Beiträge: 33 Mitglied seit: 27.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
Hallo liebe Community,
ich bin im November 2012 auf dieses Forum aufmerksam geworden. Für mich recht kritisch da ich neben Onlinespielen auch zu viel in Foren gesurft habe.
Letztes Jahr von März bis Mai habe ich auch eine stationäre Therapie deswegen absolviert. Es hat sehr gut gewirkt und diesen Freitag 1.3.2013 erreiche ich mein erstes komplettes Jahr Abstinenz von Computerspielen (online wie offline) sowie Handyspielen und eine geregelte Internetnutzung. (Ampelmodell)
Das Forum hat mich kritischer zum Nachdenken gebracht was meinen Pornokonsum angeht. Neben dem Spielen war der immer vorhanden, allerdings deutlich weniger als das Spielen. Als Test wollte ich eine Woche verzichten und bin gescheitert. Als Konsequenz blieb für mich nur komplett aufzuhören. Letzten Mittwoch 20.02. habe ich das letzte Mal konsumiert. Am Freitag 22.02. habe ich mein ganzes reales Pornomaterial (CD's und Magazine) vernichtet - weggeschmissen.
Meine Frau hat das zum Teil mitbekommen, weil ich es ihr selbst gesagt habe. Ich habe schon Pornos gesaugt, noch bevor wir uns kannten. Ich habe Sie aber mehrfach die Jahre angelogen, als ich sagte ich hätte damit aufgehört. Nach einer Weile aus früherer Gewohnheit habe ich dann immer wieder begonnen.
Ich habe damit unser Sexleben in der Ehe stark beschädigt, da wir dadurch sicherlich sehr viel weniger Sex hatten, als wenn ich das nicht geguckt hätte. Es ist ein weiterer Grund der zu unserer momentanen Trennung führte (bin am Samstag 23.02. aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen). Ich habe es meiner Frau schon gebeichtet (zumindest per SMS). Sie ist auch bereit, wenn Zeit ins Land gegangen ist, das mit mir noch einmal aufzuarbeiten.
Ich leide fürchterlich unter der Trennung, wir haben auch 3 gemeinsame Kinder. Um von meinem Spielen wegzukommen hat sie mich super unterstützt und wir haben gemeinsam gekämpft.
Es tat sehr gut, daß hier einmal auszusprechen. Ich glaube ohne dieses Forum hätte ich nicht erkannt, wie ernst mein Pornokonsum von über 10 Jahren meine Sexualität in eine falsche Richtung gelenkt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir das Aufhören damit leichter fällt als mit dem Spielen aufzuhören, ganz besonders da ich meine ganzen Gründe schon in der Therapie herausgefunden habe.
Ich will meine Frau zurück, bevor wir nicht all unsere Probleme geklärt haben, bringt das aber nichts. Sonst ist es wie bisher - es geht ein paar Monate gut und dann ist wieder Krise.
Ich will frei sein - Frei denken und handeln können.
Ich bin weiterhin in Einzeltherapie und gehe seit über einem Monat wieder regelmässig in eine SHG für Automatenspieler, die auch von einem Therapeuten geleitet wird.
Danke fürs Zuhören,
VG Viking
Heute ist der richtige Tag mit der Sucht aufzuhören. Es gibt keinen besseren.
Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
Viking, alle Achtung, ich ziehe wirklich meinen Hut vor Dir!
Du hast schon so viel geschafft, also wird der Ausstieg aus der Onlinesexsucht auch möglich sein, das weißt Du! Du weißt, wofür Du kämpfst, das macht es noch leichter!
Meinst Du, dass Deine Frau nicht bereit ist, auch diese Suchtbekämpfung mit Dir gemeinsam durchzustehen? Wichtig ist, dass Du nun an erfahrene Therapeuten oder Berater gerätst, die sich mit OSS auskennen und Dir ganz konkrete Hilfestellung geben können! Aber egal wo Du Dein Problem ansprichst, das Reden darüber und der gegenseitige Austausch (wie z.B. auch hier im Forum) ist unglaublich wichtig!
Beiträge: 33 Mitglied seit: 27.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Gabriele,
als erstes vielen Dank für die Anerkennung.
Ich denke auch, dass es mir leichter fallen wird. Momentan sehe ich es als Suchtverlagerung vom Spielen. Der Vorteil ist aber, ich habe diesen Druck - diese ständigen Gedanken, wie ich sie vom Spielen her kenne, nicht. Ich kenne viele meiner Gefahrensituationen (Traurigkeit, Einsamkeit, Misserfolge, Müdigkeit ...) in denen ich vom Computer fern bleiben muss. Ebenso die Gründe für mein Verhalten. Was das Spielen angeht nur so viel, es war hauptsächlich um Alltagsproblemen/-konflikten zu entfliehen, bis es zur Sucht wurde und ich gespielt habe, nur um mich normal zu fühlen.
Am Mittwoch war eine Stimme in mir, dass nur aufhören möglich ist und am Freitag, dass ich alles wegschmeissen soll. Ich habe gelernt so ehrlich zu mir selbst zu sein und auf die Stimmen zu hören, wenn sie das Richtige vorschlagen. Die Sachen wegzuschmeissen fiel mir leichter als damals (beginnend Oktober 2011) meine Spieleaccounts zu löschen. Einfach nicht nachdenken dabei.
Die globale Gefahrensituation ist natürlich die Trennung gerade von meiner Frau und dass ich deswegen oft in ein Gefühlstief rutschen werde und so empfänglicher für einen Rückfall (Porno oder gar Spielen) bin. Ich habe in meiner neuen Wohnung auch (noch?) kein Internet bestellt deswegen.
Eine interessante Idee dies gemeinsam anzugehen. Momentan müssen wir beide das alles erst mal sacken lassen. Zumindest möchte ich gern mit meiner Frau darüber reden ... sie hat ein Anrecht darauf finde ich. Ich bin sehr froh, dass sie mit dem nötigen Abstand bereit ist dazu.
Einen zusätzlichen Therapeuten werde ich mir nicht suchen, aber ich kann es ganz einfach mit in meine jetzige Therapie einfliessen lassen. Irgendwie muss ich ja auch mein Leben leben und mich nicht nur in Therapien rumtreiben.
Danke für die guten Wünsche!
CU Viking
Heute ist der richtige Tag mit der Sucht aufzuhören. Es gibt keinen besseren.
Beiträge: 33 Mitglied seit: 27.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
2 Wochen (relativ) problemlos durchgehalten....Druck war nicht wirklich da, eben emotionale Gefahrensituationen durch die Trennung.
Muss einsehen, dass meine Frau und ich wirklich auf getrennten Wegen sind.
Gemeinsames Kümmern um die Kinder ist insofern emotional anstrengend, da wir dadurch Kontakt haben und ich sie öfters sehen muss. Letztes WE waren die Kinder in meiner neuen Wohnung - war schön.
Habe mit Absicht kein Internet in meiner neuen Wohnung. Kein smartphone.
Heute ist der richtige Tag mit der Sucht aufzuhören. Es gibt keinen besseren.
Beiträge: 33 Mitglied seit: 27.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
Seit gestern ist es Gewissheit - meine Frau hat ne neue Affäre , klar, dass Sie sich den Sex holt auf den Sie schon lange verzichten musste.
Trotzdem muss ich mich beim Forum bedanken, es hat mich wachgerüttelt und mir vor Augen geführt, dass sich meine Onlinespielsucht teilweise auf die Pornosucht verlagert hat.
Egal ob ich mit meiner Frau irgendwann wieder zusammenkomme oder auch nicht, es war wichtig für mich zu lernen - für meine nächste Partnerschaft.
Heute ist der richtige Tag mit der Sucht aufzuhören. Es gibt keinen besseren.
Beiträge: 33 Mitglied seit: 27.11.2012 IP-Adresse: gespeichert
Wieder eine Woche geschafft. Eine Gefahrensituation gab's am WE. Habe einen Kumpel besucht und hatte dort mit meinem Laptop W-Lan zur Verfügung. Am Sonntag relativ früh aufgewacht...mich traurig und einsam gefühlt, aber nicht dem Drang nachgegeben mir Porno-streams reinzuziehen. Laptop wieder ausgemacht und noch mal gepennt.
Angeblich soll die Affäre meiner schon Frau schon wieder zu Ende sein, weil der Typ sich nicht mehr meldet. Ein klein bissel Genugtuung gab das schon. Ich weiss nicht ob es stimmt, momentan tut's noch weh, nach ner Weile wird es mir hoffentlich immer egaler.Kein anderer Mensch ist für mein Glück verantwortlich, nicht meine Frau noch jemand anders, nur ich selbst. Ich versuche den Kontakt zu Ihr so gering wie möglich zu halten.
Selbstbefriedigung ohne Pornokonsum wird besser.Ab und an schaffe ich es auch dabei nicht an meine Frau zu denken. Kann trotzdem kritisch sein, habe letzte Nacht 4 mal onaniert.
Ich lerne Demut. Ich konzentriere mich auf die wesentlichen Dinge. Ich bin gesund und fit und nehme endlich mal wieder ab. Habe einen Job. Habe 3 gesunde Kinder, mit denen ich Zeit verbringen darf.Bin jung, gebildet - mir stehen alle Möglichkeiten offen. Ich kann eine neue Partnerin finden.
Es geht voran...immer ein bisschen.
Servus Viking
Heute ist der richtige Tag mit der Sucht aufzuhören. Es gibt keinen besseren.