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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Das Fass ist übergelaufen....
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Das Fass ist übergelaufen....
xxMoshingPitfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo ihr Lieben,

als mein Partner vor etwa 2 Wochen wieder "nackte Haut" auf youtube gesucht hat, habe ich ihm gesagt, dass ich ihn definitiv verlassen werde, wenn er nicht schnellstmöglich etwas gegen seine OSS unternimmt.
Seither hatte er NICHTS getan, um seine und unsere Situation zu verändern. Am Dienstag ist er dann erneut rückfällig geworden und das Fass ist bei mir übergelaufen. Ich habe ihm gesagt, dass es mir nun reicht. Und wenn ihm seine OSS wichtiger ist als ich, wir von nun an getrennte Wege gehen müssen.

Am nächsten Tag hat er mir mitgeteilt, dass er bei einer Paartherapeutin angerufen hat. Er hat mich später dann gefragt, ob ich eigentlich noch eine Chance sehe für uns. Und ich habe ihm gesagt, dass ich es ehrlich gesagt nicht weiß. Alle Erfolge, die wir bzgl seiner OSS verzeichnen können haben wir im Endeffekt mir zu verdanken: Ich habe Monate investiert um herauszufinden was mit ihm los ist. Während er sich darauf ausgeruht hat, dass er "handlungsunfähig" sei, habe ich Monate investiert ihn dazu zu bringen, es wenigsten zu versuchen. Ich bin diejenige gewesen, die sich über das Thema und dementsprechende Hilfen informiert hat. Ich habe mich dazu entschlossen eine Kindersicherung auf dem PC zu installieren...Und ich bin diejenige gewesen, die einfach unsagbar viel Zeit und Energie in diese Beziehung gesteckt hat während er einfach wirklich NICHTS getan hat. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich mittlerweile so wertlos und betrogen fühle, dass ich nicht sagen kann, ob diese tiefen Wunden wieder geheilt werden können.

Er hat dann angefangen zu weinen und sich selbst angeklagt, was er für ein Idiot sei; dass alles seine Schuld ist; dass ich mir jemanden suchen soll, der mich auch verdient; dass er nicht mehr will, dass ich seinetwegen leide; dass ich alles wäre was er sich jemals gewünscht hat...
Heute meinte er dann, ob wir es nicht nochmal versuchen könnten und das er glaubt, dass wir einen Fehler machen, wenn wir uns trennen. Ich habe ihm klar gemacht, dass mein Gefühl mir sagt, dass ich die Sache nun abschließen muss und dass ich einfach aufgegeben habe.

Es ging nie darum, mich glücklich oder wenigstens nicht unglücklich zu machen. Er hat nie versucht in kritischen Situationen etwas gegen einen Rückfall zu unternehmen. Er hätte auch abgesehen von einer Therapie, so viel tun können..

Und scheiße, jetzt wo er merkt, dass ich ernst mache, ist er bereit in eine Therapie zu gehen. Bis er gestern gemerkt hat, dass es jetzt sozusagen um ihn und sein Leid gehen wird, hat er mich einfach buchstäblich leiden lassen. Und ich habe ihm so oft klar gemacht WIE SEHR ich unter seiner OSS leide.

Da er seine Wohnung vor einigen Monaten gekündigt hat, weiß er jetzt auch nicht wo er hin soll, was es mir nicht gerade einfach macht. Es ist keine Entscheidung, die mit der Liebe zu ihm zu tun hat, sondern mit Vernunft und Selbstschutz. "Gebrannte Kinder meiden das Feuer."

Ich habe ihm gesagt, dass ich definitiv erstmal auf Abstand gehen will. Ich habe auch den Eindruck, dass ich keinen klaren Gedanken bezüglich unserer gemeinsamen Zukunft fassen kann, solange er noch hier ist. Ich fühle mich so verdammt elend und leer. Ich habe das Gefühl ich stehe in der Mitte zweier Stühle und weiß nicht mehr wo hin mit mir. Ich weiß nicht was die richtige Entscheidung ist. Ich weiß eigentlich grad gar nichts mehr....





22.01.2015 23:39:56  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo MoshingPit,

Deine Hilflosigkeit ist nur allzugut nachvollziehbar! Weißt Du, es gibt bei Suchterkrankungen so etwas wie eine Co-Abhängigkeit. Das bedeutet, dass man lange das Verhalten des Partners deckt, Entschuldigungen findet und letztlich seine angedrohten Konsequenzen nicht wahr macht. Der Betroffene schließlich zieht sich dahinter zurück und meint, er könne immer und ewig so weitermachen!

Nun seid Ihr aber an einem Punkt, an dem er einzusehen scheint, dass Du ernst machst und er steht knapp vor einem Scherbenhaufen. Es kann sein, dass nun der Zeitpunkt da ist, wo er ernsthaft etwas gegen seine Sucht tun will, was ja der Termin bei der Therapeutin belegt.

Eine Entscheidung kann Dir niemand abnehmen, ob Du ihm diese Chance noch geben willst oder nicht. Aber bedenke bitte, dass es unendlich viele Paare inzwischen gibt, die es gemeinsam geschafft haben, dieser Sucht Herr zu werden und eine ganz neue Basis für ihre Beziehung gefunden haben! Klar, es gibt auch die, bei denen eine gemeinsame Zukunft keinen Sinn mehr machte, aber dort lag meist schon so einiges anderes im Argen. Ich vertrete immer noch die Ansicht, dass sich kein Paar, das sich liebt, wegen Onlinesexsucht trennen muss! Ihr könnt es schaffen, ganz sicher, aber es kostet eben auch Kraft, Mut und einen erneuten Vertrauensvorschuss!

Ich hoffe, Dein Partner meint es wirklich ernst jetzt. Es ist 2 Minuten vor 12!

Alles Gute Euch beiden!

G.


bearbeitet von gabriele_farke am 23.01.2015 09:36:03
Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

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23.01.2015 09:33:03    
xxMoshingPitfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
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Hallo Gabi,

herzlichen Dank für Deine aufbauenden Worte.
Indem ich ihn immer wieder konfrontiert habe, hatte ich gehofft, genau das nicht zu tun. Ich habe ihm immer wieder gesagt, was ich von ihm erwarte, wie ich mich fühle und welche Konsequenzen sein Verhalten haben wird. Es ist auch nicht so, dass ich jedes mal mit Engelzungen auf ihn eingeredet hätte. Ich habe ihm oft "die Hölle heiß gemacht".. Was hätte ich sonst tun sollen, um nicht co-abhängig zu werden? Anscheinend habe ich einfach zu viel Hoffnung und Vertrauen gehabt, dass er sich meine Bedürfnisse zu Herzen nehmen wird.

Das Problem ist einfach, dass er sich für die Beziehung ändern will und nicht für sich. Um bezüglich seiner Sucht etwas zu erreichen muss er sich aber mit sich selbst auseinandersetzen und reflektiert sein. Er meinte gestern zwar, dass er seine OSS auf jeden Fall in Angriff nehmen wolle, da er ansonsten ja auch in Zukunft beziehungsunfähig sei. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er das nur sagte, weil er dachte, dass ich genau das von ihm hören will.

Ich habe einfach so viel Kraft investiert, dass ich nicht weiß, ob ich dies nochmal über einen längeren Zeitraum tun kann. Denn es wird mit Sicherheit Punkte geben an denen er scheitern wird. Mit ein paar Beratungsgesprächen ist ja keine jahrelange tiefsitzende OSS bewältigt...
So oder so. Und ganz abgesehen davon, ob wir uns nun endgültig trennen, wäre ich bereit ihn auf diesem Weg zu unterstützen. Ich liebe ihn und will ihn auch "nicht ganz verlieren".

Ich brauche jetzt auf jeden Fall erstmal meine Zeit zum durchatmen, zum Kräfte regenerieren und muss mir dann schlüssig werden, ob ich ihm nochmal eine Chance geben kann.
Derzeit sehe ich mein Selbstwertgefühl in einem Scherbenhaufen vor mir liegen und habe Angst mich zunehmend zu einem Menschen zu entwickeln, der mir selbst nicht mehr gefällt. Und das will und muss ich verhindern!


23.01.2015 15:40:02  
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