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Hallo liebe Forumnutzer,
vor etwas mehr als einem Jahr habe ich über meinen damals 19-jährigen Sohn berichtet. (Auch eine Mutter kann irgendwann nicht mehr)
Heute möchte ich einfach mal berichten, was sich seit dem getan hat.
Ich hatte meinen Sohn 2007 vor die Wahl gestellt: Entweder, du suchst dir Hilfe.... oder du mußt gehen!
Bei mir gibt es kein Internet mehr!
Wie sich viele wohl denken können, hat er den für sich vermeintlich leichteren Weg gesucht und ist ausgezogen.
(Mit Hilfe seiner Halbwaisenrente war ihm das finanziell auch möglich).
Als er endlich seine neue Wohnung renoviert und bezogen hatte ( mit sehr viel Mühe, weil man ja dann weniger Zeit am PC verbringen konnte), trat das ein, was wir alle vermutet hatten: Er verbrachte nun jede freie Minute am PC...... die Schule meldete erste Fehlzeiten.... Körper- und Wäschepflege wurde zum Fremdwort......die Wohnung wurde nicht aufgeräumt......die Spirale begann sich weiter zu drehen.....
Es mag sich hier vielleicht etwas gefühllos beschrieben lesen .....aber ich habe in dieser Zeit gelitten wie selten zuvor.
Das eigene Kind zu sehen, wie es langsam aber sicher dem Abgrund ein Stück näher rückt, zu wissen, dass man nichts tun kann.....das man machtlos ist.... das bringt einen manchmal fast um den Verstand!
So.... und auch nicht anders habe ich es meinem Sohn auch immer wieder mitgeteilt: Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst..... aber ich kann dir nicht helfen.... ich bin machtlos.... nur du selbst kannst die Verantwortung für dich übernehmen.....
Immer wieder gab es Versprechungen , Verabredungen , die nicht eingehalten wurden....immer wieder Enttäuschungen..... und immer wieder mußte ich mir sagen: Ich muß loslassen und warten.... für den Rest meiner Familie da sein... wieder neue Kraft sammeln...
Es gab zwischendurch einige emotionale Abstürze seitens meines Sohnes...er wußte nicht weiter....aber professionelle Hilfe lehnte er immer noch ab. War er noch nicht weit genug gesunken??
Ich habe weiter gebetet: Lieber Gott, hilf ihm, seinen Weg zu finden....!!
Vor zwei Wochen hat er dann wohl seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht:
Schule hat ihn ausgeschult.... keine sozialen Kontakte mehr....Halbwaisenrente gestrichen.....Wohnung vermüllt..... nervlich am Ende..... Suizidgedanken.!!..
Endlich war er bereit professionelle Hilfe zu suchen .....und.... auch anzunehmen!
Dann ging alles sehr schnell . Dank unserer Neurologin wurde er sehr schnell in eine Klinik eingewiesen.
Seit einer Woche ist er nun dort..... fühlt sich wohl...hat verschiedene Therapiegruppen und Einzelgespräche und hat es noch nicht bereut dort hin gegangen zu sein!
Ganz langsam begreift er, welche Ängste, Pobleme und Defizite er mit dem Onlinespiel WOW verdrängen wollte.... vor wem oder was er geflohen ist....
Wir haben inzwischen schon sehr viele Gespräche geführt......so viel, wie seit Jahren nicht mehr....
Und ich.....ich bete weiter:
Lieber Gott, hilf ihm weiter ein zufriedener , glücklicher junger Mann zu werden....
Danke für´s Mitlesen
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Gruppe: Administrator
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Mitglied seit: 26.03.2006
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Schnuffie, ...
danke für Deine Zeilen! Jede Mutter, die einen suchtkranken Angehörigen daheim hat, kann wohl mit Dir fühlen! Dennoch, Du hast das einzig Mögliche getan, auch wenn das für manch einen Außenstehenden herzlos klingen mag.
Ich drücke Deinem Sohn und Dir die Daumen, dass nun ein neues Leben beginnt und der Blick nach vorn gerichtet werden kann!
Alles Gute!!
GF
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