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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Ein Jahr mit OSS
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Ein Jahr mit OSS
Yenenefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 22
Mitglied seit: 26.04.2009
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offline


Hallo zusammen!

Etwas mehr als ein Jahr ist es nun her, dass ich die OSS bei meinem Partner entdeckt habe. Solange bin ich nun auch schon hier und lese, lese, lese...
Vor 2 Wochen hab ich die Beziehung zu meinem Partner beendet-
die Belastungen für mich sind einfach zu groß!
Oder, wer hat hier eigentlich wen verlassen? Wenn ich so darüber nachdenke, war er es eigentlich, der mich schon vorher verlassen hatte, da er in dem ganzen letzten Jahr nicht wirklich mit der OSS aufgehört hat.

Als vor einem Jahr der Supergau passierte, habe ich nach dem ersten Schock entschieden, an seiner Seite zu bleiben, weil wir uns wirklich sehr gerne haben und wunderschöne Zeiten miteinander verbrachten.
Wir haben viel geredet, geweint und wieder neuen Mut gefasst, dass dieses Problem in den Griff zu bekommen ist.
Allerdings war meine Bedingung immer, dass an der OSS aktiv gearbeitet wird, dass wir offen zueinander sind und Wege finden, gemeinsam die Zukunft zu gestalten...

Er ist zum Therapeuten gegangen, ich habe mir Hilfe bei einer Therapeutin hier in meiner Stadt gesucht.
Als ich ihn bat, die Festplatte mit den vielen Bildern zu vernichten, war ihm das nicht möglich - er konnte sich nicht trennen. Wir haben sie dann gemeinsam in eine Schublade "verbannt" mit einem Hinweis darauf, welche Gefahren drohen, wenn er sie wieder heraus holt. Was man nicht so alles tut...
Schon damals hätte es bei mir eigentlich klingeln müssen, als ich bemerkte, wie schwer ihm das fällt.
Vielleicht hat es von irgend woher ganz leise geläutet, aber ich habe es überhört oder wollte es überhören.

Ja, wir haben geredet in all der Zeit, aber nur, wenn ich davon angefangen hab.
Er hat bereitwillig Antwort gegeben auf meine Fragen, aber ich schätze, er hat nie die ganze Wahrheit gesagt.

Da wir in zwei Städten leben, war mir nie so ganz wohl, wenn wir uns getrennt hatten und er wieder allein zu Hause war, weil er einfach an seiner Situation nichts geändert hatte. Er hat alles am PC gemacht - das hat schon morgens mit "Zeitung lesen" am PC angefangen.
Tagsüber daran gearbeitet, so weit Arbeit vorhanden war, abends daran Filme / DVD's geguckt, da er keinen Fernseher mehr hat.

Die Festplatte hat er vielleicht tatsächlich nicht mehr heraus geholt, dafür hat er sich verleiten lassen, nach nackten Schauspielerinnen zu googeln, mit ein paar Klicks war er wieder auf einschlägigen Seiten, nachdem er einer hübschen Nachrichtensprecherin gelauscht hatte und auch die Verkäuferin im Laden mit ihrer Oberweite war ein Grund, zu Hause das Internet wieder anzuwerfen - wenn es denn überhaupt mal ausgeschaltet war!

Für ihn war es schon ein großer Fortschritt, nicht mehr SOOO lange an all dem Dreck zu hängen wie früher, er war sehr stolz darauf, die Zeit, die er sich dafür vorgenommen hatte, auch einzuhalten.
Mir war das immer zu wenig!
Ich konnte ihn nicht loben, dafür, dass er nun weniger Zeit damit verbringt.
Sieht so ein aktiver Suchtausstieg aus?
Meine Vorschläge, ohne den PC zu leben und sich morgens mal eine Zeitung zu kaufen, wegen den Arbeitssachen mal ein Internetcafe aufzusuchen und freie Zeit außerhalb des Hauses, mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit, einem neuen Hobby oder sonst was zu verbringen, hat er sich zwar angehört, aber nichts davon gemacht.
Ein Klinikaufenthalt? Da stand ihm der kalte Angstschweiß auf der Stirn. Irgendwie ja auch verständlich, aber es wäre wahrscheinlich durchaus sinnvoll gewesen, sich die Abstinenz so zu holen, wenn man merkt, dass man das alleine nicht schafft.

Seine letzten Worte vor der Trennung waren, dass er seinen eigenen Weg gehen muss, der die Summe seines Lebens ist.
Der Weg aus der Sucht würde vielleicht noch Jahre dauern, wenn er überhaupt zum Erfolg führt.

Das war wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich bin jetzt 47 Jahre alt, er ist 50. Natürlich liegt noch Zeit vor uns, aber die möchte ich nicht mit einem vermeintlich schleichendem Ausstieg, der schon vorher in Frage gestellt wird, verbringen.
30 Jahre süchtiges Verhalten kann man nicht von heute auf morgen in den Griff bekommen, das war mir von Anfang an klar, und mit Rückfällen hatte ich auch gerechnet.

Das Problem ist, dass er nicht aufhören WILL und das ist traurig, erschütternd und so eine große Belastung für mich, dass ich das nicht mehr ertragen kann.

Er hat sich für die Sucht und gegen unsere Beziehung entschieden.
Er wollte beides und das war von Anfang an klar, dass das nicht geht.
So habe ich mich aus seinem Leben zurück gezogen - es fällt mir unheimlich schwer, da er ein sehr liebevoller Partner war und wir eine wunderschöne Zeit zusammen hatten - die OSS mal ausgenommen.
Jetzt stehe ich hier und kann nicht glauben, was da mit mir passiert. Plötzlich wieder alleine -
aber es wird schon weitergehen.
Irgendwie geht es immer weiter.

Lieber Gruß, Yenene.











Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen
27.05.2010 09:54:10  
subbelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Moderator
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Beiträge: 251
Mitglied seit: 13.10.2008
IP-Adresse: gespeichert
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Hallo Yenene,

mist, das ist schon sehr traurig, schon wieder ein Paar, das es nicht geschafft hat......

Ich kann Dich total verstehen und ich hätte in Deiner Situation genau das Gleiche getan. Ich hatte alle Deine Beiträge hier im Forum gelesen und weis daher auch, dass Du wirklich alles dafür getan hast, ihn bei dem Ausstieg zu unterstützen.

Aber Du hast vollkommen recht, welchen Sinn hat es, wenn der Partner die Sache nur halbherzig angeht. Und Du hast auch vollkommen recht, dass Du jetzt genug davon hast. Ein Jahr ist eine lange Zeit, er hatte alle Möglichkeiten, da ist es wirklich verständlich, dass Du den Schlussstrich gezogen hast.

Du hattest sehr viel Geduld und hast alles probiert und brauchst Dir deshalb nie Vorwürfe zu machen, dass Du zu leichtfertig aufgegeben hast. Aber wie Du ja auch richtig erkannt hast, macht es wenig Sinn, Jahre seines Lebens darauf zu warten, dass er irgendwann doch noch den Ausstieg schafft. Dafür ist es viel zu schade....

Dieser Schritt war sicherlich nicht leicht für Dich, ich empfinde dafür nur Respekt.

Ich wünsche Dir für Deine Zukunft alles Gute!

LG

Karin





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27.05.2010 11:44:30  
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