen und Jungen, dass sie an verschiedenen Straßen aus Autos heraus angesprochen worden seien, teilweise auch versucht worden sei, sie in das Auto zu ziehen. Aus diesem Grund setzten sich die Verantwortlichen der Polizei Munster bereits am Montag mit den Leiterinnen/Leitern von Kindergärten und Schulen zusammen und erörterten gemeinsam die tatsächliche Lage. Obwohl anschließend ein Informationsschreiben an die Eltern verteilt worden ist, halten sich die Gerüchte weiter hartnäckig in der Örtzestadt. Dazu trug sicherlich auch bei, dass drei 8 - 9-jährige Mädchen behaupteten, dass sie am 27.11. von einem unbekanntem Mann aus unbekanntem dunklen Auto heraus angesprochen worden seien. Der Mann soll -fast so wie es in dem Brief steht- nacheinander von "Kaninchen zu Hause, dem Vater eines der Mädchen, der im Krankenhaus liege" gesprochen und letztendlich auch noch Süßigkeiten angeboten haben. Erst bei eindringlichen Befragungen durch die Polizei gaben die drei Kinder zu, gelogen zu haben. Broocks-Kregel weist ausdrücklich darauf hin, dass die Polizei allen Hinweisen nachgeht. Eltern und Lehrer sollten die Kinder aber nochmals sensibilisieren, keine "Horrorgeschichten" zu erfinden, sondern Beobachtungen wahrheitsgemäß zu schildern. Diese erfundenen Geschichten führen insbesondere bei jüngeren Kindern zu Ängsten. So ergriff am Mittwochnachmittag in Breloh ein 12-jähriger Junge mit seinem Fahrrad panikartig die Flucht, als auf einem Parkplatz ein Lieferwagen in seiner Nähe hielt, der Fahrer die Scheibe runter drehte und der Beifahrer "komisch geguckt" hat.
Insbesondere Eltern können dazu beitragen, dass Kinder ihre Ängste abbauen und nicht Opfer einer Straftat werden. "Informieren sie ihre Kinder, machen sie sie stark! Fördern Sie die Persönlichkeit ihres Kindes. Erklären Sie ihren Kindern aber auch den Unterschied zwischen normalen und ungewöhnlichen Verhaltensweisen von Fremden. So kann die Frage nach dem Weg ein ganz normaler Vorgang sein. Zeigen Sie Grenzen auf, die kein Mensch - weder ein Fremder noch ein Bekannter - überschreiten darf", so die Polizei.
Das sollten Kinder wissen: - Gehe niemals mit fremden Personen mit - nimm auch keine Geschenke an. - Gehe mit Freunden oder Klassenkameraden gemeinsam - zusammen seid ihr stark und die Wege sind sicherer. - Benutze möglichst immer gleiche Wege - so kennst du dich gut aus und weißt, wo du im Notfall Hilfe finden kannst. - Sage laut und deutlich was du nicht willst - habe Mut zu sagen: Lassen Sie mich in Ruhe! - Tritt auf keinen Fall an Fahrzeuge heran - Fragen von Autofahrern können von Erwachsenen beantwortet werden. - Wenn du dich bedroht fühlst, mach auf dich aufmerksam - sei laut und gehe direkt zu anderen Personen um dir Hilfe zu holen
Die Tricks der Täter: - Sie bieten Geschenke an: z.B. "Ich habe viele Katzenbabys, möchtest du eines haben / sie sehen?" - Sie täuschen einen Notfall vor: z.B. "Dein Vater hatte einen Unfall und ist im Krankenhaus. Ich soll dich zu ihm bringen." - Sie bitten um Hilfe: z.B. "Kannst du mir helfen meinen Hund zu finden?" "Kannst du mir den Weg zum nächsten Supermarkt zeigen?" - Sie sind autoritär: z.B. "Du siehst aus wie der Junge, der mein Auto zerkratzt hat, wir gehen jetzt mal zu deinen Eltern!"
Der Täter ist allein - Du nicht! Weglaufen ist nicht feige - wenn du dich abwendest und gehst, schaffst du Abstand. Wenn keine Erwachsenen in der Nähe sind, sprich andere Kinder an. Du kannst in Notsituationen jederzeit aus einer Telefonzelle oder mit dem Handy die Polizei über 110 anrufen. Bei Fragen oder Problemen kannst du zur Polizei gehen oder einen Polizeibeamten oder eine Polizeibeamtin ansprechen. (Polizeiinspektion Soltau-Fallingbostel)
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