Gruppe: Administrator Rang: Inventar
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| Beamte des Landeskriminalamtes 64 (Fachkommissariat Organisierte Wirtschaftskriminalität) haben gestern, zwischen 11:00 und 22:00 Uhr, in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hamburg und mit Unterstützung des Mobilen Einsatzkommandos sowie der Landesbereitschaftspolizei acht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen und einen Arbeitsplatz von insgesamt sechs Tatverdächtigen vollstreckt. Den Tatverdächtigen im Alter von 21, 27, 33, 37, 37, 38 und 39 Jahren werden gewerbsmäßiger EC-Kartenbetrug sowie gemeinschaftlicher Betrug zum Nachteil von Versicherungen zur Last gelegt.
Nach bisherigen Ermittlungen werden dem 33-jährigen sowie der 21-jährigen Mittäterin vorgeworfen, bei mehreren Waren- und Möbelhäusern, Baumärkten, Supermärkten und anderen Unternehmen Waren im Wert von mehr als 10.000 Euro durch Betrug erlangt zu haben. Während der 33-jährige die Waren aussuchte, forderte er von der 21-jährigen, ihre EC-Karte ohne die erforderliche Kontodeckung einzusetzen. Die Waren verkauften sie anschließend über das Internet oder an unbekannte Besteller. Ende September zeigte die 21-Jährige dann den angeblichen Verlust ihres Portemonnaies mit EC-Karte an.
Es besteht der Verdacht, dass der 33-jährige weitere Betrugsstraftaten mit entwendeten oder zur Verfügung gestellten EC-Karten begangen hat. Das Landeskriminalamt 52 (Sachgebiet Kreditkartenbetrug) führt die Ermittlungen fort.
Außerdem liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der 33-jährige seine Mittäterin zur Prostitution gezwungen hat.
Neben diesem EC-Kartenbetrug ermittelt das Landeskriminalamt 64 wegen eines versuchten Betruges zum Nachteil einer Versicherung, an dem auch der 33-jährige beteiligt war.
Dabei werden dem 27-jährigen Mann und der 38-jährigen Frau vorgeworfen, gemeinschaftlich mit dem 33-jährigen und einem weiteren 37-jährigen Tatverdächtigen einen versuchten Betrug zum Nachteil einer großen Versicherungsgesellschaft begangen zu haben. Die Kriminalbeamten gehen davon aus, dass der 27-Jährige, ein Mitarbeiter der Versicherung, Daten eines Bausparkunden ausgekundschaftet hat und diese an seine Mittäter weitergab. Über das Internet änderten die Täter die Adressdaten des echten Kunden auf die der 38-jährigen Tatverdächtigen. Anschließend kündigten die Täter den Vertrag im Namen aber ohne Wissen des echten Kunden. Das Guthaben aus zwei Bausparverträgen in Höhe von rund 30.000 Euro wurde auf ein Konto der 38-jährigen überwiesen. Es liegen Hinweise vor, dass weitere Taten dieser Art geplant beziehungsweise ausgeführt worden sind.
Aufgrund dieser Erkenntnisse erwirkte die Staatsanwaltschaft Hamburg beim Amtsgericht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Tatverdächtigen sowie für einen Arbeitsplatz.
Nach umfangreichen kriminaltaktischen Maßnahmen konnten LKA-Beamte die 38-jährige Tatverdächtige gestern Morgen am Eidelstedter Platz vorläufig festnehmen, als sie die 30.000 Euro von einem Bankkonto abheben wollte. In unmittelbarer Nähe warteten die drei mutmaßlichen Komplizen (33, 37, 39) in verschieden Autos auf die 38-jährige Frau und die Beute. Die drei Männer wurden ebenfalls vorläufig festgenommen. Bei dem 33-jährigen stellten die Einsatzkräfte eine Schusswaffe sicher.
Im Anschluss vollstreckten die Beamten die von der Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkten Durchsuchungsbeschlüsse in verschiedenen Stadtteilen Hamburgs (Dulsberg, Hamm-Nord, Harburg, Neuenfelde) sowie in Halstenbek, Brakel, Braunschweig, Leerte und Paderborn.
Bei den Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel wie EC-Karten, Dokumente, Versicherungsunterlagen, Computer etc. sichergestellt.
Die Kriminalbeamten führten den 33-jährigen Tatverdächtigen einem Haftrichter vor. Die anderen Beschuldigten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen, da keine Haftgründe vorlagen.
Die Ermittlungen und Auswertung der Beweismittel dauern an. (Polizei Hamburg)
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