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TrunksFuturefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
Gruppe: Benutzer
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Beiträge: 1
Mitglied seit: 29.09.2010
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Ich bin auch viel zu viel am PC, allerdings wenn ich den Gebrach des PCs auf z.B 4h begrenze dann schaue ich stattdessen Fernsehen.

Fernsehen/PC sind also die Hauptsuchtquellen.

Ob ich süchtig bin weiß ich gar nicht genau.
Allerdings bin ich wirklich fast den ganzen Tag vor dem Bildschirm.
Bei Schultagen 8h an an deren Tagen könnens auch mal 12h sein.

Das sind schon erschreckende Zahl, deshalb muss was geändert werden.

Aber ich will vom PC nicht ganz loslassen, ich verbinde damit viele positive Sachen und in in ORPGS (Warcraft,Starcraft,etc.) bin ich halt ziemlich gut und ich würde es vermissen das zu spielen.

Ein Großteil der Zeit geht aber fürs Internet drauf.
Das Traurige in der Zeit mache ich meistens nichts produktives, ein bisschen Musik höre, ein paar Animes schauen, einfach nur blöd rumserven und in Foren jeden Beitrag auswendigkennen.

Ich habe auch das Gefühl das die Medien meine Soziale Kompetenz mindern, wo ich letzens ein Wochenende weg war bin ich deutliche sozial kompetenter wiedergekommen.
Ich hatte einen "klaren" Kopf, jetzt ist es natürlich wieder genau wie früher.

Nun die Frage was soll ich tun?
Muss ich mich von Internetspielen trennen?
Würde eine Grenze reichen.
Im Moment habe ich 4 Stunden, aber auch die "vernebeln" mich habe ich das Gefühl.

Wollte mir morgen eigentlich Starcraft2 schreiben aber ich überlege es mir nochmal da ich nicht weiß ob das meine 4h Grenze wieder sprengt.

Ein komplettes Verbot kann ja auch keine Lösung sein.
Nie wieder PC und nie wieder Fernseher, der Horror!


Was kann ich tun?
Braucht ihr noch Infos, nur zu fragt nach!


29.09.2010 17:03:25  
Deanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo TrunksFuture,
dein Verhalten kommt mir sehr bekannt vor. Zwinkern
Mir geht es teilweise auch jetzt noch so, obwohl ich WoW hinter mir lassen konnte.
Ab wann beginnt eine Sucht und was zählt noch zu "normal", das ist eine interressante Frage, genauso interressant wie die Antworten darauf variieren können...
4 Stunden im Netz um Infos zu suchen, sich zu informieren, sind meiner Meinung nach nicht soo viel.
Es soll ja Leute geben die auch Ihren Spieltrieb unter Kontrolle haben, halt zu einer definierten Zeit aufzuhören oder sogar spontan den Rechner ausmachen können, ein erstrebenswertes Ziel...
Alternativen wie Sport, lesen oder sonstige Vergnügungen ohne PC kommen einem manchmal nicht in den Sinn, sind aber zur Zerstreuung oder einfach um auf andere Gedanken zu kommen unumgänglich.
Die alternative am Rechner zu suchten oder Filme zu schauen kenne ich nur zu gut, hatte lange Zeit das gleiche Problem, so ohne Ideen oder Tipps von hier und da. Razz - ällabätsch
Deine Überlegungen, die du schon jetzt betreibst zeigen doch, so denke ich zumindest, das es noch nicht soo schlimm sein kann. Das Medium Computer oder das Netz im allgemeinen kann doch auch sehr nützlich sein, denn wie sollte man sonst die vielen Gedanken anderer so kompakt wie z.B auf dieser "Site" konsumieren können? Breites Grinsen
Bei neuen Spielen ist es bei mir auch immer so gewesen, das ich meinen Spielerausch voll auslebte, sicher es macht Spass aber die Zeit ist einfach mal schnell rum und da sind dann mal 10 Std. an einem Wochenendtag weg...Schüchtern!
Ein komplettes Rechnerverbot würde ich in deinem Fall nicht für notwendig erachten, aber mal sehn was die Profies sagen?
In dem Sinne erstmal alles gute...



30.09.2010 09:39:46  
TiHfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Beiträge: 29
Mitglied seit: 09.12.2009
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geschrieben von TrunksFuture am 29.09.2010 17:03:25
[...] Ein komplettes Verbot kann ja auch keine Lösung sein.
Nie wieder PC und nie wieder Fernseher, der Horror!


Schrecklich oder? Stell dir mal vor, du müsstest deine Stromrechnung selbst bezahlen und hättest dafür kein Geld! Da würde dir vermutlich auffallen, dass es Dinge gibt, die man viel stärker vermisst, als den Fernseher oder den PC, wenn sie nicht mehr da sind. Zum Beispiel einen Herd, Kühlschrank, die Waschmaschine. Teilweise hat man sogar kein warmes Wasser ohne.

Du schreibst, dass du nicht mit dem Spielen aufhören möchtest, weil du gut bist.
Aber macht dir das Spielen überhaupt Spaß? Würde es dir auch Spaß machen, wenn du nicht gut wärst?

Ich war einmal sehr gut in Computerspielen. War so ziemlich egal, welches Spiel das war. Angefangen hat es mit Counterstrike. Ich spielte für DkH, bekam Fahrten, etc bezahlt, hier und da ne kleine Zuwendung. War bekannt, trat auf Meisterschaften (auf LANs) an, etc. Mein Freund drehte Movies von mir, ich bekam auto-OP in mir unbekannten Channels des Quakenets, einfach nur wegen meines Clantags und dutzende Unbekannte nervten mich täglich über PChat oder ICQ. Es war eine tolle, eine berauschende Zeit.

In dieser Zeit entwickelete ich eine starke Ackne, einiges Übergewicht, scheiterte zweimal an der Uni, weil ich nur das Spielen im Kopf hatte und ständig übermüdet war und verlor mindestens 2-3 Dioptrin meiner Sehstärke, letzteres für immer. Mein Freund trennte sich von mir.

Dann war ich sehr gut in Ragnarok Online, auch wenn ich zwischendurch RTS gespielt hatte, wo ich es nicht so sonderlich weit brachte, offenbar habe ich dafür kein Talent und keine Ausdauer besessen. Ich gehörte zur größten Gilde, ein Mitspieler und ich zerlegten zu zweit ganze Allianzen (kein Scherz), wir hielten permanent 4 Castles auf dem Server und waren anderen haushoch überlegen. Ich gelangte in Rekordzeit auf Level 99.

Mein Vater erkrankte in dieser Zeit an Krebs, viele Stunden, die ich mit ihm hätte reden können, viele Stunden, die unsere letzten waren und die unwiederbringlich verloren sind, saß ich oben vor meinem Computer und er unten vor seinem Fernseher. Gott habe ihn selig.

Dann war ich saugut in WoW. Wir gründeten eine sehr erfolgreiche Gilde, der ein sehr erfolgreiches Raidbündnis folgte. Wir schlossen zu den Topgilden auf, obwohl wir einiges nachholen mussten, legten Bosse vor dem Patch und ich wurde Protpalaspezialistin. Eine von vielleicht vier oder fünf Spielerinnen in Europa, die mit einem Protpala zum damaligen Zeitpunkt, wo die Klasse recht unausgereift war, IM Progress so ziemlich alles wegtankte. Wieder eine super Zeit, ein super Job von allen daran beteiligten, es machte Spaß.

Ich nahm weiter zu, lebte von der kümmerlichen Erbschaft meines Vaters (nach Abzug aller Schulden), aß kaum noch, trank nur noch Kaffee, ging nicht mehr aus dem Haus oder ans Telefon. Ich verlor einen Zahn, landete bei -8 Dioptrin (bin ohne Brille nahezu blind, ein einziges Glas kostet mich 280 Euro, die Krankenkassen zahlen nichts dazu). Ich wurde noch älter und war völlig isoliert. Mit Menschen redete ich nur noch im Spiel. Aber ich war gut und sammelte derweil immer brav Semester in meinem Studium, ohne jemals ernsthaft studiert zu haben.

Heute bin ich 29 und sehr stolz, den Ausstieg geschafft zu haben. Von der Erbschaft ist noch gerade so viel übrig, dass ich mit kontinuierlicher Zusatzarbeit und einem Studienabschlusskredit, der zur Folge haben wird, dass ich am Ende verschuldet bin, mein Studium zu Ende finanzieren kann. Ob ich dann auch Arbeit finde, ist wiederum eine andere Sache. Der Zahn und die Augen machen mir schwer zu schaffen. Der Körper verzeiht nicht, weißt du? Ich habe Säureablagerungen im Bindegewebe vom vielen Kaffeetrinken, das sieht unschön aus, ist aber irreperabel. Trotzdem treibe ich wieder Sport und bin stolz darauf, nach nun 8 Monaten regelmäßigen Übens wieder eine Strecke von ca. 600-800 Meter durchjoggen und eine Treppe hochsteigen zu können.
Wäre mein Weg geradeaus gegangen, hätte ich vielleicht das Haus meines Vaters, das mein Heim aus Kindertagen war, retten können. Meine Schwestern und ich hätten heute vielleicht ein abgezahltes Haus, beständige Mieteinanehmen und die Option eines Tages wieder selbst dort zu wohnen. Vielleicht hätte ich mich auch wenigstens mit meinem Vater noch versöhnt und ausgesprochen, nachdem es so viel gab, was ich ihm nicht verzeihen konnte oder wollte.

Man kann die Vergangenheit nicht ändern. Davon, dass ich gut im Computerspielen war, habe ich absolut gar nichts außer ein paar schönen Erinnerungen und unglaublich viel Verbitterung. Obwohl ich sehr sehr gute Ergebnisse in meinem Studium erreiche, kann ich nicht gefördert werden, da Stipendien nur an StudentInnen in Regelstudienzeit vergeben werden. Bald werde ich 30 sein, wonach die Welpenschonzeit endgültig vorbei ist.

Ich habe einige Monate völlig ohne Fernseher und auch ohne Computer gelebt. Zu meinen Suchtzeiten konnte ich mir sowas nicht vorstellen. Der Gedanke war wie ein Schreckensszenario.
Wenn ich mir mal einen Zukunftswunsch ausgemalt habe, dann habe ich immer von meinem "Bauernhof" geträumt, wo ich möglichst autark mit meinen Tieren und wenigen lieben Menschen zusammenlebe. Doch wegen des Rechners musste dann immernoch ein Hightechzimmer mit Superinternetanschluss und HochleistungsPC in diese Idylle.

Heute weiß ich, dass ich keinerlei Schwierigkeiten habe, auf die elektronischen Spielzeuge zu verzichten. Und ich habe meine Mutter und ihren Mann im Urlaub ausgelacht (wir hatten keinen Handyempfang dort, wo wir waren) wie schwer es ihnen fiel, ohne Handy zurechtzukommen.

Mach dir bitte klar, was es genau ist, was du beim Zocken suchst und findest. Was ist es, was dich da hält?

QuoteWas kann ich tun?
Braucht ihr noch Infos, nur zu fragt nach!

Was genau du tun kannst, ist von außen schwer zu sagen. Ich weiß nicht, wie alt du bist und wieviele Freund du noch hast und was diese Freunde so machen.

Ich an deiner Stelle würde eine Radikalkur machen, also alle Computerspiele deinstallieren und keine neuen kaufen. Mindestens 2 Monate lang. Das Netz kannst du ja trotzdem noch für Recherchen, etc. nutzen. Diese Zeit solltest du dann aber protokollieren. Dabei würde ich nicht unbedingt versuchen, diese "Zeitverschwendung" sofort einzuschränken, sondern erstmal nur einen Überblick bekommen, wieviel Zeit es genau ist und womit du die verbracht hast. Etwa so (als Tabelle):
Emails gelesen (10 Minuten), Starcraft Forum gesurft (2 Stunden), Trailer angeschaut (13 Minuten), Kommentare gelesen (1 Stunde), ...

Damit du dir über das ganze Ausmaß im Klaren bist.

Für dich wichtig ist in meinen Augen, dass du mit jemandem über deine Probleme sprichst. Zum Beispiel deinen Eltern. Das kann sehr schwer sein, aber in aller Regel haben die schon einen Eindruck, was schiefläuft und wollen dir auch helfen.

Langfristig solltest du wieder lernen, lange genug zu schlafen und den Kopf für das wichtigste, die Schule, freizukriegen. Dazu gehört auch, ein klein wenig Sport zu machen (und sei es nur spazieren), auf jede Form von Aufputschmitteln zu verzichten (Kaffee, teilweise Tee, Cola, etc...) und deine kostbare Lebenszeit mit erfüllenden Dingen zu verbringen. Ob du lieber liest, eine Sportart betreibst, Tai Chi machst, dich mit Freunden triffst, Sodoku löst, in Lebensratgebern stöberst, dein Zimmer neu einrichtest, usw. Das alles kann ich dir nicht sagen.

Weißt du überhaupt schon, was du einmal werden willst? Falls nicht ist es allerhöchste Eisenbahn, sich damit zu beschäftigen.

Viel Glück,

C.



05.10.2010 09:41:05  
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Hallo TiH,

ein wirklich gut gelungener und aussagekräftiger Post!

Deine Erfahrungen und Gedanken, haben mir tatsächlich eine Gänsehaut verpasst, so sehr hat mich das beeindruckt.
Es ist nicht für alle leicht, so mal eben aus dem "Nähkästchen" zu plaudern und es hier zu tun wo andere daran teilhaben können ist sehr offen von dir. Zwinkern
Darum an dieser Stelle ein dickes Danke von mir! freuendes Smilie
In dem Sinne bis demnächst...


05.10.2010 10:51:21  
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