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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » Und doch nochmal ein Tänzchen mit dem Daikatana dass sich OSS-Forum nennt
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Und doch nochmal ein Tänzchen mit dem Daikatana dass sich OSS-Forum nennt
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Nun bin ich also zum zweiten Mal als Angemeldeter in diesem Forum gelandet. Zur Vorgeschichte lässt sich sagen, dass es 2009 mit Selbsthilfegruppe anfing, Ende 09 Psychoanalyse, 2010 stationäre Therapie und danach eine geleitete Gesprächsgruppe. Bis zu dem Zeitpunkt alles unter dem Label allgemeine Psychotherapie: "kombinierte Persönlichkeitsstörungen" und "Dysthymia". Ich selbst würde Begriffe wie "Minderwertigkeitsgefühle", "Selbstbeleidigungen", "Einsamkeit" oder "ständige Vergleiche mit anderen" in den Raum werfen.
Besonders der stationäre Aufenthalt hat mir viel dabei geholfen, aus der Sackgasse herauszukommen die ich eingeschlagen hatte (u.a. ausgelöst durch Mobbing, falsche Freunde, möglicherweise Andersartigkeit und Eltern, die davon vieles nicht mitbekommen haben).

Um den Bogen zu diesen Forum zu schlagen: Pornos konsumiert habe ich seit der Pubertät. Zunächst Zeitschriften des Bruders geklaut, im Fernsehen Pornos geschaut, sofern möglich, dann Bilder und Filmchen, später längere Filme (mit eigenem DSL Anschluss).
Nachdem sich ab und durch den Klinikaufenthalt 2010 vieles verbessert hat bin ich irgendwann auf die Seiten hier gestoßen, mitgelesen und mich irgendwann auch angemeldet. Eigene Beiträge habe ich vermutlich nicht vor 2011 geschrieben, aber das kann täuschen.
2011 war ich sehr zufrieden mit den Veränderungen (ich hatte zum ersten Mal wieder ein Semester an der Uni abgeschlossen, neue Sachen ausprobiert und neue Menschen kennengelernt). Dadurch viel mir neben dem Internetkonsum allgemein irgendwann der Pornokonsum als störend auf.

Vorher hatte ich z.B. eine Kindersicherung erzählt, konnte es dadurch aber nur wenig eindämmen. Mehr als 2-3 Tage ohne Pornos waren nicht drin. Über eine erste Anlaufstelle im Internet landete ich schließlich im Suchthilfezentrum, wo ich von dem Therapeuten hellauf begeistert bin. Inzwischen gab es auch erste Familiengespräche und das nächste ist am 10.01. geplant.

Trotz des sehr bruchstückhaften Bildes möchte ich damit abschließen mich auf die Überschrift und den gewählten Nickname zu beziehen. Ich frage mich aus verchiedenen Gründen, ob ich hier überhaupt reingehöre:

1.
Fast alle in diesem Unterforum sind (Ex-) Frauen von Betroffenen und auch die Betroffenen selbst sind meist in Beziehungen oder hatten scheinbar bisher kein allzu großes Problem mit Beziehungen. Ich bin Jahrgang 86, hatte zwei längere Beziehungen (in meinem Erfahrungshorizont heißt das jeweils ca. 1 Jahr, beides Fernbeziehungen) und bin eigentlich noch Jungfrau ("eigentlich", weil es technisch gesehen Sex gab, allerdings war es für uns beide nicht besonders toll).
Ich lese hier oft, dass der Partner ja Sex haben könnte, bzw. dass dieser erwünscht wäre, aber nicht bis kaum stattfindet. Sorry, nicht meine Welt. Davon kann ich bisher nur träumen... bzw. in virtuelle Ersatzdrogen abdriften :-/
Ich bin weder ein Eisklotz, noch habe ich Probleme mit anderen Menschen. Tatsächlich kann ich mich wohl eher zu den sensibleren zählen. Durch jahrelangen Rückzug und unangenehme Erfahrungen habe ich allerdings stückweise verlernt mich in Gruppen zu bewegen, bzw. bin dabei es wieder zu lernen. Manchmal kommen noch die Phasen, in denen ich mich wie ein Alien fühle, weil ich um mich herum die Menschen wahrnehme, die keine Probleme mit Kontakten, Freundschaften und Beziehungen haben. Schon schlüpfrige Witze reichen manchmal, um mich unterlegen zu fühlen.

2.
Schlicht und einfach die Frage, ob für jemanden, der sich ohnehin leicht in die Computerwelt flüchtet, ein Onlineforum der beste Platz ist

3.
Die Frage nach dem Sinn, hier zu schreiben. Sich damit auseinanderzusetzen, dass manche Beiträge sehr viel Resonanz bekommen, vielleicht ziemlich gelobt werden oder ganze Wannen voller Mitgefühl ausgegossen werden.
Kann ich anderen etwas sagen?
Reicht es mir auch, nur für mich zu schreiben? Brauche ich das momentan überhaupt?


Hintergrund der Anmeldeaktion war wohl einerseits, dass ich zu manchen Beiträgen gerne etwas geschrieben hätte und dass ich z.Zt. nach 5 Wochen ohne Pornographie (davor waren es max. 10 Tage, meist nichtmal 3) nach einer gewonnenen Schlacht in den letzten Wochen ein paar Schlachten gegen die Pornos dieser Welt verloren habe.



Da es mir wenig Mühe bereitet hier noch ein Gesprächsauszug:
Gegenüber:
was ist denn schlimm daran hübschen frauen hinterherzuschauen?

Ich:
Nichts

Gegenüber:
und was sind nichtprimitive sexuelle phantasien, bzw. was ist an den primitiven auszusetzen?

Ich:
Aber es war stärker, wenn ich stundenlang Pornos geschaut hatte
+ Gedanken über Sex
Und die Frage, was will ich selbst und was ist nur ein Trigger, weil ich zu zu vielen Pornos rumgexxx habe [:-/]
dass ich Frauen nicht als objekt sehen will und nicht wahllos bei jeder 2. Frau an Sex denken möchte
Und eben die Frage, was davon wirklich von mir ausgeht

Gegenüber:
hmm, geht das nicht alles von dir aus? an sex denken ist doch schön oder nicht?
also wenn ich nach stundenlangem pornokonsum ein stärkeres bedürfnis nach sex hätte, fände ich das gut.

Ich:
Ich habe Wochenlang fast den ganzen Tag nichts anderes gemacht als Pornos runtergeladen und angeschaut
Was soll daran schön sein?
Wenn man sich durch seine verdammte virtuelle Welt reale erfahrungen verbaut
wenn man all die Beziehungen mitbekommt und noch als Jungfrau ohne große Beziehungserfahrung durch die Welt läuft
Ich bin weder Menschenhasser noch asexuell
Genausowenig ist es schön, wenn Termine platzen oder drohen zu platzen, weil man sich mal wieder 2 Std. einen xxx
oder länger
wenn man weit nach Mitternacht noch auf ist, weil man nicht alle Pornos dieser Welt gesehen hat
Wenn der Pc nachts durchläuft, damit Emule munter weiter runterlädt

Gegenüber:
ok, das ist natürlich frustrierend, aber das liegt doch daran, dass du dein bedürfnis nicht sinnvoller auslebst. bist du denn beim pornosgucken unglücklich oder macht es spaß?

Ich:
Sinnvoller? Wenn ich keine Beziehung finde kann ich es wohl kaum sinnvoller ausleben
Oder soll ich zu Nutten gehen [:-/]
Oder denkst du an "ab und an nen Porno schauen"?
Wenn ja, vergiss es. Nach ab und an kommt "ein weiteres Mal ist ok" und dann sind es wieder 2 Std. Bildersuchen, o.ä.

Gegenüber:
naja, da gibts schon noch ein paar möglichkeiten. du könntest dir softere sachen reinziehen, oder geschichten lesen, o.ä. oder dir mal ne massage leisten.

Ich:
Massage als Sex- oder Beziehungsersatz. Das ist doch Blödsinn

Gegenüber:
ne, aber als etwas das körper und seele gut tut. zumindest besser als ein porno finde ich. zumindest ist man nicht allein.

Ich:
Man kann auch unter anderen alleine sein

Gegenüber:
meinetwegen, aber mehr bei dir wärst du schon.
was wäre denn die bedingung um unter anderen nicht allein zu sein?

Ich:
Kein Neid und Sympathie

Gegenüber:
gibts menschen auf die du nicht neidisch bist?

Ich:
ist ja kein Dauerzustand. Müsste lange überlegen ob da jemand ist, auf den ich noch nie neidisch war
Irgendwelche Stars z.B.
Mein Vater
vermutlich auch meine Mutter

Gegenüber:
achso. sind das dann immer wieder verschiedene gründe oder geht es immer ums liebesleben?

Ich:
Verschiedenes
Freundschaften und Beziehungen sind die großen wunden Punkte, danach kommt vermutlich Ausbildung/Erwerbstätigkeiten"


bearbeitet von gabriele_farke am 29.07.2012 09:57:03
03.01.2012 01:28:36 
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hallo alien_a

1. ja du bist hier bestimmt richtig!
jeder hat seine ganz eigene geschichte was diese sucht betrifft! und jede geschichte hilft den betroffenen sich wieder zu erkennen und alles aus verschiedenen blickwinkeln zu betrachten! meine geschichte klingt ganz ähnlich wie deine!

2. und ob dieses onlineforum ein guter platz für dich ist?
ja in der zeit schaust du dir schon keine pornos an!

3. in erster linie hilfst du dir mit dem schreiben selbst!
aber außerdem tut es gut wenn jemand zuhört und einem mut macht... und obendrein machst du vielleicht noch anderen mut!


03.01.2012 10:23:59  
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zu

1. Du beschreibst dich in an anderer Stelle als geselliger Typ. Ich mag aber z.B. Parties überhaupt nicht und kann auch Alkohol nichts abgewinnen. Bin teilweise immer noch auf der Suche nach meinem Platz, auch weil ich in manchen Situationen nicht weiß ob das gerade meine Unsicherheit ist oder die "falschen" Leute.
In den Kliniken (2011 gab es einen 2. Aufenthalt über 5 Wochen haben sich oft Gemeinschaften gebildet, in denen ich nie richtig drin war.
Auch das Selbstbewusstsein ist nicht erst durch die Flucht an den Pc (Chat, Computerspiele, Foren, Pornos) entschwunden, sondern hat seine ersten Einknicke spätestens zum Ende der Grundschule bekommen.
Später fielen dann Begriffe wie "Psycho"

2.
Tatsächlich hat mich der Beitrag vom mastubieren abgehalten. Habe die Restbilder auf dem Handy gelöscht und werde nochmal eine Liste führen, um die pornofreien Tage zu sammeln. Soll ja nicht bei 5 Wochen als traurige Höchstleistung bleiben.
Trotzdem ist es auch nicht die Lösung, den halben Tag in Foren zu verbringen.

3. Ja vielleicht. Früher habe ich mich regelmäßig schriftlich ausgetobt. Irgendwann wurde der Drang geringer und ich bin dadurch weitergekommen, dass ich einfach anderweitig aktiv gewesen bin.
Auch weil ich mich m.E. gut genug kenne, um zu wissen, was ich tun kann.


Danke für deine Antwort und viel Erfolg im neuen Jahr (auch wenn Vorsätze keine Jahre kennenLächeln)


03.01.2012 11:22:04 
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Hier der Newsflash:
Hatte vorgestern sowohl einen VT-Termin als auch ein Familiengespräch:

Bei der VT Ambulanz ging es um eine Situationsanalyse (siehe Unterforum Therapeutenempfehlungen).
Außerdem wurde nochmals auf die Wirkmächtigkeit von Stimuli hingewiesen. Interessant dabei ist, dass es mit zunehmender Dauer immer mehr Auslöser gibt, die in mir das Verlangen auslösen, Pornographie anzuschauen (mal mehr, mal weniger).
Bei mir sind das z.B. Langeweile, im Bett liegen (v.a. mit Handy), Druck auf der Blase und schließlich entsprechende Textpassagen oder Bilder.

Nicht nur für mich kann es lohnenswert sein, sich diese Stimuli anzuschauen. Also:
Wann genau überkommt mich der Wunsch nach Pornographie?
Ich nehme das als sehr hilfreich wahr, weil man so oftmals sehr frühzeitig entscheiden kann, dass man an dieser Stelle nicht weitermachen will. Ich bleibe dann bei meiner alten Tätigkeit (z.B. lesen) oder mache etwas anderes (z.B. aufstehen).

An zweiter Stelle nochmal die Erkenntnis, dass alle Süchte die Gemeinsamkeit haben, dass man kurzfristig v.a. einen Nutzen daraus zieht aber langfristig sehr viel auf der Strecke bleibt und der Schaden größer ist, als der kurzfristige Gewinn.


Familiengespräch war ebenfalls super und hilft nicht nur mir, sondern auch meinen Eltern.
Kann daher nur nochmal allen raten, sich nicht auf die Sucht zu versteifen, sondern genau zu gucken, welche Schwierigkeiten sonst noch anliegen.
@ Mark: Mir wurde gesagt, dass Probleme in oder scheitern an der Ausbildung oftmals was mit dem Vater zu tun haben. Man kann seinen Eltern unterbewusst sehr schön eins reinwürgen, wenn man scheitert. Zumindest in meinem Fall macht es Sinn.


Woran ich weiterhin zu knabbern habe: Es ist sehr frustrierend, nach wie vor keine Beziehung zu haben. Fühle mich dann wie der Außenseiter, dem bestimmte, wichtige Erfahrungen verwehrt bleiben. Irgendwie stehe ich mit dem Thema immer ziemlich alleine da, sei es im Freundes- und Bekanntenkreis oder in einem Forum wie diesem.

PS. seit Dienstag wieder ohne Pornographie. Nach 2 leichten Tagen helfe ich mir nun damit, den stärker aufkommenden zu lokalisieren, bevor aus dem vagen "Ich könnte ja vielleicht nochmal was anschauen" ein "Ich will nun unbedingt..." wird


12.01.2012 11:27:08 
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Ok, die zweite Staffel:
Weiterhin ohne Pornographie, dafür mit gelegentlichen Gedanken. Bin das Wochenende bei den Eltern, hätte alle Möglichkeiten mir was reinzuziehen, aber gibt bestimmt einen besseren Zeitvertreib, also lasse ich's :)

Ich nehme all die kleinen Trigger und Gedanken bewusster wahr. Nette Sache.
Schwierigkeit liegt gerade v.a. darin, den Tag zu nutzen und die Gelegentliche Einsamkeit nicht überzubewerten. Ein Partner ist schließlich nicht alles, besonders bei so großartigen Menschen um einen herum (sie wissen übrigens fast alle, dass ich mich von der Pornographie scheiden lassen möchteBreites Grinsen).
Euch einen schönen Sonntag


15.01.2012 15:43:04 
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Die letzte Std. im Shz (Suchthilfe) gibt mir zu denken:
Theorie war, dass ich nicht genug auf andere achte und diese v.a. für das mag, was sie mir geben. Der Therapeut meinte es wäre wichtig, Menschen unabhängig davon zu betrachten. Also: Was bewundere ich an anderen Menschen.

Da ist sicherlich etwas dran. Durch meine Geschichte bin ich sehr mit mir selbst beschäftigt.
Seit neuestem fühle ich mich schon durch das Wörtchen "ich" alarmiert und frage dann "bin ich wieder zu sehr bei mir?"

Nur wo ist da die Grenze? Selbstlos sind wir ja alle nicht. Finde das Thema sehr schwierig, da ich im realen Kontakt noch nicht so recht sehe, was ich anders machen könnte.
PS. laut Therapeuten geht es v.a. um die Einstellung.

Würde mich sehr über Kommentare diesbezüglich freuen, besonders von denen, die das von sich oder anderen kennen und auch wissen, wie man da heraus kommt. Für mich ist das noch ein Buch mit sagen wir 4-5 Siegeln...

2. Tageseintragungen bezüglich der Pornographie (Verhaltenstherapie) laufen nun seit Dienstag.

Kurz nach dem letzten Eintrag hatte ich Streit mit den Eltern und habe den dortigen Computer zum ersten Mal wieder benutzt, um Pornos zu schauen. Komische Situation. Der Streit (Stress) hat tatsächlich die Hemmschwelle um ein paar Stufen heruntergesetzt, aber gleichzeitig wusste ich doch, dass das jetzt Blödsinn ist.


20.01.2012 10:28:33 
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Lang ist's her. Nach der großen abstinenten Phase 2011 konnte ich keine vergleichbaren Erfolge vorweisen. Nur gut, dass ich mich nicht durch diese Sucht definiere.

Regelmäßige Beiträge sind nach wie vor nicht mein Ding, daher fange ich nach einigen Überlegungen auch kein Onlinetagebuch an. Was sich für mich als am hilfsreichsten herausgestellt hat, ist der Fokus auf positive Erfahrungen/Aktivitäten.


Grobe Zusammenfassung der letzten Monate:
1. Nach mehreren Kämpfen mit dem mobilen Internet habe ich mein Smartphone (zeitweise) gegen das "Low End" Nokia eines Freundes getauscht.

2. Irgendwann habe ich jedoch das Internet an meiner ehrenamtlichen Arbeitsstelle für mich entdeckt. Die Überlegung, den Schlüssel wieder abzugeben und jemanden einzuweihen, steht im Raum, war mir bisher aber zu unangenehm.

3. Der Stress hat in den letzten Monaten zugenommen, da ich vor der für mich ziemlich schwierigen Berufsausbildungssuche stehe und das mit 26 (vorher Studium ohne Abschluss). Bin davor immer wieder in die Medienwelt (Internet, Spiele, Filme) geflohen. Seit ein paar Wochen habe ich mit Büchern aber zumindest ein Gegengewicht aufgebaut.
Ein Teil des Problems waren immer wieder die Einmischungen väterlicherseits. Inzwischen kann ich mich deutlich besser abgrenzen. Andererseits würde ich mir ein engeres Verhältnis wünschen, dass von gegenseitigem Verständnis geprägt ist.

4. Übergeordnetes Hauptthema: "Wer bin ich?" und "Was will ich?"
Ich glaube, dass es mir sehr helfen würde, diese Frage für mich schriftlich zu beantworten. Bisher drücke ich mich davor. Ebenfalls fällt es mir schwer, mich mit meiner Vergangenheit zu arrangieren. Eigentlich komisch, weil ich andere niemals verurteilen würde, wenn sie mit X Jahren keine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben.
Dadurch fallen mir neue Kontakte auch schwieriger, da ich mich vor der Frage, was ich mache, fürchte.

5. Ungeachtet dessen gibt es auch positive Tendenzen: Ich habe neue Freunde und Bekannte gefunden, lese wieder mehr, bin entspannter und weniger neidisch. Ich sage eher mal meine Meinung, gebe mir aber ebenso Mühe, auf andere zu hören (was nicht immer leicht ist).
Sehr gefreut habe ich mich auch, dass ich die letzten Tage öfters vor 8 Uhr aufgestanden bin. Struktur ist ein großes Thema (Korreliert wohl mit einer gewissen Ziellosigkeit).


29.07.2012 02:18:11 
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Alien, es ist doch schön, von Deinen Fortschritten und Erkenntnissen zu lesen. Zeigt es doch, dass Du auf dem richtigen Weg bist und Du wirklich etwas erreichst. Gut so!

Wenn ich mich so in Deine Zeilen einlese, fällt mir auf, dass Du Dir selbst immer noch nicht richtig traust, kann das sein? Sind da irgendwo noch diese Mauern, hinter denen Du Dich abgrenzt und die Dich vor "Angriffen" (zu denen Du vielleicht auch eine zu große Nähe zählen würdest?) zu schützen versuchst?

Ich fände es gut, wenn Du doch ein eigenes Ausstiegstagebuch anlegen würdest. Du musst dort nicht regelmäßig schreiben, aber es wäre halt Dein ganz persönlicher threaad. Trotzdem können dort ja andere Stellung nehmen, wenn sie wollen. Das ist nur eine Anregung, kannst ja mal darüber nachdenken?

Hast Du eigentlich ein Hobby, das Dir richtig Spaß macht? Oder fällt Dir eins ein? Aus so einem Hobby kannst Du viel Kraft schöpfen und es macht oft auch die Gedanken viel klarer! Gibt es da etwas?

Alles Gute,
G.



Gabriele Farke (HSO e.V.)

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http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
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29.07.2012 10:07:30    
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Hallo Gabriele,

das liest du sicherlich richtig. Ich nehme es so wahr, dass ich dabei bin wieder zu lernen, dass ich schon ok bin. Die Aufmerksamkeit, die zu viel für Selbstkontrolle und -beobachtung draufgeht, fehlt mir natürlich bei anderen.

Gerade Nähe ist so eine Sache. Hätte es nicht eine Zeit gegeben, in der mir das Gefühl abhanden gekommen wäre, andere auf befriedigende Art zu erreichen, zu lieben und geliebt zu werden, dann hätte ich mich kaum so stark der Medienwelt zugewandt.
Und nun habe ich vor der Nähe, die ich mir wünschen würde immer noch Angst, weil sie mir fremd geworden ist.

Ja, drüber nachdenken kann ich mal. Merke bloß, wie lange ich manchmal schon an ein paar Sätzen schreibe. Ich habe aber eine Art Therapie-/Reflexionsbuch (bzw. gerade mit dem dritten angefangen), dass ich führe.

Vielen Dank für dein Feedback.

Th.


29.07.2012 18:05:24 
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Das mit dem Reflektionsbuch ist eine gute Sache. Da wäre ein Ausstiegstagebuch evtl. sogar ZU viel! Bleib dabei, das ist ok so.

Ja, dieses Nähe-Distanz-Problem haben so viele Menschen, Alien. Das muss gar nicht mal mit Deiner OSS zusammenhängen. Ich glaube, dass fast jeder, der mal eine herbe Enttäuschung erlebt hat (und das vielleicht sogar mehrmals) dieses Problem hat, dass er (sie) einfach "zu" macht. Da hat jemand, der es wirklich gut mit Dir meint, gar keine Chance.

Das aber ist doch wirklich schade? Man nimmt sich selbst so viel damit weg. Vielleicht tut es gut, in manchen Situationen einfach bewusst eine Angriffsfläche zu bieten? Schließlich kann einem höchstens noch eine Enttäuschung blühen, aber was soll's? Es ist eine 50:50 Chance, dass es eben doch gutgehen kann!

Aber ich weiß, das ist leichter gesagt als getan.

Alles Gute!
G.




Gabriele Farke (HSO e.V.)

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