Beiträge: 20 Mitglied seit: 04.10.2011 IP-Adresse: gespeichert
Hallo liebe Forenteilnehmer
Ich hab mich entschlossen meine OnlineSexsucht bzw. Pornokonsum abzulehnen.
Ich muss zugeben ich hab mich nur kurz eingelesen und bin mir nicht sicher ob ich an der richtigen Stelle poste, daher bitte verschieben bei Bedarf.
Ich bin ein Gewohnheitstier. Früher ging ich meiner Arbeit nach, nach Feierabend gings ab in die Kneipe - an Frauenbekanntschaften fehlte es mir selten (die Qualität tut hier ja nichts zur Sache ^^). - Bis ich vor knapp einem Jahr Arbeitslos wurde.
Bis zu diesem Zeitpunkt onanierte ich vielleicht 1-2 Unter der Woche und legte "Nur" Samstagsnachmittag mal ne Cybersex Session ein - im Sinne von bisschen surfen 2-3h wobei ich nur Bilder und weniger Videomaterial zu sammeln begann.
Zum jetzigen Zeitpunkt sauge ich im Netz, sobald ich mich auf dem Desktop einrichte, ca. 6-10h ohne dies zu bemerken. Da ich morgens ins Fitnesscenter gehe und Schlaf benötige, setzt dies mir einigermassen eine Grenze bzw. wenn ich mich mal entscheide "Frei" zu nehmen (Wohlgemerkt vom Training da ich ja Arbeitslos bin) mach ich auch mal die Nacht durch.
Ich habe in diesem Jahr eine extreme Sammelsucht entwickelt. Ich merke selbst (im Nachhinein) wie viel Lebenszeit und Qualität mich dies kostet. Da gräme ich mich einen Tag, vielleicht auch zwei - doch danach denk ich mir mal schauen ob es was neues zu sehen gibt und schon bin ich auf den Wohlbekannten, einschlägigen Datenbanken.
Obwohl ich mir bewusst bin, dass dies nicht gesund sein kann für mich; und meine sexuelle Stimulierung bereits erschwert ist, was das Reallife betrifft, schaffe ich es doch nicht die Finger von zu lassen. (Wortspiel ^^)
Bevor ich Sportler wurde, hab ich geraucht, gekifft und oft getrunken. All dies hab ich durch Sport und eine gesunde Einstellung zu meinem Körper und meiner "Fitnesswahrnehmung)" hinter mir gelassen. Ich beschäftige mich auch mit NLP und Framing/Reframing. Dies hab ich auch gekonnt genutzt um mich von jenen Süchten zu befreien.
Allerdings scheint mir dies mit der Sexualität (besser gesagt mit der vermeintlichen Sexualität) nicht zu funktionieren. Mein trieb beherrscht mich in diesen Momenten.
Ich sag mir gerne selbst, das dies anders wäre wenn ich einen Job hätte, und es nur an "mangelnder beschäftigung" liegt - aber glauben tu ich das nicht wirklich. Tiefer wird der Hund schon begraben sein.
Ich persönlich bin der Meinung, das der Schlüssel im Willen liegt und mit überzeugung und rationalem Denken jede Sucht beherrschen lässt.
Ich wünsche mir etwas Feedback oder Anregungen. Ich werde mich heute auch mal einlesen. Ich schreibe dies auch bewusst mal auf, um mich mitzuteilen, wenn auch anonym und mich selbst zu motivieren. Sozusagen als ersten Schritt.
kommt mir alles sehr bekannt vor vom Lesen. Bei Deinem letzten Punkt würde ich noch einen Schritt weitergehen, indem ich behaupte dass man sich Hilfe suchen sollte. Von mir aus auch Beratung, aber das Problem hat viel zu oft einen tiefbegrabenen Hund als Grundlage. Ich finde es schade, dass OSS soviel Lebenszeit, Qualität und auch Zufriedenheit kostet. Mich persönlich hat es jahrelang regelrecht deprimiert und da ich einen nervösen Magen habe, habe ich in den traurigen Phasen sogar abgenommen. Daran kann man sehen, dass es auch Verfall gibt und so ist die Notbremse zu ziehen nur recht und billig.
Der erste Schritt Dich zu melden und mit anderen auszutauschen ist schon stark und er kostet gewiss auch Überwindung. *thumbsup* Von meinem Standpunkt aus sehe ich aber auch die Hilflosigkeit trotz eigenen Willens, das Problem ohne Hilfe anzugehen. Ich werde mir auf jeden Fall Hilfe suchen, bisher halten sich die Erfolge in Grenzen weil man nur Anrufbeantworter vollsprechen muss.
Beiträge: 17 Mitglied seit: 02.10.2011 IP-Adresse: gespeichert
Ich glaube auch, dass schlussendlich jedes Übermass (egal in welchem Bereich) ungesund sein kann. Eine wichtige Erkenntnis für mich war, dass man sich selbst nicht trauen kann. Sobald man sich nach einer "Session" in einer Abkühlungsphase befindet, scheint es einfach zu sein zu sagen: "So und jetzt lass ich die Finger von dem Zeug!" Ich weiss nicht mehr wo genau, aber irgendjemand hat in diesem Forum geschrieben, dass es die Sucht hasst, wenn man sich anderen anvertraut, denn so verliert sie ihre Handlungsbasis. Diesen ersten wichtigen Schritt des Anvertrauens hast du mit der Anmeldung in diesem Forum bereits getan. Hier ist eigentlich der beste Ort um sich mitzuteilen, da hier lauter "Leidensgenossen" sich aufhalten. Ich wünsche Dir also in deinem persönlichen Kampf viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Das kann ich nachvollziehen. Sucht verliert durch Austausch ihre Kraft. Man muss dann noch kämpfen, aber es fällt mir persönlich leichter mit gegenseitigem Erfahrungsaustausch.