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Beiträge: 217 Mitglied seit: 30.11.2010 IP-Adresse: gespeichert
| Guten Mittag! Die Herbstsonne scheint zu mir ins Fenster und ich bin froh, dass ich dabei bin, wieder von der Sucht wegzukommen. Auch bei dem Letzten Versuch dazu hat mir dieses Forum sehr geholfen. Ich musste aber erst Mal bereit werden, diese Hilfe anzunehmen. In den ersten Wochen (im Mai wars wohl) habe ich eher eine ironische Distanz behalten. Ich habe allmählich gemerkt, und spüre das jetzt erst recht, dass diese Ironie, dieses Nicht-ernst-nehmen-wollen ein Element der Sucht ist. "Nimm dich nicht ernst!" ist der Grundbefehl der Sucht, und so lange ich ihn befolgt habe, hat mir dieses Forum wenig genutzt. Und ich habe diesem Forum wenig nutzen können, denn zu diesem Grundbefehl gehört natürlich der Folgesatz: "Und nimm auch sonst niemanden ernst!". Das führt zu einem Überlegenheitsgestus, der alle anderen nieder macht, ob sie helfen wollen oder ob sie selbst Hilfe brauchen. Ich habe während des Rückfallmonats, den ich nun hinter mir habe, genau diesen Gestus wieder gespürt, aber ich weiß, dass ich ihn wieder ablegen muss, um von der Sucht los zu kommen. Ich muss mich also ernst nehmen und den wahren Wunsch haben, etwas anderes an die Stelle der Sucht zu setzen. Denn nur mit "Seinlassen" kommt man nicht weit. Ich habe mir genau vorgenommen, was ich in den Stunden mache, die ich sonst für die Sucht ver- plempert habe. Und ich werde wieder ganz regelmäßig hier mein Tagebuch führen. Ich will dieses Forum wieder konsequent als eine Art von geistiger Heimat nutzen, denn die Regelmäßigkeit und Dauerhaftigekeit meiner Anwesenheit und meines Schreibens hier helfen mir gemnauso, wie manche guten Beiträge, die hier geschrieben werden. Dieses Forum kann eine große Hilfe sein. Dank an alle, die dazu beitragen! Gruß vom Peter werden.
bearbeitet von PeterHoffnung am 20.10.2011 13:47:31
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Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert
| Lieber Peter,
auch du hast ja sicher von Rollos Rückfall gelesen.....
ich für meinen Teil habe als Partnerin an seiner Seite auch meine eigenen, wieder mal neuen Erfahrungen gemacht.
Du beschreibst, wie du das Forum aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachtest und das passt zu dem, dass ich mir in allen Bereichen des Lebens lange angeeignet habe: Mir auch mal den Spiegel vorhalten. Ich bin (zum Glück) frei von jeglichen Süchten und dennoch bewerte und betrachte ich nicht immer alles aus ein und derselben Sichtweise. Meine eigenen -ganz normalen- Stimmungsschwankungen aber auch meine Umwelt lassen mich oft hardern, aber auch selbstbewusst und mutig auf das zu gehen, was ich mir von einem erfüllten und glücklichen Leben wünsche.
M.E. ist es regelmäßig wichtig auch mal inne zu halten und zu schauen, was läuft gut, was nicht. Läßt man negative Dinge schleifen und aus Gewohnheit wieder zu, dann entsteht negative Routine im Leben, die nur schwer abzulegen ist.
Wenn du dir nun vornimmst, die Zeit der Sucht mit etwas positiven zu füllen, dann strukturiere hiermit dein Leben etwas um, damit genau das Gute sich zur Routine entwickelt.
Genau diesen Weg wird auch Rollo gehen müssen. Und meine Erfahrung aus seinem Rückfall ist die, dass ICH das Gewicht nicht auf die OSS legen darf, sondern auf unser gemeinsames Leben, auf unsere Liebe mit allen was diese beinhaltet (Kinder; eigene, sowie gemeinsame Wünsche; Urlaube; Job; Freunde; Erotik etc.p.p.) Ich für meinen Teil kann versuchen meinem Partner in unser Leben zurück holen, ohne dass er wieder in seine Scheinwelt abtaucht. Kann ihm zeigen, dass er dort geliebt, geachtet und respektiert wird. Was er daraus macht, liegt allerdings nicht mehr in meiner Macht. Nun liegt es an ihm, ob er sich regelmäßig den Spiegel vorhält und ganz ehrlich sowie auch kritisch Negative und Positive Dinge beurteilt und im Zweifelsfall auch zu ändern bereit ist.
JA; das Forum mit samt unserer Gaby ist ein Segen für alle die hier her kommen und Antworten auf ihre Fragen suchen.
Sei an dieser Stelle einer großartigen jungen Dame gedankt, die uns immer wieder Hoffnung und Kraft schenkt! DANKE Gabriele! Die Möglichkeit, hier Menschen zu finden, die ebenso betroffen, also gute Gesprächspartner sind, hilft so sehr.... denn niemand ist hier mit seinem Problem allein.
Peter, ich wünsche dir alles erdenklich Gute! Hab jederzeit die Kraft gegen die Sucht anzugehen und gib nicht auf!! Alles hat einen Sinn, auch wenn man es oft nicht versteht. Denk an das, was dich in der harten Zeit stark macht. Denn du kannst nicht vergessen, lediglich versuchen, damit zu leben!
LG Denise
*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++* SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr |
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