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Forum Übersicht » Onlinesucht allgemein » Second Life » SecondLife meine/unsere Geschichte
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SecondLife meine/unsere Geschichte
TheRealistfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Ersteinmal einen ganz lieben Gruß an alle Mitglieder und Leser dieses Forums. Ich versuche so wenig wie möglich aber so viel wie nötig zu schreiben *gg*

Ich: männlich,45 jahre, single, nach 10 jähriger IT- Selbständigkeit beziehe ich jetzt ALG2, werde seit 2 Jahren wegen schwerere Depri behandelt. „Secondlife- Nutzer“

Sie: weiblich, 40 Jahre, verheiratet, 2 Kinder (4 - 12 Jahre), Hausfrau, secondlife-süchtig

Wir hatten schon vor ca. 1 Jahr eine lockere SL Beziehung. Ich habe dann aus pers. Gründen SL verlassen und bin seit ca. 6 Monaten wieder online. Am ersten Onlinetagtag „erwischte“ sie mich sofort. Wir kamen uns schnell wieder näher und sie gestand mir das sie jeden Tag an mich gedacht hat und davon geträumt hat das ich wieder komme. Das sie RL verheiratet ist usw. ist problematisch aber da ihr Mann im Ausland unterwegs ist und nur am WE zuhause ist hatten wir genug Zeit füreinander. Sie hat BDSM Neigungen die ich nicht teile. Sie sagte auch das wäre durch eine schlimme Zeit damals die sie durchmachte und lebte auch mit einem Dom in einer realen Beziehung. Das wäre aber vorbei und sie möchte genau das was wir haben, es wäre perfekt. Sie hat das Gefühl endlich ihren Weg gefunden zu haben, den richtigen Mann an ihrer Seite. Wir gingen immer mehr ins RL. Wir hatten SL-Sex, Camsex, Telsex. Schliefen zusammen am Telefon abends ein. Alles war gut. Ich merke das sie immer mehr in Rollenspiele geht die nicht mein Ding sind. Es waren fasst ausschließlich BDSM Sachen die sie mit anderen Spielern „ausspielte“ In unserem gemeinsamen Zuhause in SL kam sie dann mit Brandmarken, Narben ein „unsichtbares“ Halsband von ihrem neuen Herren aus den „Rollenspielen“
Das wollte ich natürlich nicht und es verletzte mich. Sie sagte das wäre nur Rollenspiel, alles nur Spaß. Ein Film der abläuft vor ihr, der sie ablenkt. Wir haben uns RL das ist außerhalb SL, ich sollte lernen das zu unterscheiden. Es bedeutet nichts. Ich gab ihr zu verstehen das ich diese Unterschiede SL/RL nicht mache und ich sie in keiner Form teilen kann und möchte. Wenn ich ihre BDSM Neigungen oder Bedürfnisse nicht bedienen kann bin ich der falsche Partner. Sie sagte nein nein du bist perfekt es ist nur Spiel, ich brauche diesen BDSM Kram nicht wirklich. Ich wurde misstrauisch, mein Magen sagte mir sie spielt ein falsches Spiel. Ich spionierte ihr nach. Legte einen neuen Avatar an für mich. Prüfte Onlinezeiten, Zeitfenster unserer Telefonate, Skypezeiten und Zeiten in SL. Mosaikstein für Mosaikstein es passte.

Ich bekam raus das sie zusätzlich und heimlich noch einen anderen Ava hatte mit dem sie ihre Rollenspiele machte. Auch die Zeiten dieses Avas passten haargenau Es ging immer darum Aufmerksamkeit und Bestätigung zu bekommen. Das Kerle sich nach ihr die Finger leckten, sie begehrten. Das gab ihr Macht, steigerte ihr Selbstwertgefühl. „Hier war sie jemand!“ Ein Objekt der Begierde das alle wollten und sich ein Bein ausrissen um nur an ihrem virtuellen Stiefel zu lecken. Sie konnte Menschen, Kerle nach Belieben manipulieren, alles steuern. Hier ist sie nicht wie im wahren Leben die graue Maus, die Stubenhockerin, die Putze, die funktionierende Mutter, das Inventar für ihren Mann. Alle diese Defizite in ihrem realen Leben was sie sich wünscht aber nicht bekommt holte und jagte sie in SL nach.

Sie belog mich das sich die Balken bogen ohne Skrupel ohne schlechtes Gewissen. Sie rief morgens um 7:00 an, „Die Kleine ist versorgt! (Gähnt) Du Schatz ich hab schlecht geschlafen, ich leg mich noch 2 Std hin. Ich liebe dich über alles!“ Klick --- 2 Minuten später war sie mit dem Avatar Online und lässt sich bespielen! Ich wollte es lange nicht wahrhaben das sie mich so hintergeht, ich brauchte viele Fakten um nicht mehr an einen Zufall zu glauben. Ich hatte seitenweise Logbücher und Grafiken. Ich war mir jetzt sicher. Ich habe da beschlossen zu ihr zu fahren, unser erstes Realtreffen. Ich wollte ihr in die Augen sehen wenn ich ihr die Beweise vorlege für ihr falsches Spiel und sehen ob sie mich eiskalt anlügen kann. Ich holte alles Geld von meinem Harz4 Konto für den Leihwagen und das Benzin (mehrere hundert km Fahrt) Sie versuchte sich rauszureden bis ich ihr die Beweise auftischte! Als sie schweigend da saß und ich aufstand um zu gehen brach sie unter Tränen zusammen. Es täte ihr so Leid, ich war für sie nur eine virtuelle Person aber jetzt wo wir uns gegenüberstehen ist alles anders. Sie hätte ganz große Scheiße gebaut und weiß das. Aber jetzt will sie ein neues Leben, ein reales Leben mit mir. Ja, sie hat in den Wochen mit ihrer Verlogenheit auf meiner Seele und mein Herz rumgetrampelt.

Und doch ist sie mir so wichtig, habe so starke Gefühle das ihr noch eine Chance geben wollte. Als ich wieder zuhause war löschten wir alle unsere Avatare in SL. Ich ging online auf ihren Rechner und wir machten zusammen „Hausputz“ Es lief wirklich gut wir waren sehr viel zusammen, wenn auch nur über Cam, Skype, Telefon. Wir planten unser RL zusammen und jeder arbeitete an seinen Baustellen, to-do Listen, Haushalt, strukturierter Tagesablauf usw. definierten viele Ziele für unsere gemeinsame Zukunft. Es lief gut, wir haben beide viel von dem weggeschafft was jeder für sich schon lange vor sich herschob. Dieses Glück hielt leider nur ca. 4 Wochen. Sie konnte sich nie jemandem öffnen aber in dieser Zeit erzählte sie viel aus ihren Leben auch wie die Situation wirklich bei ihr zuhause ist. Wenn ihr Mann am WE zuhause ist kommt es zu schlimmen Dingen. Sie ist für ihn nur ein „Stück“ das zu funktionieren hat.

Und seit ein paar Tagen habe ich wieder die Beweise das sie sich einen neuen Avatar gemacht hat und wieder online ist. Alles wie gehabt Lügen, Heucheln, Hintergehen. „Ich muss mich um mein Kind kümmern! Bin in 2 Std wieder da!“ Und zack, war sie wieder in SL online. Ich habe sie jetzt wieder mit meinem Wissen konfrontiert. Sie ist wieder eingebrochen, hat alles zugegeben. Das sie süchtig und krank ist, will eine Therapie machen und hat auch einen Termin. „Nebenbei“ hab ich erfahren das sie in der Zeit ohne SL, als der Druck so groß wurde, sich selber an den Armen verletzt hatte.Ich sagte ihr das es unmöglich ist eine Beziehung auf Lügen und Unehrlichkeit aufzubauen. Am Ende machte sie mir Vorwürfe ich hätte sie ins Messer laufen lassen und sie nicht sofort gestoppt als ich die ersten Anzeichen sah . Autsch…


Ich habe den Ratgeber Onlinesexsucht für Angehörige der HSO gelesen. Jedes Wort aufgesaugt und Stunde darüber nachgedacht. Ich verstehe jetzt mehr und sehe alles in einem anderen Licht. Die eigentliche Frage ist bin ICH dazu bereit das Risiko nochmals einzugehen. Ist Sie es mir wert? Ich bin mir sicher das sie mich wirklich liebt und mir nicht wehtun wollte/will. Werde ich aber mit den Wunden die Sie mir zugefügt hat und vielleicht wieder zufügen wird weiter aufrecht stehen können oder zusammenbrechen? Ich gebe ihr nochmal eine Chance, sie sagt ohne mich an ihrer Seite würde sie das alles nicht durchstehen und sie glaubt an eine gemeinsame Zukunft. Sie hat einen Termin zur Therapie, ich werde soweit es über die Distanz möglich ist einbezogen und soll auch alle Infos bekommen, sie will nichts mehr verheimlichen. Wir haben uns dazu entschlossen das ich jederzeit freien Zugang auf ihren Rechner habe über Teamviewer (Fernwartungssoftware) nicht weil ich Kontrolle ausüben will/muss sondern weil ich dadurch eine Art Präsenz in ihrem RL habe die auf Grund der Entfernung anders nicht möglich ist. Ferner beschäftigen wir uns beide hier auf der Homepage mit dem Thema und wollen gemeinsam auch an den Online Gruppensitzungen der SHG teilnehmen. Ich habe ihr gesagt das sie mich nicht verletzen kann, das ich ihr keine Vorwürfe mache wenn es doch kleinen Rückschläge gibt. Aber sie soll sich auch in Klaren darüber sein wenn sie nicht ehrlich und offen zu mir ist werde ich mich endgültig trennen von ihr. Dann wird sie ihren Ausstiegsweg alleine weitergehen, oder eben nicht. Ihr Leben ändern oder untergehen. Aber auf jeden Fall ohne mich.

Danke fürs Lesen, Feedback erwünscht^^



bearbeitet von TheRealist am 03.05.2012 02:31:27
Das Internet hat keine moralische Dimension. Es ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.
03.05.2012 02:29:09  
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Hallo ihr Lieben,
hier ein paar Neuigkeiten wie es bei uns voran geht. Meine Freundin hat nachdem sie mir Vorwürfe gemacht hat doch die Zeit gefunden über ihr Gesagtes nachzudenken und selbst reflektiert. Sie hat sich dafür entschuldigt mich in die Täterrolle zu drängen und ihr ist wohl klar das sie ganz allein die Verantwortung für ihr Handeln trägt. Wir haben viel über die Problematik geredet und ich bin sehr froh das sie zur Kommunikation bereit ist. Sie ist in den Gesprächen sehr einsichtig und abgeklärt und doch ist unterschwellig die Bedrohung da, das nur ein Schalter in ihrem Kopf umkippen kann und sie in alte Verhaltensweisen verfällt. Sehr positiv ist das wir gemeinsam (hatte sie in Skype am Ohr, und sie am Telefon) für sie Termine gemacht haben beim Neurologen/ Psychotherapeuten. Weniger erfreulich war das es wirklich schwer ist zeitnah Termine zu bekommen, grade wenn man nicht in Ballungszentren wohnt und die Auswahl der möglichen Ärzte/Therapeuten wohnortbedingt ziemlich begrenzt ist. Ich denke dies führt bei vielen Hilfesuchenden schnell wieder Frustration. Und wenn sie erst einen Termin in 1-2 Monaten bekommen stehen sie erst einmal wieder alleine da und müssen klar kommen obwohl sie ja den Wunsch und den Willen haben Hilfe in Anspruch zu nehmen. Grade hier bin ich/wir für dieses Forum und die Homepage dankbar, sie hat sofortige Präsenz.

Ich finde da wir räumlich getrennt sind besteht auch eine besondere Problematik darin das wir das Medium Internet zur Kommunikation benötigen. Es ist ja irgendwie nichts anderes als eine Zapfanlage im Wohnzimmer eines Alkoholikers das zwar die „guten“ Getränke hat, aber auch eins mit Bier das man nur drücken muss. Dies hat aber auch einen positiven Aspekt, der Süchtige kann es benutzen um „Nein“ zu sagen und findet in dem er der Versuchung wiederstehen kann eine Bestätigung und Stärke.

Ich habe hier Einiges gelesen darüber inwieweit Süchtige eine Privatsphäre habe und ob diese wie bei einem „normalen“ respektiert werden sollte. Ich habe mir überlegt diese Gratwanderung zu lösen ist. Auf der einen Seite der Schutz der Persönlichkeit und auf der anderen Seite die Notwendigkeit zu helfen und zu therapieren. Ich sehe es so. Der Patient ist krank. Eine Diagnose ist nur möglich durch Informationen. Die Beschaffung dieser bezeichne ich mal als „Auspionieren“ Wenn die Diagnose feststeht wird eine Therapie eingeleitet. Diese muss natürlich überwacht werden um zu sehen ob sie anschlägt. Das wäre dann die Überprüfung ob der Süchtige die Regeln einhält sozusagen „Fiebermessen“ Kein Patient würde zu seinem Arzt sagen jetzt dürfen sie mir aber nicht Blut abnehmen weil das ist ja eine Verletzung meiner Persönlichkeit. In diesem Stadium finde eine Einschränkung der Persönlichkeitsrechte des Süchtigen als völlig legitim und notwendig. Das nur mal so Gedanken am Rande. Wünsche allen ein schönes Wochenende.
Bis denne…



bearbeitet von TheRealist am 05.05.2012 13:13:18
Das Internet hat keine moralische Dimension. Es ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.
05.05.2012 13:12:25  
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hi mein stern
nun kann ich es mir doch nicht mehr verkneifen dir ein riesen lob auszusprechen dafür das du dies alles auf dich nimmst und den weg mit mir gehst.ich weiß es ist wirklich nicht leicht ds alles mit mir durchzustehen und zu ertragen.aber hey..es sind 15 tage *freuuuuuu und das am stück...es wird besser und leichter.dafür danke ich dir ganz speziell..
es ist so eine erleichterung jemanden bei sich zu haben der einem gern mal in den berühmten hintern tritt.danke auch das wir beide hier einen weg finden auch andere sichtweisen und erfahrungen wenn vielleicht auch nicht ganz für unser problem zu finden,wobei im endeffekt es doch alles ähnelt.
zuversicht,liebe,kraft..vor allem der eigene wille versetzt wirklich berge.
deine sonne


10.05.2012 09:49:17  
TheRealistfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Danke Schatz :-*
Um meinen Nick alle Ehre zu machen sage ich jetzt mal.
Man kann ein Pferd zur Tränke führen aber trinken muss es selber. Oder wie das Orakel zu Neo sagte. Es ist ein Unterschied den Weg nur zu kennen oder ihn auch zu gehen!
Auf jeden Fall bin ich mächtig stolz auf dich^^ Und wenn ein kleiner Anfall von Unsicherheit oder Schwäche da ist kannst du jederzeit anrufen. Auch nachts um 3:00 Uhr *fg*

Und an alle Anderen. Wenn euer Partner Einsicht hat und Selbsterkenntnis dann haltet an ihm fest. Er ist nicht böse und will euch nicht wehtun. Er ist einfach "temporär durchgeknallt" und es besteht immer die Chance es gemeinsam zu schaffen!

lg
TheRealist


Das Internet hat keine moralische Dimension. Es ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.
10.05.2012 10:03:51  
hanna123fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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aber nur wenn er erkennt das SL nicht nur Spiel und Spaß ist, sondern einen richtig kaputt machen kann....

wünsche euch viel Glück....


10.05.2012 22:10:25  
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