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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Drohender Rückfall oder bin ich zu verbohrt?
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Drohender Rückfall oder bin ich zu verbohrt?
SoSadfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo zusammen, möchte mal gerne Eure Meinungen zu folgendem hören, vorab jedoch noch ein paar grundlegende Informationen:

Mein Freund ist oss, dies ist mir und ihm vor ca. 6 Wochen bewußt geworden und seit knapp 5 Wochen ist er bei Gabi und ich seit knapp 3 Wochen in ihrer Beratung. Die Salfeld-Kisi habe ich auch vor 3 Wochen auf seinen Rechnern installiert und bekomme alle Protokolle hiervon. Er hat es sich also eingestanden.
Seine OSS beschränkte sich nicht "nur" auf den Konsum von Bildern und Filmen, sondern er hat gechatett, gesimst, telefoniert und wollte auch Treffen vereinbaren.

Eigentlich hatte ich vor 7 Wochen die Beziehung endültig beendet, nachdem er (zum bereits 3. Mal seit Anfang unserer 1jährigen Beziehung) wieder aufgeflogen war.
Nachdem nun bewußt wurde, dass es sich um eine Sucht handelt und er sich das eingestanden und davon loskommen will, habe ich ihm eine allerletzte Chance -allerdings mit Auflagen z.B. Kontrollmöglichkeit meinerseits- gegeben.
Ebenfalls haben wir vereinbart bzw. war es auch eine Forderung, dass es eine neue Chance nur noch geben kann, wenn er bedingungslos ehrlich zu mir ist und offen und ehrlich mir z.B. auch sagt, wenn er wieder das Bedürfnis verspürt, zu chatten, etc. Das hat er auch in den letzten Wochen getan und wir konnten dann gut gemeinsam darüber reden.

Soviel zu den "Basics", nur dass Ihr wißt, an welchem Punkt wir stehen, dass ich also ihn bei der Bekämpfung seiner Sucht unterstütze, nachdem er das selbst in Angriff genommen hat.

Folgendes hat sich nun vor ein paar Tagen zugetragen:

Mein Freund ist zur Zeit unter der Woche 250 km weiter weg beruflich eingespannt. Meistens hat er dort ein Zimmer in einer kleinen Pension etwas abseits gelegen. Da es sehr günstig und sauber ist und er keinen langen Anfahrtsweg zu seinem Einsatzort hat, ist er froh, wenn er in diesem Zimmer unterkommt. Dort hat er zwar keinen Handy-Empfang, jedoch W-LAN. Wir können also nicht telefonieren und aus diesem Grunde habe ich ihm vor ein paar Tagen in der Kisi die Facebook-Seite freigeschaltet. Er hatte mir gesagt, dass er Facebook nicht öffnen kann, weil man ja auch hier chatten kann.
Und wir wollten eben miteinander chatten, wenn wir schon nicht telefonieren konnten.
Soweit so gut – wir chatteten über dies und das, er flog öfters mal raus, weil die Leitung bei ihm nicht ganz so stabil war.

Dann kam von ihm auf einmal der Satz "Ich habe Lust auf Dich".

Unter "normalen" Umständen hätte ich jetzt gern das gleiche erwidert, aber etwas hielt mich zurück. Ich fühlte mich einerseits geschmeichelt und dachte auch so bei mir "wäre schön, wenn er jetzt da wär". Ich nahm das so zur Kenntnis, ging aber nicht darauf ein.
Da eben mit seiner Leitung ab und an etwas nicht stimmte, war er sich nicht sicher, ob ich diesen Satz angezeigt bekommen hatte und sagte es mir nochmal.
Gleich drauf fragte er dann, ob ich denn schon heute selbst Hand an mich gelegt hatte…

Ab diesem Moment schrillten bei mir alle Alarmglocken!

ER, der NIE mit MIR Chats in dieser Art führen wollte, obwohl ich seinerzeit (lang vor Bekanntwerden des Suchtproblems) wirklich alles versucht hatte, ihm das "schmackhaft" zu machen…..(wenn wir uns eben nicht sehen konnten)… genau ER wollte das JETZT tun…!

Nachdem ich mit einer Antwort zögerte, weil ich nun paradoxerweise darüber erschrocken und im ersten Moment wie gelähmt war, kam von ihm noch ein (für mich) NACHDRÜCKLICHES "was ist denn nun?"
Hierauf löste sich nun meine Verkrampfung und ich antwortete ihm mit der Wahrheit, dass ich im Moment erschrocken bin und nicht glaube, dass wir einen Chat in dieser Richtung führen sollten.

Ich schrieb weiter, dass ich glaube, dass er gerade ins alte Verhaltensmuster (Chat) gerutscht ist und durch die Komponente "Lust" einen Xchat führen möchte. Und offensichtlich das Suchtgedächtnis so erbarmungslos zuschlägt, dass er jetzt auf einmal mangels anderer Möglichkeiten sogar mit mir vorlieb nehmen würde, wo ich ihm doch bisher immer –Zitat: "zu heilig" für "so etwas"- war.

Von ihm kam ein (für mich gefühltes) beleidigtes "dann lassen wir es halt".
In dem Moment hatte ich das Gefühl, Dr. Jekyll hatte sich wieder in Mr. Hyde verwandelt.
Ich schrieb ihm, dass ich das nicht böse meine, mich aber fühlen würde, als wenn ich mich zum Suchthelfer bzw. –unterstützer mache, wenn ich mit ihm diesen Xchat führen würde.

Es kam nochmal ein "dann lassen wir es" und ein angefügtes "will nicht, dass du dich schlecht fühlst dabei".
Er entschuldigte sich, meinte aber, dass er mir nur seine Gedanken mitteilen wollte und ich hätte ja auch gesagt, dass er mir alles sagen kann (da hat er recht, das habe ich ihm gesagt und das gilt auch nach wie vor) ..... und darum kann er jetzt eben nicht verstehen, warum ich so abblocke. Dadurch fühlt er sich von mir abgewiesen.

An dieser Stelle muss ich jetzt kurz etwas ausholen:
Vor genau EINEM Jahr HABE ich mit ihm gechattet, über seine Stammseite, auf die ich gestoßen bin, nachdem ich seinen außergewöhnlichen Nicknamen aus reiner Neugier gegoogelt hatte – er wußte nur nicht, dass ich es bin. Ich wollte wissen, wie weit er gehen würde (wir waren erst seit rund 4 Wochen ein Paar und alles war so super und berauschend) und nachdem er sich quasi mit mir eindeutig zum Sex verabredet hatte, habe ich ihn am nächsten Tag auffliegen lassen.

In eben jenem (inkognito)-Chat hat er auch immer wieder solche Fragen gestellt und versuchte, so das Thema X zu intensivieren und voranzutreiben.

Und genau so war es eben auch vorgestern, dieses Gefühl für mich "da ist einer am anderen Ende der Leitung total heiß und will auf Teufel komm raus …"

Unter diesen (Sucht-)Umständen wollte ich natürlich nicht darauf eingehen. In mir war und ist ein solcher Widerspruch vorhanden:

Ich kann doch nicht einerseits versuchen, ihn zu unterstützen, von der Sucht loszukommen und andererseits führe ich dann genau solche Chats mit ihm, von denen er eigentlich loskommen will.

Für mich wäre das, wie wenn ich einen Alkoholiker bei seiner Suchtbekämpfung unterstütze und gleichzeitig mit ihm in eine Kneipe gehe und sage: "komm, jetzt wo ich dabei bin, kannst ja ein Glas Wein oder so trinken…."

Ich machte mir solche Vorwürfe, die Seite freigeschaltet zu haben, ihn quasi mit der Möglichkeit zu chatten auch in diese Situation gebracht zu haben und ich schrieb ihm, dass ich die Seite wieder sperren werde, weil ich glaube, dass das notwendig ist.
Denn gleichzeitig schwirrten in meinem Kopf die Gedanken herum, was wenn er über Facebook dann beginnt zu chatten in dem Moment, wo das Verlangen danach so stark ist. Dieses Mal war glücklicherweise ICH am anderen Ende, was wäre passiert, wenn es eine andere gewesen wäre…? Ich darf gar nicht dran denken!

Trotzdem habe ich ihm immer wieder versichert, dass ich nicht böse bin oder ihn abstoßend finde, dass ich aber zumindest im Moment das alles nicht verbal (wie "vorher"), sondern nur real mit ihm ausleben möchte.
(Wow, was für ein Paradoxum – "vorher" waren die Rollen gerade andersrum verteilt)

Wir haben einen Tag später nach seinem Feierabend (er war unterwegs ins Zimmer) nochmal am Telefon darüber gesprochen, ganz ruhig und sachlich, schließlich war ich ihm nicht böse, nur erschrocken. Er sagte, es hat ihn schon den ganzen Tag über beschäftigt, weil er mir wirklich nur seine Gedanken mitteilen wollte und er jetzt fürchtet, wenn er wieder so ehrlich ist und mir seine Gedanken mitteilt, dass ich dann wieder so abweisend reagiere und ihn zurückstoßen würde.
Schließlich hätte er ja mit MIR gechattet und sonst mit niemandem.

Ich sagte ihm, dass ich das so sehe, dass er am Abend vorher einen aufkeimenden Rückfall gehabt hatte und nur der glückliche Umstand, dass er in dem Moment mit MIR gechattet hatte, hat dazu geführt, dass durch mein Ziehen an der Reißleine der drohende Rückfall im Keim erstickt worden ist.
Hätte er in dem Moment mit einer anderen gechattet, die weder von der Sucht weiß noch ihn ausgebremst hätte, es hätte sich zu einem "waschechten" Rückfall ausgeweitet, davon bin ich überzeugt!

Weiterhin sagte ich ihm, dass ich daraus gelernt habe, dass er und ich und wir gemeinsam eben doch wirklich noch ganz am Anfang stehen, denn er selber hat ja nicht gemerkt, was in dem Moment mit ihm passiert ist und ich glaube, er kapiert es jetzt noch nicht, denn er redet trotzdem immer noch von "nur Gedanken mitteilen".
Die Konsequenz hieraus war für mich und das hab ich ihm auch gesagt, Facebook und sogar Skype zu sperren, denn auch hier kann gechattet werden. Er war überraschenderweise ohne Aggression damit einverstanden – bedeutet das nun Einsicht oder Resignation?

Wir sind uns momentan einig darüber, dass wir zwei unterschiedliche Standpunkte (drohender Rückfall ja/nein) haben.

Natürlich frage ich mich schon, ob ich da jetzt zu verbohrt reagiert habe, aber trotzdem ,wenn ich in mich reinhöre, sagt mir mein Gefühl, es war richtig, das quasi abzuschmettern, denn ich hatte das Gefühl, dass es ihm eben NICHT wie er behauptet um MICH ging, sondern ich in dem Moment ein verfügbarer Ersatz war.
Und das möchte ich nicht sein!

Wie gesagt, ich mache ihm keinen Vorwurf daraus und ich wende mich auch nicht ab, denn ich habe ihm versprochen, meine Tür nicht wieder zuzumachen, solange wir offen und ehrlich über solche Dinge reden und keine Heimlichkeiten mehr zwischen uns stehen.

Ich sehe das halt so, dass er auf dem besten Wege in einen Rückfall war.
Bin ich da jetzt zu hypersensibilisiert und höre das Gras wachsen oder wie seht Ihr das?

Vielen Dank schonmal fürs lange Lesen und für Eure Antworten.

LG
SoSad


09.07.2010 12:13:33  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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SoSad, er war auf dem besten Weg - mit Deiner Unterstützung. Gut, dass Du es abgebrochen hast, denn sonst hätte ihn das Fieber wieder gepackt!

Hatte ich nicht von 3 Monaten MINDESTVERZICHT auf Chats etc. gesprochen? Schaltet Facebook auch nicht für Ausnahmen frei! Man kann auch telefonieren, simsen oder auch mal einen Brief schreiben! Oder was haben wir früher ohne Internet gemacht?

... führe mich nicht in Versuchung!

Es ist schwer, ich weiß. Aber haltet Euch an die drei Monate und werdet nicht nach 3 Wochen schon schwach! Also, SoSad, es ist nichts passiert. Alles wird gut!

LG, G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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09.07.2010 16:10:47    
SoSadfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Gabi,

von einem Mindestverzicht auf Chats wußte ich nichts, zumindest mir gegenüber hast Du nichts davon erwähnt.

Wie gesagt, hatte ich Facebook nur freigeschaltet, weil er keinen Handyempfang in dieser Pension hatte, nur W-LAN und es ist jetzt auch wieder gesperrt.

Ab nächster Woche ist er in einem anderen Hotel, da können wir dann wieder ganz normal telefonieren.

Habe Dir heute morgen auch eine Mail geschickt.

LG
Kirsten


09.07.2010 16:15:37  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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SoSad, sollte ja kein Vorwurf sein! Im Gegenteil, solche Dinge müssen passieren, um sie beurteilen und einordnen zu können. Und Du hast ja total richtig gehandelt, indem Du Dich NICHT auf den Chat eingelassen hast!

Ich habe Deinem Schatz soeben geschrieben, meine Antwort an Dich folgt so bald wie möglich.

Alles wird gut!

LG, G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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09.07.2010 16:34:56    
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Wenn ich da auch mal kurz was zu bemerken darf, weil ich den Beitrag recht interessant finde:

Es ist ein zweischneidiges Schwert. Grundsätzlich ist es völlig legitim, dass er mit dir, SoSad, erotische Fantasien egal auf welchem Kommunikationsweg ausleben mag, das ist ja auch dir völlig klar. Aber auch ich denke, dass du richtig gehandelt hast. Es sollte dafür besser nicht das "Sucht-Medium" genutzt werden, denke ich. Er sollte diesen "Weg der sexuellen Befriedigung" komplett aus seinem Kopf löschen - zumindest momentan.

Man könnte es mit dem Satz recht treffend umschreiben: Er versucht, eine unerlaubte Sucht mit erlaubten Mitteln auszuleben. Das wäre so, wie wenn ein Kokser Kokain auf Rezept erhielte. Es wäre legal aber trotzdem schädlich.

Andererseits - wie gesagt - wenn er eine Vorliebe für erotische Chats hat (so wie andere vielleicht Rollenspiele oder sonstwas mögen) und er möchte dem nachgehen, dann ist es natürlich schon sinnvoll, das mit dir zu tun aus seiner Sicht. Deswegen ist es ihm möglicherweise nicht klar, was er falsch macht damit. Aber ich denke, das wird Gabi ihm schon nochmal erklärt haben auch.

Ich denke auch, dass du richtig gehandelt hast. Er sollte erstmal auf den Weg einer "normalen Sexualität" (gefährliches Wort, ich weiß, aber ich denke, du weißt, was ich hier jetzt mit "normal" meine) zurückfinden, bevor solche speziellen Dinge wie erotischer Chat zwischen euch stattfindet.


bearbeitet von Sammy1980 am 25.07.2010 19:58:09
25.07.2010 19:56:32  
sadgirlfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo so sad,
also wenn ich mir das so anhöre, dann merke ich dass mein noch Mann auch süchtig ist, wirklich süchtig. Lief genauso ab wie bei dir, nur meiner war aggressiv wenn ich etwas aufgedeckt habe. Kannst froh sein, dass deiner so "ruhig" bleibt.
Mensch hätte ich mich nur früher dem Forum angeschlossen, dann hätte ich vlt. noch was biegen können. Wobei ich mir nicht sicher bin, dass mein Mann erkennt, dass er OSS süchtig ist
Komischerweise hat er mit mir nie so kumminiziert, da hat er immer gesagt, sowas möge er nicht. Auch komisch finde ich

Lg


22.09.2010 21:57:21  
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