Selten trete ich hier in Erscheinung, aber ich lese die Kommentare und Bekenntnisse kontinuierlich. Wie so viele hier hatte auch ich ein ziemliches Problem mit Onlinesexsucht. Ich bin verheiratet, 43 Jahre alt, und habe 2 wunderbare Kinder. Und ich setzte das alles aufs Spiel, weil ich glaubte, im Internet die totale Erfüllung zu finden. Mir war nicht bewusst, dass ich die durch meine Familie schon hatte. Ich hatte das Gefühl dafür einfach verloren. Meine Frau hat bis auf ein paar kleine Streitereien, dass ich zu lange vorm PC hänge, nichts von meinem heimlichen Sexleben mitbekommen. Ich bin sehr froh darüber, denn ich hatte heftige Erektionsprobleme. Trotzdem hat sie mich nicht verlassen und mir niemals das Gefühl gegeben, ein Versager zu sein. Nur ich selbst fühlte mich so, denn ich konnte nur noch "kommen", wenn ich meinen Kick aus dem Internet bekam. Ich ließ mich sogar auf Erniedrigungsszenen ein, heute kannn ich es nicht mehr verstehen. Bald hätte ich meine Selbstachtung verloren.
Als ich merkte, dass meine Erektionsprobleme nicht von alleine verschwanden, habe ich mich an Gabriele gewandt. Ich kannte sie noch aus dem vorherigen Forum auf dieser Seite. Und mit ihrer Hilfe wurde mir klar, wie sehr ich schon auf dem absteigenden Ast war. Sie hat mir erklärt, warum ich mich erniedrigen ließ und ich eigentlich nach einer Strafe suchte, weil ich meine Frau so hinterging und im Beruf relativ viel Macht habe. Das alles hing zusammen, und ich dachte zum ersten Mal darüber nach, dass ich bald alles verloren hätte - auch mich selbst. Das endete mit der Beratung vor einem halben Jahr. Seitdem verstehe ich nicht mehr, wie ich damals nur so blind sein konnte. Oder doch, ich verstehe es doch, aber ich weiß, dass mir das nicht mehr passieren kann. Der Verstand ist wieder intakt. Danke, Gabriele! Und danke euch anderen, die ihr hier immer so ehrlich berichtet, ich finde mich in so vielen Beiträgen wieder. Ich wäre froh, wenn ihr auch wieder auf die rechte Bahn gelangt, alles andere lohnt sich nicht auf Dauer! Setzt eure Energien in der Familie ein, nicht bei irgendwelchen "Damen", die vielleicht sogar irgendwelche perversen Kerle sind, just so, wie ich es damals war.
Bis bald im Kino oder sonstwo, aber nicht im PC, Paul
Beiträge: 6 Mitglied seit: 19.11.2006 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Paul, respekt vor dir! ich würd mir wünschen wenns bei mir auch so klappt. hab mich heut an einen therapeuten gewendet um das problem von einer anderen seite anzugehn. ich muss es auch schaffen weils viel wichtigere dinge im leben gibt als diese blöde xxxxx ausserhalb der partnerschaftlichen beziehung. alles gute für dich und deiner familie. willi
bearbeitet von gabriele_farke am 28.11.2006 19:12:20
william, wie kommst du mit deinem Therapeuten zurecht? Ich musste leider die Erfahrung machen, dass 2 dieser "Psychos" null Ahnung hatten, was im Internet wirklich abgeht. Ich sah es dann auch nicht ein, diesen Leuten die Wahrheit zu sagen, sie konnten mir garnicht glauben! Ich glaube, das kann nur jemand nachempfinden, der wie Gabriele selbst drinsteckte? Ich hoffe aber, du hast den richtigen gefunden!
gabriele, sonntags schaue ich immer noch ins Netz, aber keine Angst, nicht auf meine "alten" Pornoseiten, auch nicht auf neue. Das Kapitel ist abgeschlossen, dank deiner Hilfe. Ich bin froh meine Familie nicht verloren zu haben und wieder bei Verstand zu sein
Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Paul,
das ist schön zu hören!!!!!
Wegen geeigneter Therapeuten: also einmal gibt es ja eine Auflistung auf www.onlinesucht.de (aber die werden die meisten hier sicherlich schon kennen). Im Netz habe ich jedenfalls noch eine Seite gefunden, wo man Therapeuten je nach "Thema" suchen kann. Wie seriös/unabhängig/zuverlässig das Ganze ist, weiß ich jetzt leider nicht - aber immerhin kann man über Stichworte wie "Sucht" oder "Sexualität" die finden, die sich wohl irgendwie spezialisiert haben:
http://www.therapie.de/
Schön auch, dass man eine kleine Anleitung (oben rechts auf Therapeutensuche gehen und dann gibt es links unten einen Link) findet, die genau erklärt, wie die Suche nach einem Therapeuten funktioniert, wie oft man wechseln darf, ob und welche Überweisungen man braucht etc. pp Zudem kann man in der Suche auch nach Psychiater und Psychotherapeut SOWIE versch. Therapieformen unterscheiden - so man möchte. Viel Glück bei der Suche! Ist schon wichtig, dass man den richtigen erwischt!
Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert
@ Paul Man muss sich erst zur OSS/OS bekannt haben und für sich selbst entscheiden ,(kann man sich selbst therapieren!!) Ist wie bei anderen Suchtproblemen genauso ,der stark gefestigte kommt eher ohne Therapeut aus .Der labiele Typ eher nicht,deshalb ist es wichtig das die stärkeren User Sie moralisch unterstützen. Ich bin dabei und danke auch an Gabriele und viele anderen Usern gruß tinitus
Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen. Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation. tinitus
Richtig, ein Therapeut kann dir Tipps und Tricks geben, wie du dich am Besten vor so was schützt, aber er kann doch nicht den ganzen Tag neben dir sitzen und aufpassen, dass du keine Rückfaelle kriegst. Es muss bei jedem OBEN etwas starten... Nur so wird man erfolgreich, und übrigens diese Programme finde ich auch nicht empfehlenswert. Man müsste ja dann dieses Programm auf jedem PC installieren, aber wem's gefällt, bitte.