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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Ich brauche Tipps!
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Ich brauche Tipps!
Sambafehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo zusammen,

ich habe zu meinem Problem viel in diesem Forum gestöbert, aber keinen ähnlichen Fall gefunden. Deshalb möchte ich euch meine Geschichte erzählen und hoffe, dass mir jemand vielleicht weiterhelfen kann!

Ich denke, mein Mann ist oss und da seit Jahren. Das Problem ist, er kann seinen Drang, Sex vom PC zu holen nicht widerstehen oder ihn kontrollieren. Er hat auch schon mehrmals erfolglos versucht, Schluss mit den Pornos zu machen.

Nachdem am Computer mehrmals etwas schief ging und ich so immer wieder auf dieses Problem kam, schafften wir zum Schutz der Kinder ein zweiter Notebook an und verabredeten, dass er die Finger davon lassen müsste. Als das andere Notebook dann zur Reparatur musste hat er sich dann doch auf dem "Tabu-Computer" Pornobilder angeschaut. Damit hat er wieder, wie schon so oft, mein Vertrauen gebrochen und ich weiß gar nicht mehr, was wir noch tun sollen.

Das Besondere bei meinem Mann ist, dass er v.a. Gay-Pornobilder anschaut. Er hält sich für bisexuell und sagt, er muss das auf diese Weise ausleben. Der Reiz beschränkt sich aber wirklich auf den Computer. Im wirklichen Leben, beteuert er, hat er nicht das Bedürfnis mit einem Mann etwas anzufangen. Ich frage mich deshalb, ob er wirklich bisexuell ist oder ob nicht v.a. der Suchtfaktor eine Rolle spielt.

Die Zeit, die er am Computer verbringt hat unsere Beziehung und unser Familienleben stark beeinträchtigt. Es ist nicht so, dass er nichts anderes mehr im Kopf hat, aber ich muss immer damit rechnen, dass er sich mit Pics erregt, auch wenn er offiziell etwas anderes macht. Auch die Kinder haben gelernt, dass Papa immer am Computer sitzt und oft zwar sagt, er kommt gleich, das aber nicht unbedingt tut.

Mittlerweile gibt es neben diesem Problem viele andere Streitigkeiten zwischen uns. Wir wollen auch daran arbeiten. Ich denke aber, dass das andere Problem unser Grundkonflikt ist. Ich fühle mich als Frau von ihm nicht mehr wirklich wahrgenommen. Wenn es mal zum Sex kommt, ist er nicht mehr so wie früher, zärtlich, eher mechanisch.

Was soll und was kann ich tun? Bitte helft mir. Danke!

Samba




28.09.2011 11:55:16  
redheatfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Samba,

Du schreibst, dass Du uns Deine Geschichte erzählen möchtest, weil Du so einen Fall wie Deinen hier nicht gefunden hast? Mmmhhh verstehe ich nicht. Ob sich ein OSS nun Gay-Bilder anschaut oder andere ist glaube ich gar nicht so sehr der springende Punkt, der Punkt ist der, dass Dein Mann die Kontrolle verloren hat und im Grunde hat er es Dir gegenüber auch zugegeben.

Was ich auch nicht so richtig verstehe, Du schreibst von Vertrauensbruch weil er das Tabu-Notebook benutzt hat?

Sorry, da komme ich als Angehörige arg ins Straucheln, denn ich frage mich, ob Dein Mann, der das Leben mit Dir verbringt, mit Dir eine Familie gegründet hat, Eure Kinder vernachlässigt, indem er nicht Wort hält und sie vergisst, das Sexualleben mit ihm nicht mehr so ist, wie Du Dir es wünschst, der Dich angeblich liebt und Dich als Frau nicht mehr wahrnimmt damit mehr Dein Vertrauen bricht? Ist es so, oder habe ich das jetzt total falsch verstanden? *aufdemSchlauchsteh*???

Verspürst Du gar keinen Schmerz in Deinem Herzen, wenn Dein Mann ständig On ist?

Bitte nicht böse sein Samba, doch ich selber bin eine Betroffene und mir ging es sooo schlecht damit, doch ich finde davon Nichts in Deinen Zeilen. Geht es Dir jetzt nur um Euren Tabu-Notebook?

Lieben Gruß,
redheat


Ein Urteil lässt sich widerlegen, ein Vorurteil nicht.
28.09.2011 15:13:33  
Sambafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe redheat,

vielleicht habe ich das alles zu kühl und strukturiert dargestellt. Ich bin natürlich genauso verzweifelt wie die anderen Angehörigen in diesem Forum. Tränen sind bei mir schon in Strömen geflossen. Es ist nur so, dass ich bis jetzt immer dachte, diese Geschichte wäre eine Sache zwischen ihm und mir. Dass er jetzt aber auch auf die Kinder keine Rücksicht genommen und riskiert hat, dass sie u.U. mit solchen Pics konfrontiert werden könnten, hat mich irgendwie wachgerüttelt. Das ging einen Schritt zu weit. Außerdem - dass er die Kinder über alles liebt, steht für mich außer Frage. Ich dachte halt, dass ich ihm zumindest in diesem Punkt vertrauen könnte, weil ich gemeint habe, dass er die Kinder nie gefährden würde. Deshalb kommt jetzt zu der Verzweiflung und Demütigung, mit der ich ja irgendwie zu leben gelernt habe (Ja, ich weiß - Co-Abhängigkeit) eine gehörige Portion Wut dazu. Wenn ich bisher nicht genug auf den Tisch gehauen habe, habe ich natürlich schon genug Fehler gemacht, aber die Kinder müssen auf alle Fälle geschützt werden. Diese Wut bringt mich aber auch dazu, das ich mir das jetzt auch nicht mehr gefallen lassen will.

Auch wenn seine online-Zeiten nicht so exzessiv sind wie vielleicht bei vielen anderen, hat mich dieser Kontrollverlust eigentlich endgültig darauf gestoßen, dass er süchtig ist.
Gleichzeitig mache ich mir aber Gedanken über die Gay-Bilder. Warum Männer? Wenn er wirklich eine gleichgeschlechtliche Veranlagung hat, wäre die Sucht u.U. die Folge davon. Dann müssten eventuelle Gegenmaßnahmen aber wahrscheinlich anders aussehen, als wie wenn er einfach auf die Gay-Seiten gerutscht und nach denen halt süchtig geworden ist. In diesem Fall könnte ich, wie hier geraten wird, verlangen, dass er den Porno-Konsum auf Null runterfährt und schauen, was passiert.

Ich habe Angst, dass, wenn ich erzwinge, dass er damit aufhört, er vielleicht diese homosexuelle Seite anders ausleben könnte. Wie dringend ist das bloß? Müsste man dann einen Kompromiss finden? Für die bisexuelle Veranlagung könnte er ja nichts.

Er ist natürlich der Meinung, dass er nicht süchtig ist und verharmlost das Ganze. Andererseits merke ich schon, dass er versucht an sich zu arbeiten. Die Frage ist einfach, wird durch den Aspekt mit den Gay-Bildern der Schwerpunkt des Problems verlagert oder kann ich genauso die Tipps annehmen, die auch anderen Angehörigen gegeben werden (Konsequenz, usw.)?

Liebe Grüße, Samba


28.09.2011 17:00:23  
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Ich verstehe nicht ganz, wie Redhead auf ihre Aussagen kommt. Samba schreibt doch, dass das nicht der einzige Vertrauensbruch war. Finde es sehr plausibel, dass mit Schutz der Kinder eine Grenze zu viel überschritten wurde.
Halte es ebenfalls für gewagt aus solchen Texten herauslesen zu wollen wie schlecht sich jemand fühlt. Davon ab ist der springende Punkt doch allein, dass es so nicht mehr weitergehen soll und dafür muss man doch nicht am Boden zerstört sein.


Ich halte seine bi-Neigung ebenfalls nicht für entscheidend. Als Hetero könnte man ebenso argumentieren, dass man die Vielfalt brauche und auf diese Weise ausleben müsse, auch wenn man real nie etwas mit anderen Frauen anfangen würde.
Wichtig ist doch folgendes: Er hat es nicht unter Kontrolle und ihr bleibt dabei auf der Strecke.

Ich wüsste nicht wie ein Kompromiss aussehen sollte:
Konsum in Maßen? Willst du das? Und ist es tatsächlich erstrebenswert, mit dem Feuer zu spielen? Ich bezweifle es.

Zu deinen Befürchtungen:
Wenn er wirklich ein Verlangen nach realen Kontakten hätte, hielte sein jetziger Konsum dieses Verlangen wirklich im Zaum?

M.E. gelten die Tipps, die anderen Angehörigen gegeben werden, auch für dich.


28.09.2011 22:16:10 
redheatfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Samba,

so, jetzt bin ich auch vom Schlauch runter!!! Jetzt habe ich es verstanden!

Das mit dem Tabu-Notebook, war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, richtig?

Natürlich müssen Deine Kinder geschützt werden, da gebe ich Dir vorbehaltlos Recht, absolut. Eine gute Mutter bist Du, kannst stolz auf Dich sein und das widerrum hat die Wut in Dir geweckt.

Wut gibt Kraft! GENAUSO war´s jedenfalls bei mir. Auch ich habe es lange ertragen, genau wie Du, lange nicht verstanden, lange die Schuld bei mir gesucht ob ihm was fehlt! Du siehst es ist im Grunde egal, ob Bi oder nicht. Die Fragestellung und die Ängste sind die Gleichen.

Und th_e86 eben weil ich es nicht verstanden habe und mir die Gefühlswelt von Samba nicht klar war, habe ich ja nachgefragt. Doch jetzt ist es mir klar geworden!

Liebe Samba, nein, ich glaube nicht, dass Dein Mann dieses Verlangen in der realen Welt ausleben würde, wenn er seiner Sucht im Netzt nicht mehr nachgehen würde. Jedenfalls nicht, wenn er es bisher nicht gemacht hat. Es geht ihm ja um den Kick den er braucht und diesen holt er sich ja im Netz. Auch ich bin eine Betroffene, mein Mann ist nicht Bi, und die Angst, dass wenn er nicht mehr on gehen kann, sich dann seinen Kick im Realen Leben holen könnte, ist mir nie gekommen.

Ja und ich glaube, Du musst Dich letztendlich genauso verhalten wie wir anderen Betroffenen auch! Es hat NICHTS mit Dir zu tun und es ist auch keine Sache zwischen Dir und ihm, sondern es ist ganz alleine seine Sache, seine Sucht und da kannst Du gar nicht für. Ich habe lange gebraucht das zu verstehen, doch die Wut damals bei mir, hat mir die Kraft gegeben meine Forderungen ganz klar zu formulieren und wären die nicht eingehalten worden, hätte ich meine Konsequenzen gezogen. Auch mein Mann hat lange bestritten dass er süchtig war, doch durch meine Konsequenz ist er aufgewacht, hat sich informiert, sich erkannt (auch er hat es lange nicht so excessiv gemacht, wie Andere hier), sich sehr erschrocken und geändert. Seit Wochen war er nicht mehr on, er bat irgendwann um eine KISI und meint, dass er kein Verlangen mehr danach hat. Er ist aufgewacht und das nur, weil ich endlich raus bin aus der Co-Abhängigkeit.

Stelle auch Du Dich und Deine Kinder in den Vordergrund, toleriere es nicht mehr und gib ihm ganz klare Ansagen was Du nicht mehr möchtest.

Liebe Samba ich wünsche Dir viel Kraft, wie sagte mein Mann, der Hammerschlag von mir hat ihm letztendlich die Augen geöffnet, also schwing den Hammer.

Ich lese Worte der Liebe in Deinen Zeilen, also ist es wert zu kämpfen, aber bedenke, die Liebe ist nicht unerschöpflich und das mach ihm klar.

Lieben Gruß
Andrea


Ein Urteil lässt sich widerlegen, ein Vorurteil nicht.
29.09.2011 06:37:05  
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Kleiner Nachtrag: Ich denke Andrea spricht da mit dem Kick etwas sehr wichtiges an. Deswegen kann es wohl auch letztendlich keinen Kompromiss geben sondern nur den Weg zum Ausstieg.
Ich kenne es von mir, dass man sich da schnell was vormachen kann. Hatte z.B. Phasen wo ich weniger konsumiert habe und dabei manchmal kurz vor'm Orgasmus aufgehört habe. Aber irgendwann kann und will man das garnicht mehr kontrollieren. Für mich kann es daher nur das Ziel geben, es ganz sein zu lassen.

Und zum erzwingen:
Du kannst Grenzen aufzeigen und ggf. die angedrohten Konsequenzen durchziehen. Erzwingen kannst du es jedenfalls nicht. Wünsche dir viel Erfolg dabei möglichst gemeinsam einen Weg zu finden.

Liebe Grüße
Thomass man sich da schnell was vormachen kann. Hatte z.B. Phasen wo ich weniger konsumiert habe und dabei manchmal kurz vor'm Orgasmus aufgehört habe. Aber irgendwann kann und will man das garnicht mehr kontrollieren. Für mich kann es daher nur das Ziel geben, es ganz sein zu lassen.

Und zum erzwingen:
Du kannst Grenzen aufzeigen und ggf. die angedrohten Konsequenzen durchziehen. Erzwingen kannst du es jedenfalls nicht. Wünsche dir viel Erfolg dabei möglichst gemeinsam einen Weg zu finden.

Liebe Grüße
Thomas








29.09.2011 11:35:28 
justmefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo samba!

ich schreibe dir aus dem Grund, weil ich selbst in der Situation bin. Ich bin bi, und die "Beziehung" mit ihm ist (für Aussenstehende) wohl eher als Affaire zu sehen. Für mich ist es zwar mehr, für ihn angeblich auch, aber wie ich's benennen soll weiß ich nicht. (ich bitte euch nicht über "Affaire" zu urteilen, denn ich bin mir bewusst, dass das ein anderes Thema ist)

Als ich das erste mal meine Bi-Neigung bemerkt habe, konnte ich diese eigentlich nur über das Internet ausleben. Ich hab mich aber nur ca. 2 Monate in div. Foren umgesehen etc., hab dann aber rechtzeitig damit aufgehört. Erstens weil mich dieser Drang nervte, ständig nachzusehen, ob ich eine Nachricht bekommen habe etc. und zweitens weil ich dann "ihn" kennengelernt habe und auch froh darüber war...

Es ist die Frage ob er im i-net hauptsächlich nach Bi-Kontakten bzw. Bilder von Männern sucht?! Denn das wäre dann wohl der Grund für seine Sucht, weil er seine Bi-Neigung nicht anders ausleben kann oder will.

Die Frage ob sich die Sucht reduzieren würde, wenn er es im realen Leben ausleben würde, muss ich nach meiner Erfahrung nach mit "Nein" beantworten. Mein "Freund" lebt die Neigung mit mir real aus, aber er ist oder war dennoch online...

Aber ich finde es mutig von ihm, dass er dir gegenüber zugibt, dass er Bi-Interessen hat. Und dafür kann Man(n) nichts - das sucht man sich nicht aus oder macht man böswillig...

Meinen VorschreiberInnen kann ich nur beipflichten - stell dich VOR seine Sucht und bleib konsequent! Auch wenns schwer fällt, ich weiß! Aber ich weiß auch, dass man als Angehöriger daran zu Grunde gehen kann, wenn man für sich nicht die Notbremse zieht...

LG


29.09.2011 12:02:32  
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Hallo alle zusammen,

vielen vielen Dank für eure Antworten. Es hilft mir wahnsinnig weiter, dass ihr einstimmig der Meinung seit, dass ich in Bezug auf die Sucht konsequent sein soll, egal was ihr zugrundeliegt. Es geht wohl hauptsächlich um den Kick.

Lieber Justme, hast du eine Vorstellung, wie es in dir ausschauen würde, wenn deine Frau von dir verlangen würde, absolut keine Pornos zu konsumieren, du aber auch keine Affäre hättest? Muss diese andere Seite irgendwie ausgelebt werden, dass du nicht innerlich zerissen bist oder geht das auch anders? Ich glaube meinem Mann, dass er in der Realität keine sexuellen Kontakte mit Männern haben möchte. Angeblich machen sie ihn in der Wirklichkeit auch nicht an. Wäre er dann innerlich extrem unzufrieden oder so?

Und wie ist das, soll ich davon ausgehen, dass er wirklich bi ist, einfach aufgrund der gay-pornos oder kann das auch einfach eine entwickelte Sucht sein?

Viele liebe Grüße, Samba


29.09.2011 12:54:32  
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Liebe Samba,

ich bin kein Psychologe o.ä. und kann dir nur schreiben wie ICH die Dinge sehe... Ich kann auch kein Urteil über deinen Mann abgeben, denn jeder Mensch wird anders damit umgehen...

Erstens muss ich sagen, dass meine Freundin nichts von meiner Bi-Neigung weiß - wäre es anders und sie würde mir Pornos oder was auch immer verbieten, so glaube ich nicht, dass ich diese andere Seite von mir einfach unterdrücken könnte. Denn irgendwie muss es augelebt werden - sonst hätte ich diesen Schritt vor 2 Jahren nicht gewagt und es ist mir doch schon länger bewusst gewesen, nur wollte ich es nicht wahr haben. Also denke ich schon, dass man innerlich unzufieden wird.

Das sich das Bi-Interesse durch die Sucht entwickelt hat, kann ich mir nicht vorstellen. Denn es gibt das 5fache Material an Heterosex im Internet, sodass man nicht abschweifen muss.

Ich habe auch größten Respekt davor, dass Frauen von der Bi-Neigung ihrer Männer wissen. Ich könnte und würde es auch nie von meiner Freundin verlangen, dass sie das akzeptieren soll, obwohl ich ja nix dafür kann... Aber ich stelle mir das sehr schwierig für die Freundin bzw. Ehefrau vor, damit klarzukommen. Wie stehst du dazu?

Vielleicht sollte man die Sucht und die Bi-Neigung getrennt betrachten?

LG


29.09.2011 13:38:42  
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Lieber Justme,

ich denke nicht, dass man den Partner für etwas verurteilen darf, wofür er nichts kann. Für mich ist es wichtig, wann der Partner seine Bi-Neigung erkannt hat. Als wir geheiratet haben, war für meinen Mann diesbezüglich die Welt noch in Ordnung. Es wurde ihm erst später klar. Außerdem denke ich, dass ich dadurch ja nicht ausgeschlossen werde. Ich stelle mir das so vor, dass sozusagen der Pool möglicher Partner einfach größer ist und eben beide Geschlechter umfasst. Trotzdem muss man sich dann für einen Partner entscheiden können. Eine Affäre mit einem Mann könnte ich ihm also nicht verzeihen. Andererseits muss man überlegen, wie man damit in der Partnerschaft umgehen kann.

Bisexuell oder nicht, deswegen liebe ich ihn genauso. Wie du schon sagst, dafür kann er nichts.
Für seine Sucht aber kann er etwas, nämlich dass er sie nicht ausreichend anpackt. Dafür verurteile ich ihn auch.

Allerdings denke ich, dass es u.U. schwieriger ist, in dieser speziellen Situation die Sucht anzugehen. Bist du sicher, dass die Bi-Neigung nicht nur so ein bisschen eine Ausrede ist, beides haben zu wollen? Ich fange ja auch nicht einfach mit zwei Männern etwas an, nur weil mir beide gefallen.

Wahrscheinlich hast du Recht und man sollte Sucht und Bi-Neigung getrennt betrachten. Aber wie? Forciere ich, dass er sich seiner Sucht stellt, hat das eben auch Auswirkungen auf den anderen Bereich.
Hast du eigentlich keine Angst, dass deine Freundin die Sache irgendwann durch einen dummen Zufall rauskriegt? Das muss doch wahnsinnig anstrengend sein und dich ständig fertig machen, oder nicht?

Lg Samba


29.09.2011 15:00:07  
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Das Bi-Interesse könnte zwar der Grund dafür sein, dass man in diesen OSS-Teufelskreis hineinkommt, weil mans net anders ausleben kann, aber es ist meiner Meinung nach kein Entschuldigungsgrund bzw. Ausrede. Wie man mit Bi-Sexualität in einer Partnerschaft umgehen kann und soll ist sicher ein eigenes Thema, ist vielleicht so zu sehen, als ob ein Hetero einen bestimmten Fetisch hat, den sein Partner nicht teilt. Wie man DAS in der Partnerschaft vereinbart, kann ich dir leider nicht sagen und gehört vielleicht in ein anderes Forum…

Darf ich fragen wie alt dein Mann ist?

Natürlich habe ich Angst, dass meine Sache auffliegen könnte und es wäre auch das Aus unserer Beziehung. Aber wie du schon schreibst, sie wird dadurch nicht ausgeschlossen. Ich sehe es so, dass sich dadurch eine Lücke in meinem Leben schliesst. Vor allem weil ich meinen „Freund“ als Mensch sehr schätze, abgesehen von der Geschichte OSS, und auch gerne Zeit mit ihm verbringe. Gefählich wird es nur, wenn Gefühle ins Spiel kommen, aber das ist eine andere Geschichte… Schüchtern!

Anstrengend für mich ist zur Zeit das Suchtproblem von ihm, und dass ich mit niemanden darüber reden kann, ausser mit ihm. Aber zumindest arbeitet er an sich: er hat 2 Bücher darüber gelesen, führt Buch über sein I-net Verhalten, und hat sich schon über Selbsthilfegruppen erkundigt. Der nächste Schritte wäre, dass er diese auch besucht… Aber ich will ihm mal diese Zeit geben und abwarten wie es sich entwickelt. - aber mit Ablaufdatum… denn weitere Monate will ich so nicht mehr weitermachen…

Ich würde dir so gerne Tips geben, aber die habe ich selber noch nicht gefunden und vor allem will ich keinen Blödsinn schreiben…
*vielleicht, dass DU DIR bewusst machst und bist, dass DU das so nicht mehr hinnehmen willst?!
*vielleicht ständige Konfrontation?! – aber nicht nur Vorwürfe
*aber vor allem Konsequenz sein! (was für mich das schwierigste ist)

Ich wünsch dir viel Kraft liebe Samba!
LG


29.09.2011 16:39:41  
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Ok, ich glaube, ich sehe durch eure Hilfe jetzt etwas klarer. Wahrscheinlich handelt es sich bei uns wirklich um zwei getrennte Themen. Ich denke, ich werde jetzt erst einmal versuchen die gängigen Suchtratschläge konsequent durchzuziehen und schauen, was passiert. In erster Linie geht es ja um den Kick aus dem Internet, der die unsere Ehe kaputt macht. Ist doch richtig, oder?
Hoffentlich pack ich das.

Lg Samba


30.09.2011 10:54:07  
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Ich denke gerade noch über die Sache nach - über die möglichen Konsequenzen. Wie macht ihr das? Ist die richtige Konsequenz zwingend die Trennung? Weil eigentlich ist ja mein Ziel, ihn dazu zu bringen, das Problem einzusehen und anzugehen. Gibt es noch andere abgemilderte Möglichkeiten, um die Grenzen abzustecken?

Was ist, wenn mein Mann durch die Bi-Orientierung vielleicht mehr zu kämpfen hat, als jemand, der seine Bedürfnisse auf bei seiner Partnerin befriedigen kann? Wenn ich jetzt mit möglicher Trennung komme, gibt es ja nur gewinnen oder verlieren. Und wenn er das nicht gleich schafft, dann wäre das ganze eben schon verloren. Etwas wirr, oder?
Wie bringt ihr eure Partner dazu, den richtigen Weg einzuschlagen?

Lg Samba


30.09.2011 11:11:27  
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Hallo Samba,

mir stellte sich die Frage so in der Form nicht. Ich war so am Boden, dass ich sogar schon einen Selbstmord im Kopf hatte. So konnte es für mich nicht mehr weiter gehen. Dann kam die Wut, das Forum hier und die Informationen die ich mir aus der empfohlenen Literatur geholt hatt.

Für mich gab es nur noch den einen Weg, entweder mit ihm und zwar ohne OSS oder ohne ihn!

Auch ich liebe meinen Mann über Alles und mir war auch klar, dass ich Alles, aber auch wirklich Alles auf eine Karte gesetzt hatte. Doch so konnte es einfach nicht für mich weitergehen, weil ich daran zerbrechen würde. Was er ja in seiner OSS Zeit sogar miterlebt hatte. Er hat mich ja miterlebt, wie ich immer mehr zerbrach, sogar eines Nachts mit dem Wagen weggefahren bin. Ich hatte ihm sogar gesagt, dass ich nun seine Hilfe benötige, damit ich mein eigenes Leben schützen müsste, doch DAS Alles hatte ihn nicht davon abgehalten weiter zu konsumieren. Ein absoluter Horror.

Wie gesagt, irgendwann kam die Wut, sie entstand daraus, dass mein Mann anfing sich immer jüngere Mädels an zu schauen und da rebellierte meine Moralvorstellung, ich sah in diesem Augenblick "Opfer" im Internet. (Keine Kinder oder so, doch eine Tendenz war zu sehen).

Ich habe dann meine Konsequenzen klipp und klar formuliert, habe auch ein Zeitfenster angegeben. Und tatsächlich sah ich danach meine Felle wegschwimmen. Er ging zwar nicht mehr on, doch er redete auch nicht, machte gar nichts, brach eines Wochenende körperlich so zusammen, dass er die ganze Zeit schlief und flach lag. Doch das war mir in diesem Augenblick sowas von egal, selber Schuld hatte ich in meinem Kopf, nicht mehr mit mir, hatte ich in meinem Kopf usw. Doch in der Zeit, in der er Nichts tat, nicht mit mir redete, teilte ich den Hausstand schon auf, hatte mit meiner Mutter gesprochen (sie hat eine leerstehende Wohnung), dort hätte ich als Mieterin einziehen können, rechnete im Kopf, ob und wie ich mit meinem Halbtagsjob finanziell über die Runden käme usw. Es war der Horror und ich schob Panik. Denn ich liebte und liebe diesen Mann. Eines Tages fing er dann doch an aus sich rauszukommen....

Was ich in dieser Zeit immer wieder signalisiert hatte, war, dass ich für ihn da bin, wenn er reden möchte, dass ich ihn auf dem Weg des Ausstiegs begleiten werde und möchte, doch den Kampf müsste er alleine führen.

So war das bei mir. Ich weiß nicht ob man da so eine Zwischenlösung kreieren kann, ich glaube es nicht. Denn die Zwischenlösung, so nach dem Motto: "Schatz ich möchte nicht mehr dass Du on gehst, es tut mir weh, es macht unsere Ehe, unsere Liebe unsere Familie kaputt." hatte ja nicht funktioniert.

Noch Eines Samba: Dieser Weg hat mich stärker gemacht, auch in anderen Bereichen meines Lebens, bin ich nun besser in der Lage mich ab zu grenzen, mich selber wichtiger zu nehmen, mich nicht für Alles und Jeden verantwortlich zu fühlen. Kraft habe ich bekommen, bzw. ich habe gespürt das ich viel Kraft in mir habe, das wusste ich vorher gar nicht.

Lieben Gruß,
Andrea




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