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Wow-Sucht - Überwunden |
Jeanne | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 19 Mitglied seit: 13.04.2006 IP-Adresse: gespeichert | Grüß euch Gleich zu Anfang: ich find das Forum toll :) Eine echte,mental Hilfe für Aussteiger aus der Abhängigkeit. So möchte ich auch meinen kleinen Beitrag leisten, um eventuell anderen auch den Ausstieg zu erleichtern und hier meine Geschichte erzählen. Zu meiner Person: Bin knapp über 30, Angestellte, technisch begabt und versuche eine selbstbewußte Frau zu sein, die in der Lage ist im Notfall Alles selbst zu regeln. Ich leben in einer sehr glücklichen, fast 3 Jahre dauernden Beziehung mit meinem Freund zusammen. Wir haben gemeinsame Hobbies und verbringen gewöhnlich viel Zeit zusammen. Wir spielten auch gemeinsam am Computer, selten aber doch. Bis eines kalten Novembertages in der Buchhandlung. Steht da nicht dieses WOW? Ja, von dem haben wir gehört, kaufen wir mal, ist sicher interessant auszuprobieren. Was dann kam, kann sich jeder vorstellen..... Es passiert ohne das man es bewußt wahrnimmt. Und dann sitzt man 50 Stunden in der Woche vor dem PC, obwohl man das Ding vorher nur 10 Stunden benutzt hat. (ohne gehts ja nimmer) Ich hatte vorher nie mit einer Sucht zu tun, hab' nicht geraucht, Alkohol getrunkten oder andere Drogen genommen. So hat uns der Sucht-effekt relativ unvorbereitet getroffen. Morgens gemeinsam aufstehen, vor der Arbeit noch schnell WOW (Farmen oder Auktionshaus) Nach der Arbeit beide wieder dort getroffen. Bis in die Nacht gespielt.....uswusw. Ich möchte mich eigendlich nicht genau darüber auslassen warum und wieso, Tatsache ist, dass sich unsere Leben vor unseren Augen auf den Kopf gestellt hat und wir habens nicht bemerkt. Erst als es viel zu spät war.... November bis März fast ausschließlich vor dem Rechner verbracht und wenn sich mein Körper nicht mit starken Beschwerden gemeldet hätte, wären wir noch immer vor dem Rechner. (zb. Kopfweh, Augenbrennen, Rückenschmerzen, Magenschmerzen ) Die Beschwerden liesen sich eindeutig auf das viele Sitzen vorm PC zurückführen bzw. auf die zu geringe Bewegung und die schlechte Ernährung. Was die Fragen aufwarf: Ja, warum machen wir das eigendlich? Warum gehen wir nicht wieder: Schwimmen, Tischtennis spielen, Kino, Bowling , Cocktails schlürfen u.v.m. Weil wir beide keine Lust drauf hatten...null....wir hatte beide nur Lust dieses WOW zu spielen...sonst nix. Da haben dann bei mir die Alarmglocken geläutet. Hab dann einfach eine Studienkollegin, die Psychologie studiert angerufen, ihr die Problematik beschrieben, das wirkliche Ausmaß hab ich zwar verschwiegen, aber trotzdem um Rat gefragt. Von Online-Sucht hat sie eigendlich nichts gewußt, aber von anderen Süchten sehr wohl. Die Symphtome sind erschreckend ähnlich. Die Lösungsansätze sehr schwierig wie unterschiedlich. Sie hat mir zuerst zur Bewußtmachung geraten sowie zum Informationsbeschaffung zum Thema Onlinesucht. Meine ersten Fragen waren: Bin ich süchtig ? Wenn ja, wonach bin ich süchtig ? Wer ist der Dealer ? (hört sich arg an) Nach einiger Zeit tauchten Fragen auf wie: Geschieht das mit Absicht ? Werden Menschen mit Absicht in die Sucht getrieben, um damit Gewinn zu machen ? Was macht denn süchtig ? Meiner Meinung nach hat ein Mensch der sich solche Fragen stellt, den ersten Schritt zu Überwindung der Sucht gemacht. Für mich hab ich die Fragen wie folgt beantwortet: Ja ich bin süchtig, süchtig nach: - Bequemlichkeit - Abwechslung - Beschäftigung - Selbstverwirklichung - Macht - Anerkennung Der Dealer ist eine Scheinwelt, geschaffen um diese Dinge im Übermaß zu Verfügung zu stellen. Ja, es geschieht mit Absicht. Ich bin überzeugt, dass an dieser Scheinwelt sehr viele Psycholgogen arbeiten um sie "effektiver" zu gestalten. Um Menschen möglichst lange dazu zu bringen dafür Geld auszugeben. Es geschieht nicht um etwas Gutes für die Menschen zu tun! Süchtig macht mich,und das ist wahrscheinlich für jede/n anders, dass in dieser Scheinwelt sich alles positiv entwickelt, niemand leidet, alles möglich ist, wenn man nur alles dafür tut....niemand anderer kommt zu Schaden. Eigene Selbstverwirklichung fast ohne Grenzen ohne anderen zu schaden...wer würde das nicht wollen. (Das ist natürlich ein stark subjektiver Eindruck, aber es ist meine für mich geltende Wahrheit) Und wie bin ich jetzt losgekommen von der Sucht? Als mir meine Antworten auf meine Fragen bewußt georden sind, was fast eine Woche gedauert hat,( step by step ) bin ich sehr wütend geworden. Mein Leben wird wissentlich von anderen beeinflußt, ja übernommen. Es ist nicht wie ein anderes Hobby, daß durch irgendwelche Faktoren bedingt sind und Anfang und Ende haben. Diese Scheinwelt ist speziel dafür gemacht mich zu vereinnahmen ohne auf meine Meinung, auf meine Entscheidungen oder sonst irgendetwas Rücksicht zu nehmen. Ich kann euch kaum beschreiben wie wütend mich das gemacht hat.( hätt ich nie von mir gedacht ) Leider mit der abschließenden Erkenntnis, dass ich es selbst zugelassen habe. Ich denke, daß einige, die das lesen mich verrückt halten werden oder einfach für eine Lügnerin. Sollte auch nur einer/m ,der/die das hier liest geholfen sein, so nehme ich den Titel "Verrückte" gerne an. Ps: Beim Schreiben dieser Zeilen wurde mir bewußt, das an dem "Herr der Ringe"-Gedicht über den Meisterring vielleicht doch mehr Wahrheit steckt als ich je vermutet hatte. " Ein Spiel, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden." --------------------------------------------------- Ich bin nicht deiner Meinung, aber ich werde dafür kämpfen, dass du deine Meinung frei sagen kannst! -Französische Revulotion
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13.04.2006 13:52:23 | ||
Aschenputtel | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 53 Mitglied seit: 08.04.2006 IP-Adresse: gespeichert | Jeanne, Glückwunsch zu der Leistung. Aschenputtel | |
14.04.2006 12:31:59 | ||
Fenrir | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 60 Mitglied seit: 12.04.2006 IP-Adresse: gespeichert | Jeanne , Glückwunsch zu deinen Erkenntnissen und dem Ausstieg. Als mir meine Antworten auf meine Fragen bewußt geworden sind, was fast eine Woche gedauert hat,( step by step ). >ging mir bzw. uns genauso . Ja, es geschieht mit Absicht. Ich bin überzeugt, dass an dieser Scheinwelt sehr viele Psycholgogen arbeiten um sie "effektiver" zu gestalten. Um Menschen möglichst lange dazu zu bringen dafür Geld auszugeben. Es geschieht nicht um etwas Gutes für die Menschen zu tun! >genauso sehe ich das auch. Man muss sich nur ma die Veränderungen anschauen,die sich Blizzard einfallen lässt. Alle sind darauf ausgelegt ,noch länger zu spielen. Lg Fen | |
16.04.2006 17:44:44 | ||
donnie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1 Mitglied seit: 05.05.2006 IP-Adresse: gespeichert | Also das hat mit der Realität wohl gar nix zu tun. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass in der Blizzard-Spieleschmiede, Psychologen hocken und sagen: "So Burschen jetzt bauen wir dies und jenes ins Spiel ein, damit auch alle schön süchtig werden." Halt ich echt für Schwachsinn! Sicher ist, dass die Typen die dieses Spiel entwickelt haben, Ahnung haben. Die wissen was ein Spieler haben will und bieten ihm das zu 100%. Die haben ein perfektes Spiel entwickelt, aber nicht um die Menschen in die Spielsucht zu stürzen. lg don | |
05.05.2006 16:38:19 | ||
Apollo | ||
Gruppe: gesperrt Rang: Beiträge: 180 Mitglied seit: 25.04.2006 IP-Adresse: gespeichert | Da sitzen gar keine Psychologen und über legen, wie sie das Spiel am Besten umsetzen, damit ja viele süchtig werden und es nur noch spielen wollen. Wie jedes Medium, dass zur Freizeitaktivität gedacht ist, sind auch die Onlinerollenspiele voe labilen Individuen nicht geschützt. Es ist immer so verdammt einfach, bestimmte Umstände dafür verwantwortlich zu machen, wenn manche Personen ihr Leben einfach nicht auf die Reihe bringen. Der Mensch ist gerne mit anderen zusammen und will Abenteuer erleben, er sammelt gerne, er will der Beste sein, er will mit Objekten die ihm gehören vor anderen Angeben und das bietet ein Onlinerollenspiel nunmal. So wie tausend andere Dinge, die viele Menschen als Freizeitaktivtät ansehen. Also wettert nicht gegen Blizzard, gegen WOW oder andere Spiele. Nicht WOW macht den Spieler süchtig, sondern der Spieler macht sich selbst süchtig ! | |
05.05.2006 17:00:09 | ||
Jeanne | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 19 Mitglied seit: 13.04.2006 IP-Adresse: gespeichert | Zu aller erst einmal freu ich mich sehr, dass ihr beide nicht der Online Welt von Wow verfallen seit, bewußt lebt und eure Freude daran habt. Ich hätte gerne von einer anderen Seite beleuchtet was ich mit Psychologen der Scheinwelt meinte, nämlich aus der wirtschaftlichen Perspektive. Ein Spiel ist vorneweg, wie jedes Projekt jeder Firma, eine Investition. Ein Online-Rollenspiel verursacht noch höhere Kosten, als ein normales, da ja viel Hardware ( Server, usw.) bereit gestellt werden muß, bevor Kunden dafür bezahlen. Weiters sind Spiele der Konkurenz sehr gefährlich, weil man ja nicht 2 Spiele gleichzeitig spielen kann. Zumindest bei Onlinespielen werden sich die meißten Kunden für eines entscheiden und dann damit spielen. Als Spiele-entwickler muß Blizzard, wie jede Firma, ihr Finanzrisiko möglichst einschränken. Sprich: Planung ist das um und auf. Nichts wird dem Zufall überlassen. Fachleute auf allen Gebieten werden in das Team aufgenommen. Grafiker, Optimierungsspezialisten, Netzwerkspez. und und und..... Es sind an solchen Großprojekten wesentlich mehr Menschen beteiligt als man glauben möchte. ES wird sehr viel Geld ausgegeben, schon im Vorfeld um möglichst den Erfolg des Projekts zu garantieren. Blizzard is keine Anfänger-Firma. Es wurden in der Vergangenheit schon mehrfach sehr erfolgreiche Spiele verkauft. Also kann man davon ausgehen, dass dort sehr fähige Leute arbeiten oder der Chef genau weiss, wen er zu Rate ziehen muß um gute Arbeit zu vollbringen. Welche Punkte werden wohl beachtung finden: z.B. -Lauffähigkeit der Programme auf möglichst vielen Rechnern -möglichst große Zielgruppe -niedrige Betriebskosten -gutes Image -Einnahmen-maximierung -möglichst hohes Einnahmen/Kosten Verhältnis -Konkurenzfähigkeit gegenüber vergleichbaren RPG-Games -Kundenbindung erhöhen -Rechtliche Absicherung (national wie international) Ich schildere das nur so ausführlich um klar zu machen, welch riesiger Aufwand hier betrieben wird. Ich betrachte Blizzard als sehr ernstzunehmende Firma,die viel Zeit, Geld und Mühe investiert hat, ein Spiel wie Wow auf die Beine zu stellen. Meines Erachtens würde ich die Firma grob unterschätzen wenn ich glauben würden, sie würde nicht ihr möglichstes getan haben ihr Spiel zu einem Erfolg zu führen. Meine Erkenntnis: Bei der Entwicklung diese Spiel waren 100%ig Psychologen beteiligt oder Menschen die eine ähnliche Qualifikation aufweisen. Blizzard kann sich es gar nicht leisten das nicht zu tun. Das Spiel wird ständig auf seine psychlogischen Faktoren hin überprüft, genauso wie auf die technische oder rechtlichen. Blizzard kann es sich gar nicht leisten es nicht zu tun. Jede Entscheidung das Spiel zu ändern wird genau durchleuchtet. Von allen Seiten. Niemand würde die Stammkundschaft von 6.Mio Spieler aufs Spiel setzten wollen. Es ist sehr leichtfertig zu glauben, dass es anders sein sollte. Natürlich ist jeder Mensch für sich selbst verantwortlich. Natürlich ist jeder Mensche selber seines Glückes Schmied. Natürlich habe ich angefangen Wow zu spielen. Und natürlich kann ich selbst bestimmen wann und wie lange ich WoW spiele. Aber Blizzard tut mit Sicherheit sein Möglichstes um die 6.Mio Spieler am spielen zu halten. Einnahmen: ca. 70.000.000 € im Monat Das ist Oberliga Geschäft. --------------------------------------------------- Ich bin nicht deiner Meinung, aber ich werde dafür kämpfen, dass du deine Meinung frei sagen kannst! -Französische Revulotion
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08.05.2006 09:21:15 | ||
deostift | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 18 Mitglied seit: 21.05.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Jeanne :) Danke für Deine Gedanken und Gratulation zum Ausstieg. Meiner steht noch bevor ;) Allerdings höre ich unterschwellig schon eine Art Schuldzuweisung - vielleicht auch weil Du über Dich selbst enttäuscht warst/bist. Wie es eben soweit kommen konnte ... und daran können nur böse psychologische Tricks von Blizz schuld seinIch übertreibe jetzt bewusst :) Was auch bekannt ist, dass Microsoft einen sehr großen Anteil an Psychologen beschäftigt um sein Produkt so kundenfreundich wie möglich zu machen. Ob das nun Blizzard auch tut oder nicht ist unrelevant, weil ich NICHT glaube dass Blizzard zum Ziel hat jeden Spieler zum 24-Stunden-Dauerzocken zu verleiten (wäre ja auch doof weil sie dann noch mehr Hardware hinstellen müssten *g*) Blizzard erhält von seinen Spielern eine monatliche Gebühr. Ob Du nun in dieser Zeit 20 Stunden oder 1000 Stunden spielst bleibt Dir überlassen. Blizzard hat eine faszinierende Spielewelt entwickelt. Leider auch das Spielesystem dass eben nur exzessive Spieler zu großem Ruhm kommen. Aber wenn Du ein wenig Ahnung von der Unterhaltungsindustrie hast, wirst du auch wissen dass man seinen Spielern imm was bieten muss um sie bei der Stange zu halten: Den Flow ... siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Flow_%28Psychologie%29 Du musst Deinen Spielern einen Kick geben um sie über Monate bei der Stange zu halten. Davon hängt eben viel Kohle ab. Aber Blizzard verlangt nicht von Dir: Zock jeden Tag mindestens 14 Stunden!! Das legen die Spieler oft in Gruppenzwängen alleine fest. So werden eben mache Spieleaktivitäten an einem Tag/Abend durchgezogen, die eigentlich für eine ganze Woche gedacht sind. InGame-Bespiel: Eine Schlachtzug-ID von MoltenCore oder BWL dauert 7 Tage an. Aber die meisten Gilden ziehen das am Stück in einer bis zu 8 stündigen Sitzung durch ... das ist krank. Nicht Blizzard ;)
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22.05.2006 01:51:55 | ||
Magor | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1 Mitglied seit: 17.06.2006 IP-Adresse: gespeichert | Guter Beitrag von die Jeanne. Das mit der Schuld müsste man noch etwas differenzieren: Klar ist, dass jeder für sein Handeln selber verantwortlich ist. Für mich klar ist aber auch, dass gerade wow dazu konzipiert ist die Spieler zu binden/süchtig machen (wo ist der unterschied zum Dealer ? ;).Den die Spielmechanismen gehen ganz klar in diese Richtung: um am Ball zu bleiben muss man in eine gute Gilde, schnell lvl, an organisierten Raids mitmachen (feste Termine), oder sehr viel in die Schlachtfelder gehen. Den wenn man das alles nicht macht sieht man den grossteil des Endcontents nicht, hat schlicht keine möglichkeit seinen Charakter weiter auszubauen. Desweiteren muss man Farmen um die laufenden Kösten zu decken (um an Raids teilzuhaben, bzsp sich auf diese Vorzubereiten). In all diesen Elementen kann man auch gar nicht mehr einfach nur eine halbe Stunde einlogen und Spass haben. Ich erlebe es immer öfters das wow mehr mit Arbeit gleichgesetzt wird statt mit Spielspass. Wer die Spirale sieht der sieht sie ;). Ein kleiner Tip von mir um sich sanft aus der wow-sucht zu befreien - stellt euch ernsthaft folgende Fragen: brauche ich alles zu sehen, alles zu haben, und der beste zu sein ? (was mach ich den mit dem T2-Set? T3 farmen ? und dann ? .. -> dealer) muss ich mithalten auf der Überholspur oder kann ich auch mal mit dem Fahrrad den Schnellverkehr beobachten ? was gibt mir mehr soziale Kontakte mit Augenkontakt oder solche wo ich keinen Schimmer habe wer da "gegenüber" sitzt? jegliches sich binden und süchtig werden hat ja auch seine ursache und die finde ich persönlich sehr viel wichtiger als die eigentliche sucht. ein schönes leben .. | |
17.06.2006 17:53:57 | ||
Phil | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1 Mitglied seit: 14.08.2007 IP-Adresse: gespeichert | WOW hat meine Beziehung, also mein Leben zerstört Zu Anfang möchte ich sagen, dass nicht WoW (World of Warcraft) alles kaputt gemacht hat, sondern meine Sucht danach. Mein Leben war eigentlich ganz in Ordnung. Habe eine neue Arbeitsstelle gefunden und für meine süße Freundin war ich auch immer da. Doch dann fasste ich einen folgenschweren Entschluss..... ich kaufte mir WoW. Ich war nie eine suchtgefährdete Person, doch das änderte sich. Ich hatte meine regelmäßigen Gewohnheiten; sprich Essen, Schlafen, usw. Auch meine Wohnung war immer (mehr oder weniger in Ordnung). Trieb auch ein Bisschen Sport. Anfänglich war es nicht so schlimm. Ich spielte ein Bisschen und unternahm auch verschiedene Dinge mit meiner Freundin. ... Einen Monat später sah die ganze Sache schon anders aus. Wir gingen so gut wie nie mehr aus. Wenn wir unterwegs waren, wollte ich einfach nur Heim, um WoW zocken zu können. Damit brach ich ihr oft das Herz. Wir tauschten trotzdem noch Zärtlichkeiten aus, NOCH! Im Laufe des nächsten Monats nahm die Sucht ihren Lauf. Ich nahm nur unregelmäßig Nahrung zu mir, und es war keine Seltenheit, dass Essensreste 3 Tage oder länger liegen blieben. Ich ging gar nicht mehr aus! Kam von der Arbeit um 18:30 heim und zockte bis ca. 01:00 Uhr. Zwischendurch holte ich meine Freundin ab. An den Wochenenden stand ich um 07:00 Uhr auf, um mir die Besten Sachen im Auktionshaus kaufen zu können. Meine Freundin ließ ich links neben mir liegen. Sie durfte mich auf keinen Fall stören, tat sie es, kam es vor, dass ich laut wurde. Zärtlichkeiten gab es schon lange nicht mehr. Sie kam immer zu mir und was tat ich.... ich schubste sie zur Seite und sage: "Lass mich, ich mal in Ruhe WoW spielen. Gesprächsthema Nr.1 war WoW, egal wann, mit wem oder wo. Ich saß nurmehr am Rechner und zocke. Falls ich mal wirklich mal Nahrung zu mir nahm, waren es kleine Snacks. Wollte einfach keine Zeit vergeuden. Meine Freundin wollte immer wieder über unsre Beziehung reden; meine Antwort darauf: " Nerv mich nicht! Ich will in Ruhe spielen". Ich sagte ihr am Ende nie, dass ich sie liebte. Warum, dass weiß ich nicht. Am 10.08.07 war es dann soweit. Sie packte ihre Sachen und ruf ihre Mutter an, um sie abzuholen. Jetzt verstand ich, was ich da gemacht habe. Ich flehte sie an, mich nicht zu verlassen und dass ich mich ändern würde. Sie blieb bei mir. ....um am nächsten Tag..... ich fragte sie, ob es sie stört, wenn ich ein Bisschen WoW spielen würde. Sie meinte nein, das ist kein Problem. Am folgenden Sonntag war es dann soweit. Sie trennte sich von mir. Es war zu spät. Ich konnte ich nicht zeigen, dass ich mich geändert hatte. Ich habe durch meine Sucht den für mich wichtigsten Menschen auf Erden verloren. Wie boniert ich war. Jetzt war es an der Zeit mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Schlimmer konnte es nicht mehr werden. Ich stieg noch einmal in das Spiel ein. Jedoch diesmal wollte ich nicht zocken. Ich LÖSCHTE mein Abo und meinen gesamten Account. Wenn ihr selbst zockt, stellt euch folgende Fragen: 1.: Habe ich jemals schon gelogen um World of WarCraft zu spielen? Ja. 2.: Habe ich schon mal meine Arbeit (Schule, Uni, Job vernachlässigt um World of WarCraft zu spielen? Ja. 3.: Habe ich schon mal meine sozialen Kontakte (Freundin, Freunde) vernachlässigt um zu spielen? Ja. 4.: Habe ich häusliche- oder sonstige Pflichten vernachlässigt um zu spielen? Ja. 5.: Habe ich jemals meiner Gesundheit geschadet, sei es durch vernachlässigen des Essen und Trinken, der täglichen Körperpflege oder sonstigen Sachen, um spielen zu können? Ja. In den Medien hört man andauernd die schlimmsten Dinge über Ego-Shooter. Über WoW spricht niemand. WARUM?? Dieser Beitrag hat nicht den Zweck, meine EX-Freundin (RasendHerz) zurück zu gewinnen. Auch wenn ich alles dafür gebe. Nein, ich möchte darauf hinweisen, was passieren kann. Ich selbst hab nur mehr mich, ein paar wenige Freunde halten dennoch zu mir. (dafür danke ich euch). Wenn ihr ähnlich denkt oder irgendetwas beitragen möchtet, könnt ich euch gerne melden. In Erinnerung an "Chucky" | |
14.08.2007 12:04:58 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Phil, koenntest Du Dir vorstellen, in den Medien (Presse oder TV - anonymisiert) ueber Deine Geschichte zu sprechen? Du koenntest so viel damit tun, z.B. auch andere davor schuetzen und warnen, ebenfalls alles aufs Spiel zu setzen!!! Bitte trage doch dazu bei, dass die Welt endlich wach wird, denn so etwas DARF einfach nicht totgeschwiegen werden! Wenn Du meinst, dass Du Dir das zutraust, dann melde Dich bitte bei MIR unter FarkeGabriele@aol.com. LG, G.
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14.08.2007 13:54:04 | ||
Nicko | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1 Mitglied seit: 17.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi.Ich war auch WoW süchtig. Ich fing 2006 am 14 November an. Das spiel wurde mir von freunden empholen und um mitreden zu können hab ich mir es auch gekauft. Eine folgenschwere Entscheidung. Am Anfang spielt ich nur 1-2 Stunden am Tag aber ab lv 20 wurde das Spiel richtig interessant udn fesselte mich an den Rechner. Ich spielt immer mehr. Ich freute mich auf jedes Wochenende da ich da richtig viel Zocken konnte.Die schule war mir egal da ich dachte `` das wird schon``. meine Noten uwrden schlechter. Meine echten Freunde vernachlässigte ich nur um zu zocken. In den ferien spielte ich ganze Nächte durch nur um zu Farmen und sonstiges zu tun. dann kam die erweiterung Burnig Crusade heraus aber zu dem zeitpunkt war ich noch nihcht lv 60 um davon zu profietieren also spielte ich noch mehr um so shcnell wie es geht 60 zu werden.das ging dann immer so weiter. Mit 70 ging ich dann raidinstanzen. Am Anfang war es nur 1 abend in der woche aber am ende waren 4 und ich wollte imemr daei sein um meine Ausrüstung zu verbessern. Als mir mein erster Charakter langweilig wurde spielte ich einen 2ten char auf 70 hoch.Dass ich meine Freunde vernachlässige war mir nicht bewusst. Ich dachte nur an wow. Die chule hab ich zwar nicht geschwänzt hab aber auch wenig für sie getan. In den Sommerferien 2007 wurde es ganz schlimm. Ich hab da 4 tage lang durchgespielt( ohne zu schlafen) da meine eltern nicht da waren. Als meine Eltern wieder kamen wurde ihnen richtig bewusst das was mit mir nicht sstimmt. Sie machten eine sogenannte Elternsperre isn spiel . Das heißt das ich nur begrenzt spielen kann. Doch da kümmerte mich nciht. Ich habe deren Passwort herausgefunden udn weiter gespielt.Ich haBE gestern am 16 februar meine chars gelöchte , meinen Account gekündigt da ich gemerkt habe dass das so nicht weiter gehn kann. Es ist schwer den Spieledrang zu unterdrücken weil es wie ein droge war und noch immer ist. Die nächste zeit wird schwer für mich doch ich hoffe dass ich sie überstehe und nicht mehr anfange. Ich Habe den Text verfasst um auf die Risiken von World of Warcraft aufmerksam zu machen.
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17.02.2008 11:39:26 | ||
RedBaron2000 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 6 Mitglied seit: 14.11.2007 IP-Adresse: gespeichert | Meine Antwort ist jetzt speziell an die Kollegen gerichtet, die hier meinen, dass keine Psychologen bei der Spielentwicklung mitwirken..... Hier kann ich nur sagen: DOCH! Es gibt schon seit zig Jahren eine eigene Studienrichtung namens "Wirtschaftspsychologie" in der es genau darum geht Kaufverhalten zu analysieren und zu steuern, um die Erkenntnisse gewinnbringend für die Wirtschaft einzusetzen. Natürlich wird hier nicht offen versucht eine "Sucht" zu schaffen, sondern man umschreibt dies eben mit "Langzeitmotivation" oder "Kaufreiz" usw. Bezüglich Manipulation empfindlichere Menschen können nun diesen ausgefeilten psychologischen Tricks schneller verfallen und schlimmstenfalls sogar in eine gefährliche Abhängigkeit geraten. Psychologen sind also nicht immer "die Guten", welche versuchen Menschen, die die Orientierung verloren haben, zu helfen. Bei neuen Autos wird z.B. sogar ein Duftstoff in das Amaturenplastik eingebracht, der den Geruch eines neuen Autos möglichst stark vermittelt und somit die Kauflust steigert. Oder die Milka-Schokolade ist deswegen violett verpackt, da dies genau die Farbe ist, bei der der Appetit angeregt wird. Undundund... Die Wirtschaft gibt derzeit viel Geld für die Erforschung unseres Geruchsempfindens aus, da dieses, richtig angesprochen, zu einer ausgesprochen starken Beeinflussung, ja sogar Triebhaftigkeit des betroffenen Menschen führen kann. Ich weiss das deswegen, da ich selbst einmal Marketingleiter war, allerdings nicht für EDV-Produkte. Wer also glaubt, dass das Belohnungssystem bei WOW (aber auch anderen Spielen) reiner Zufall sei, der glaubt auch noch an den Osterhasen. Es muss uns Konsumenten klar sein, dass es betreffend Geldverdienen sicher keine Moral mehr gibt. Seit etwa Anfang der 90er Jahre ist der Heuschrecken- oder Raubtierkapitalismus in Unternehmerkreisen eine vorzeigbare "Tugend" geworden. Die in den Medien berichteten Entlassungswellen zwecks Gewinnmaximierung z.B. bei Banken und Versicherungen sind nur die Spitze des Eisberges. Leider. Aber, Hand auf´s Herz, kaufen WIR nicht alle lieber das Günstigste, oft sogar das Billigste? Auch wenn wir irgendwo schon einmal gehört haben, dass am Produkt der Begierde vermutlich chinesische Kinder und Frauen unter unwürdigsten Umständen gearbeitet haben? Wir finden es sicher alle toll, dass es z.B. Läden wie "Fair Trade" usw. gibt. "Super, nur weiter so" denken wir vermutlich. Und wie oft haben WIR schon unseren Kaffee dort gekauft? Und schon haben wir den Hauptverursacher des Problems. Denn der Konsument hätte, ich betone "hätte" die Macht den Markt zu steuern, nur benützt er sie nicht. Der zweite Verursacher ist die oft schon als seelisch krank zu bezeichnende Geldgier egoistischer Menschen, die selbst bei moralischerem Kaufverhalten der Konsumenten brutale Gewinnmaximierung betreiben würden. So kenne ich z.B. manche Ärzte, die dir problemlos in´s Gesicht sagen, dass ihr Job als Arzt auch nur wie jeder andere Beruf sei, es geht nur um´s Wirtschaften - sprich um´s Geld. Gab´s da nicht einmal etwas wie "Eid des Hippokrates"? Ein Zahnarzt in meiner Heimatstadt hat sich jetzt (tatsächlich, kein Witz!!!) die Spitzen seines Gartenzaunes vergolden lassen...... Die oben erwähnte Gewinnmaximierung grosser Unternehmen entsteht aus den gleichen primitiven Beweggründen heraus, wenn es auch gerne mit Wirtschaftsvokabular umschrieben wird. Aber gerade die altmodische Moral und Ehrenhaftigkeit sind heute eher uncool, zumindest unwichtig. Da geilt uns doch der große Sportwagen oder das luxuriöse Einfamilienhaus eines Bekannten, "der es geschafft hat", schon viel mehr auf, nicht wahr?
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18.02.2008 15:49:12 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Danke für diesen wichtigen und ehrlichen Bericht! GF
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18.02.2008 15:54:11 | ||
Sempai02 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1 Mitglied seit: 18.03.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ich werde wohl versuchen,die WoW-Sucht irgendwie mit anderen Spielen zu überbrücken. Gerade die Wirtschaftsspiele,die ich früher gerne gespielt habe,habe ich lange vernachlässigt. Im Prinzip hoffe ich,dass mit dem Verschwinden der WoW-Sucht auch der alte Spaß am Entdecken wiederkommt. Wenn nur nicht überall alles voller WoW wäre (Zeitschriften, Homepages,etc.),dann wäre es auch leichter. | |
18.03.2008 22:53:30 | ||
Daniel44 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 26 Mitglied seit: 23.09.2007 IP-Adresse: gespeichert | hi alle @sempai Ich habe auch schonmal versucht die Sucht zu einem Stoff mit einem anderen zu ersetzen. Das ist bei mir kläglich gescheitert. Denn das hat die sucht nicht eingedämmt oder mit etwas positivem ersetzt. Das ist so wie ein Weintrinker der sagt er kriegt seinen alkoholismus in den griff indem er nurnoch Bier trinkt? Überleg mal wie widersprüchlich das klingt. Ein ersatz zum Computerspiel ist immernoch das "real life"! Wende dich dem wirklichen Leben zu. Das hat viel herzugeben. Menschen treffen, sport machen, eine arbeit machen die spass macht mal einfach spazieren gehen durch die Natur oder einen einkaufsbummel durch die Stadt. Das ist das Gegenteil von sucht: Beziehungsfähigkeit. Ok ich hab gut reden- meine Beziehungsfähigkeit muss ich auch erst erarbeiten. Ich war lange - sehr lange süchtig und da ist viel nachzuholen und an verlorenem Wertgefühl wiederherzustellen- aber es geht! Viel glück und freude an alle die ihrer Sucht die Stirn bieten- ihr seid nicht- niemals alleine wir sind ganz viele- jedem sein Weg! | |
19.03.2008 16:57:25 | ||
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