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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg......oder an alle Paare, die "es" schaffen wollen!
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Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg......oder an alle Paare, die "es" schaffen wollen!
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Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, wie ich diesen Thread am besten beginnen sollte.

Meine Entscheidung traf auf folgendes:

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! = Suchtausstieg

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, auch wenn's die Hölle ist. = kein Suchtausstieg


Die OSS ... sie zerstört nicht nur einen wichtigen Teil der Basis einer Beziehung, nämlich u.a. das Vertrauen, sie nimmt beiden Partnern Freude und Zeit ihrer Lebens.

Alles, was aus dem Suchtverhalten resultiert ist auf beiden Seiten gleich: Frust, Leid, Trauer, Angst, Hilflosigkeit, Unsicherheit ... etc pp.

Der Weg aus der OSS ist in der Regel für beide Partner ein sehr schmerzlicher, viel mehr allerdings für die Angehörigen, dieses denke ich, können wir unbestritten so stehen lassen.

Ich möchte mit diesem Thread versuchen, Mut zu machen, Lösungen zu finden, vielleicht untereinander -gemeinsam- helfend, und so gut es geht auch individuell halten....so gut es geht!

In der SHG erleben wir oft, dass Angehörige längst an dem Punkt der Verzweiflung angekommen sind und die Betroffenen sich entweder noch gar nicht zu ihrem Problem OSS bekennen - geschweige denn, den Punkt Ausstieg erreicht haben.

Wenn wir dann den Angehörigen raten, an sich zu denken, ihren Fokus wieder auf ihr eigenes Leben zu richten, dann hat das weit gefächerte Hintergründe.
Es ist wichtig, diese zu begreifen!

Raten wir zur Trennung, dann, um aufzuzeigen dass Liebe auch Grenzen besitzt.
Nämlich spätestens dann, wenn die Angehörigen alles versucht haben, der Betroffene aber den Austieg nicht oder nur halbherzig angeht.
Das das Letztere schwer zu erkennen ist, liegt daran, dass wir im Chat nur Momentaufnahmen vor uns haben.

ABER, so oder so, an dem Punkt muss ich von meiner Seite aus sagen, dass ich jedesmal hoffe, dass die Betroffenen sich die Protokolle durchlesen und / oder die Einträge ihrer Liebsten im Forum und AUFWACHEN!!

Das sie erkennen, das der schon vor ihnen liegende Scherbenhaufen nur noch eines Windzuges (Lüge, weitere "Aktionen" etc.) bedarf, so dass die Beziehung nicht mehr und wenn nur noch sehr, sehr mühsam und mit NOCH weiteren Wunden zu retten ist.
Ein Punkt, an dem die Partnerin oft längst ihre eigenen Grenzen überschritten hat und nun an sich (und oft auch Kinder) denken MUSS!

Wenn ein Betroffener sich hier im Forum 5vor12 nennt, stecken die meisten doch genau in diesen Zeitfenster (fest), wenn die Angehörigen aufgeben und ihren Weg alleine weiter gehen wollen.
Diese "Aufgabe" habe ich persönlich nicht erlebt (zum Glück nicht erleben müssen), aber dennoch wage ich zu behaupten, dass diese Entscheidung wahrlich nicht leicht und die darauf folgenden Schritte es ebenso wenig sind.

Wachen die Betroffenen aber (noch) rechtzeitig auf und fangen an, sich mit dem Thema OSS so intensiv auseinander zu setzen, dass sie auch das schmerzende Leid ihrer Partnerinnen wahr nehmen- und ernst zu nehmen- lernen, DANN aber nur DANN hat eine betroffene Beziehung eine Chance!

Auch dieses würde ich gern mir euch in diesem Thread, nach und nach, immer weiter vertiefen.

Nicht nur in diesem Sinne würde ich es super finden, wenn sich auch Betroffene, die ernsthaft der OSS entkommen wollen, sich in diesem Thread mit einbringen.

Ich habe Rollo noch nichts von meiner Idee hier erzählt, aber ich denke, es kann ja eigentlich, nix weiter passieren, als dass sich niemand angesprochen fühlt ;-)

Vielleicht können wir uns alle hier gegenseitig helfen, unterstützen, Mut machen und damit der OSS die Stirn bieten.
Ebenso das berühmte "Augen öffnen", können wir bestimmt auch alle, dann und wann, gut gebrauchen.

Ich denke hierbei an einen Thread, der von Betroffenen und Angehörigen gleichermaßen geführt werden sollte.

Sind es doch die Angehörigen, die den Betroffenen oftmals erst die "Augen öffnen" Zwinkern umgekehrt allerdings ist es ebenso, da so manch eine Frage einer Angehörigen von den Betroffenen beantwortet werden kann?!?!

Um nun einen kleinen Einstieg in das Thema zu bringen, kopiere ich meinen Beitrag aus Biene´s Thread (Der Mann, den ich liebe...) in etwas abgeänderter Form hier hinein.

Für alle, die es wirklich schaffen wollen.....

In diesem Sinne hoffe ich auf eine gute Zusammenarbeit!

Und allen Paaren, die es schaffen wollen wünsche ich Kraft, Geduld, Liebe, Zuversicht, Hoffnung und Selbstvertrauen!
Sowie das Richtige Gespür, um den vor ihnen liegenden, richtigen Weg zu finden und gemeinsam gehen zu können!

Eure Denise

PS. Singels sollen sich hier auch gern angesprochen fühlen, wenn dieser Thread euch hilft nach vorn, in eine suchtfreie Zukunft, schauen zu können!



*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++*

SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr
11.12.2010 17:32:04  
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In der hervorragenden Klinksprechstunde vom 07.12.2010, mit der Anwesenheit des Diplom-Psychologen Herrn Schumacher, wurde wieder deutlich, das alle "Fälle" der OSS mit ihren Betroffenen Personen / Paaren sehr individuell zu betrachten sind.

Ich habe bereits durch die vielen Beiträge hier im Forum erfahren, das die Betroffenen einen unterschiedlichen Ausstiegswillen (mit allem was dazu gehört) von 0-100% besitzen.
Angehörige besitzen in diesem selbigen prozentualen Rahmen die Kraft und ganz salopp ausgedrückt, die Lust, um sich mit dem Thema lange genug, intensiv genug und konstruktiv genug auseinander zu setzen.

Ich persönlich habe mich gefreut, wie Straight sich zu diesem Thema geäußert hat.
Leider ging der Beitrag bis jetzt total unter.
Straight zeigt genau das auf, was ich hier sagen möchte.

Sie zeigt in ihren individuellen Fall, ihre eigene, persönliche Einstellung zu der Sucht ihres Mannes, zu dem, worauf sie in einer Beziehung Gewicht legt und dass sie bereit ist auch noch die vielen weiteren Facetten ihres Mannes zu (be)achten, zu respektieren und zu würdigen.

Ich habe nur gedacht, Endlich!!!, endlich spricht mir hier mal jemand aus der Seele.
Straight, von dieser Stelle an dich gerichtet: Danke für deine so wertvollen Zeilen!!
Es tut so gut, auch mal wieder Worte einer Angehörigen dieser Art zu lesen!

Wie unschwer nachzulesen, gingen Rollo und ich auch durch die Hölle der OSS mit allem was an überaus schmerzlichen Erfahrungen dazu gehört.
Auch ich habe gelitten, vor allem durch seine Lügen und sie dazu gehörigen -für mich brutalen- Ansagen gegen mich........genau so, wie es alle anderen hier auch erfahren.

Heute ist Rollo ein ganz anderer Mensch, ihr kennt ja seine Einstellung durch die vielzähligen Shg`s . Aber es brauchte auch einen langen, steinigen Weg bis hier her.

Ich persönlich (da haben wir wieder das „Individuelle“ Bild) habe mit meiner Erfahrung durch unsere behinderte und schwer kranke Prinzessin (Down-Syndrom, schwerer inoperabler Herzfehler) etwas sehr wertvolles gelernt: Auch trotz der OSS meine Sicht nie auf das zu verlieren, was im Leben wirklich am allerwichtigsten ist: Gesundheit!
Das wertvolle Bewusstsein, dass ich durch unsere Maus gelernt habe, nämlich mich jeden Tag über sie zu freuen, so lange der Herr dort oben sie uns lässt! Ihr Lachen zu genießen, ihre Liebe, ihre absolute Fairness, ihre wunderbare liebevolle Einzigartigkeit.
Ebenso haben wir durch das Schicksal gelernt, auch unsere beiden anderen Kinder auf eine ganz besondere Art und Weise zu lieben, zu unterstützen, zu achten und zu respektieren.

Worauf will ich hinaus?
Genau DAS was Straight erwähnt:
Ich war auch während der OSS meines Mannes in der Lage, weitere Facetten von ihm von seinem / unserem Lebens zu sehen. Mir war seit meinem Bewusstsein, dass er Suchtkrank ist, klar, dass unter dem Deckmantel Sucht DER Mann steckt, den ich einst so wahrlich liebte. DIESEN Mann wollte ich zurück!!

Ganz ehrlich, mir war nicht bewusst, wie verdammt schwer der Weg werden würde.... und ich würde es auch kein 2. mal tun. Aber dieses eine Mal hat mir gezeigt, dass ich mich nicht getäuscht hatte, dass der Mann den ich einst kennen und lieben gelernt habe auch der Mann ist, der unter dem Deckmantel der Sucht verharrte.

Ich kann nicht behaupten, dass mit dem konsequenten Abbruch seiner OSS alles von jetzt auf gleich glatt lief. Es dauerte ein paar Monate, bis er sich immer weiter aus dem mittlerweile eingefahrenen Suchtverhalten nach und nach lösen konnte.
Wie gesagt Suchtverhalten, und dieses Verhalten lies mich weiter zweifeln. Bis er langsam anfing sich zu drehen. Er zeigte immer etwas mehr Verständnis für mich, fing an, sich auch für die alltäglichen Streitigkeiten zu entschuldigen (das tat er zu Suchtzeiten nie) kämpfte regelrecht um meine auch wieder aufblühende Liebe zu ihm........teilweise mit winzigen Kleinigkeiten, die ich zum Glück in der Lage war zu erkennen.

Ja, ich nahm auch kleine Veränderungen sofort wahr, allerdings waren bei jeder in der ersten Zeit Zweifel vorhanden!
Zweifel, ob er denn auch diese positiven Veränderungen in Zukunft beständig bleiben würden?!?!
Aber vom Tage des Ausstiegs an, lies ich es einfach nur laufen. Ich fühlte mich nicht gleich gut und alle Wunden waren noch lange nicht geheilt. Aber ich hörte auf, mich mit SEINER Sucht zu beschäftigen......könnte er?? was macht er nun? Wird er es wieder tun?......

Es war schwer, aber ich musste auch meinen Teil zum Ausstieg beitragen, sonst hätte ich die Jahre vorher schon alles beenden können.......ja, sogar müssen!

Ich habe mir tatsächlich mal Gedanken darüber gemacht: "Was wäre, wenn du ihn jetzt verlässt? Jetzt, wo er gerade den Absprung geschafft hat?" Denn wie gesagt, hatte ich zu der Zeit noch so viele offene Wunden und absolut keine Lust mehr den ganzen Mist weiter auszuhalten!

Der Punkt war schwer zu ertragen, denn eine große Ungewissheit lag vor mir. Schließlich gabe es keine Garantie, dass er es nun schaffen würde. Es hätte ja ebenso gut der x-te >Versuch von ihm sein können, seine x-te alles-wird-nun-gut-VERSPROCHEN- Ballade sein können.

Aber ich war zu dem Zeitpunkt erstaunlich gelassen was das Thema OSS und seine Aktionen betrifft.
Ich sah meine Zukunft wie eine Weiche vor mir. Ich stand direkt davor!
Rechts wir beide........ mit sofortigem und unwiederbringlichen STOPP sämtlicher Aktionen der OSS, und auf der anderen Seite mein wunderbares Leben mit den Kindern, sollte er sich nicht von der OSS lösen können.
Ich hatte keine Angst mehr, aber sehr viel Hoffnung in mir.

Rollo spürte das und nahm meine Worte sehr ernst. Das erste Mal nahm er mich so ernst wie nie zuvor.
Ausgerechnet erst dann, als ich die OSS nicht mehr als Feind betrachtet habe, sondern als etwas, das eine Weiche für mein Leben stellte, für das, was nun für mich im Leben bestimmt war.

Hätte Rollo weiter gemacht, wäre es für mich der Sinn gewesen, dass es nun Zeit war, mich von etwas zu lösen, das mir nicht gut tat.
Ganz ehrlich, zu dem Zeitpunkt, habe ich mich auch auf mein eigenes und bestimmt noch sehr schönes Leben mit den Kindern gefreut. Ich war mir sicher, dass es etwas anderes, etwas schönes für mich bereit hielt und ich sah dem gelassen entgegen.

Ich war nicht einmal mehr wütend, enttäuscht oder machte Rollo Vorwürfe. Denn diese Weiche war ja schließlich auch seine.
Hält das Leben für ihn nur die armselige OSS bis ins hohe Alter bereit?? Oder stand auch für ihn noch mehr auf dem Lebensplan?
MIR war es egal, es ist SEIN Leben und ich habe mich entschieden, dass ich ihn auf seinem weiteren Lebensweg nur noch weiter begleiten werde, wenn er mir auch gut tut..... wenn wir beide uns durch unsere Liebe Kraft geben und endlich wieder auf Augenhöhe voreinander stehen würden.

Es gab von dem Tag an, als der „Vertag“ existierte (von dem wir schon oft berichtet haben) keine Ängste mehr in mir.

Aber ich habe auf diesem Wege auch nicht aufgegeben. Das Aufgegeben, um was ich über Jahre hinweg gekämpft habe??: Den Mann, den ich einst so liebte ....und dessen Liebe irgendwo in mir immer ein Teil auch von mir blieb!

Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ich mich mit dem selben Leid, wie Biene es nun gerade erlebt, von Rollo getrennt hätte?!?!?
Was, wenn der Frust über alle zugefügten Wunden sich glättet? Was steckt unter dem Mantel dieses Frustes? : Schmerz? Liebe? Hoffnung? Sehnsucht?
Ich spreche hier wieder ganz bewusst, individuell von Rollo und mir!

Ich habe die Antworten von Bienes Mann (mj01) gelesen und bin schon recht nachdenklich wenn ich dort erfahre, wie er nun vieles Einsieht und somit m.E. anfängt, seinen Fokus in ein suchtfreies Leben zu richten..... zu spät?? Zu spät für beide?

Sicher kommt hinzu, dass man als Angehörige in der Lage sein muss, die Zeit der Sucht hinter sich zu lassen. Aber auch diesen Weg bin ich Stück für Stück gegangen.

Ob mit oder ohne Rollo...... ich hätte ihn eh gehen müssen.......meinen Weg, ohne Sucht .... ..für mich.......für meine gesunde Seele!

Heute schauen wir nach vorn. Ich habe verziehen, er hat seine Sucht begraben.
Unsere Weiche wurde gestellt .... es wurde unser gemeinsamer Weg....

Rollo und Denise




*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++*

SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr
11.12.2010 18:11:48  
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Denise!

Ich muss dir zu deinem Beitrag großteils recht geben.
Nur..ist es ein langer Prozess, den jeder Einzelne durchlaufen muss. Wobei die Zeit individuell ist.
Solang eine Angehörige noch nicht so weit ist aus der Co zu gehen, kann man reden und reden.

Bei uns läuft es seit 2 Wochen besser. Er aktiviert automatisch und vorallem selbständig den Windows-Anmeldebildschirm, wenn ich nur mal kurz einkaufen gehe oder mit unserem Welpen runter gehe. Dem Ganzen folgte auch ein Gespräch. Das er mein Vertrauen aufbauen will und mehr dabei an mich denkt.
Vorher war das für ihn so, dass er sich sagte er darf das nicht. Nun möchte er es selbst nicht. Und ich habe gespürt, dass er es nun ernst meint. Nicht wieder so eine 0815 Wischi-waschi Ausrede.
Seitdem konnte auch ich wieder einen Schritt weitergehen.
Und so macht jeder einen Schritt und gemeinsam kommen wir weiter.

Ich bin meinem Partner sogar dankbar, durch die Sucht meine eigenen Baustellen erkannt zu haben. Ich war dadurch angehalten mich mit mir selbst zu beschäftigen. Vielleicht war das einerseits sogar eine Doppelbelastung, aber ich sehe es durchaus positiv.

Auch bei uns war es so. Seit ich anders über die Sucht denke und damit umgehe, kam ein Wendepunkt von ihm.
Jedenfalls kann es nur funktionieren, wenn beide dran arbeiten.


lg Dormarth


Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
12.12.2010 16:25:28  
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Hallo Dormarth,

Ja, du hast Recht, es ist ein langer Prozess und ich denke so einige Faktoren die ich noch nicht erwähnt habe, kommen dem noch hinzu. Es wäre nur alles fürs Erste viel, viel zu lang geworden ;-) und finde es super, wenn von euch diverse Meinungen, Anregungen, Erfahrungen erläutert werden.

Ich freue mich sehr, dass du eure Situation schon schon etwas positiver beschreiben kannst.
Vor allem, dass dein Partner nun für sich selbst die Sucht hinter sich lassen will zeigt auf, dass ER, ebenso wie du, euch eine große Chance einräumt, euer gemeinsames Ziel zu erreichen.
Ebenso hat er es begriffen, dass er sehr viel dazu beitragen kann und muss, dass dein Vertrauen zu ihm überhaupt wieder wachsen kann.
Ich sehe das als eine wunderbare Basis, und auf diesem festen Fundament könnt ihr eure Beziehung und Liebe nun aufbauen.

Da du ja geschrieben hast, dass es ein langer Prozess ist (der Weg bis zum Ausstieg und dieser selbst) weiß ich, dass du dir darüber bewusst bist, auch jetzt noch Geduld zu wahren!
Nimm jede Veränderung, die seine Nähe und das Miteinander für dich angenehmer werden lässt, wahr und zeige es mit einem natürlichen Verhalten, dass deinem Naturell entspricht. Versuch auch wieder, ganz "gesunde Reaktionen" deinerseits zu zeigen, ohne das du Zweifel säst.

Unser Unterbewusstsein gibt uns immer wieder nach negativ Erlebten Signale, um uns vor genau diesen Wiederholungen zu schützen.
Ich persönlich habe durch die Situation mit der OSS gelernt, dass ich diese Signale - in dem Fall Zweifel- immer weniger werden lassen kann, indem ich Vertrauen aufbaute.
Ich erkannte, dass es ein ganz wichtiges Zusammenspiel war und erklärte das auch meinem Mann.

Somit bedeuteten meine Zweifel nicht gleich für ihn, das seine positiven Veränderungen bei mir nicht ankamen, denn er begriff, dass auch er Geduld mit mir haben musste, dass auch ich Zeit brauche, um mein Unterbewusstsein mit positiven Eindrücken "beruhigen ;-)" zu können.

Mit der Zeit, legten sich die Zweifel immer mehr ..... das Vertrauen wuchs .... mein Mann sah das als große Motivation weiter an sich zu arbeiten.

Ja, der Suchtausstieg ist für beide Partner ein Stück Arbeit an sich selbst.
Und genau was du beschreibst, liebe Dormarth: Man kann diese Zeit auch nutzen, um mal in sich hinein zu schauen und für sich selbst positive Veränderungen schaffen.

LG
Denise




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SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr
13.12.2010 12:29:15  
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Denise!

Eigentlich meinte ich auch den Weg der Angehörigen. Es ist ein Prozess bis man bereit ist aus der Co zu gehen.
Ich habe für mich erkannt, dass ich auf dem Weg der Besserung Distanz brauche. Innere Distanz. Mich loslösen muss.

"Unser Unterbewusstsein gibt uns immer wieder nach negativ Erlebten Signale, um uns vor genau diesen Wiederholungen zu schützen.
Ich persönlich habe durch die Situation mit der OSS gelernt, dass ich diese Signale - in dem Fall Zweifel- immer weniger werden lassen kann, indem ich Vertrauen aufbaute.
Ich erkannte, dass es ein ganz wichtiges Zusammenspiel war und erklärte das auch meinem Mann."

Da muss ich dir zustimmen.
Und genau das wurde immer wieder durch weiteres Lügen "ausgenutzt". Für mich steht nach wie vor fest, sollte nochmal gelogen werden, dann gibt es kein Wir mehr.
Ich könnte, vertrauensaufbaumäßig, mit keiner weiteren Lüge mehr umgehen.
Auf einer Skala bin ich momentan bei 10% Vertrauen. Also ist noch etwas vorhanden, was man weiter aufbauen kann.
Bei einer weiteren Lüge wäre für mich alles zerstört und ich würde dann auch keinen Sinn darin sehen weiterzumachen.

Meine Zweifel bewegen sich in die Richtung, wie er es alleine schaffen will.
Er versichert mir, dass es besser geworden ist. Aber wenn ich dann so Nachmittage erlebe, wo er überglücklich ist, dass ich nach Hause komme, weil die Gedanken gerade besonders schlimm waren. Hm, ja dann frage ich mich wirklich ernsthaft, wie gut er auf sich alleine aufpassen kann. Ohne Notfallplan, ohne irgendeine Anleitung die ihm helfen könnte.
Mit Fernsehen ablenken finde ich in dem Moment nicht gut. Letztens hüpften schon die 3 Engel für Charlie halbnackt im Nachmittagsprogramm herum. Oder die Musiksender. Da sind doch auch schon genug Videoclips, wo man fast nur noch Haut sieht.

Ja es ist anders und war keine Ausrede von ihm. Aber ich zweifle daran, wie er es ohne Hilfe schaffen will.
Seine Angst und Scham ist groß. Sein Leidensdruck, sobald ich aus der Türe bin, aber auch. Dann kommen die hinterlistigen Gedanken wieder.

Ich gebe ihm die Chance, dass er es alleine probieren/schaffen will. Und ich kann mir nur innigst wünschen, wenn sein Druck oder Stress zu groß ist, er sich selbst Hilfe holt.
Ich möchte mich dadurch nicht einschränken lassen. Es liegt an ihm einen Plan auszuarbeiten, wenn er alleine ist.
Vorher war ich so eingeschränkt aus Angst, er wäre nur ständig im Internet aktiv mit seiner Sucht, dass ich mittlerweile das Gefühl bekommen habe, was verpasst zu haben. Teilweise sogar meine Zeit verschenkt zu haben.
Nicht falsch verstehen. Klar habe ich das für uns getan.
Nur durch die Sucht habe ich trotzdem das Gefühl bekommen meine Zeit vergeudet zu haben. Ich hätte echt was Besseres tun können.


lg Dormarth


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13.12.2010 17:26:23  
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Hallo Dormarth,

Nein ich verstehe dich gewiß nicht falsch, denn ich hatte auch zeitweise den selben Gedanken wie du.... und das nicht nur ein Mal!

Jetzt in der Zeit "danach" kann ich sagen, dass es mich nicht mehr interessiert, ob ich hätte etwas besseres in der Zeit seiner Sucht tun können, oder nicht.
Ich HABE es nicht!.. und gut ist!
HÄTTE bringt mir nichts zurück, keine Zeit, keine Möglichkeiten etwas anders zu machen.

Es sollte nicht so sein! Vielleicht wäre mir etwas anderes unangenehmes über den Weg gelaufen??? Wer weiß das schon?!

Selbst wenn Rollo nicht clean geworden wäre, dann würde ich den Satz... diese Gedanken um eine Trauer, einer nicht gut genug gelebten Zeit, heute auch at acta legen.
Ich hätte zu DEM gestanden, zu was ich mich entschieden habe zu tun.... nämlich ihn zu dem Zeitpunkt nicht aufzugegeben.

Ebenso brauchte ich diese Zeit, um im Falle einer Trennung zu sagen: "Ich habe alles was in meiner Macht steht getan, nun muss jeder seinen eigenen Weg gehen!"
Zum Glück ist es nicht dazu gekommen, aber die Zeit, in der ich MIT SICHERHEIT etwas besseres hätte tun können, brauchte ich .... brauchten WIR um dahin zu kommen, wo wir nun sind!
In der Regel sind doch alle OSS noch eine gewisse lange Zeit abhängig, bevor sie die ersten Schritte in den Ausstieg sicher und ohne zu wanken gehen können.
In der Zeit können sicher alle Angehörigen etwas "besseres machen", aber das würde sofortige Aufgabe der Beziehung bedeuten, es sein denn, sie betrügt ihn nun auch.
Verstehst du was ich meine?

Wenn Partnerinnen sich von Anfang an von ihren Partnern trennen, ist das selbstverständlich absolut legitim, denn jeder muss für sich selbst und für sein eigenes Leben entscheiden.

Aber es gibt viele Frauen, die in ihren betroffenen Partnern, wie bereits schon erwähnt, noch viele andere Fassetten, als nur die Sucht, sehen.
So ging es jedenfalls mir und ich denke dir ebenso!

Ich schreibe das wegen deiner Aussage:
Nur durch die Sucht habe ich trotzdem das Gefühl bekommen meine Zeit vergeudet zu haben. Ich hätte echt was Besseres tun können.
Vielleicht verstehst du jetzt, wenn ich dir sage:
Hör auf in der Vergangenheit zu leben und zu denken!
Mach aus dem Hier und Jetzt das Beste und stehe zu deinen Entscheidungen die du einst getroffen hast. Belaste dich nicht mit "dem Schnee von gestern" ;-))
(Schließlich gab es heute ja reichlich Neuschnee : 15 cm


Co- Abhängigkeit.... ja das ist ein weiteres und ganz spezielles Thema.
Gern gehe ich darauf morgen ein.

Meine Prinzessin wartet nun auf ihre all-abendliche-gute-nacht-zeremonie ;-)
usw.

Dormarth, du machst das alles so klasse!!!
Ganz liebe Grüße
Denise



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SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr
13.12.2010 20:20:07  
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Hallo Denise!

Dann rolle ich den Beitrag mal wieder nach oben.

geschrieben von Verwünscht am 13.12.2010 20:20:07

Vielleicht verstehst du jetzt, wenn ich dir sage:
Hör auf in der Vergangenheit zu leben und zu denken!
Mach aus dem Hier und Jetzt das Beste und stehe zu deinen Entscheidungen die du einst getroffen hast. Belaste dich nicht mit "dem Schnee von gestern" ;-))


Das ist ja das Problem. Ich konnte keine Entscheidung treffen, da ich im Zugzwang war. Lieber zu Hause bleiben, wo er eigentlich darauf wartete, dass ich endlich gehe, damit er aktiv werden konnte. Damit ich diese Schmach nicht immer wieder erleben musste, blieb ich. Es war ein Zwang, da ich mir das nicht gefallen lassen wollte. Es war aber nicht nur wegen dem aktiv werden, sondern die ganze Situation rundherum, warum das so ausartete. Damals fühlte ich mich total fehl am Platz durch sein Verhalten und auch noch durch ihn bestätigt. Es war als müsste ich dagegen wirken. Für mich passte Liebe und dann so behandelt zu werden nicht zusammen.
Da ging es mir auch sehr schlecht, weil ich zu einem Handeln gedrängt wurde. Diese Zeit vergleiche ich sehr mit Co.

Natürlich denke ich manchmal daran, dass ich da was anderes hätte machen können. Ich fühle es halt als nicht freiwillig entschieden. Aber der Gedanke wird weniger.Zwinkern

Ja, da muss ich dir recht geben. Klar sehe ich mehr als nur die Sucht in meinem Partner, da wir schon einen Weg zurückgelegt hatten und ich ihn liebe. Hätte ich es von Anfang an gewusst, wäre meine Entscheidung anders ausgefallen.

Ob ich das jetzt so Klasse mache, weiß ich nicht Breites Grinsen
Manchmal habe ich das Gefühl wir hängen an Kleinigkeiten fest.
Wie mit dem Vertrauen aufbauen, neu erobern, viel Zeit miteinander verbringen...den Dingen die in Subbels Vertrauensaufbauthread stehen.
Manchmal bin ich in einer Warteposition so ala "Ok, was kommt jetzt von ihm?"

Kennt ihr das?

lg Dormarth




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22.02.2011 13:21:21  
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Hallo Dormarth,

auch ich hatte ebenfalls in der aktiven Suchtzeit meines Mannes immer wieder mit inneren Zwängen zu kämpfen.
Während der Übergang in eine Co-Abhängigkeit fast unbemerkt stattfindet und wir uns mit einem Mal darin wieder finden, bemerken wir jedoch sehr genau, dass wir situationsbedingt von Zwängen gesteuert werden.
Zwänge, die m.E. in hilflosen Situationen ihre Wurzeln bilden.
Damit meine ich z.B., das hier oft erwähnte Lügen und das verheimlichen wollen der Sucht unserer Partner. Angehörige beginnen Beweise zu suchen, weil wir so hoffen, dass der Partner sich selbst zur Ehrlichkeit bekehrt, wenn er doch nun weiß, dass wir von seinem Tun und Handeln informiert sind...... und er uns gegenüber ehrlich mit dem Thema umgehen kann.

Ich wage zu behaupten, dass die Unehrlichkeit unserer betroffenen Partner einen Großteil dazu beiträgt, dass wir in eine Co-Abhängigkeit geraten.
Eine Ausnahme mache ich allerdings bei den Partnerinnen, die ungeachtet der OSS Probleme mit sich haben z.B. in Form einer Art "Helfersyndrom".

Sich einem inneren Zwang zu widersetzen ist sehr schwer.
Auch ich erlebte eine Zeit in der ich nur äußerst ungern das Haus verließ.

Ich fühlte mich damit elendig und meine Lebenslust verblasste.

Durch den ständigen Mut den Gabriele mir immer wieder machte, schaffte ich es Step by Step mich auch allein "draußen" wieder wohl zu fühlen.

Und damit war auch der 1. und allerwichtigste Schritt für den Suchtausstieg im allgemeinen getan. Denn ich richtete den Fokus immer mehr auf mich, immer weiter von Rollo und der auf ihm haftenden Sucht ab und begann mein Leben wieder zu schätzen, mich wieder wohl und gut zu fühlen.... ich wußte nun genau was ich wollte und was nicht.

Ich befreite mich von allen Zwängen, indem ich aufhörte mir Gedanken darüber zu machen was "er" tat, wenn er allein war.
Während ich für mich und mein Leben wieder die volle Verantwortung übernahm und das tat, was mich zu einem zufriedenen, ausgeglichenen und glücklichen Menschen machte.

An dem Ziel angekommen bemerkte mein Mann längst meine Veränderung.......nahm mich ebenfalls ganz anders wahr.

Jetzt, ja erst jetzt war ich in der Lage ihm wahlich und unmissverständliche Ansagen zu machen.
Er begriff, dass er sein "Spiel" zu Ende gespielt hat.
Das er etwas grundlegendes ändern musste oder unsere Partnerschaft ein Ende hat.

Es ist also so oder so wichtig, jeden mit der OSS unseres Partners aufkommenden inneren Zwang zu, welcher Art auch immer, anzugehen und zu "heilen".
Jeder innere Zwang ist eine recht unsinnige Art und wir sind uns dessen meist auch sehr bewusst.

Es liegt an uns selbst, unseren betroffenen Partnern mit einem gesunden Menschenverstand gegenüber zu treten.

Verharre nicht in der "was kommt jetzt" Warteschleife,
fokussiere dich noch mehr auf dein Leben, verändere dich selbst noch positiver und entwickel dich selbst zu einem Menschen, der unabhängig vom Partner glücklich und zufrieden sein kann!
Damit festigst du dein Leben und gibst deinem Partner automatisch Signale (d)eines gesunden Selbstbewusstseins und Selbstvertrauens.
M.E die einzige und beste Chance dem Partner zu zeigen "bis hier her und nicht weiter" und / oder "gehe aktiv gegen deine Sucht an, oder ich werde dich partnerschaftlich nicht weiter begleiten (können).

Alles Liebe

Denise



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Hallo Denise,
ich habe mir gerade einige deiner Beiträge durchgelesen, weil mich das Thema OSS und die damit verbundenen Streits mit meinem Mann und vor allem die schockierende Erkenntnis meiner eigenen Co-Abhängigkeit (und meine eigene Schuld daran) nicht zur Ruhe kommen lassen

Ich bewundere die Art und Weise, in der du mit dir selbst in dieser schweren Zeit offensichtlich umgegangen bist. Ich würde gerne auch so viel eigenes Rückgrat zeigen mir selbst gegenüber, aber ich stehe mir damit selbst im Weg. Ich bin noch nicht so weit, dass ich diese andere Weiche, auf der ich den Weg alleine weitergehe, ohne ihn und sein OSS, tatsächlich gehen könnte.

Für mich stimmt der Satz irgendwie noch nicht, dass Liebe auch ihre Grenzen hat. Obwohl mir klar ist, dass ich genau das lernen muss.
Ich komme schon hin und wieder in diese Gefühlslage, in der ich mir denke: Na, wenn du meinst dass du eine Frau wie mich für diese erbärmliche Sucht sausen lassen willst, dann mach doch! Aber ich halte diese Einstellung nie lange durch.
Denn irgendwann kommt immer dieser Augenblick, in dem ich ihn von der Seite anschaue und in seinem Blick die Einsamkeit sehe. Dann seh ich einen kleinen Jungen, der genau so nach Zärtlichkeit und bedingungsloser Liebe lechzt wie ich und dadurch überhaupt erst in die Sucht geriet.
Und dann steh ich von einem Moment zum anderen in Flammen und spüre diese unsagbar grosse Liebe zu ihm.
Dass ich mir deswegen dennoch nicht alles bieten lassen muss ist mir klar. Aber ich schaffe den Spagat nicht zwischen bedingungsloser Liebe, die ich ihm gerne schenken möchte, und der Selbstliebe, die ich dringend nötig hätte.


23.08.2011 13:43:17  
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Hallo Schnattchen,

.... ein Spagat zu beherrschen bedarf meist montelanger Übung, bei angeborenen Talent geht es schneller......

Verstehst du was ich meine?
Durch die OSS deines Mannes sind dir diese Tatsachen erst bewusst geworden......

Schnattchen, du bist noch so jung! Ich bin dir mit meinen 47 Lebensjahren auch mit diesen langjährigen Lebenserfahrungen etwas voraus.
Du bewunderst meine Art und Weise...... ich habe lediglich jeden Niederschlag / Schicksalsschlag in meinem Leben angenommen und bin daraus gewachsen und reifer geworden.

Und gerade die Selbstliebe ist ein wesentlicher Punkt, wenn man im Leben in schweren Zeiten und Situationen nicht zerbrechen will!

Ja, Liebe hat in der Tat auch Grenzen! Sieh mal, sogar die gesunde Selbstliebe kann sich zum "ungesuden" Egoismus" entwickeln.
Die Liebe zu anderen Menschen, in dem Fall zu unseren Partnern, schlägt auch ins Negative um, wenn wir sie mit Liebe erdrücken.

Verstehst du?
Wenn wir hier jetzt sagen: Meine Liebe zu meinem Partner hat seine Grenze erreicht, weil er mich verletzt, respektlos behandelt, mich belügt etc.p.p., dann hat die Liebe /unsere Liebe definitiv ihre Grenze erreicht....denn sie wird in ihren Gefühlen stark geschwächt!
Sie wird nicht mehr in ihrer schönen Vollkommenheit gefühlt, ja man fühlt sich nicht mehr wahrhaft geliebt!
Ist das nicht bereits eine Grenze??? die auch du bereits zu spüren bekommst?!?!
Wichtig ist, dass sie auch wahr genommen wird.

Wenn dir das bewusst wird, bist du auf deinem Training zum Spagat schon ein großes Stück weiter.

Ja, selstverständlich siehst du auch in deinem Partner den Mann, den du liebst.
Alle Angehörige hier im Forum, die um ihre Beziehung kämpfen, haben den Blick auf das liebenswerte und positive in ihren Partnern nie verloren. Ohne dem wäre ein Kampf nie möglich..... denn niemand nimmt ohne Ziel, einen noch dazu sinnlosen, beschwerlichen Weg in Kauf!

Schau bitte jederzeit auch weiterhin bewusst auf das, was du an deinem Mann liebst und achtest!

Es wird eine Zeit dauern, bis du es schaffst dich selbstbewusst genug vor deinen Mann stellen zu können.
Aber du wirst es schaffen, wenn du es willst!

Sage dir jetzt schon ganz bewußt: Das will ich nicht, es tut mir nicht gut! Das lass ich mir nicht gefallen!

Tu immer mehr gute und schöne Dinge für dich selbst, auch mal ganz allein , ohne deinen Mann.

Wenn dein Mann "aufwacht" dann nur, wenn er eine selbstbewusste Partnerin vor sich hat , die ihm konsequente und unmissverständliche Ansagen machen kann!
Eine Partnerin, die konsequent aufzeigen kann, was sie in Puncto OSS von ihrem Mann erwartet!

Alles Gute
und liebe Grüße
Denise













*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++*

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