Gruppe: Administrator Rang: Inventar
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| Beamte der Polizeikommissariate 41 und 43 haben heute Mittag, kurz vor Zwölf, einen 37jährigen Italiener vorläufig festgenommen, dem Amtsanmaßung, Unterschlagung und Betrugsdelikte zur Last gelegt werden. Die Kripoabteilung des Polizeikommissariates 38 ermittelt bereits seit Juli dieses Jahres gegen den 37jährigen, der unter anderem mehrfach vorgegeben hatte, "Polizeibeamter" zu sein.
Am 18.Juli erschien ein zunächst unbekannter Mann bei einem Autohändler in Hamburg-Wandsbek und interessierte sich für einen BMW. Nachdem der Händler ihm den Schlüssel ausgehändigt hatte, nutzte der Mann einen günstigen Moment und fuhr mit dem Fahrzeug weg. Auf dieselbe Art und Weise erbeutete der Unbekannte wenig später bei einem weiteren Autohändler einen Peugeot-Kombi.
Drei Tage später, am 21.07.07 wurde der entwendete BMW in Hamburg-Farmsen gefunden. Das Fahrzeug war mit gestohlenen Kennzeichen ausgestattet. Im Kofferraum entdeckten Polizisten umfangreiche Ausrüstungsgegenstände der Polizei: Ein Blaulicht, eine Anhaltekelle, einen gefälschten Dienstausweis, eine Mappe mit Formularvordrucken und Quittungen über Verwarngeld sowie eine elektronische Leuchtleiste mit der Aufschrift "Stopp Polizei".
Die Kripoabteilung des PK 38 übernahm die weiteren Ermittlungen. Ein ebenfalls in dem BMW gefundener italienischer Reisepass führte auf die Spur des 37jährigen Tatverdächtigen. Weitere polizeiliche Ermittlungen ergaben, dass der Tatverdächtige mit dem BMW und dem ebenfalls gestohlenen Peugeot mehrfach auf verschiedenen Autobahnen unterwegs war. Der 37jährige hatte ein Blaulicht auf dem Fahrzeugdach befestigt und Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen angehalten. In einem Fall kassierte der Tatverdächtige in Bad Oldesloe 50 Euro von einem Niederländer, der angeblich zu schnell gefahren war. Auf dieselbe Weise agierte der Mann in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Darüber hinaus beging der Tatverdächtige mit den beiden Fahrzeugen im Bundesgebiet mehrfach Tankbetrug.
Nach der Sicherstellung des BMW bestand der Verdacht, dass der Tatverdächtige weiterhin den entwendeten Peugeot nutzt. Nach dem Tatverdächtigen und dem Fahrzeug wurde bundesweit gefahndet.
Heute bemerkte ein Zeuge den gesuchten Peugeot-Kombi und sah, dass der Fahrer versuchte, ein Fahrzeug anzuhalten. Der Zeuge informierte die Polizei. Kurz darauf, gegen 11:45 Uhr entdeckte die Besatzung des Funkstreifenwagens 43/4 den gesuchten Peugeot in Höhe der Norderelbbrücke. Der Fahrer fuhr auf der BAB 1 in Richtung Süden. Die Polizisten folgten dem Fahrzeug und verständigten weitere Beamte zur Unterstützung. Kurz darauf bemerkte der Fahrer des Peugeot den Funkstreifenwagen und beschleunigte daraufhin. Er wechselte mit überhöhter Geschwindigkeit mehrfach die Fahrstreifen und fuhr auch auf dem Standstreifen. An der Anschlussstelle Harburg verließ der Flüchtende kurz die Autobahn, wendete, fuhr erneut auf die BAB und setzte seine Flucht mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Süden fort. Zwischen der Anschlussstelle Harburg und dem Kreuz Maschen rammte der Peugeot den Funkstreifenwagen 41/1, der zusammen mit weiteren Einsatzfahrzeugen und dem Polizeihubschrauber an der Fahndung beteiligt war. Der Peugeotfahrer hielt nach dem Zusammenstoß kurz an. Als er bemerkte, dass die Polizisten ausstiegen, gab er erneut Gas und versuchte zu flüchten. Nach wenigen Metern musste er verkehrsbedingt anhalten und wurde vorläufig festgenommen.
Der 37jährige Beschuldigte wird zurzeit von Beamten der Kripoabteilung des PK 38 vernommen. Er ist in Deutschland bereits mehrfach als "Falscher Polizeibeamter" aufgetreten. Er wird nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einem Haftrichter vorgeführt. (Polizei Hamburg)
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