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hallo,
auch ich gehöre zu denjenigen, die eigentlich ausschließlich vor dem pc hängen. ich bin weiblich und zwanzig jahre alt. seit ich ca. 15-16 bin ist das internet für mich nicht mehr wegzudenken.
irgendwann war es wirklich so:
- vor der schule/ausbildung extra 1-2 stunden früher aufstehen, damit ich noch an den pc kann.
- nach der schule sofort pc an.
- und dann bis ca. 00-01 uhr davor hängen.
- nur kurze pausen um kurz essen vor den pc zu holen oder die wichtigsten hausaufgaben/hausarbeiten schnell zu erledigen.
in der ausbildung habe ich monate lang nur 5 stunden pro nacht geschlafen, weil ich bis ca. 00h im internet war und mir den wecker auf 5h morgens stellte, um vor der ausbildung noch ca. 1 stunde im internet verbringen zu können. es hat sogar geklappt: ich habe gut abgeschnitten, wenn auch die ausbildung nicht zuende geschafft, was aber nicht an der pc-problematik oder schlafmangel lag.
momentan habe ich fachliche hilfe. eigentlich aufgrund anderer probleme/diagnosen. als ich sagte, dass ich ca. 8-10 stunden pro tag vor dem pc hänge, daran aber nichts ändern müsste (weil ich keinen leidensdruck sah/spürte), blieb der arzt beharrlich am thema, bis ich schließlich überzeugt wurde, dass sich daran etwas ändern muss.
bei mir ist der pc-konsum eher wie ein "medikament". ich habe vor drei jahren eine soziale phobie diagnostiziert worden, mittlerweile heißt es, ich hätte eine ängstlich-vermeidende persönlichkeitsstörung.
warum ich das schreibe? weil es wohl auch viel mit dem pc-konsum zusammenhängt. durch diese soziale gehemmtheit habe ich natürlich keinen leidensdruck, wenn ich vor dem pc sitze - jedenfalls viel weniger (!), als wenn ich richtige kontakte habe. denn dort spüre ich wieder die angst, ein gefühl von stress und auch das gefühl, dass ich lieber nichts mit leuten machen möchte kommt in mir hoch. als ausgleich, um dennoch austauschmöglichkeiten zu haben und das gefühl, dass da jemand ist, der mir zuhört und mich versteht, kam also das internet. die distanz dort ist für mich viel angenehmer als die "nähe" im aktiven, wirklichen kontakt mit menschen.
mittlerweile denke ich allerdings.... dass es wirklich besser wäre, wenn ich meinen pc-konsum einschränke. denn sonst werde ich meine ängste sicher auch nie richtig los, wenn ich mich weiterhin "verkrieche".
ich habe festgestellt, dass ich momentan z.b. ca. 7 stunden pro tag online bin - trotz 8 stunden, die ich in einer klinik verbringe. erst war ich positiv überrascht, dass ich "nur" 7 stunden pro tag online bin. bis mir auffiel, dass ich 8 stunden "gezwungener maßen" gar nicht die möglichkeit habe, an den pc zu gehen. zumal ich momentan zusätzlich "nur" bis 23 uhr am pc sein "darf" (abmachung mit einer fachkraft). d.h. es könnte gut sein, dass ich sogar noch länger als 8-10 stunden pro tag online war, als ich einige zeit nichts wie ausbildung o.ä. zu tun hatte.
jetzt wird es bald vielleicht so sein, dass ich ein paar wochen _gar nicht_ an den pc soll. d.h. nichtmal eine stunde pro tag oder so. wenn ich daran denke, steigt in mir schon panik hoch.... aber irgendwie muss es auch sein. ich bin froh, dass ich da fachliche unterstützung habe.
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Gruppe: Moderator
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Mitglied seit: 28.11.2008
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Hallo exin!
Ich drückte Dir beide Daumen, dass Du die PC-freie Zeit gut überstehen wirst... das Zeug dazu hast Du, denke ich. Du traust es Dir nur nicht zu.  Aber das macht nichts, das wird schon.
Es mag vielleicht etwas blöd klingen, aber fang doch an ein "echtes" Tagebuch zu schreiben. So richtig aus Papier und mit Kuli oder Füller. Von früher her weiß ich, das es einem sehr helfen kann, über Dinge nachzudenken oder sich anderer Dinge bewußt zu werden. Vor allem, wenn man die Einträge ein paar Tage/Wochen später noch mal liest. Man sollte nur ehrlich zu sich selbst sein und wirklich reinschreiben, was man denkt und fühlt.
Was eine soziale Phiobie nun genau ist, dazu kann ich nichts sagen, aber hast Du gar keine Freunde, die Du im wahren Leben mal treffen könntest? Das wäre doch ein Anfang, nicht wahr?
Viele Grüße!
Aurelius
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