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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Wenn aus Vermutungen Tatsachen werden
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Wenn aus Vermutungen Tatsachen werden
Yenenefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Seit 14 Tagen lese ich mich nun durch dieses Forum hindurch. Vieles hat mich schockiert, tief bewegt und traurig gemacht. Irgendwo dazwischen gehört auch meine Geschichte hin, denn was anfangs nur vage Vermutungen waren, seltsame Ungereimtheiten und ein „irgendwie komisches Bauchgefühl“, hat sich plötzlich zu einem Ganzen zusammengefügt und einen Namen bekommen: Onlinesexsucht!
Ich habe meinen Partner vor über einem Jahr durchs Internet kennengelernt. Wir wohnen in unterschiedlichen Städten und führen eine Fernbeziehung. Für mich war das immer in Ordnung, da ich zwei jugendliche Kinder habe, 100% arbeite, einen großen Freundeskreis besitze, Hobbies nachgehe und nach der Trennung von meinem Mann meine Selbständigkeit genieße und nicht mehr wollte, dass der Alltag zu schnell Einzug in eine Beziehung hält. Es gab kein Wochenende mit meinem neuen Partner, an dem wir uns nicht gesehen haben, wir haben wunderbare Dinge zusammen unternommen und jeden Abend telefoniert. Alles schien perfekt. Wären da nicht von Anfang an „Kleinigkeiten“ gewesen, die irgendwie für mich kein Bild ergaben und die ich nicht einordnen konnte.
Sexualität war von Anfang an ein großes Thema – mein Partner hatte anscheinend viel Pech mit vorherigen, langen Beziehungen gehabt, in denen die Frauen Schwierigkeiten mit dem Umgang von Sexualität gehabt haben sollen, in seiner letzten fast zehnjährigen Partnerschaft hat die Frau sogar seine Besuche bei Prostituierten toleriert, die er anscheinend nur gemacht hat, um sein Bedürfnis nach Nähe zu stillen, da die Partnerschaft nur noch freundschaftliche Züge enthielt. Mir blieb die Luft weg, als ich das hörte – aber ich habe versucht, diese Sache, wie auch Erzählungen über vorangegangene Therapien wegen Depression, Antriebslosigkeit, zu geringem Selbstwertgefühl; kaum vorhandenem Freundeskreis und schlechtem Bezug zu seinen eigenen Kindern; zähes Vorankommen in seinem Beruf als Selbständiger, welcher mit dem Internet zu tun hat; nicht zu hoch zu bewerten, in der Vergangenheit zu belassen und nach vorne zu schauen – schließlich konnten die Dinge ja mal besser werden…
Wir haben eine große Nähe zueinander aufgebaut, ich habe versucht mit Geduld seine anscheinenden Defizite der vergangenen Jahre mit auszugleichen und Verständnis für seine Neugierde für das weibliche Geschlecht, die im Anschauen von Bildern und Videos im Internet besteht, aufzubringen. Lange hat mich sein Satz beruhigt, dass das mit mir nicht das Geringste zu tun hätte. Erst als Erektions- und Orgasmusstörungen bei ihm nicht verschwinden wollten, habe ich mir ernsthaft Gedanken gemacht. Soooo alt sind wir nun ja auch noch nicht, medizinisch war anscheinend alles abgeklärt und seinen Erzählungen nach würde das beim Onanieren (vor dem PC!) sehr wohl klappen.
Eins kam ums andere: das zufällige Auffinden von Unmengen gespeicherten Fotos, Seiten, auf denen Stars nackt abgebildet sind. In Gesprächen offenbarte er, dass dieses Sammeln schon jahrelang anhielt und schon verschiedenste Ausmaße angenommen hatte. Sogar in der früheren Arbeit wurde er dabei erwischt. Mal dauere so eine Session nur kurz, mal mehrere Stunden, mal den ganzen Tag.
Löschversuche der Pics hatte es schon mehrere gegeben. Das Abchecken neuer Videos gehörte zum morgendlichen Ritual wie Nachrichten lesen auch. Das Fass war voll, als er sich nicht scheute dies zu tun als ich bei ihm war, er heimlich die neusten Videos guckte und die neuesten Bilder speicherte.
Abgesehen davon, dass diese Tatsachen auch an mir nicht spurlos vorbei gehen und mich verletzt haben, stehe ich doch vor einem Scherbenhaufen was meine Zukunft angeht. Ich hab noch keine Ahnung, wie ich mit dieser Sucht umgehen soll, es macht mir Angst und im Moment befinde ich mich noch in einer Art Schockzustand – ich konnte noch nicht mal weinen. Wir haben im Moment keinen Kontakt, ich denke, jeder muss erstmal gedanklich damit klarkommen, was hier eigentlich passiert. Ich konnte auf dieser Seite wertvolle Informationen erhalten und habe ihm die Adresse weitergegeben. Er scheint allerdings therapiemüde zu sein und will erstmal mit Speichern und Videoschauen etwas kürzer treten.
Obwohl „das Kind nun einen Namen hat“ macht es die Sache nicht einfacher. Es ist schwer, plötzlich mit einer Seite des Partners konfrontiert zu sein, die man nicht für möglich gehalten hätte. Und noch schwerer ist es, eine Entscheidung zu treffen, ob man damit leben kann und möchte.

Liebe Grüße an alle hier drinnen,
Yenene.

An erster Stelle steht die Entscheidung fürs Leben und nicht gegen die Sucht.




bearbeitet von Yenene am 01.05.2009 18:42:42
Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen
01.05.2009 11:21:34  
Yenenefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo zusammen!

Es sind nun ein paar Tage vergangen, ich bin mittlerweile beim Arzt gewesen um mich zu informieren, wo ICH mir Hilfe holen kann, um alles besser zu verarbeiten.
Die Suche nach einem Therapeuten gestaltet sich nicht so einfach, entweder haben sie keine Plätze mehr oder ich habe das Gefühl, dass sie sich nicht wirklich auskennen.Eine Therapeutin fragte mich am Telefon, warum ich denn anrufen würde und Therapiestunden wollte, die Onlinesexsucht sei doch das Problem meines Partners.
Nun ja, ich suche weiter...es wird sich schon jemand finden...

Mein eigentliches Anliegen aber ist die Frage, ob hier jemand weiß, wo denn die eigentlichen Ursachen für Onlinesexsucht liegen können. Ich lese viel über die Auswirkungen und die Konsequenzen, die man ergreifen soll und kann um davon los zu kommen, aber wo können die Ursachen liegen, dass es überhaupt zu dieser Sucht kommt?
Oder liegen hier Ursachen zu Grunde, die mit Sex an sich nichts zu tun haben und allgemein einfach ein Suchtpotential enthalten?

Wie oben schon beschrieben, hatte mein Partner wohl schon sehr, sehr lange eine unstillbare Neugier und Sehnsucht was Frauenkörper, Frauen im allgemeinen und bestimmte Körperteile von Frauen angeht. Das hat sich bis heute nicht geändert und er wird bald 50 Jahre.
Diese Neugier treibt ihn , seinen Angaben nach, dazu, Frauen im Internet zu betrachten, Bilder zu suchen und zu sammeln und Videos anzuschauen.

Ich krieg die Dinge für mich nicht auseinander:
Was war nun zuerst da?
Schwierigkeiten, die auch in eine andere Sucht hätten münden können, wenn da nicht das Internet da gewesen wäre, oder Schwierigkeiten mit der Sexualität, die dann in Onlinesexsucht endet?

Sicherlich sind einzelne Ursachen so unterschiedlich, wie jeder einzelne auch, der onlinesexsüchtig ist.
Aber gibt es vielleicht Gemeinsamkeiten, die allen zu Grunde liegen?
Kann man aus therapeutischer Sicht die Dinge zusammen fassen?

Mich beschäftigt diese Frage sehr, weil ich nicht weiß, wie ich meinem Partner gegenüber treten soll. Ob ich ihn "einfach" (wenn man da von "einfach" überhaupt reden kann!) so sehen soll, dass er krank ist und dies auch geheilt werden kann, oder ob sexuelle Störungen vor liegen und diese das Hauptproblem sind?
Oder ist das ein und das selbe?

Ratlose Grüße von
Yenene.






Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen
05.05.2009 08:24:36  
mymafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Yenene!

Hast Recht, hol Dir Hilfe. Ich muss es auch tun. Wenn der Partner nicht will, dann wenigstens wir, sonst gehen WIR kaputt daran. Ich bin schon soweit deprimiert, dass ich keinen Gefallen am ausgehen, andere Leute treffen, etc. habe. Bin einfach nur noch am Leiden und Versauern, und das ist denklich schlecht. Komische Therapeutin, die Deine Anfrage nicht verstanden hat... Gabriele Farke kann Dir eine Liste mit Adressen schicken. Schreib sie doch an, falls sie noch nicht Kontakt mit Dir aufgenommen hat.
Sonst kann ich Deine Frage nicht beantworten. Ich stehe selber vor einem Rätsel...Ich denke allerdings schon, dass es irgendwie gewisse Erlebnisse sind, die genau DAZU führen, und nicht zu einer anderen Sucht. Aber vielleicht ist dies auch von Mensch zu Mensch verschieden.
Viel Erfolg und Kraft wünsche ich Dir!

LG Myma


05.05.2009 15:08:32  
Yenenefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Gabriele!

Uups...hier fehlen auch zwei Beiträge!
Schade...
Konnte Deinen heute Früh nur kurz überfliegen-
und nun ist er weg!!
Den wollt ich mir gerne heute Abend nochmal in Ruhe durchlesesn.

Gruß, Yenene.


Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen
06.05.2009 18:52:20  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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So langsam glaube ich an keinen Zufall mehr ...
was ist hier los?

LG, G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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06.05.2009 18:54:05    
Yenenefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Also der Fehler muss heute passiert sein, denn es sind bei mir
hier im Thread nur die von heute Morgen weg.

Yenene.


Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen
06.05.2009 19:36:37  
mymafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ja, ich hab Gabrieles Antwort heute Mittag gelesen und sogar in meinem anderne Thread erwähnt...


06.05.2009 20:02:11  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Keine Aufregung, lasst uns beim Thema bleiben. Ich kümmere mich darum, was da passiert sein kann. Also, jetzt konzentrieren wir uns wieder auf den thread. Merci.
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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06.05.2009 20:12:51    
mymafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Dann schreib doch noch mal, was du schon geschrieben hast, dass wir Mut haben sollen, zu sagen, dass unser Partner oss ist. Uns nicht zu schämen, weil andere denken könnten wir seien schlecht im Bett oder was... Es war ein guter "Aufrüttler" Zwinkern


06.05.2009 20:15:11  
Yenenefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Vor fast genau einem Jahr habe ich von der OSS meines Partners "erfahren".
Das war nun ein Jahr mit Höhen und Tiefen und wenn es auch zwischen drin unheimlich schöne Zeiten gab, so muss ich doch feststellen, dass der Weg aus der Sucht unendlich lange dauern kann.
Der Weg heraus, den mein Partner für sich gewählt hat, ist ein anderer, als ich ihn mir wünsche und manchmal habe ich keine Geduld mehr.
In regelmäßigen Abständen bricht es dann über mich herein und ich beginne zu diskutieren und Vorschläge zu machen, weil ich die Art des "Bearbeitens" einfach als nicht sinnvoll ansehe.
Mein Partner macht eine Therapie, allerdings gab es zwischendurch auch schon eine längere Pause, wegen Geldmangel.
Was am Anfang jede Woche stattfand, ist nun zweiwöchig und soviel ich weiß, werden dort Themen erarbeitet, die die Gründe für die OSS sein könnten und es gibt dort immer wieder Themen, wie mein Partner sich selbst besser annehmen kann und somit auch von der Sucht los kommen könnte.
Leider ist diese Art nicht von der "Radikalität", wie ich sie mir wünsche und mein Partner hat bis heute nur klitzekleine Schritte geschafft:
Der Internetpornokonsum ist nicht mehr so hoch wie früher, aber er ist noch da. Statt täglich findet er vielleicht nur noch alle 2 Tage statt und statt 6 Stunden sind es jetzt vielleicht nur noch 2 oder 3.
Allerdings wird immer noch viel Zeit damit verplempert und die Jobsuche gestaltet sich nach wie vor schwierig.
Es hat in seinem Leben nicht wirkliche einen "break" gegeben, es gibt nicht wirklich erkennbare Neuerungen, Änderungen.
Vorschläge von mir, in eine Suchtklinik zu gehen, den PC mal für eine ganze Weile zu verbannen und/oder wieder aktiv am Leben -draußen- teil zu nehmen, auch wenn wir nicht zusammen sind, kann und will er nicht umsetzen und machen ihm Angst.
Mein Partner ist 50 Jahre und er bekommt keine Festanstellung und die Aufträge aus der Selbständigkeit sind dürftig, deswegen bezieht er Harz 4.
Das macht MIR Angst.
Und ich habe das Gefühl, dass ich alt und grau bin, bevor sich da grundlegend was ändert.

Ich weiß, dass das viele Gequatsche von mir nichts hilft und jeder da seinen eigenen Weg gehen muss.
Allerdings bin ich ja auch ein Teil in diesem Gefüge und die Belastungen sind auch für mich hoch.
Ich habe ab und an das Gefühl, dass die Ernsthaftigkeit hinter der Entscheidung meines Partners aus der Sucht heraus zu kommen, fehlt.
Er hofft, mit dem geringsten Aufwand da heraus zu kommen und irgendwann einen normalen Umgang mit dem "Zeug" zu erlernen.
Und ich würde ihn am Liebsten von all dem ganz weg haben, damit er endlich anfängt, sich auf die wesentliche Dinge zu konzentrieren.

Im Moment ist es schwierig bei uns.
Ich überlege, ob ich damit so weiter machen will und kann.
LG, Yenene.




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07.03.2010 08:59:13  
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