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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Meine Geschichte....Teil I.
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Meine Geschichte....Teil I.
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Beiträge: 7
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Dies ist meine Geschichte. Ich bitte aufrichtig die Länge des Textes zu entschuldigen, aber das Niederschreiben hatte für mich auch die Funktion, mich emotional zu erleichtern, denn der Druck ist groß.



Nachdem meine langjährige Ehe 2005 zu Ende ging, in der ich zum Schluss die letzten drei Jahre betrogen und belogen wurde, fasste ich zwei Jahre später den Entschluss, doch wieder eine Beziehung zu wagen. Es handelte sich dabei um eine Fernbeziehung, in der wir uns aber mindestens einmal pro Woche sahen.

Zwar war die Beziehung am Anfang auch durch mein Misstrauen und mangelndes Selbstwertgefühl belastet, meine Ehe hatte eben ihre Spuren hinterlassen.(Am Ende meiner Ehe war ich derart in den Kontrollmodus verfallen, wie ich das bisher von mir nicht kannte.) Die Diskrepanzen zwischen den Beteuerungen meines Exmannes, ich würde mir nur alles einbilden und meinem Bauchgefühl, ich habe doch recht, dass er fremd geht, haben mich regelrecht krank werden lassen.



Diese meine Geschichte habe ich meinem neuen Partner erzählt und ihm um Verständnis für diese Narben und ihre Folgen gebeten. Zudem habe ich eine dissoziale Kindheit erlebt, so dass mein Selbstwert, trotz von der Außenwelt bestätigter äußerlicher Attraktivität, sehr gering war und ist.





Wir führten -trotz der Entfernung- eine sehr ausgefüllte, durch starke Nähe geprägte Beziehung, bei der auch die Sexualität wunderbar war. Mein Partner hatte eine starke Libido, dennoch war aber ich diejenige, die sich als eher experimentierfreudig erwies. Er hatte zwar sehr viel Lust (und das mehrmals am Tag), verhielt sich aber, was seine Bedürfnisse und die Formulierung derselben betraf, als eher verklemmt, was ich auf sein stark calvinistisch geprägtes Elternhaus zurückführte. Dennoch fiel mir bereits am Anfang der Beziehung auf, auch in der Phase der Verliebtheit, dass er sehr nach anderen Frauen schaute, was ab und an zu Stress führte, aber die Beziehung nicht weiter belastete, da ich wusste, dass Männer stärker als Frauen visuell bestimmt sind und oft nicht anders können. Irritierend war nur, dass es sich bereits in der Verliebtheitsphase einstellte.



Zwar stritten wir auch viel, da wir uns sehr ähnlich waren und die Beziehung zudem durch Patchwork und Fernbeziehung belastet wurde, dennoch war die Beziehung für ihn und für mich die beste, die wir jemals hatten. Wie oft ich Gott dankte, einen Menschen gefunden zu haben, bei dem ich wieder Vertrauen erlernen konnte, kann ich nicht zählen. Ich hätte nie an seiner Aufrichtigkeit gezweifelt!



Als kritisch empfand ich allerdings, dass sehr wenig selbstkritisch war (Schuld sind immer die anderen) und Schwächen wie Fettleibigkeit, Sucht etc. nicht akzetieren konnte, denn schließlich "lässt man sich nicht gehen", was ich aber auf seine calvinitische Erziehung zurückführte. Es schmeckte mir zwar nicht, aber ich lernte damit zu leben, denn Stärken und Schwächen hat jeder. Und ich hatte aufgrund meiner Biographie auch nicht wenige.



Um das Bild abzurunden, empfand ich meinen Partner als eine sehr geradlinige, ehrenhafte und ehrliche Persönlichkeit, der als Kind der70er Jahre Sexismus verpönte, den Besuch von Prostuierten nie in Erwägung gezogen hätte etc.



Ein Kratzer erhielt das Bild, als wir 2010 im Urlaub waren und wir zuvor miteinander geschlafen hatten und er, während ich schlief, noch seine Mails abfragen wollte. Als ich plötzlich aufwachte, schreckte er wie von der Tarantel gestochen hoch, schloss den Computer und stand hektisch aus dem Bett auf. Von mir zur Rede gestellt, gab er nach anfänglichem Leugnen zu, sich Nacktbildchen angeschaut zu haben. Es kam zu einem Riesendrama, weil ich ihm nicht abkaufen konnte, dass es sich nur um Nacktbildchen handele. Er weigerte sich beispielsweise mir den Verlauf zu zeigen, hätte aber in ähnlichen Situationen, in denen mein Verdacht eventuell unbegründet gewesen wäre, mir sofort und unaufgefordert z. B. das Handy gezeigt. Versteht mich nicht falsch, ich habe mir keine Illusionen darüber gemacht, dass der Mann in einer Fernbeziehung nicht einmal Hand an sich legt und das auch unter Zuhilfenahme von irgendwelchen Bildchen, aber in einer solchen Situation?



Seit diesem Zeitpunkt war bei mir der Zweifel gesät, jemand, der sich rühmte, kein Sexist zu sein, der mir mit Empörung in der Stimme erzählte, dass der Exmann seiner Exfreundin im Nebenzimmer matrubiert hätte statt mit ihr zu schlafen. Der nur den Kopf schütteln konnte, dass der Mann einer Bekannten ihr angeboten habe, einen Swingerclub aufzusuchen, so jemand geht im Schutz der Dunkelheit auf Nacktbildchen, obwohl er eine Stunde zuvor mit seiner Freundin geschlafen hat und er sich der Gefahr aussetzt, von ihr entdeckt zu werden??? Dann muss der Reiz aber groß sein!





Im Nachinein, in einigen Gesprächen mit Freunden, die mir sagten, ich übertreibe und auch deshalb, weil mir klar war, dass ich aufgrund meiner Kindheit und meiner Ehe an Verlustängsten leide und demzufolge zu Kontrollzwang leide, beschloss ich, dem keinen größeren Wert beizumessen.





Aber der Zweifel war gesäet. Ich war mir sicher, dass es sich um "mehr" als bloße Nacktbildchen handelte. Ich habe ihn inständig gebeten, mir die Wahrheit zu sagen, da ich die Diskrepanzen zwischen meinem Bauchgefühl und seinen Beteuerungen nicht mehr aushielt, dies hatte ich schon in meiner Ehe erlebt, in der ich das Gefühl hatte, in den Wahn getrieben zu werden und deswegen auch krank wurde. Aber er blieb dabei, es seien nur Bildchen gewesen.





Infolgedessen war mein Kontrollzwang zumindest in Ansätzen ausgebrochen. Bei Möglichkeit kontrollierte ich sein Handy, durchsuchte auch seine Schränke, zwar nicht oft, aber ab und zu, fühlte mich dabei erbarmlich und krank, gab ihm gegenüber aber meinen Kontrollzwang stets freiwillig zu.



Als ich 2011 an seinem Computer arbeitete (er hatte mir die Passwörter seines Accounts gegeben, weil ich beruflich etwas für ihn erledigen musste) fand ich im Papierkorb Mails einer Exbekannten, mit der er aufgrund fehlender Verliebtheit eine reine Sexbeziehung geführt hatte, die ihn erneut kontaktiert hatte. Ich muss gestehen, dass er den Mailwechsel mit ihr führte, aber auf seine Beziehung verwies. Was mich verletzte, war aber, dass er mir von dem Mailwechsel nichts erzählt hatte. Ich dagegen war stets bereit, ihm sofort zu sagen, wenn ein Ex mich kontaktiert hatte. Er begründete sein Verhalten damit, dass ich immer so einen Stress machen würde, dass man keine Lust habe, mir derartriges zu erzählen. Dies musste ich zugeben, dennoch hatte ich den Eindruck, dass er lieber seine kleinen Geheinisse habe. Am nächsten Tag war der PC durch ein Password gesichert. Als ich fragte, warum, sagte er, er wolle nicht, dass ich eventuell Fotos mit ihm und seiner EX sähe und dann eifersüchtig wäre. Komisch fand ich zudem, dass der PC so eingestellt war, dass er nach dem Herunterfahren sofort den Verlauf löschte. Aber auch dafür gab es ein plausible Erklärung, damit der Rechner nicht zu vollist. So auch mit seinem damaligen Password, das er im Vorfeld verzweifelt versucht hatte zu ändern und das einen Frauennamen enthielt. Er schwor Stein und Bein, eine solche Frau nicht zu kennen, bis ich später die Erfahrung machen musste, dass es sehr wohl eine Frau mit solchem Namen in seinem Bekanntenkreis befand.

Zu dem Zeitpuunkt fand ich auch einen neuen Vibrator in seinem Schrank, von dem er angab, ihn für uns gekauft zu haben, aber nicht die Traute besessen habe, mir davon zu erzählen.



Sowohl was letzteres betrifft als auch die genannte Frau, von der er bis heute schwört, ´kein Verhältnis gehabt zu haben, bin ich mir nicht sicher, was stimmt und was nicht. Als ich letztes Jahr die Werbung einer Seitensprungbörse im TV sah, hatte ich aber bereits einen leisen Verdacht, dass er sich dort herum treiben könne, zumal er, als ich mir die Unterwäschewerbung eines absolut unerotisch wirkenden Models betrachtete (es handelte sich um Baumwollunterwäsche!), er sehr nervös wurde.Diesem Verdacht bin ich aber nicht nachgegangen.



Auch nach dieser Krise berappelten wir uns wieder und ich war mir trotz bestehender Zweifel sicher, dass er mir eigentlich treu ist. Bis auf Anfang diesen Jahres, als sich seine berufliche Situation änderte und er eigentlich rund um die Uhr sieben Tage die Woche arbeitete. Diese Tatsache führte uns, auch aufgrund des Zeitmangels in eine tiefe Krise, da ich mir auf einmal vor dem Hintergrund der veränderten Situation sicher war, ihm nicht trauen zu können. Ich wurde kränker und kränker, machte ihm aufgrund meiner Verunsicherung sicherlich das Leben zur Hölle, indem ich ihn verhörte, kontrollierte und wieder verhörte. Ich führte die neuen Probleme auf mich und die neue berufliche Situation zurück, meine unsicher gebundene Kindheit, meine übertrienene Eifersucht, meine Ehe, die mich traumatisiert hatte, mein Kontrollwahn etc. etc. Schlussendlich ließ ich mich wegen Depressionen in die Klinik einweisen. Viel Verständnis hatte mein Partner für meine Erkrankung nicht.



Noch einen Tag vor der Klinik sagte er mir, dass er seiner Gefühle nicht mehr sicher sei. Später auch, dass er eine gesunde Frau wolle. Als ich antwortete, dass auch er mir fremd geworden sei, war er allerdings beleidigt. In dieser Phase fiel mir folgendes auf: Er sah mich nicht mehr mit dem gleichen Begehren an wie früher und er hatte Erektionsprobleme, auch wenn er immer noch mit mir schlafen wollte. Auf letzteres angesprochen und auch auf die Möglichkeit, dass ich aufgrund des Beziehungsstresses vielleicht nicht mehr attraktiv für ihn sei, schrie er mich an, das läge an der beruflichen Überarbeitung und ich würde die Probleme herbei rednen und alles nur immer auf mich zentrieren.. Danach hatte ich nicht mehr den Mut, diese Dinge anzusprechen.






24.10.2013 14:30:07  
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