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Am 26.11.2007, gegen 14:30 Uhr, konnte die Polizei Seevetal in Hittfeld einen reisenden Betrüger festnehmen. Der entscheidende Hinweis kam von einem jugendlichen Zeugen aus Seevetal.
Der 40jährige Täter (Patrick M.) reiste seit längerer Zeit unter dem falschen Namen "Patrick Berger" quer durch die Bundesrepublik. Gegenüber Mitreisenden und insbesondere dem Fahrpersonal gab er sich als Siemens-Mitarbeiter aus. Zur Legitimation führte er einen gefälschten Siemens-Ausweis sowie ein Funkgerät mit Kopfhörer bei sich. Auch seine "Arbeitskleidung" entsprach seiner Legende.
In überzeugender und geschickter Gesprächsführung stellte er seinen Opfern in Aussicht, dass er verschiedenste Siemens Artikel mit kleinen Schönheitsfehlern zum Schnäppchenpreis beschaffen könne. So bot er Kühlschränke, Ceran-Kochfelder, LCD-Fernseher, Monitore, Computer und Notebooks weit unter Marktwert an und kassierte die Anzahlungen, oftmals mehrere hundert Euro. Die Geräte würden sehr kurzfristig für einen Sonderverkauf zur Verfügung stehen.
Erst später, als es nicht zur Auslieferung der Ware kam, bemerkten seine Opfer, dass sie einem Betrüger auf dem Leim gegangen waren. Die Polizei vermutet, dass viele Geschädigte den Sachverhalt aus Scham oft gar nicht meldeten.
Die Spur des Täters führ quer durch die Republik. Wegen gleich gelagerter Taten fahnden die Staatsanwaltschaften Kiel, Lübeck, Stade, Celle, Oldenburg, Hannover, Verden und Cottbus aktuell nach dem Mann. Bereits in früheren Jahren war er in diversen Gerichtsverhandlungen in 98 Fällen wegen Betruges verurteilt worden und verbüßte eine Freiheitsstrafe. Seine damalige Spur führte durch Bayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Polizeilich ist er mit 29 Alias-Personalien bekannt.
Im örtlichen Bereich war er zuletzt im August dieses Jahres aufgefallen. Hierbei prellte der Mann ebenfalls unter falschem Namen einige Seevetaler Bürger im Bereich des Emmeldorfer Bahnhofes um 390 EUR. Der oben genannte Zeuge war hierbei zugegen und konnte nun den entscheidenden Hinweis geben, der zur Festnahme des Mannes führte.
Wegen fehlender sozialer Bindungen und Wohnung stellt die Staatsanwaltschaft Lüneburg einen Antrag auf Haftbefehl wegen der hier begangenen Taten. Patrick M. wird heute beim Haftrichter in Winsen vorgeführt. Zudem wird ihm dort ein bestehender Haftbefehl wegen Betruges der Staatsanwaltschaft Lübeck verkündet. Seine Reise dürfte nun erst einmal zu Ende sein. (Polizeiinspektion Harburg)
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