| Ghost.in.the.mirror |   
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Guten Abend,
in diesem Forum werde ich in regelmäßigen Abständen (ich denke so an einmal pro Woche) meinen Einstieg in den Ausstieg von der Online-Sexsucht protokollieren. Ich habe damit ein Problem, seit ich Internet habe: seit November 1996. Das macht 14einhalb Jahre meines Lebens (bin vor drei Wochen 46 geworden).
Ich habe mehrere Anläufe genommen, damit aufzuhören, bin manchmal auch recht weit gekommen (so etwa 3 Monate ohne), habe aber immer wieder Rückfälle gehabt.
Dieses Journal soll einerseits meine Erfolge und Mißerfolge auf diesem Weg festhalten (hoffentlich mehr Erfolge als Mißerfolge ;-)), andererseits einen Austausch mit anderen ermöglichen, über Tricks und Methoden, das eingeübte Suchtverhalten wieder zu verlernen.
Ich habe vor zwei Monaten kapiert, dass ich es nicht ohne Hilfe von außen schaffe. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich hier im Forum angemeldet und außerdem bei einer Beratung bei Gabriele Farke (die noch läuft).
Ich habe vor einem Monat eine Kindersicherung (K9) auf meinem Rechner installiert. 18 Tage lief es sehr gut, dann bin ich in Schwierigkeiten gekommen, weil meine Sucht herausgefunden hat, wie man K9 austrickst.
Heute habe ich diese Schlupflöcher geschlossen und den Zugang erschwert. Mal sehen, ob die Schwelle hoch genug ist.
Michael
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| 18.04.2011 22:54:39 |    |
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| gabriele_farke |
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Michael, willkommen hier in den Ausstiegstagebüchern!
Du hast nun die Möglichkeit, Deinen Ausstiegsweg hier aufzuzeichnen und zu reflektieren! Vielleicht helfen Dir ja auch einige Kommentare von gleichermaßen Betroffenen!
Alles Gute und Gratulation zu diesem Schritt,
G.
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| 19.04.2011 07:33:00 |  |
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| Ghost.in.the.mirror |
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Zwei Wochen der Schlacht sind vorbei!
Ich lebe jetzt 15 Tage im Käfig einer gut eingestellten Kindersicherung (K9).
Es hat vorher noch einige Probleme gegeben: meine Sucht hat herausgefunden, dass ich mir an meine e-mail adresse einfach einen provisorischen Zugang schicken lassen konnte. Dieses Fenster habe ich vor 14 Tagen geschlossen.
Die Passworter sitzen im Keller unter alten Ordnern. Bis jetzt ist diese Schwelle hoch genug. Ich habe zwar manchmal Wellen, wo ich "meine" alten Webpages vermisse, aber ich bin jetzt ganz gut über die Anfälle rübergekommen. In den Keller bin ich noch nicht gerannt.
Dienstreisen sind schlimm, alleine im Hotel mit mir ist die gefährlichste Situation. Ich habe letzte Woche auf Skype zerzweifelt nach alten OSS Kontakten gesucht, glücklicherweise ohne Erfolg. Jetzt ist Skype auch von meinem Rechner runter - sicher ist sicher.
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| 03.05.2011 12:53:13 | |
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| gabriele_farke |
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hierher verschoben:
Es war eine harte Woche, ich hatte mehr Zeit zur eigenen Disposition, daher auch mehr Kämpfe auszustehen gehabt.
Donnerstag, Freitag und Samstag liefen super. Am Sonntag war alles palletti, aber ich merkte wieder, wie die Unruhe in mir stieg.
Gestern habe ich dann geschwächelt und einen Rückfall gehabt. Entsprechend schlecht geschlafen und mich beschissen gefühlt.
Heute früh habe ich dann einen Spätstart hingelegt, aber dennoch alles geschafft. Jetzt übe ich noch eine Stunde Klavier und warte auf meinen Freund.
Wir werden was essen und auf dem Balkon den Abend geniessen.
Hoffentlich kann ich ihn geniessen - ich fühle mich wie unter Narkose.
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| 10.05.2011 19:27:17 | |
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| gabriele_farke |
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Du weißt doch: Nach vorne schauen!
Kannst Du festmachen, was den Rückfall ausgelöst hat? Das wäre wichtig, um künftige Gefahren rechtzeitig zu erkennen bzw. zu vermeiden!
Gib nicht auf, Du hast schon SO VIEL geschafft! Vorsicht nach Alkoholgenuss, wenn Euer hoffentlich schöner Abend gleich zu Ende ist. Rechner nicht mehr hochfahren, ok?
Viel Erfolg,
G.
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| 10.05.2011 19:34:22 | |
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| Ghost.in.the.mirror |
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Vier monate und 11 Tage seit meinem letzten Beitrag - Es war eine arbeitsreiche, zunächst wunderbare, ab dem Spätsommer allerdings zunehmend schwierige Zeit.
Zunächst lief es alles super, ich konnte mich sehr gut disziplinieren und merkte sofort einen positiven Effekt auf mein Leben und den Alltag. Aber seit einiger Zeit habe ich wieder Rückfälle, die mich deprimieren und mir Energie und Selbstvertrauen rauben. Ich erkenne die Muster, die mich zum OSS treiben, aber ich kann nicht immer aus dem Verhaltensschema ausbrechen.
Ich überlege schon, den Computer einfach abzuschaffen, aber das würde mein berufliches Leben extrem einschränken und verkomplizieren.
Es wird ein langer Prozeß werden, davon freizukommen, aber ich bleibe dran.
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| 21.09.2011 19:52:34 | |
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| Ghost.in.the.mirror |
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Neun Tage weiter und etwas klüger, denke ich.... Habe mich ganz gut gehalten in der letzten Woche. Ich stehe früher auf, um mit meiner Arbeit nicht noch spät zugange zu sein. Dann fällt es leichter, den Computer wegzuschliessen.
Das führt dazu, dass ich das Sommerwetter jeden Tag ein bisschen geniessen kann.
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| 30.09.2011 19:15:52 | |
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