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| World of Warcraft - oder - mein Verfall ... |
| fdas |   
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 19.01.2009 IP-Adresse: gespeichert  | Hallo, vorweg erst einmal - ich würde gerne anonym bleiben, somit habe werde ich nicht wirklich auf Punkte eingehen, die spezifisch sind um mich zu identifizieren. Ich bin mittlerweile ein junger Mann, 20 Jahre alt - spiele nicht wirklich lange - Probleme mit Dingen, die mir Spaß machen hatte ich irgendwie immer schon. Ich bin aufgrund einiger nebenher gelaufener Dinge auf Bewährung, denke das das wichtig zu erwähnen wäre - sind keine ernsthaften Dinge, eher unüberlegte Sachen, die ich aufgrund von zureden von anderen machte. Nun jedoch einmal auf den Punkt. Ich bin mittlerweile 5 Jahre online unterwegs - als ich noch bei meinen Eltern wohnte, unterbanden sie, dass ich viel online war - im nachhinein danke ich ihnen dafür. Doch nun, wohne ich seit ca 18 Monaten alleine und ich sehe immer mehr, wie ich und mein Leben bergab geht. Ich glaub, es ist erst einmal das schwierigste für mich einzusehen, dass es einen total unkontrollierbaren Lauf angenommen hat. Jedoch einmal noch zurück zum Thema, mit meinem 15. Lebensjahr kam ich das erste mal mit dem Internet in Kontakt, 4 Stunden am Tag war so ungefähr das, was ich durfte - am Wochenende mal ein wenig mehr, wenn ich mich unangemessen verhielt ein bisschen weniger. Je mehr meine Eltern meinen 'Internetkonsum' einschränkten, umso unangemessener verhielt ich mich - Problematik hierbei war jedoch, meine Eltern haben oft nachgegeben und ich bekam im Endeffekt doch meinen Willen. Ich war ziemlich oft aggressiv und unkontrolliert, ein ziemlich impulsiver Mensch und schlage öfters mal über die Grenzen und ich denke, dass meine Eltern irgendwie auch ein wenig Angst hatten, schlechte Eltern zu sein, wenn sie zu konsequent wären. Ich hatte bis zu dem Moment, an dem ich von Zuhause auszog (aufgrund meines übertriebenen Verhaltens, ging teilweise in körperliche Auseinandersetzungen mit meinem Stiefvater), brach ich mein bis dahin laufendes Abitur ab. Ich muss dazu sagen, ich war immer ein überdurchschnittlich guter Schüler, ohne großen Aufwand für die Schule zu betreiben. Im Nachhinein bereue ich es ziemlich, doch erst einmal weiter in meinem 'Leben' - ich fing kurz nachdem ich allein wohnte wieder (spielte vorher mal ein paar Wochen, mit 17 oder so) World of Warcraft. Ich fing mit einem Freund zusammen an zu leveln, er hörte nach kurzer Zeit auf, ich machte erst einmal weiter - ich hatte sonst nichts zu tun. Irgendwann merkt man, wieviele Möglichkeiten das Spiel bietet und spielt mehr. Es fing an mit 4-5 Stunden am Tag, heute richte ich meinen Schlaf nach dem Spiel. Es gibt glaube ich ausser Erfolge im Spiel nichts wirklich erwähnenswertes. Es ist für mich nur einfach irgendwie unglaublich, da ich mich selbst als starken Menschen angesehen hab, mich von einem Spiel abhängig zu machen bzw. generell vom Internet (wenn ich nicht spiele, bin ich trotzdem am Computer, mache irgendwas, hauptsache am Computer sitzen). Das Spiel an sich gibt mir das Gefühl beliebt zu sein, nicht aussenstehend zu sein, einen wichtigen Teil zum ganzen beizusteuern. Menschen die mich verstehen, mit denen ich über Dinge reden kann, die sie ebenso interessieren. Menschen, die mich vielleicht auch vermissen würden, wenn ich weg wäre. Es ist schwer zu beschreiben, ich weiss auch nicht genau, welche Punkte ich ansprechen soll und welche nicht - deswegen entschuldigt bitte die etwas unordentliche Reihenfolge. Ich wohne in einer ~30m² Wohnung, ich hatte (ohne Hilfe meiner Eltern hätte ich sie wohl immer noch) eine zeitlang mehr Pfandflaschen hier, als normale Menschen Fliesen in ihrem Badezimmer. Über Essensreste und dem generellen Zustand der Wohnung will ich lieber kein Wort verlieren. Meine Körperhygiene ist wohl nicht mehr die tollste, ich gehe einmal alle paar Tage raus um das nötigste zu holen. Meine Treffen mit meinem Bewährungshelfer finden so gut wie nie statt, ich denke auch nicht das es noch lange dauert, bis die Bewährung widerrufen wird. Ich habe schon Angst davor, irgendwie sehe ich aber darin vielleicht die Hoffnung, danach nicht mehr spielen zu müssen. Nicht mehr in einem sinnlosem Leben zu leben, was mir im Endeffekt nichts bringt. Ich steh auf (morgens / mittags oder nachts, je nachdem wie mein Rhythmus gerade ist) setze mich an meinen PC, gehe schlafen - ich fühle mich von mir selbst angewidert, von meiner Art zu leben, von der Handlungsweise. Ich hätte gerne wieder Freunde, mit denen ich mich treffe - die meisten haben den Kontakt mit mir abgebrochen aufgrund meiner 'Sucht' - ich habe nur noch einen und ich glaube ohne den hätte ich ausser zu meinen Eltern zu keinem Menschen mehr im echten Leben festen Kontakt. Ich weiss einfach nicht mehr weiter, ich würd wirklich alles dafür tun den Zustand zu ändern, aber ich schaff es einfach nicht - ich fühl mich einfach so unglaublich schwach, es ist - man kann es nicht in Worte fassen. Ich dachte auch schon darüber nach, alles irgendwie einfach zu beenden, ich glaube der einzige Grund warum ich es noch nicht gemacht habe, sind meine kleinen Geschwister und meine Mutter - es ist, man kann es nicht in Worte fassen, wenn man es nicht selbst durchlebt. Ich war früher ein vielleicht ein wenig vorlauter, aber doch ziemlich höflicher, pflichtbewusster und auch lernbereiter Mensch. Heute surfe ich nur noch im Internet, lade mir Musik, irgendwelche Serien, Filme, Pornos - lese mir die aktuellsten Formeln und die neusten Spielmechaniken durch, schreibe mir einige Skalierungen auf - warte auf Patches, farme nächtelang oder springe einfach nur sinnlos in Orgrimmar von Dach zu Dach. Ich habe auch richterliche Auflagen bekommen, unter Anderem einen Job oder eine schulische Ausbildung suchen bzw. eine Schule an der ich mein Abitur endlich machen kann und mich in psychologische Behandlung zu begeben. Ich war einmal bei einer Psychologin, ging danach nicht mehr hin, weil ich im Spiel einen wichtigen Termin hatte - ich brauch wirklich Hilfe, ich weiss nicht - wenn das nicht langsam was wird, dann verstoße ich bewusst gegen die Bewährungsauflagen oder so - obwohl ich glaube davor hab ich noch mehr Angst, als mein weiteres Leben so wie momentan zu leben - Es ist einfach nur noch eine innerliche Leere, es ist - als würde man keine Hoffnung in sich tragen, sein Leben irgendwie schon als abgeschlossen betrachten und nur noch den Tag erwarten, an dem alles beendet wird. Ich würde gern einmal wieder in die Schule gehen, gerne das nachholen, was ich in den letzten 18 Monaten verpasst habe, gerne mich mit einer jungen Frau treffen, gerne wieder feiern - etwas unternehmen. Ich schaffe es nicht einmal 5-10 Minuten im Schnee zu spazieren, irgendwie hab ich es früher geliebt und beim ersten Schnee mit meinen jüngeren Schwestern raus - es sind so unendlich viele Dinge .. Ich entschuldige mich im voraus in vollster Art und Weise für die etwas wirre chronologische Reihenfolge, ich weiss einfach nicht - wo ich anfangen und wo ich aufhören soll und einen derartig langen Text habe ich wohl schon lange nicht mehr geschrieben Ich verbleibe in vollster Erwartung auf Hilfe und bedanke mich für alle Menschen, die dies lesen - xxx //edited: Ich saß hier gerade, machte mir einen Film an und schaute dabei auf den Schreibtisch und mir fällt etwas auf, was vielleicht noch einmal einen Teil dazu beiträgt. Ich schlafe ungefähr 4-7 Stunden pro Nacht und bin teilweise 1-3 Tage wach, dass was ich nicht aus eigener körperlicher Anstrengung schaffe, das wird durch Koffeintabletten / Energydrinks (trinke eigentlich nichts anderes) in Massen ausgeglichen.
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| 19.01.2009 03:02:02 |   | |
| gabriele_farke |
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| Gruppe: Administrator Rang:  Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo fdas, so traurig mich Deine Zeilen auch machen, so bist Du doch kein Einzelfall! Inzwischen teilen Dein Schicksal zig Tausende! Das soll kein Trost sein, aber es soll Dir vor Augen halten, dass diese Menschen alle Hilfe suchen - und sie meist auch finden! Gib Dich also nicht auf! Fakt ist, dass Du aus dieser Onlinespielsucht allein wohl kaum herauskommst. Du brauchst eine Art Mentor, der Dich an die Hand nimmt und Dir neue Wege aufzeigt. Sobald Du da Licht am Ende des Tunnels siehst, wirst Du Dich auch besser fühlen und den Tag positiver angehen. Bitte tu mir einen Gefallen und drucke DEINE und auch diese meine Zeilen aus und gib das stumm Deinem Bewährungshelfer. Einfach so. Sag ihm, er soll es mal lesen. Mehr musst Du nicht dazu sagen. Lass ihn das in Ruhe machen. Er ist momentan glaube ich die Schlüsselfigur, um Dir zu helfen. Und er wird es tun! Ich biete ihm gern an, dass er mich anschreibt oder anruft, falls er über Onlinespielsucht noch nicht so viel wissen sollte! Die Adresse findest Du unter www.onlinesucht.deim Impressum. Meine Mail ist FarkeGabriele@aol.com. Auch DU kannst mich privat anmailen. Ich habe da noch eine andere Möglichkeit für Dich, die ich aber gern mit Dir persönlich mailen möchte. Keine Sorge, Du kannst absolut anonym bleiben. Halte den Kopf oben, das wird schon wieder! Gabriele
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| 19.01.2009 07:26:21 |   | |
| Lord Helmchen |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 10.11.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo fdas, indem du einsiehst dass die Dinge bei dir vollkommen falsch laufen hast du schon einen wichtigen Schritt getan. Aber du musst bereit sein auch noch den zweiten wichtigen Schritt zu machen, nämlich etwas gegen deine Situation zu tun. Dass du dich hier hilfesuchend an das Forum wendest zeigt mir, dass du immer noch der Meinung bist du könntest alleine mit ein paar gut gemeinten Tips heraus kommen. Aber ich denke du wirst das alleine nicht schaffen. Zum nächsten Ungemach droht dir ja der Bewährungshelfer zu werden. Ich bitte dich an dieser Stelle aber, im Bewährungshelfer nicht den aus amerikanischen Filmen geschürten Steroetyp eines lästigen Zeitgenossen zu sehen. Im Begriff Bewährungshelfer steckt eben das Wort "Helfer" drin. Gib Ihm eine Chance. Er muss verstehen, was dich dazu bewegt, Auflagen schlecht nachzukommen. Ich kann mich der Idee Gabrieles nur anschließen, dass du Ihm am besten einen Ausdruck von deinem Posting gibst. Nur wenn er deines Situation versteht, wird er dir helfen können. Aus meiner eigenen persönlichen Suchterfahrung - die sich zugegebener Maßen nur auf das Beenden meines exzessiven Zigarettenkonsums bezieht - kann ich Gabriele hundertprozent recht geben: Sobald Du da Licht am Ende des Tunnels siehst, wirst Du Dich auch besser fühlen und den Tag positiver angehen. Viele Grüße Lord Helmchen
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| 19.01.2009 11:23:24 | | |
| fdas |
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| Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 2 Mitglied seit: 19.01.2009 IP-Adresse: gespeichert | Hi - ich war heute bei meinem Bewährungshelfer und werde ihm gleich diesen Beitrag zukommen lassen. Wie es momentan aussieht, werde ich wahrscheinlich den per Email angebotenen Weg einschlagen und danach hoffentlich und letztendlich wieder ein normales geregeltes Leben führen können, ich danke für die Antworten und vorallem für die bereitgestellte Hilfe. | |
| 20.01.2009 17:01:17 | | |
| gabriele_farke |
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| Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | fdas, alles Gute! Ich wünsche Dir, dass Du Dein Leben wieder in den Griff bekommst! Vielleicht meldest Du Dich ja eines Tages noch einmal hier, was aus Dir geworden ist!? So, nun schicks an den Bewährungshelfer! Gut so! G.
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| 20.01.2009 17:07:06 | | |
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