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Ein Guter Freund ist WoW süchtig
Bartenderfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo liebe GemeindeLächeln,

kurz zu meiner Person: Ich bin 20 Jahre alt und habe in kurzer Zeit meine Gesellenprüfung in meinem Handwerksberuf. Ich habe vor ca. 3 Jahren mein Fachabitur gemacht, das garnicht mal so schlecht war.

Jetzt zu meinem Anliegen. Ich suche dringend Hilfe. Ein sehr guter Freund von mir, damals noch in meiner Schulklasse ist nun in die große Sucht verfallen. Er spielt den ganzen Tag bis in die Nacht steht Nachmittags auf und dann gehts weiter. Seine arme Mutter ist eigentlich eine gebildete Frau die aber anscheinend Blind ist da sie nicht sieht was dort vor sich geht. Er hat seine Schule abgebrochen und ist wie gesagt nur noch dauerhaft vorm Rechner am "zocken". Wenn ich Ihn anrufe und frage ob wir was machen wollen, mal raus gehen, einfach mal versuchen auf andere Gedanken zu bringen, kommt immer nur die antwort "gerade keine lust" weil er RAIDEN MUSS?!?!?!?!?! Raiden, was soll das denn bitte für ein quak sein. 25 Spieler treffen sich in einer Gruppe, sitzen im TeamSpeak und prügeln auf Datenmuell ein um einen guten Loot daraus zu holen?! Loot? ja denn jeder Mob (computergegner) droppt einen LootBreites Grinsen. Und dann kommt noch dazu das wirklich und das muss man sich mal vortellen 25 Leute vor Ihrem Rechner sitzen und Computer spielen zusammen und zwar in festen "Raidzeiten" Dann trägt man sich in einen Kalender ein und dann ist man auch meistens daran gebunden. Wenn dann nämlcih 2 Heiler fehlen dann kann man ja nicht Raiden gehen weil sonst alle sterben würden. Dann gibt es noch einen Raidlead der die Leude und das ist mein voller ernst, im Channel fertig macht wenn die etwas falsch machen..... und jetzt kommt der oberhammer, dafür entschuldigen sich die Leude noch weil die nicht schnell genug aus irgend etwas raus gelaufen sind! Ich koennte die ganze Zeit so weiter machen aber ich denke das bringt nichts, weil es einfach total sinnlos ist sein Leben vorm Rechner und vor einem Rollenspiel zu verbringen.

zurück zum Thema:

Alles was oben genannt ist trifft wie gesagt vollkommen auf meinen Freund zu. ICh habe Ihn einmal davon weggebracht diesen Muell zu spielen aber nach einer Zeit wo es ihm immer so langweilig war und er nicht wusste was er machen soll hat er wieder klammheimlich angefangen.

Ich würde mich sehr über eins freuen. Ich habe ein Text von Ihm bekommen, der wirklich sehr gut verfasst ist. Ich denke es hat wirklich jemand verfasst der etwas im Köpfchen hat und eine sehr gute Wortwahl mitbringt. Ich würde gerne genauso gut auf diesen Text antworten koennen, finde aber keinen guten Ansatz. Es soll eine Antwort sein die wirklich jemanden zum nachdenken bringt wann man sowas liest, weil mein Text nur daraus bestehen würde, wie lächerlich und kindisch ich sowas finde und das nur auf Taube Ohren treffen würde. Alle die denken die mir dabei helfen koennen dann schreibt doch bitte, das würde mich sehr freuen!

Ich danke euch allen im vorraus für eure hilfe!!!


Hier der Text:

Schlimm ist es nur, wenn man die Maßstäbe einer (Ver-)wert(-ungs)gesellschaft anlegt. Wenn jemand die ganze Zeit zocken will, ist doch sein Ding?

Nur weil eine Gesellschaft sogenannte moralische Werte vorgibt, von denen die wenigsten tatsächlich einen Wert haben (wie zB, dass man sich nicht gegenseitig umbringt und so), und wir alle erzogen worden sind, stets und fest daran zu glauben (RL > Ingame-Life etc.), muss es nicht immer richtig sein. Wahr ist, dass "Glücksempfinden" eine letztlich chemische Reaktion im Gehirn ist - ob sie von Erfolg im RL, Erfolg in WoW, Kindern, Familie, Drogen, Politik, Krieg oder Adrenalinerlebnissen kommt, ist irrelevant - solange man seinen Veranlagungen folgt und dabei keinem anderen etwas antut im Sinne von Schaden (wenn jemandes Freundin mit dem Gezocke nicht zurechtkommt, oder meinetwegen auch mit jeder anderen Aktivität, die einem Glück beschert ohne andere Leute dabei zu "beschädigen" (bspw. Sexualverbrechen), ist es ihre Entscheidung, ihr persönliches Glück woanders zu suchen, oder Glück aus dem Empfinden von Verantwortung bzw. dem Befolgen künstlicher moralischer Werte wie "Zueinanderhalten" zu ziehen), sollten Glückserlebnisse wertfrei sein.

Warum wird das Topic "Erfolgreicher Geschäftsmann, verdient massig Kohle, aber lebt nur für die Arbeit" nicht genauso verteufelt wie Spielesucht? Weil es gesellschaftlich nützlich ist, und daher andere Leute wollen, dass du das tust. Sucht ist Sucht ist Sucht. Wir sind alle Suchtopfer vom Moment der Geburt an, sei es nach Liebe, Wärme, Anerkennung, Spaß - wir alle wollen den Dopaminschub im Gehirn.

Ich denke, keiner hat das Recht zu definieren, wie jemand anderes sein Glück zu empfinden hat.

Gezeichnet, ein Hedonist und Amoralist


schonen Gruß

Barth


12.03.2009 13:46:09  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Bartender, eigentlich kannst Du darauf gar nicht antworten, denn darauf gibt es keine Antwort. Schau, er schreibt:

QuoteIch denke, keiner hat das Recht zu definieren, wie jemand anderes sein Glück zu empfinden hat.


Und ich denke, dass er damit absolut recht hat. Genau deshalb kommst Du (oder sonstwer) nicht an ihn heran, er fühlt sich glücklich. Jeder Alkoholiker fühlt sich auch glücklich, wenn er seinen Stoff hat, jeder Essgestörte nach einem Stück Sahnetorte oder nach dem Erbrechen, jeder Junkie nach seinem Schuss .... und, und, und ...

Ein Süchtiger, der nicht selbst begreift und einsieht, dass es so nicht weitergeht, dem hilft nichts, keine Therapie, keine Zwangseinweisung, nichts.

Alles, was DU tun kannst, ist ihm deutlich zu zeigen, wie DU darüber denkst, dass Du diese Sucht weder akzeptierst noch tolerierst. Lach ihn aus, wenn er Dir mit raiden und loot kommt. Frage ihn, wovon er spricht? Und verabrede Dich mit vielen Freunden, die nicht im Netz gefesselt sind. Erzähle ihm davon und schwärme von denen. Verstehst Du? Der Schlüssel, ihn auf seine Sucht aufmerksam zu machen und ihn vielleicht aufhorchen zu lassen, liegt IN DIR, in Deinem Verhalten!

Meine pers. Handlungsweise und Antwort auf seine "gut formulierte Suchtrechtfertigung" (denn was anderes ist es nicht) wäre ein kurzes und knappes: Dann werde glücklich mit Deinen Avataren - aber ohne mich, denn ich lebe!

Alles Gute für Dich (und Deinen Freund),
G.



bearbeitet von gabriele_farke am 12.03.2009 14:14:26
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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12.03.2009 14:12:50    
Bartenderfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi,

danke für deine schnelle Antwort. Ich finde du hast auch recht damit. Ich glaube das sollte man machen.

Nur was ich nicht verstehe, wieso ist jemand nur auf sein glück fixiert und denkt nicht an das wahre leben, denn egal wie rum man es dreht, auch wenn in diesem Beitrag alles recht gut umschrieben wird, die sucht (Ver-)wert(-ungs)gesellschaft muss man nunmal in kauf nehmen, denn ohne diese sucht die aus harter arbeit besteht um rum und anerkennung zu ernten sicherlich auch finanziell gut bestückt zu sein.

Warum wird das Topic "Erfolgreicher Geschäftsmann, verdient massig Kohle, aber lebt nur für die Arbeit" nicht genauso verteufelt wie Spielesucht?

z.B auch das. Ein Manager muss hart arbeiten um massig kohle zu verdienen und ich denke das ist keine art von sicht. harte Arbeit ist nunmal etwas was im leben nichts schönes ist. Vorm Rechner sitzen und alles geschenkt zu bekommen hingegen schon.

Wenn jemand in seinem Beitrag für Spielsucht sich mit Dorgenabhängigen gleichstellt, kann man das nur mit einem gesunden Menschenverstand sehen und sagen, das das doch nicht der glücklichere weg ist!

Kann ich sowas in der Richtung sagen oder wäre das ein falscher anfangspunkt?

p.s Was ist ein Hedonist und Amoralist, hat das im entferntesten Sinne damit zu tun. Ich mein ich hab schon viele Bezeichnungen gehört, die eine klare Meinungswiderspiegelung haben aber das nocht nicht.

und wie gesagt gabriele_farke danke für deine schnelle und wirklich schoene Antwort!


12.03.2009 14:24:54  
Aureliusfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo!

geschrieben von Bartender am 12.03.2009 13:46:09Schlimm ist es nur, wenn man die Maßstäbe einer (Ver-)wert(-ungs)gesellschaft anlegt. Wenn jemand die ganze Zeit zocken will, ist doch sein Ding?

Jein. Wenn er gar nichts anderes macht, schon. Denn wovon will derjenige Leben? Harz 4? Was macht derjenige, wenn das irgendwann mal gestrichen wird?

geschrieben von Bartender am 12.03.2009 13:46:09Nur weil eine Gesellschaft sogenannte moralische Werte vorgibt, von denen die wenigsten tatsächlich einen Wert haben (wie zB, dass man sich nicht gegenseitig umbringt und so), und wir alle erzogen worden sind, stets und fest daran zu glauben (RL > Ingame-Life etc.), muss es nicht immer richtig sein.

Stimmt. Moral ist etwas sehr... doppelseitiges. Oft wird ja Menschen etwas als unmoralisch vorgeworfen (lügen, betrügen, fremdgehen, etc.) und meist sind diejenigen, die es vorwerfen, diejenigen, die es selbst so machen.

geschrieben von Bartender am 12.03.2009 13:46:09Wahr ist, dass "Glücksempfinden" eine letztlich chemische Reaktion im Gehirn ist - ob sie von Erfolg im RL, Erfolg in WoW, Kindern, Familie, Drogen, Politik, Krieg oder Adrenalinerlebnissen kommt, ist irrelevant - solange man seinen Veranlagungen folgt und dabei keinem anderen etwas antut im Sinne von Schaden (wenn jemandes Freundin mit dem Gezocke nicht zurechtkommt, oder meinetwegen auch mit jeder anderen Aktivität, die einem Glück beschert ohne andere Leute dabei zu "beschädigen" (bspw. Sexualverbrechen), ist es ihre Entscheidung, ihr persönliches Glück woanders zu suchen, oder Glück aus dem Empfinden von Verantwortung bzw. dem Befolgen künstlicher moralischer Werte wie "Zueinanderhalten" zu ziehen), sollten Glückserlebnisse wertfrei sein.

Ganz klar: failed. Eine Beziehung besteht nämlich aus zwei Personen und man muß auch mal Kompromisse eingehen. Wer nur und ausschließlich auf sein eigenes Glück bedacht ist und kein Interesse daran zeigt auch mal was mit dem Partner zu machen (ich meine nicht nur ein Mal die Woche), der schädigt seine/n Partner/in durchaus. Nicht physisch, aber psychisch, denn er zeigt ihm/ihr quasi: Das Game ist mir wichtiger als du. Da wäre es fairer dem Partner gegenüber gleich von Anfang an zu sagen: Hey, ich will keine feste Beziehung, sondern nur ab und an was für's Bett; eine/n, der/die für mich kocht; eine/n, der/die hinter mir her räumt; etc.

Eine Beziehung funktioniert nur dann, wenn sie auf gegenseitiger Rücksichtnahme besteht. Wer diese nur einfordert (laß mich zocken), aber nicht bereit ist, diese selbst zu geben (ok, machen wir mal was anderes)... der braucht sich nicht zu wundern, wenn der/die Partner/in irgendwann gefrustet weg ist, weil man ihr/ihm nur 5% der Zeit schenkt, aber z. B. dem Spiel 40% oder mehr.

Vor allem sein Satz über das "Zueinanderhalten"... in RL scheint er nicht viel von zu halten, aber seiner Gilde/Raidgemeinschaft gegenüber schon? Klingt für mich irgendwie bigott. So nach dem Motto: Solange es mir nutzt, klasse, wenn nicht... weg damit.

Das mit dem Schädigen ist so eine Sache. Ich zocke z. B. auch sehr gerne, aber nicht nur. Wer, mal angenommen, lieber zockt statt arbeiten zu gehen, sich deswegen keinen Job sucht und dem Staat auf der Tasche liegt, der schädigt sehr wohl jemanden, nämlich die Gesellschaft, die Steuern zahlt. Wohl gemerkt, ich rede hier von Leuten, die nicht arbeiten wollen.

geschrieben von Bartender am 12.03.2009 13:46:09Warum wird das Topic "Erfolgreicher Geschäftsmann, verdient massig Kohle, aber lebt nur für die Arbeit" nicht genauso verteufelt wie Spielesucht? Weil es gesellschaftlich nützlich ist, und daher andere Leute wollen, dass du das tust. Sucht ist Sucht ist Sucht. Wir sind alle Suchtopfer vom Moment der Geburt an, sei es nach Liebe, Wärme, Anerkennung, Spaß - wir alle wollen den Dopaminschub im Gehirn.

Sicher wollen den alle, aber man es kommt auf die Relation drauf an. Alles muß sich in Waage halten, sonst geht das über kurz oder lang nicht gut. Ein Workaholic wird früher oder später einen Herzinfarkt bekommen. Ein "Zockaholic" wird irgendwann merken, das er ganz alleine da steht, wenn die Server abgeschaltet werden, weil sich alle von ihm zurückgezogen haben.

Die meisten Dauerzocker bemerken gar nicht, wie austauschbar sie ingame sind. Viele meinen, sie wären unersetzbar im Raid, etc. Sie würden sich wundern, wie schnell Ersatz da ist, denn die Listen sind oft lang.

geschrieben von Bartender am 12.03.2009 13:46:09Ich denke, keiner hat das Recht zu definieren, wie jemand anderes sein Glück zu empfinden hat.

Da gebe ich ihm recht, aber man sollte noch folgendes dazu sagen: Niemand hat das Recht, sein Glück rücksichtslos über das von anderen zu stellen. Und bei manchen Zockern habe ich das Gefühl, das sie das tun und ihnen das Glück ihrer Partner/Mitmenschen am Allerwertesten vorbei geht. Wer andere verletzt (sei es nun physisch und/oder psychisch), um "sein" Glück zu erlangen, sollte mal stark darüber nachdenken, was er von anderen verlangt und was er selber gibt. In meinen Augen darf man nur das verlangen, was man selbst bereit ist zu geben.

Viele Grüße!

Aurelius

P.S.: Bin irgendwie noch nicht ganz wach. Sollte mein Text nicht so ganz verständlich sein, schon mal ein "Sorry" im Voraus.


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