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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Meine Geschichte Teil II. ...
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Meine Geschichte Teil II. ...
Floefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich bereits hilflos coabhängig von ihm und wurde immer verzweifelter. Also startete ich den armseeligen Versuch, mich über die Anmeldung in einer Singlebörse von ihm unabhängiger zu machen. Dass ich mich dabei selbst noch mehr erniedrigte und das nicht klappen konnte, merkte ich schon bei der Anmeldung. Doch gleichzeitig meldete ich mich als Fake auf der o.g. Seitensprungbörse an und siehe da, meinen Partner hatte ich als ersten an der Angel. In dem Mailwechsel machte er mir das eindeutige Angebot, mit ihm zu schlafen und mit ihm ein kleines Geheimnis zu teilen. Daraufhin habe ich mich geoutet. Seine erste Reaktion war, die ganze Sache abzustreiten, obwohl klar auf der Hand lag, dass es sich nur um ihn handeln konnte. Zudem machte er mir zum Vorwurf, dass unsere Beziehung gerade wieder an Fahrt aufgenommen hätte und ich würde mich jetzt erdreisten Schluss zu machen. Nachdem ich Schluss gemacht hatte, hat er sich wieder mit mir in Verbindung gesetzt, er habe gemerkt, wie sehr er mich liebe und schließlich hat er zugegeben, dass es sich in der Seitensprungbörse um ihn handelte.

Die Zeit, die danach folgte, war von seiner Seite die Salamiktaktik, ich gebe nur zu, was unwiderlegbar ist, ich gebe was zu, an dem ich unbeirrbar festhalte ("ich war nur wegen meiner Potenzprobleme auf dieser Seite"), bis ich merke, dass ich damit nicht durchkomme, dann passe ich meine wieder Aussage an ("am Anfang war ich nur darauf, um meinem Stress zu entkommen, dann später erst wegen der Potenzprobleme"), aber stets kam die Aussage, ich habe mit keiner geschlafen, wollte mit keiner schlafen.

Ich wiederum redete mir ein, dass die berufliche Situation, meine Depression, mein Stress, den ich gemacht habe, uns beide dazu brachte, auszubrechen (Ich in der Singlebörse, er in der Seitensprungbörse) Damit dachte ich, dass ich gut leben könne, weil schließlich macht ja jede Beziehung eine Krise mit. Doch weit gefehlt, es gelang mir nur bedingt, zu verdrängen, ich konnte seine Begeisterung, mit der den Fakemailwechsel mit mir führte, nicht vergessen und mir war klar, dass es sich nicht um eine temporäre Geschichte handeln konnte. Ach ja, und immer wieder kam das Argument, mit meiner Schnüffelei hätte ich eben ein Eigentor geschossen.

Ich machte einige coabhängige Phasen durch, bis hin zu, wir machen jetzt ganz wilden Sex, und habe immer wieder die ganzen W-Fragen gestellt /Warum, Wieso, Weshalb, Warum, Wie lange), habe mich dafür verurteilt, dass ich ihn durch meinen Kontrollwahn, durch meine Krankheit da rein getrieben habe, habe Wut, unerträglichen Schmerz, Enttäuschung und auch Ekel und Distanz verspürt und konnte mich dennoch nicht von ihm trennen. Es gelang uns aber auch, immer wieder schöne Momente zu erleben.

Dennoch hatte ich das Gefühl, ich solle mich wenns nach ihm ginge damit zufriedenstellen, dass der berufliche Stress, der Beziehungsstress und die Potenzprobleme (ach ja, ich vergaß, dass ich an denen auch Schuld trug, weil ich nur meine weibliche Attraktivität für ihn in Frage gestellt hätte und wenig Verständnis für seine diesbezüglichen Sorgen gehabt hätte. Fazit: Irgendwie bist du auch schuld, dass ich auf einer Seitensprungbörse gelandet bin) seine "Eskapade" ausgelöst hätten und nun vergessen wir das Ganze mal ganz schön und machen weiter wie bisher.


Kurz und gut (ich weiß, das Schnüffellei sch... ist, aber wenn man permanent das Gefühl hat, du wirst mit Lügen, Halbwahrheiten, modifizierten Wahrheiten abgespeist, entzieht einem einer das Gefühl, wirklich diese Beziehung haben zu wollen, bzw. er hat nicht begriffen, dass nur die schonungslose Ehrlichkeit diese Beziehung hätte retten können, weil Vertrauen sich nur so wieder aufbaut. Ich habe ihm sofort von meinen Singlebörsenaktivitäten erzählt, weil ich dachte, ich kann ihn nicht anklagen, wenn ich selber Vertrauen missbraucht habe. Er fand das erbärmlich! Natürlich habe auch ich Vertrauen missbraucht, indem ich geschnüffelt habe, aber dies ist erst dann passiert, als das erste Ertappen im Urlaub stattfand und ich spürte, dass mir nur Halbwahrheiten erzählt werden. Dennoch macht Kontrolle krank, ich fühlte mich teilweise wie die Spinne im Netz, die hervorprescht, um ihr Opfer zu finden (in meinem Falle Indizien). Teilweise fühlte ich mich auch sehr wertlos, ich bin es nicht wert, dass man mir die Wahrheits sagt und damit respektvoll mit mir umgeht.

Klar ist auch, dass ich in diese Beziehung nicht mit einem Vertrauenvorschuss, sondern Misstrauensvorschuss aufgrund meiner Ehe gegangen bin, dennoch hätte gerade deshalb in dieser Beziehung auch schonungslose Offenheit herrschen müssen. Er kannte meine Geschichte, er hat das Verhalten meines Exmannes, meine Wahrnehmung in Frage zu stellen, um sein Fremdgehen zu verdecken, verurteilt, um im Grunde genauso zu handeln. Und dennoch bleibt immer die Frage: Bin ich schuld! Schuldig gesprochen des Misstrauens, der übertriebenen Eifersucht, des Kontrollwahns. Habe ich die Beziehung zerstört? Eine Frage, die sich mein Partner nie stellen würde, denn ganz klar ist, er ist nicht schuld!

Fakt ist, letzte Woche habe ich in seinem Schreibtisch geschnüffelt, weil ich spürte, es handelt sich nicht um eine temporäre Angelegenheit, und Belege dafür gefunden, dass er ein gesondertes Konto besitzt, von dem "peinliche" Ausgaben getätigt werden und einen Ausdruck mit Kontoangaben und Bedingungen der Mitgliedschaft für eine weitere Seitensprungbörse, datiert von Jahre 2009, also rund anderthalb Jahre nach Beginn unserer ach so wundervollen Beziehung. Damit konfrontiert, kam wie es zu erwarten war, das ist nicht von mir. Dumm nur, das er sich handschriftliche Angaben darauf gemacht hatte und dumm, dass ich es in seinem Schreibtisch gefunden hatte. Dann kam, ich war aber nicht Mitglied, habe nur Bildchen angeschaut und das auch nicht für einen längeren Zeitraum. Dumm nur, dass ich mittlerweile Expertin in Sachen Seitensprungportale bin und weiß, dass man dort nur Bildchen anschauen kann, wenn man angemeldet ist und ebenso dumm, dass ich den Zusammenhang zwischen Anmeldung und Ertappen im Urlaub wie ober beschrieben sehr wohl erkenne. Also wiederum modifizieren von seiner Seite, ich war angemeldet, habe aber mit keiner geschrieben. Ja klar, deswegen hat man ja auch einen Ausdruck von Bankverbindung mit Mitgliedsmodalitäten.

Zu allem Überfluss erzählte er mir im vorauseilenden Gehorsam (hätte ja sein können, dass ich irgendwo Kontoauszüge gefunden hätte), dass er nach meinem ersten Schluss machen aus Trotz auf eine Singlebörse gegangen ist. Irgendwie ist es komisch mit diesem Mann, er will eine Beziehung, die auf keinen Fall eine offene sein soll, dazu ist er zu eifersüchtig und das kommt ihm krank vor, aber diesen Rahmen der Beziehung braucht er, um seinen dunklen Leidenschaften nachgehen zu können, vielleicht auch um sich vorzumachen, bei mir läuft alles normal. Auch glaube ich, dass er mich geliebt hat (wir hatte im Gegensatz zu manch anderem hier guten Sex (den besten seines Lebens; O-Ton), bis auf die letzte Krise, in der ich schon das Gefühl hatte, er mastrubiert viel und sieht mich nicht mehr mit dem gleichen Begehren an wie früher, Bettücher wurden gewechselt etc.

Zu all der Verletzung kommt hinzu, dass man auch noch für dumm verkauft werden soll. Ich weiß nicht, welch haarstreibenden Erklärungen (Ich war nur darauf, um ein besserer Liebhaber für dich zu werden)ich mir alles angehört habe. Er wollte auch jetzt noch an der Beziehung fest halten, allerdings nicht um den Preis der Ehrlichkeit, bis heute wird alles verharmlost und weichgespült. Auch als ich nach der II.Entdeckung fuhr, war er fast verzweifelt, weil er mich abermals verletzt hatte, aber meine Interpretationen falsch seien. Doch ist die Verzweiflung und auch die Liebe ist nicht so groß, reinen Tisch zu machen und um die Beziehung mit Hilfe absoluter Aufrichtigkeit zu kämpfen. Zwar hat er von sich aus, gestern Sexsucht gegooglet, kann sich da aber nicht wieder finden und reagiert aggresiv auf entsprechende Hinweise meinerseits.

Er versteht auch nicht, dass ich die Beziehung aufgrund der neusten Entdeckung beende, denn das ist doch schon so lange her. Mir bleibt nichts anderes als die Beziehung zu beenden, denn auch beim Schreiben habe ich gespürt, wie hintergangen ich mir vorkomme, wie tief die Verletzung geht und wie wenig ich ihm verzeihen kann. Ich bin nach wie vor noch im Schock und bin zutiefst verletzt. Irgendeiner schrieb hier "Behindet durch Lebenserfahrung". Auch ich habe das Gefühl, ich werde nie wieder eine Beziehung eingehen und wenn, wird diese noch mehr durch Misstrauen belastet sein.



Ich kann nicht mehr! Ich habe diesen Mann geliebt und doch hat er bereits zu einem Zeitpunkt, als ich noch nicht kontrolliert habe, die Beziehung verraten. Er kann sich so viel vormachen, wie er will: "Ich bin dir nie fremd gegangen!"( und auch das glaube ich nicht unbedingt), er übernimmt keine Verantwortung für sein Tun. Nur einmal, lange vor diesen ganzen "Entdeckungen" hat er auf eine spaßhafte Bemerkung meinerseits, er sei sexsüchtig, nach einigen Stunden später gefragt, meinst du, ich bin wirklich sexsüchtig?

Er übernimmt keine Verantwortung für sein Tun und damit hat er es mir unmöglich gemacht, in dieser Beziehung zu bleiben!

Danke, wenn ihr bis hier hin gelesen habt!
Es grüßt euch Floe



24.10.2013 14:42:33  
HeavyJonesfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Floe,

Ich habe Deinen langen Beitrag soeben gelesen und möchte ihn nicht unbeantwortet lassen. Ich finde es erstaunlich wie viele Chancen Du dieser Beziehung gegeben hast. Manchmal hält man vielleicht zu sehr an Dingen fest, aus Angst am Ende gänzlich alleine dazustehen. Der Beziehungsstress hat Dich zusehendst zermürbt und Deinen Kontrollwahn verstärkt. Aus eigener Erfahrung ist es kein gutes Zeichen den Partner heimlich zu beschnüffeln. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits das Vertrauen erheblich verletzt. Hier ist es ratsam noch einmal mit dem Partner zu reden und dann u.U. die Beziehung zu beenden. Wenn der Partner durch seine Erklärungen kein Vertrauen schaffen kann, wird man selbst zur Belastung für die Beziehung ... es entwickelt sich ein Teufelskreis, der nicht gut enden kann.
Zudem beschreibst Du Deinen Partner als sexsüchtig. Die Indizien, die Du vorgetragen hast, sprechen dafür, denke ich. Solange er das nicht erkennt und die Sucht von sich aus angehen will, wird er Dich nur weiter verletzen. Und vor allem aufgrund Deiner sehr hohen Sensibilität gegenüber Misstrauen, kann ich Deine Entscheidung die Beziehung zu beenden nur gutheißen. Es muss ja nicht für immer sein. Aber lass Dich erstmal wieder zu Kräften kommen und ihn zur Besinnung.

Willkommen im Forum und alles Gute
HJ


25.10.2013 18:34:14  
Floefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Lieber(e) Heavy Jones,

vielen Dank für deinen Beitrag. Aber weißt du, mir war gar nicht bewusst, dass ich ihm so viele Chancen gegeben habe.Noch bis Mai des Jahres glaubte ich das Hauptproblem zu sein. Ich weiß gar nicht, wo die ganze Zeit meine Achtsamkeit war? Ich glaube ich habe viele Anzeichen erfolgreich verdrängt. Erst als die berufliche Situation sich änderte, fing etwas an in mir sich zu rühren, dass ich dann nicht mehr verdrängen konnte.

Und die wirkliche Erkenntnis, es könne sich um OSS handelt, habe ich erst am Sonntag so wirklich zu mir durchdringen lassen.

Liebe Grüße
Floe


25.10.2013 19:14:42  
hexe61fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo floe,
das könnte fast meine geschichte gewesen sein.auch mit den vielen chancen.aber wenn man immer wieder eine chance gibt,wird man nicht mehr ernst genommen.ich hätte nur eine chance geben dürfen.aber im nachhinein ist man schlauer.
wünsch dir alles gute...

glg hexe


25.10.2013 20:35:04  
Floefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Hexe,

vielen Dank für deine Beitrag und dein Mitgefühl.

Wir haben die ganze Nacht geredet. Heraus kam, aber auch nicht gleich auf Anhieb, dass er seinerzeit fast 1 Jahr lang in dieser Erotikbörse war, auch als zahlendes Mitglied und dort auch eine Frau angeschrieben hat, die aber nicht antwortete. Wir haben auch viel über OSS und männliche und weibliche Sexualität gesprochen und dass ich ihn persönlich im roten Bereich sehe, was ihm Angst macht.

Er will sich hier darüber informieren und hat schon in der Broschüre gelesen, sieht sich jedoch als nicht gefährdet an.Zugestehen muss ich, dass mein Partner eine sehr kontrollierte Persönlichkeit hat und ansonsten keine Suchtstruktur hat, aber es gibt eben typisch weibliche und typisch männliche Süchte, und Sex ist eben eine eher männliche Sucht. Er zieht aber u. U. mit mir eine Paarberatung hier in Betracht.

Was OSS betrifft, ist meine Schuldigkeit getan. Zumindest erweise ich mich nicht in dem Sinne coabhängig, als dass ich mich als seine Retterin sehe. Nur er kann das Ausmaß seiner Gefährdung einschätzen und nicht ich, zumal mein Vertrauen derart hinweggefegt ist und ich nur noch aus Misstrauen pur bestehe, dass ich nicht einschätzen kann, ob das oben Geschilderte nun die ganze Wahrheit ist oder nicht, zu oft wurde ich betrogen, mit einer Teilwahrheit abgespeist, damit ich Ruhe gebe. Zu oft wurden Wahrheiten sozusagen ausgehandelt.

Überhaupt geht es mir wie vielen hier: was ist nun schlimmer, der "Betrug" mit anderen Frauen (wobei ich sagen muss,dass er behauptet, es sei nie zu einem Mailkontakt gekommen. da die Frauen nicht geantwortet hätten) oder aber das beharrliche Leugnen über Jahre hinweg.

Es ist tatsächlich so, wie Heavy Jones beschreibt. Du spürst aus irgendwelchen Gründen, dass dein Partner dir nicht die ganze Wahrheit sagt oder gar lügt und nur das zugibt, was sozusagen unwiderlegbar ist, du schaltest automatisch in den Kontrollmodus, bei dem du dich auch sch... fühlst, aber du kannst nicht anders, weil dich die Zweifel zermürben. Und Zweifel fressen Geist und Seele auf! So wird die Beziehung langsam, aber sicher vergiftet. Ich möchte jedem betroffenen Mann hier sagen, ich persönlich habe das als wirklich brutal empfunden, war aber nicht achtsam genug mit mir, um so zu reagieren, wie Heavy Jones es vorschlägt, nämlich zu sagen, entweder raus mit der Sprache oder ich gehe.

Dass es immer wieder zu Notlügen kommen kann, weil keiner gern einen Konflikt mit dem Partner austrägt oder sich einer Peinlichkeit hingeben will oder gar die Konsequenzen seines Handelns scheut, ist klar, das wird wohl immer passieren.

Aber da, wo es dort passiert, wo die großen Säulen Treue (sofern gewollt), Ehrlichkeit und Vertrauen der Liebe berührt werden und ich sehe, dass den Partner die Zweifel kaputt machen, habe ich verdammt nochmal eine Verantwortung ihm gegenüber auch als Mensch, nicht nur als Partner!

Wie soll Vertrauen wieder aufgebaut werden??? Dazu gibt es hier ja einen guten Thread. Ich persönlich weiß im Moment nicht, ob ich das kann. Ich weiß auch nicht, ob ich vergeben kann. Das hört sich sehr unversöhnlich an, aber im Moment sehe ich nicht klar, zu tief ist die Verletzung.

Was mir aber durch das Lesen hier klar geworden ist, Vertrauen aufzubauen und zu verzeihen, das braucht Zeit, sehr viel Zeit. Das kann ich nicht kopfmäßig entscheiden, denn die Seele braucht Zeit, um nachzuwachsen, bzw. ist auch all dass von der Bereitschaft des Partners abhängig, wieder Vertrauen herzustellen und zwar mit absoluter Ehrlichkeit.

Mein Partner schwört Stein und Bein, dass er mir nie wirklich fremd gegangen wäre. Leider gehöre ich zu den ein Drittel (laut OSS Broschüre)derjenigen Personen, die das Kontaktaufnehmen zu einer virtuellen Person schon als Fremdgehen betrachten und für mich mein Freund gefühlsmäßig fremd gegangen ist.Irgendwo las ich, dass darüber, ob das nun Fremdgehen oder nicht ist, immer der Empfänger entscheidet und nicht derjenige, der agiert.

Aber da wird es dann auch irgendwie akademisch, männliche und weiblche Sexuailtät unterscheidet sich ja bekanntermaßen und somit zählt für die Frau wohl schon der Gedanke zum Ehebruch und für den Mann der sexuelle Akt.

So kommen wir beispielsweise überhaupt nicht überein, dass allein seine Entscheidung, jemanden anzuschreiben, für mich "ehebrecherisch" ist, für ihn das Resulat, nämlich dass doch nichts passiert sei, ausschlaggebend ist.

Fakt ist, dass Internetpornographie einen großen Reiz ausübt (wie wohl bei den meisten Männern), so dass er bereit war, seine Beziehung zu gefährden und das Ganze im Geheimen zu betreiben und auch Geld auszugeben, schon ein Stückweit "Second Life" ist. Ob das nun schon Sucht ist oder nicht, bleibt meinem Freund überlassen. Klar muss ihm nur sein, dass nicht nur Alkohol Ehen, Partnerschaften und Familien gefährdet, sondern auch die OSS.

Ob unsere Beziehung noch Bestand haben wird, ob ich jemals den Weg zurückfinden werde, vermag ich im Moment noch nicht zu sagen, zu groß ist die Verletzung, zu groß das Misstrauen. Verantwortung hat er aber auch sich selbst gegenüber und seinen Kindern, denn letztendlich bleibt keine Sucht unbemerkbar und zerstört die eigene Beziehungsfähigkeit. Ich weiß wovon ich rede, ich bin selbst trockene Alkoholikerin und weiß nur zu genau, dass jede Sucht sich langsam herantastet.

Was meine Aufgabe sein wird, und das ist mir wirklich nicht neu, ist meine Coabhängigkeit, und zwar nicht in dem Sinne, dass ich ein ausgesprochenes Helfersyndrom habe und dem Süchtigen decke etc., aber in dem Sinne, dass ich beziehungsabhängig bin und auch in dieser Beziehung nicht achtsam genug mit mir war. Dies ist quasi meine Lebensaufgabe, denn auch hinter der Alkoholsucht verbarg sich meine Ursucht, die Coabhängigkeit.

Wie ich allerdings mit den Ängsten (passiert es schon wieder etc.) umgehen soll, bleibt mir ein Rätsel, trotz des postiven Beispiels einer Ehe, die an OSS nicht zerbrach, in der Infobroschüre, denn "Angst fressen Seele auf".

Ich verspreche hoch und heilig, in Zukunft mich kurz zu fassen, aber mir geht es noch sehr schlecht, bin noch sehr verwirrt, so dass es auch mir nur so heraus quillt.

Danke für eure Geduld!

Euch einen schönen tag!
Floe


26.10.2013 14:39:44  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Floe,

diese Ängste werden sich nach und nach legen, je besser Ihr das Thema aufgeabeitet habt! Dass Du Flirten und den virtuellen Kontakt zu anderen Frauen als "fremdgehen" bezeichnest, ist sicherlich nicht selten hier, aber Du weißt "eigentlich" genau, dass es das nicht trifft. Auch Du flirtest sicher mal hier, mal da, das ist doch menschlich!

Was anderes ist es, wenn jemand das exzessiv betreibt, sich also gar nicht mehr aus dieser Abhängigkeit befreien kann. DANN ist es halt ein krankhaftes Verhalten, eine Sucht!

Ihr solltet die Paarberatung in Betracht ziehen, denn letztlich ist diese Krise für Euch eine neue Chance für eine gefestigte und langfristige Beziehung, in der vielleicht endlich konkret über die Dinge gesprochen wird, die bisher immer zu kurz kamen?

Alles Gute!
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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26.10.2013 15:06:12    
Floefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Gabriele,

vielen, vielen Dank für deinen Beitrag, er hat mir wirklich sehr viel Mut gemacht, denn zuvor war ich ziemlich mutlos.

Auch bei uns kam heute viel zur Sprache, was verkrustet war in der Beziehung, so z. B. dass mein Freund zu wenig Aussagen über sein Befinden macht und auf mich immer den Eindruck macht, dass er der Fels ist, der alles mit Gelasenheit erträgt.

Oft geht es ihm aber nicht so toll und er meint, ich müsste das aber spüren. Er erweckt aber immer den Eindruck, er sei gelassen.

Das mit der Paarberatung haben wir heute schon angesprochen. Bzw. ich habe mir auch überlegt, eine allein zu machen. kannst du mir bitte die Kosten für die Module sowie die Zahlungsmodalitäten (Vorauskasse weiß ich bereits)per PM kommen zu lassen?

Danke dir vielmals!
Floe


26.10.2013 15:17:02  
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