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Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Schlaflose Nacht hier bei Ratlos, drum tippe ich meine beim Fernsehen flüchtig gemachte Notiz gleich jetzt ein: Auf 3sat kam vorhin (20.04.09, ab 23.10 Uhr) eine sehr schöne Doku über Jugendliche und Sex im Internet - den Anfang habe ich leider verpasst.
Titel: "Sex im Internet. Kinder schauen Pornos, Eltern schauen weg." (Doku des SF von Barbara Müller, wurde Dez. 2008 erstmals ausgestrahlt).
Ich finde gerade leider weder einen einfach funktionierenden Link, noch Informationen, ob es möglicherweise eine Wiederholung gibt, kopiere aber im Anschluss die Programmbeschreibung von 3sat hier ein.
Zwei Dinge: Es spricht unter anderem auch ein recht junger (20!) Ex-OSS bemerkenswert offen über seine Probleme, die Auswüchse, Folgen, Gedanken etc. Und: Es sind im Hintergrund durchaus immer wieder pornografische Bilder (nur leicht entfremdet) zu sehen - also für akut Betroffene möglicherweise nicht sooo toll. Hat mich selbst ziemlich gestört und fiel mir auf.
Insgesamt fand ich aber schön und sehr wichtig, dass sich ein Beitrag einmal sehr ausführlich und auch recht undramatisch damit befasst, wie man Jugendliche auch durchaus ein Stück weit "schützen"/vorbereiten kann. Mir entstand der Eindruck, dass eine "neutrale Instanz", mit der man offen reden kann, sehr wichtig ist. Die Jugendlichen (die in diesem Beitrag in Diskussiongruppen zu sehen waren) scheinen sich das auch wirklich zu wünschen und haben richtiggehend "Redebedarf".
---------------------------------------------------- Quelle: 3sat.de, Programminformationen
Der Zugriff auf pornografisches Material ist faktisch nicht mehr kontrollierbar. Denn durch das Internet hat die Verbreitung von Pornografie ein nie da gewesenes Maß erreicht: 68 Millionen Anfragen werden täglich weltweit zum Stichwort "Sex und Pornografie" getätigt, 25 Prozent dessen, was im Internet gesucht wird. Ein Milliardengeschäft. Mit 420 Millionen Sex-Websites lockt eine gigantische Pornoindustrie neben Erwachsenen auch immer mehr Jugendliche ins Netz. Diese nutzen fast ausschließlich kostenlose Pornoangebote undwerden auch mit erschreckenden Darstellungen wie Gewaltpornografie und Kindsmissbrauch konfrontiert. Die erste umfassende Schweizer Studie zum Pornografiekonsum von Jugendlichen zeigt, dass 50 Prozent der elfjährigen und über 90 Prozent der 15-jährigen Jungen schon Pornos gesehen haben, bei den Mädchen ist es etwa ein Drittel - obwohl das Anbieten von Pornografie an Jugendliche unter 16 Jahren in der Schweiz verboten ist. Mit ihren Entdeckungen werden die minderjährigenNutzer meist alleingelassen. Denn über das Tabuthema Pornografie wollen weder Eltern noch Lehrer mit ihnen sprechen. Doch welchen Einfluss haben diese Bilder auf die Jugendlichen? Der Film von Barbara Müller zeigt die Gefahren einer Entwicklung, vor der die meisten Erwachsenen am liebsten die Augen verschließen.
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