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Forum Übersicht » ADMINISTRATION » Steckbriefe » Tamás Ferenczy
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Tamás Ferenczy
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Vollständiger Name: Tamás Ferenczy

Spitzname: keinen

Alter: als Mensch 1753 geboren, 1778 verwandelt, das heißt 255 Jahre alt

Herkunft: Budapest (bzw. Pest), Ungarn

Familie: Vater: Graf Gyula Ferenczy , Mutter: Éva

Familienstand: ledig

Rasse: Vampir

Dein Schöpfer: Name unbekannt

Gesinnung: neutral bzw. Tendenz zu böse

Vampirjäger: Nein ^^


**

Charaktereigenschaften:
Tamás neigt zur Selbstgefälligkeit, was zum Teil auch in Arroganz ausartet. Er ist sehr von sich selbst überzeugt und hat einen gewissen Stolz, der aber leicht verletzt werden kann. Dann reagiert er impulsiv und aufbrausend, doch meistens verkehrt sich seine Stimmung ebenso abrupt auch wieder ins Gegenteil. Er ist in hohem Maße ein emotionaler Charakter, stolz und unnahbar. Nähe lehnt er eiskalt ab sofern sie über das rein körperliche hinausgeht. Seine Freundschaft ist nicht leicht zu gewinnen und sein Vertrauen genießt eigentlich niemand. In seinem sterblichen Leben gab es niemanden, der ihn nicht für seine Sympathie bezahlt hätte. Selbst die Spielmannstruppe um Galo war für Tamás größtenteils Mittel zum Zweck nachdem die erste Begeisterung abgeflaut war. Denn ebenso leicht wie seine Freude zu entflammen ist, so leicht verlischt sie auch wieder. Seit dem Verrat durch seinen Schöpfer, dessen Namen er nicht einmal kennt, ist er noch misstrauischer. Sein Falke Licia war das einzige Wesen, dem er je voll und ganz vertraut hat.
Tamás war schon immer ein geborener Alleinunterhalter, der die Menschen um sich herum in seinen Bann gezogen hat. Er liebt die Menschen und sie lieben ihn. Er spielt mit ihnen. Doch auch wenn es nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, ist Tamás Freunden gegenüber absolut loyal und verlässlich. Betrug ist für ihn nur bei Feinden legitim.




Aussehen:
Als Kind hat man ihm oft gesagt, er sähe wie ein schalkhafter Engel aus. Und dies trifft auch auf den erwachsenen Tamás zu. Seine dunkelblonden Haare trägt er schulterlang und meistens in irgendeiner Art und Weise mit Zöpfen gebändigt. Die graublauen Augen blicken meist misstrauisch und stolz in die Welt, seine Gestalt ist schlank und er ist etwa 1,80m groß, was für seine Zeit sehr groß war. Auf seinem Gesicht liegt fast immer ein schalkhafter Ausdruck. Seine Kleidung passt er der jeweiligen Zeit an, jedoch hat er eine Vorliebe für Hemden mit weiten Ärmeln und Spitze. Sozusagen ein Überbleibsel der Mode des 18. Jahrhunderts. Meistens trägt er jedoch elegante, moderne Kleidung.



Besondere Merkmale:
Tamás hat einen Falken namens Licia als Haustier – oder vielmehr Begleiter, mit dem er vor seiner Verwandlung auf die Jagd gegangen ist und Vorführungen bei den Zigeunern gemacht hat. Er hat das Tier mit 15 halb verhungert am Wegesrand aufgelesen und es aufgepäppelt. Nach seiner Verwandlung zum Vampir hat er das Tier freigelassen, aus Angst, er könnte ihm in seiner Gier etwas antun. Außerdem hat Tamás ein Brandmal auf der linken Schulter, ein „K“ für das ungarische Wort für „Stricher“ (Kurva). Das Mal erhielt er als Kennzeichnung wie es damals üblich war.
Eine oft belustigende Auffälligkeit in seinem Verhalten ist, dass er bei Nervosität oder beim Nachdenken häufig mit den Fingern an den Haaren spielt bzw. mit irgendeinem Gegenstand herumspielt.

**

Fähigkeiten:
Zusammen mit seinem Falken war er ein sehr begabter Jäger. Dies hat sich auch nach seiner Verwandlung nicht geändert, im Gegenteil. Durch seine schärferen Sinne kann er sehr leicht menschliche Beute aufspüren.
Tamás ist ein Spielmann mit Leib und Seele. Er konnte schon zu seiner menschlichen Zeit sehr gut Jonglieren und andere kleine Kunststücke vorführen. Mit kleinen Zaubertricks, artistischen Vorführungen und Kartentricks unterhält er zu jeder Zeit Menschen. Sogar kleine Clownereien zeigt er hin und wieder.

Stärken:
Seine Stärke ist ganz klar die Schauspielerei. Dank seiner Ausstrahlung und seines Äußeren zieht er jeden in seinen Bann, Sterblichen erscheint er häufig als flügelloser Engel. Er kann sie als schöne Erscheinung blenden, täuschen und umbringen, ohne dass seine Maske fällt.
Eine weitere Stärke ist sein Stolz, der ihm die Kraft gibt, nicht aufzugeben. Er ist von sich selbst überzeugt und dieses Selbstvertrauen ist unerschütterlich. Niemals würde er Demütigungen auf sich sitzen lassen.
Wenn Tamás wirklich von etwas überzeugt ist, setzt er sich ohne Rücksicht auf sich selbst und andere für dieses Ziel ein. Seine Begeisterung wirkt ansteckend und er kann binnen Minuten Menschenmassen von seinen Zielen überzeugen.

Schwächen:
So wie sein Stolz seine Stärke ist, so ist er gleichzeitig seine größte Schwäche. Denn sein Äußeres und seine Fähigkeiten sind alles, worauf sein Stolz aufbauen. Viele nennen ihn eitel und oberflächlich. Tamás reagiert impulsiv und emotional auf geringste Verletzungen. Das macht ihn erpressbar und leicht zu provozieren. Geduld ist nicht seine Stärke. Er braucht Leben um sich herum, Abwarten hasst er wie die Pest. Er ist leicht zu begeistern, doch meistens ist diese Begeisterung nur ein Strohfeuer und er ist regelrecht beleidigt, wenn etwas nicht sofort klappt. In dieser Hinsicht wirkt er oft wie ein kleines trotziges Kind. Damit er auch bei Schwierigkeiten nicht die Lust verliert, muss ihn etwas wirklich berühren, was selten genug vorkommt. Seine Emotionalität ist sein größter Schwachpunkt, obwohl er einen scharfen Verstand besitzt. Doch in entscheidenden Situationen ist sein Verstand wie ausgeschaltet und er lässt sich von Gefühlen wie in einem reißenden Strom mitreißen. Dann ist Tamás weder kontrollier- noch beherrschbar, weder für sich selbst und schon gar nicht für Andere.


07.08.2008 19:33:36 
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Lebenslauf:

Spätsommer 1760:
Staub und Dreck bedeckten den abgetretenen Holzfußboden. Durch die Ritzen zog es beständig, es wurde langsam wieder Herbst. Im Sommer war es unerträglich heiß und schwül in dem kleinen Flur, abends und nachts verstärkt durch die Menschen unten in dem kleinen Gastraum und das Feuer im Kamin. Im Winter zog im Obergeschoss immer ein kalter Luftzug, der ihn trotz der Decke beständig frieren ließ. Vielleicht könnte man das fadenscheinige Leinentuch, das er besaß, auch nicht als Decke bezeichnen. Er blinzelte und rappelte sich vom harten Boden auf. Die Knochen taten dem Jungen, der etwa 7 Jahre alt sein mochte, schon länger nicht mehr weh. Er war es gewöhnt die Nächte und oft genug auch die Tage hier zu verbringen. Bis seine Mutter ihn vielleicht einließ. Oder auch nicht. Kam immer auf ihre Laune an und wie der nächtliche Verdienst gewesen war. Er verstand nicht ganz, was sie arbeitete, aber es kamen mehrmals täglich, meistens Nachts, Männer zu ihr oder sie kam mit ihnen die Treppe vom Gastraum hoch. Zu ihnen war sie lieb und freundlich, sie lachte und kicherte mit ihnen. Oft hatte er sich gewünscht, sie wäre zu ihm auch so lieb. Doch das passierte selten und er hatte sich etwas daran gewöhnt, obwohl er manchmal noch im Schlaf weinte deshalb. Im Moment war es still hinter der Tür vor der er gerade saß. Vorsichtig stand er auf und drückte sein Ohr an das Holz. Nichts zu hören. Beinahe in Zeitlupe drückte seine kleine Hand die Türklinke herunter und er lugte durch den Spalt in den Raum. „Mach, dass du reinkommst!“ Der Junge zuckte zusammen. „Ja..“, murmelte er und schob sich durch die Tür nach drinnen. Mit einem Klicken fiel diese hinter ihm zu. „Dein Essen steht hier, ich muss weg.“, sagte seine Mutter. Mit ihrem aufreizenden Dekolleté fand er sie immer seltsam. „Und stell mir ja nichts an, Tamás, sonst wirst du so ein Mistkerl wie dein Vater!“ Mit diesen Worten schlug sie die Tür hinter sich zu. Tamás seufzte, raffte die Leinendecke zusammen, die er im Arm gehalten hatte, und setzte sich auf den kleinen Hocker neben dem Tisch um zu essen.

Sommer 1766:
Mit dem Rücken an der rauen Holzwand eines kleinen Lagerschuppens gelehnt, stand Tamás da und wartete. Die Finger seiner rechten Hand schlugen beständig einen Rhythmus auf dem Holz. Den Blick hielt er starr auf die ankommenden Schiffe des Hafens vor ihm gerichtet. Die Sonne zauberte helle Reflexe in sein blondes Haar, obwohl es länger nicht gewaschen worden war. Er schloss kurz die Augen, um dem hellen Licht zu entkommen. Nichts von dem, was er hier tat, hatte er je bereut. Es gehörte zu seinem Leben wie der Makel, ein uneheliches Kind mit einer verdammten Hure zur Mutter und einem feigen Adligen zum Vater zu sein. Das hatte er schon vor knappen 3 Jahren begriffen, als er gerade 10 war und seine Mutter ihn auf die Straße gesetzt hatte. Durchschlagen, Überleben. Des einen Freud, des anderen Leid. Tamás hatte die Regeln der Straße schnell verstanden, sehr schnell. Ein Schatten legte sich über sein Gesicht und er hob den Kopf, den Mund zu einem kurzen Grinsen verzogen. Der Mann nickte ihm zu.
Mit raschem Schritt folgte Tamás ihm bis zu einer kleinen Seitengasse. Ein hoher Stapel Fässer verbarg eine kleine Nische vor den Blicken Außenstehender. Mit einer Hand wühlte der Mann in einer Hosentasche, ein paar Münzen lagen gleich darauf warm und klebrig in der Hand des blonden Jungen. Mit routinierter Sicherheit steckte er sie in seinen Schuh. Wieder grinste er, gleichzeitig drückte er den Mann gegen die Hauswand und begann ihn zu küssen. Überrascht davon, dass sein Gegenüber die Initiative ergriff, riss der Freier kurz Augen auf, doch sofort begannen seine Hände zitternd über Tamás Rücken zu streichen. Sie liebten ihn, sie alle. Und Tamás liebte diese Augenblicke. Er brauchte die Liebe seiner Mutter nicht, nie mehr.

Etwa eine Stunde später stand er wieder an seinem alten Platz am Holzschuppen unter den anderen Strichern. Zufrieden strich er sich das weiße Hemd glatt, ließ oben einen Teil der Schulter unbedeckt. In ein paar Metern Entfernung liefen Bürgerliche vorbei, erkennbar an ihrer Kleidung. Sogar solche waren ihm schon verfallen und er bedachte sie mit einem anzüglichen Grinsen. Die Männer blickten ihn misstrauisch an, einer von ihnen trat näher. „Was gibt’s?“, fragte Tamás, „Willst du mir etwa was geben?“ „Ich verbitte mir solche Andeutungen, eine Frechheit ist das!“ Der Mann lief rot an vor Wut. Jetzt blickten auch seine Begleiter verächtlich und wütend zu ihm herüber. „Schon mal bei uns gewesen, hm?“, spottete Tamás. „Du läufst ja rot an vor Scham!“ „Jetzt reicht's, du verdammter Hurenbengel!“Der Mann spie vor Wut und packte ihn am Arm. „Nehmt in fest, er hat mich beleidigt!“, rief er ein paar Soldaten zu, die eben Schiffspapiere überprüften. Sofort eilten sie zu der kleinen Gruppe, um die sich inzwischen eine Traube Schaulustiger gebildet hatte. Tamás wehrte sich mit aller Kraft, doch gegen die Übermacht von 4 Soldaten konnte er nichts ausrichten. Unter Fluchen, Verwünschungen und Schlägen wurde er abgeführt.

Grobe Hände rissen ihm den Kopf an den Haaren zur Seite. Seine Hände waren auf dem Rücken mit Stricken gefesselt, die seine Haut aufscheuerten. In seinem Kopf rasten Angst und Panik. Wie ein Irrer versuchte er sich loszureißen, schrie aus Leibeskräften. Doch das berührte die umstehenden Soldaten nicht. Im Gegenteil, sie blickten desinteressiert, fast gelangweilt. „Lasst mich frei!“, knurrte Tamás, wurde jedoch weiterhin völlig ignoriert. „....gekennzeichnet für sein Leben, auf dass er niemals wieder ein freier Bürger wird sein können!“, beendete ein Richter seine Verkündigung an die Volksmasse vor ihm. Ein Jubelschrei ging durch die Menge, Beschimpfungen wurden laut. Tamás wurde heiß und kalt gleichzeitig, die Augen vor Schrecken geweitet. Dann spürte er eine unerträgliche Hitze an seiner Schulter. Der Geruch von verkohltem Fleisch stieg ihm in die Nase als das Feuer auf seiner Haut endlich nachließ. Ein blutig rotes „K“ prangte auf seiner linken Schulter, jeden daran erinnernd, wer und was er war.




07.08.2008 19:35:00 
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Frühjahr 1770:
Auf dem Marktplatz herrschte reger Trubel. Eine dichte Menschenmasse drängte sich um ein paar bunt bemalte Planwagen, die das Zentrum des Platzes bildeten. Auf einem kleinen Holzpodest stand eine Gestalt, die ebenso bunt schien wie die Wagen. Es war ein Mann, nicht besonders groß und mit schwarz gelocktem Haar. Sein Gesicht war grell bemalt, er trug eine enge rote Hose und ein weites Hemd in knalligem Grün. „Kommen Sie nur näher, kommen Sie, sie werden staunen!“, rief er über die Menge hinweg, wobei er die Arme einladend hob. Der Mann sprach mit seltsamem Akzent, doch das war nicht ungewöhnlich bei Spielleuten. Tamás, wie üblich mit seinem Falken Licia auf der Schulter, betrachtete fasziniert die Gestalten, die aus dem Planwagen geklettert waren und nun in Salti und Purzelbäumen über die kleine Holzbühne sausten. Die Leute applaudierten. „Das war längst nicht alles, was euch bei uns erwartet, ihr Leute! Wir haben auch Zauberer und Schauspieler! Kommen Sie in zwei Stunden zu unserer Vorführung!“ Der Mann verbeugte sich, dann scheuchte er die Artisten in den Wagen zurück und verschwand selbst hinter ihnen. Mit leuchtenden Augen sah Tamás ihnen nach. Aufgeregt wie ein kleines Kind hatte er jeden Salto bewundert, jedes Mal den Atem angehalten. Noch nie hatte ihn etwas derart berührt und bewegt. Das Volk um ihn herum begann sich langsam wieder zu verteilen. Händler fingen an ihre Waren lautstark anzupreisen, Mütter zerrten kleine Kinder mit sich. Tamás stolperte wie in Trance über den schmutzigen Pflasterboden. In seinem Kopf vollführten die Gedanken Salti wie zuvor die Artisten. Seine Entscheidung war gefallen, er musste zu der Truppe, koste es was es wolle. Er hob den Kopf, als er vor dem größten der Planwagen stand. „Hallo?!“ Seine Stimme zitterte, was er gar nicht von sich kannte. „Hallo, ist da wer?“, wiederholte er und diesmal klang er gefasster. „Die Vorführung ist später.“, knurrte eine Stimme, „Verschwinde!“ Tamás schob eine Ecke der Plane zurück. „Ich will nicht zuschauen, ich will mitmachen!“ Sein Kopf reichte gerade über die Holzkante des Wagens und neugierig lugte er ins dämmerige Innere. „Bitte was willst du?!“, polterte es im Halbdunkel. Der Mann, der vor wenigen Minuten die Ansage auf der Bühne gemacht hatte, erschien im Lichtstrahl, den Tamás einließ. Dieser zog sich kurzerhand an der Kante hoch und stand mit einem Sprung vor dem Mann im Wagen. „Ich will mitmachen bei euch.“, wiederholte er. Es roch muffig unter der Leinenplane. Im Dämmerlicht, das durch den Stoff drang, konnte er verschiedene Hocker, Tische und Kisten erkennen. Darauf stand allerlei Kleinkram herum, Puderquasten, Schminktöpfchen, kleine Spiegel und Perücken. In einer Ecke stapelten sich Decken. Tamás' Blick wandte sich wieder seinem Gegenüber zu, dessen Gesichtszüge jetzt eine Mischung aus Spott und Belustigung verrieten. Er bot wahrscheinlich einen sehr seltsamen Anblick, ein schmächtiger blonder Junge mit einem Vogel auf der Schulter. „Ahja, willst du das? Und wie kommst du auf die Idee?“ „Ich habe die Vorführung vorhin gesehen, das ist toll! Wirklich, was Ihr darbietet, ist faszinierend!“, erklärte Tamás in einem Schwall aus Begeisterung. Der Mann sah das leuchtende Gesicht des Jungen und musste unwillkürlich grinsen. „Kannst du überhaupt was, Kleiner? Und was mit dem Vogel da?“, fragte er. „Ich kann es lernen. Und Licia ist gut erzogen, ich hab ihn zur Jagd abgerichtet. Ich kann Vorführungen mit ihm machen.“, gab Tamás entschlossen zurück. In seinen Augen lag etwas, das keinen Widerspruch zuließ. Entschlossenheit, die Forderung nach Anerkennung. Die Rücksichtslosigkeit, alles zu riskieren für einen Traum. Langsam nickte der Mann. „Du bist jung und siehst nicht schlecht aus, du hast drei Tage, um dich zu bewähren.“ Tamás nickte freudig. „Ach übrigens, ich bin Galo.“

Winter 1778:
Eine festgetretene, schmutzig braune Schneeschicht bedeckte die groben Pflastersteine. Am Straßenrand lag in kleinen Haufen der beiseite geschaufelte Schnee, während eiskalter Wind durch die Gassen zog. Einzelne Öllampen durchbrachen die Dunkelheit mit ihrem schwachen Schimmer. Eine davon beleuchtete ein verblasstes Holzschild, das schief an der Hauswand angebracht war und leise im Wind knarzte. Solchen, die des Alphabetes mächtig waren, verriet es, dass die kleine Spelunke „Lachende Meerjungfrau“ hieß, dem Rest zeigte es einfach nur das Bild eines Meermädchens. Durch die dreckigen Scheiben drang Licht und Gelächter. Es war voll hier, wie jede Nacht. An den Holztischen saßen Betrunkene vor vollen Bierbechern, grabschten die Frauen an und balgten sich. Die Luft war zum Schneiden. In einer Ecke des Gasthauses saß eine kleine Gruppe junger Männer, zwei von ihnen waren offensichtlich noch halbe Kinder. In ein leises Gespräch vertieft saßen sie vor ihren Bechern, jedoch nicht ohne alle paar Sekunden den Blick über die übrigen Gäste wandern zu lassen. Tamás war einer der Älteren in der Gruppe. Im Winter hatten Galos Spielleute Pause und um an Geld zu kommen, arbeitete Tamás jedes Jahr in seinem alten Gewerbe. In diesem Moment schwenkte die Tür auf und ließ mit dem kalten Wind einen Mann ein. Er sah sich um, dann ging er rasch und zielstrebig auf die Gruppe zu. „Darf ich den Herren eine Runde ausgeben?“, fragte er. Tamás Mund verzog sich einem Grinsen. „Sicher.“, antwortete er, „Ich bin sicher, Ihr werdet es nicht bereuen.“ Der Mann setzte sich und streifte den dicken Wintermantel ab. Er war kräftig gebaut, aber dennoch nicht dickleibig, und er sah sehr gepflegt aus, was höchst selten vorkam. Auf seltsame Art sah er sehr gut aus, seine stahlblauen Augen wirkten anziehend. „Was führt Euch hierher?“ Tamás sah ihn mit unschuldiger, freundlicher Miene an. „Der Sinn nach Unterhaltung!“, sagte er mit tiefer, angenehmer Stimme. Seine Finger tasteten beinahe sanft Tamás' Wangen ab. „Du bist schön, mein Knabe!“ Sein Lächeln war nicht zu deuten. Tamás war solcherlei Komplimente gewöhnt, doch dieser Fremde hatte etwas Besonderes an sich. „Ja?“ Er legte den Kopf schief. „Ohja...!“ Die Hand des Freiers hob seinen Kopf etwas an, als wollte er ihn ganz genau betrachten. „Du bist etwas Besonderes!“ Tamás fühlte sich seltsam geschmeichelt.

Die blanke Haut seines Rückens scheuerte an der Wand. Kühle Finger strichen darüber, als wollten sie die Wärme aufsaugen. Er zitterte. „Du bist wirklich schön...!“, murmelte der Fremde. Ein Lächeln stahl sich auf Tamás Lippen. Glaubte er dem Mann? Er war nur ein Freier. Die Gedanken verblassten, als er die kalten Lippen an seinem Hals spürte. Ein kurzer Stich war das Letzte was er in seinem menschlichen Leben spürte.



Boston 2008:
Tamás blickte durch die gläserne Front seines Arbeitszimmers auf die Stadt zu seinen Füßen. Bei allem, was sich im Laufe seines über 250-jährigen Daseins verändert hatte, Großstädte schliefen des nachts heute genauso wenig wie vor 200 Jahren. Eine seltsame Angelegenheit. In den letzten Jahren führte er hier ein recht normales Leben, fast wie ein Sterblicher. Bei dem Gedanken grinste er. War es nicht das, was er als Unsterblicher nie gewollt hatte? Die Zeiten hatten sich geändert. Sein Leben als Privatdetektiv gefiel ihm. Zufrieden wandte er sich vom Fenster ab.


**

Vorstellungen für den Chara:
Tamás soll auf jeden Fall gegen die Vampirjäger angehen, ob allein oder in Begleitung wird sich zeigen.

Avatar:
Máté Kamarás

Lösungssatz:

Habe Ehrfurcht vor der dunklen Nacht und ihren Geschöpfen, doch fürchte sie nicht!

Zweitchara:
bisher nicht geplant, aber wer weiß... =)

Wie bist du auf uns gestoßen?
durch den lieben Gervais ^^

Volljährig:
schon länger, ja ^^

Schreibprobe:
ich glaub, der Lebenslauf langt als Schreibprobe ^^



07.08.2008 19:36:39 
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