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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Online-Tagebuch Moralapostel, Start:09.04.08 (OSS)
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Online-Tagebuch Moralapostel, Start:09.04.08 (OSS)
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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21.04.2008 08:39:28    
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Aldo,

nun will ich nur auch wieder mal was in Dein Tagebuch schreiben. Irgendwo wollte ich anknüpfen, aber es blieb dann halt erstmal, nun ist wieder längere Zeit vergangen.

Trotzdem mache ich mal da weiter wo wir aufgehört haben. Wir haben über Deinen Sohn gesprochen. Bei einem 15 jährigen ist das wohl völlig normal, dass die nicht wissen was sie wollen. Du kannst da Vorschläge machen, aber ich kenne das auch von meinem eigenen Sohn - keine Lust... Wenn Dein Sohn Dir ab und zu hilft, das ist doch absolut super. Sag ihm das auch, dass Du das gut findest. Ermutigung und Lob, das brauchen unsere Kids so nötig! Ich denke, er genießt einfach auch die Zeit, die er mit dir verbringen kann. Ist Deine Ex eigentlich wieder verheiratet, oder lebt sie mit den Kindern allein? Ach ja stimmt, am Anfang hast Du doch geschrieben, dass Sie glücklich wieder verheiratet sei. Wie kommt Dein Sohn mit dem "Stiefvater" klar. Kann ja so oder so sein, habe schon alles mögliche gehört.

Von mir auch nochmal herzlichen Glückwunsch zu 4 Wochen OSS-frei. Klasse!

Alles Gute Dir und Gottes Segen und Kraft weiterhin.
Liebe Grüße
Jörg


bearbeitet von littlegeorge am 21.04.2008 21:12:47
21.04.2008 21:03:17  
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ich ärgere mich über mich, weil ich nun diese wochenzählerei nicht mehr aus meinem hirn bekomme, bei diesem letzten rückfalltag ist das auch schwer zu vergessen...

aber ich wußte nicht mehr wie lange das her ist, bis ich letzten sonntag nachschaute, wann ostern überhaupt war - mein gedächtnis ist wohl naja ...

@Jörg,
mit meinem Sohn bzw. mit beiden Kids läuft alles soweit schon gut, es freut mich riesig, daß mein Sohn so gerne kommt. Zu dem Verhältnis zum neuen Mann seiner Mami kann ich nicht viel sagen, ja doch, sie mögen sich, respektieren sich, der Mann hält und hielt sich immer schon sehr zurück was die Kids anbelangte, er hatte da nie so Ersatzvatergedanken, wozu ich vermutlich viel eher tendieren würde.
Klar erinnere ich mich auch immer wieder selber daran, wie ein Kurzurlaub in Italien am Meer verlief, vor einigen Jahren, nämlich daß die kids bald heim wollten, weil ihnen langweilig war. Seitdem war ich nicht mehr mit ihnen im Urlaub, meist gehen/gingen sie mit mehreren aus der family ihrer Mama, meist auch in so ein Freizeitcamp o.ä. jedenfalls mit Action für kids, disco etc. alles nicht mein fall. ja ich weiß, es geht auch nicht immer nur um mich.
Letztes Jahr und auch schon vorletztes fing mein Sohn wieder an, daß wir ja nochmal dort hinfahren könnten, quasi zurück an den Ort des GrauensLächeln (meine Interpretation)

Damals nach der Trennung hätte ich sogar phasenweise gehofft, daß der meine Kids adoptiert, weil ich nicht wußte wie es weitergehen soll, Unterhalt für die Ex, für die Kids, Hypothek auf der Haushälfte, dann noch eine eigene Wohnung Miete, nur noch der halbe Ortszuschlag, und zu all dem noch von III in Steuerklasse I eingestuft. All das war fast zu viel. Trotzdem, auch das ist ja eher ein sehr sehr unrühmliches Kapitel, auch wenn ich mir einreden wollte, daß sich durch die Adoption doch nichts an dem Verhältnis zu den Kids verändert hätte...
Aber seit vielen Jahren bin ich doch sehr froh, daß es nicht so gekommen ist, weil ich meine Kids liebe.

bis demnächst ...
partnern von OSS würde ich gerne sagen, liebt eure männer bitte trotzdem weiter, sofern die erkannt haben, daß sie süchtig sind und schritte gegen die sucht unternehmen, und nicht nur davon reden oder bagatelliesieren.
und süchtigen, die das erkannt haben, möchte ich mut machen, jeden tag einen kleinen schritt weiter zu gehen, egal, ob sie erst kürzlich gefallen sind oder sonst grad schlimme zeiten durchmachen, man macht das schlußendlich nicht für seinen partner, oder dafür, daß der einen nicht verläßt, sondern in erster linie doch für sich und für seine eigene selbstachtung. öhm denk ich grad jedenfalls.

also gn8
Aldo


22.04.2008 01:30:46  
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Aldo,

mir "juckt" es gerade wieder, komischer Weise. Bevor ich (ausversehen) wieder irgendwohin klicke, tippe ich lieber bei Dir paar Zeilen ein.

Warum ärgern? Bestimmt ist es nicht sinnvoll immer nur auf das Datum zu schauen. Aber so ein Datum im Kopf hat auch so seine Vorteile. Kleine "Feste" feiern zum Beispiel. Ich weiß nicht wieviel Zeit vergehen muß um sagen zu können, jetzt ist es geschafft. Aber immer so kleine Teilerfolge kann man doch feiern. Z.B. wenn ich solang geschafft habe, tue ich mir mal was richtig gutes. Was dieses "richtig Gute" für Dich ist, kannst natürlich nur Du definieren. Es sollte etwas sein, worauf Du Dich jetzt schon freust. Zur "Feier" kannst Du ja auch mit Deinem Sohn mal essen gehen (falls er für sowas zu haben ist). Den Grund Deiner "Feier" mußt Du ja nicht verraten (oder laß Dir was orginelles einfallen).

Toll das Du mit Deinem Sohn zum Fußball gehst, das wird ihm bestimmt gefallen. Als unsere Kinder noch kleiner waren, sind wir auch oft mit ihnen zu diversen Freizeiten im Urlaub gefahren, mit Kidsprogramm u.a., dass hat denen auch meistens Spaß gemacht. Für meine Frau und mich, war das auch immer sehr entspannend, da wir so nicht extra ein "Kidsprogramm" planen mussten.

Was ist denn dieser "Ort des Grauens" für Dich. Vielleicht kannst Du Dich überwinden, mit Deinem Sohn trotzdem dahin zu fahren und Du machst eine völlig neue (hoffentlich positive) Erfahrung. Überwindung ist manchmal ein Schlüssel zum Erfolg.

So dann geh ich mal weiter...
Viele Grüße und auf bald wieder
Jörg


24.04.2008 11:27:53  
Moralapostelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Jörg,

bin eben erst von der arbeit gekommen bzw. war danach noch tanken...
ich hoffe ja sehr, daß es hilfreich war, hier her zu flüchten, schade nur, daß ich eben erst jetzt lese... tagsüber nur an freien tagen dazu komme hier zu lesen.

nachher schaue ich mal, ob du bei dir noch was geschrieben hast...

ich merke es auch, daß es phasen gibt, wo es mich reizen würde, "schwach" zu werden, der sucht, dem drang nachzugeben, und je länger es zurückliegt, desto öfter scheinen diese phasen danna auch zu kommen.
Das ist dann eben das nachteilige am Tage zählen, denn je mehr Tage seit dem letzten Rückfall vergangen sind, desto wahrscheinlicher kalkuliert man für sich selber einen Rückfall ein und darum wollte ich möglichst nicht zählen, sondern eben von Tag zu Tag denken und mich über jeden einzelnen Tag freuen, der gut lief.

jetzt kam doch noch ein anruf etc. dazwischen, so lang arbeite ich doch nichtLächelnzum glück - außer im nachtdienst.

jedenfalls ist es gut, jetzt mal 3 tage wegzufahren, mit sohn im gasthof ist die "gefahr" wohl geringer.

Euch ein gutes CS-freies WE

Aldo



25.04.2008 00:35:12  
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Danke der Nachfrage Aldo, es hat geholfen einfach hier runterzuschreiben.
Das Du meist nur Nachts am PC bist, weiß ich ja im prinzip, von daher ist es völlig ok, wenn Du nicht gleich antwortest und schließlich hat man ja auch noch andere Termine, die ebenso wichtig sind.

Im Prinzip lebe ich auch so von Tag zu Tag, nur ab und zu will ich es dann doch mal wissen, wie lange es her ist. Natürlich das birgt schon die Gefahr, mit der Zeit leichtsinnig zu werden, sich kleine "Zugeständnisse" zu machen usw. Aber andererseits ist diese Gefahr immer für einen relavant und gegenwärtig. Eine gewisse Achtsamkeit auf sich selbst zu haben ist somit ständig notwendig. Aber heute ist heute, diesen Tag lebe ich und den will ich schaffen und morgen ist ein anderer Tag, den ich ebenso leben will.

Ich wünsch Dir ein paar schöne Tage mit Deinem Sohn.
Lieben Gruß
Jörg


bearbeitet von littlegeorge am 25.04.2008 09:17:28
25.04.2008 09:05:33  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Aldo und Jörg,

bleibt stark und ein schönes Wochenende

lg

karamba


26.04.2008 00:50:13  
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Aldo,

wie war eigentlich das Wochenende mit Deinem Sohn?

Ich wünsch Dir viele gute Zeiten! Liebe Grüße
Jörg



29.04.2008 22:27:28  
Moralapostelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo,

das wochenende war klasse.
die hochzeit meines freundes erinnerte mich an meine eigene. seine vormals verlobte ist auch schwanger, und das war damals zumindest für mich ein gewichtiger grund, "Ja" zu sagen bzw. die hochzeit ins auge zu fassen.
nun hoffe ich natürlich, daß es bei ihm besser geht.
dass er seine sucht/vorlieben in der therapie, die er begonnen hat, aufarbeiten kann und das auch dazu beiträgt, daß die werdende familie zukunft hat.
in erster linie hoffe ich ja, daß er seine frau auch wirklich liebt.

Meine Güte, wenn ich mir überlege, wie es für meine Eltern wäre, wenn sie wüßten ...
Vielleicht wär es aber für mich schlimmer, daß ich sie wieder mal enttäuscht haben könnte.

Am Sonntag morgen im Gottesdienst erzählte der Pastor in der Predigt, wie sehr ihn das beeinflußt hatte, daß sein Vater od. seine Eltern ihm als Kind suggerierten, daß er zu nichts taugt, es nie zu was bringen wird etc. Dies habe ihn viele Jahre sehr geprägt.

Das war auch ein Aha-Erlebnis, denn darüber hab ich noch niemand so offen reden hören, daß er damit auch jahrelang zu kämpfen hatte, sich das wie ein stigma in ihm festgesetzt hatte ...
jeder der möchte kann es auf meiner stirn lesen: "Ich bin ein Versager" so kommt man sich vor, man traut sich nix etc.
Letzteres sind aber wieder meine Gedanken dazu, nicht aus der Predigt.
Jedenfalls ging es dem Pastor darum, aufzuzeigen, was wir nach der Bibel sind, welche Gedanken Gott über uns hat. Und das ist eben so ziemlich das Gegenteil davon.

das Wochenende war also gut, und auch danach das allein-sein war dann nicht irgendwie besonders schlimm. so ging es mir sonst öfter mal, immer wenn ich was tolles erlebt hatte und dann wieder allein daheim saß, fiel ich in ein loch.
das gabs diesmal nicht ... dafür ne magen-darm-grippe :(
die war dann aber nach einem tag auch schon wieder ausgestanden.
nu hat mich der alltag wieder.

bin froh, daß die sucht bisher meist nen ziemlichen bogen um mich macht, bzw. ich mich solcherlei gedanken nicht hingebe, sondern fliehe.

lg

ps: hab grad entdeckt, daß ich mich vor genau einem monat hier angemeldet habe.


bearbeitet von Moralapostel am 02.05.2008 02:43:05
02.05.2008 02:38:00  
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Aldo,

es freut mich, dass Du ein klasse Wochenende hattest.

Man das war echt mutig von dem Pastor über dieses Thema (seine eigene - nicht gerade ruhmvolle Vergangenheit) zu predigen.
Es könnte genauso auch meine Geschichte sein. Wenn ich denke, dass ich fast 40 Jahre meines Lebens gebraucht habe um zu kappieren, wie Gott wirklich von mir denkt. Aber ich lese, dass es Dir dabei auch so ergangen ist. Ich kenne das an mir selbst auch sehr gut, sich nichts zu trauen und sich eigentlich auf der ganzen Linie als Versager zu fühlen.

Auch das andere was Du schreibst kenne ich sehr gut, etwas tolles erlebt zu haben und kurz danach in ein tiefes Loch zu fallen. Wir sind uns wohl gar nicht so unähnlich. Gut das es Dir diesmal anders ergangen ist. Ich denke schon, nein ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass unser Schreiben hier eine Menge bewirkt, mehr als wir vielleicht im Augenblick merken.

Ich wünsch Dir ein ähnlich schönes Wochenende wie das vorige.
Liebe Grüße
Jörg


02.05.2008 22:02:36  
Moralapostelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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ich sollte mal wieder was schreiben...

vielleicht über mein Männerbild, mein Verständnis meiner Rolle?
ich hab keine lust dazu, vermutlich weil mich das nur deprimieren würde.
vermutlich weil release da ins schwarze getroffen hat, weil das vielleicht ein wunder punkt ist, daß man sich selber doch nicht so ganz als mensch annimmt, an sich rumnörgelt, unzufrieden ist mit eigenheiten.
was machst du, wenn du dagegen ankämpfst, aber das ein kampf wie gegen windmühlen scheint, du letztlich immer den kürzeren ziehst, der looser bist, doch nicht das selbstwertgefühl irgendwoher bekommst, so sehr du dir das auch wünschst. es gab zeiten, da hat mich ein kinderblick eines fremden kindes so dermaßen verunsichert, daß es mir unangenehm war und ich wegschauen mußte, ich dachte irgendwie, daß dieses kind sonst sieht, wie verletzlich ich bin...oder wie schwach ich bin.

Tja ein tolles Mannsbild. Damit ist kein Staat zu machen.
So jemand wird wohl auch nicht grad von Frauen umschwärmt.
Frauen wollen doch immer die starken Männer, an die sie sich anlehnen können, die ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben können. Vielleicht deshalb Kickboxing? Oder Muskelaufbautraining, oder diesen sagenumwobenen Waschbrettbauch. Aber mit Ende 40 ist für den Otto-Normalbürger das Thema gegessen, da gibt es höchstens einen Waschbärbauch. Dorthin steuere ich momentan eisern drauf zu.
vielleicht auch eine art ersatzsucht, orale befriedigung, irgendwas in den mund stopfen ... nein, ich bin noch keine tonne, wenn ich mich auch manchmal so fühle, irgendwie hat in meinem bauch, vielleicht auch nur in meinen klamotten, nicht noch arg viel mehr platz.

Nein, ich möchte nicht mehr von Frauen umschwärmt werden. Ich möchte mein Leben allein auf die Reihe bekommen, das allein ist schon schwer genug. Ok, nicht ganz allein, denn meine kids sollen ihren platz behalten.

Wenn ich frei habe, nach streßigen Tagen bei meiner Arbeit, bin ich einerseits erleichtert, endlich mal wieder 3 tage frei zu haben, und gleichzeitig tut sich da ein schwarzes tiefes loch auf, das mich einzusaugen versucht.
das waren dann die situationen, diverse seiten anzugucken. 8 std. ala F.J. sind da schnell zusammen. Naja nicht immer war es so lang... egal ob nun 4 oder 8 std. beides ist so ätzend.

Mir hilft es wirklich, auch wenn die Zeilen da oben was andres vermitteln, daß ich mich geliebt weiß, von Jesus, von Gott. Dem bin ich auch nicht zu blöd oder zu unmännlich oder zu sonst was, DER liebt mich genau so wie ich bin.
Darum buhle ich auch nicht mehr darum, daß mich Frauen, oder auch nur eine Frau vielleicht toll finden könnte. Ich denke, lange lief ich mit zwei Worten auf meiner Stirn durch die Gegend: "Suche Frau". oder "Wer liebt mich".

Da ich weiß, daß Jesus mich so liebt wie ich bin, sage ich auch Ja zu mir, so wie ich bin. Oder versuche es.

dann mal allen schöne Pfingsten
hoffentlich ohne OS-Rückfälle, bleibt stark und männlich Boah! - Überrascht war spaß...

Aldo




11.05.2008 01:00:49  
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Hallo Moralapostel!

Wenn ich manchmal so nachdenke, was bei euch Männern so schief läuft und bei uns Frauen, denk ich mir oft, ein Wunder, daß es noch gute Partnerschaften gibt.
[Quote] Frauen wollen doch immer die starken Männer, an die sie sich anlehnen können, die ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben können [Quote].
Also ich denke doch, daß es ein gegenseitiges Anlehnen sein sollte, ich brauch keine Mauer zum anlehnen, eine Umarmung ist mir lieber.
Man obliegt so vielen Täuschungen auf beiden Seiten, daß es wirklich schon schwierig ist, überhaupt zu definieren, wer man selber ist und sein will, wie man sich eine Partnerschaft zwischen Mann und Frau überhaupt vorstellen soll. Die Frau wird ständig aufgefordert, irgendwelchen Bildern zu folgen und der Mann ebenso.
Im Wandel der Zeit sind die Frauen nunmal selbständiger geworden, nicht mehr abhängig vom Einkommen des Mannes, und, und. Ich selbst frage mich nach all dem, was mir passiert ist: "Brauche ich überhaupt noch einen Mann? Soll ich mich noch einmal der Gefahr aussetzten, belogen zu werden, nur weil Mann glaubt er müsse mir eine Rolle vorspielen?" Ich brauche einen Mann an meiner Seite, der ein Mensch ist, und keiner, der irgendwelche Idealbilder erfüllen will.
Wenn ich meine Kinder ansehe, wie ehrlich die noch sind und wie sie ihren Gefühlen Lauf geben können, ist das für mich einfach DIE Erholung von Menschen, die in eine Form gepresst ihr Leben unzufrieden leben.
Ich denke der Schlüssel zu einem glücklichen Leben ist, sich erstmal selber lieben lernen, wie man ist, denn nur wenn man sich selber liebt, kann man auch andere lieben. Jeder Mensch braucht eine Mitte, von der er seine Kraft schöpft, für manche ist das die Familie, die Partner(in), seine Freunde,
Innere Zufriedenheit, und es könnte auch der Glaube sein, eine Spiritualität, und wenn eine Mitte ins Wanken gerät, wankt der ganze Mensch. Und dann ist auch die Sucht ein Zufluchtsort, erschafft eine Mitte, die niemals Stütze für das Leben sein kann.
Ich habe viel über mich nachgedacht, und ich neige dazu, den Partner als meine Mitte zu sehen, und genau das bringt mich dann ins Stolpern. Vielleicht sollte ich sie erst in mir selber finden.
Und gerade deine Selbstzweifel, deine Unzufriedenheit, deine Unsicherheit sind Dinge, die du irgendwann so nach außen trägst, daß man sie dir ansieht. Wenn ich ein Mann wäre und so ungebunden wie du, würde ich mich mal gezielt selbst aufbauen, körperlich und seelisch, ja, vielleicht auch mit Kickboxing, Selbsthilfegruppen, jedenfalls sich verkriechen ist nicht die Lösung. Geh unters Volk, aber unter das Aktive, selbst wenn du dich 10mal unangenehm angeschaut fühlst, beim 11. mal ist es dann vielleicht nicht mehr so, weil deine Ausstrahlung eine andere, selbstsicherere wird, egal ob du jetzt Bauch hast oder nicht! Interessiere dich für das Thema Mensch, und nicht dafür, wie du was sein kannst, was du nicht bist und die Windmühlen werden verschwinden.

Alles Liebe, R.









11.05.2008 09:05:42  
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was ist nun männlich?

aus http://www.zeit.de/online/2006/24/maennlich-autorenantwort

Bernd Ulrich, Stellvertretender Chefredakteur

Was ist männlich? Sehr leichte Frage! Gewalt, Imponiergehabe, ewige Pubertät, mehr Monolog als Dialog und das alles im Stehen. Was ist männlich – und trotzdem gut? Schwere Frage, sehr schwere Frage. Und gefährlich dazu! Wenn es darauf eine Antwort gibt, dann wäre ja zumindest an einem Punkt der Mann überlegen. Also Vorsicht: Folgende positive Eigenschaft kommt nicht etwa bei Frauen nicht vor, sondern nur seltener; sie findet sich nicht bei allen Männern, sondern nur öfter.

Also: Männer sehen in (fast) jedem Ernst noch das Spiel, in jedem Spiel auch den Ernst. Sie sind in diesem Sinne sportlicher als Frauen. Dadurch haben sie mehr Freude (weil das schiere Spiel keine Freude macht), und sie ersparen sich allzu tiefe Verletzungen (weil der Ernst des Lebens auch ein Spiel ist). Das ist das ganze Geheimnis. In diesem Sinne ist etwa Angela Merkel männlich und Edmund Stoiber eine Frau. Aber das nur nebenbei.

Iris Radisch, Literatur-Redakteurin

Was ist ein Mann? Ich habe meine drei Töchter gefragt. Die erste Tochter sagt: Männer sind doof. Die zweite Tochter sagt: Männer finden sich selbst immer toll. Die dritte Tochter sagt: Bei den Männern klemmt es zwischen den beiden Gehirnhälften. Ich sage: Kinder, hört mir zu. Es war einmal vor langer Zeit, da waren Männer Leute, die nicht weinen konnten, die keine Töchter wollten und die ständig Krieg führten.
...


Josef Joffe, Herausgeber der ZEIT

...
Die Weibchen der Postmoderne weisen männliche, die Männchen überhaupt keine deutlichen Geschlechtsmerkmale mehr aus, kein Wunder, wenn die Jungs andauernd Herrenkosmetika verkaufen müssen.

Was dann »männlich« ist? Wir wussten mal sehr genau: stark, loyal, tapfer, ritterlich - die Schwachen beschützend, die Schurken bekämpfend. Das war einmal. Wer heute einen Drachen tötet, wird vom World Wildlife Fund angezeigt. Aber genug. Ich muss jetzt los, sonst kratzen mir die Jungs in meiner Selbsterfahrungsgruppe die Augen aus.


Wenn ich
mein eigenes Leben
leben will,
stirbt zuerst
die Sicherheit
ihren Krampftod

(von h.c. flemming)

Mannsbild

An der Oberfläche treibt kühle Überlegenheit
"zeig dich stark, beiß dich durch,
mach ja keinen Fehler!"
Ein Spiegelbild von vorgefertigten Mauern.

Tief unten am Grund,
kaum sichtbar,
verborgene Gefühle.
"Tut mir leid,
war mein Fehler,
fang mich auf!"
Wie ein versunkener Schatz.
Jochen Mariss


was ich auch noch interessant finde ist, daß man mit männlich oder herrlich ja eher positives assoziiert,
wohingegen bei dämlich einem ja eher negatives in den sinn kommt.
ok, es gäbe noch fraulich, was dann wiederum eher positiv besetzt wäre ... zumindest für Männer Schüchtern!

hm, dieses Rollendenken, ich weiß nicht, ob ich männlich bin, naja ein mann bin ich zweifelsohne, ich bin ich, aber ob ich männlich bin?
für mich bin ich ok, im großen und ganzen.
Mann hat sich arrangiert, Mann hat sich akzeptiert, auch die vermeintlichen "Schwächen" (damit meine ich nicht die OSS), Mann ist aber auch offen - ok, Mann bemüht sich, zumindest wenn Mann nicht grad in einem Loch sitzt und die Wunden leckt.

release schrieb: ich brauch keine Mauer zum anlehnen
darüber mußte ich schmunzeln...

seit einiger zeit mache ich mir weniger gedanken darüber, was vornehmlich frauen über mich denken könnten, wenn ich bin wie ich bin, ob sie mich albern, kindisch, unmännlich, unreif oder sonstwas bezeichnen wollten ...
ich hab schon auch ernste, verantwortungsbewußte seiten Lächeln
bei meinen kids ist es was andres, naja nö eigentlich auch nicht, ich mach mir da auch keine gedanken (soll heißen, daß ich mir nicht erst überlege, wie jetzt ein "echter" mann reagieren würde, wie es ggf. meiner Rolle entsprechen würde) wie ich mich verhalten sollte, ich liebe meine kids, und das sollen sie möglichst oft "spüren".
wenn ich mal gereizt und ungerecht bin, tja, dann ist es mir wichtig, das wieder aus der welt zu schaffen.

nach der emanzipation der frau ist es ja seit jahren immer ein thema, daß sich nun die männer wieder emanzipieren müßten. naja, vielleicht war das auch nur vor 20 jahren thema.
ich rede meist lieber mit frauen, da ich mich dort besser verstanden fühle, ich hatte eigentlich immer mehr freundinnen als freunde.

naja das sind so gedanken zum thema mann bzw. frau bzw. mensch. ob da jemand durchsteigt, ich selber Durcheinander!

einen guten Start in die neue Woche, egal ob Mann oder Frau
Aldo


bearbeitet von Moralapostel am 13.05.2008 01:29:36
13.05.2008 01:21:24  
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release schrieb:
...ungebunden...

alleinsein ist bäh

alleinsein ist:
keiner ist bei mir
also mag mich keiner
also bin ich schlecht

oder
alleinsein ist:
boden unter meinen füßen suchen
still sein, wenn ich nichts
zu sagen weiß
meinem zögern zeit lassen
meine angst
aus ihrem käfig befreien
nichts tun was ich nicht will

spazieren gehen
und nach hause kommen
und mich lieben
und ganz laut stöhnen dabei
egal ob mich jemand hört

(brigitte heidebrecht)


MANN

ich bin ja auch wer!
ich bin da
auch wenn ich
allein bin.
hängt mein wert von dem ab
was andere
von mir denken?
bestehe ich nur
aus teilen von anderen?
und wenn sie
weg sind
bin ich leer?
nur noch ich

(von mir)

naja immer wieder passiert es, daß ich da stehen bleibe, daß alleinsein gleichbedeutend mit "keiner mag mich" ist.
oder, daß es mir eben auch so geht, daß ich meinen "wert" an andern fest mache, was die von mir denken, oder ich mir auch nur einbilde, daß die denken könnten.
immer wieder gibt es situationen, wo ich eigentlich denken würde, daß ich ungebundener war, als ich noch eine partnerin hatte.
seit ich alleine lebe war ich nicht mehr im urlaub, also so klassisch eben. oder spazieren gehen, irgendwas anschauen, ins restaurant essen gehen, im kino ne romantische komödie anschauen, ja selbst das kochen ... macht irgendwie mehr freude, wenn man das mit jemandem tun kann.

ja ich bin ungebunden, kann tun und lassen was ich will, aber manches "will" ich dann halt nicht mehr.
ich kann jetzt ewig den vergangenen zeiten hinterherjammern, oder von einer neuen beziehung träumen, mir einreden, daß früher alles besser war, mein jetziges leben nur noch halb so toll ist,
oder
ich kann es annehmen und JA dazu sagen, so wie es jetzt ist.
es geht nicht darum in gut und schlecht einzuteilen, in sieger (mit partnerin) oder looser (eben ohne), in schwarz oder weiß, ich muß wegkommen von dieser wertigkeit, vom vergleichen.
ja ich bin ungebunden, ich kann hier nachts lange schreiben/lesen, bis mittags um 12 schlafen, mir mein leben so einrichten, wie ich es für richtig halte, muß mich nicht arrangieren, rücksicht nehmen.
komisch ist, daß es oft so ist, daß man sich grad das erträumt, das man nicht hat... vielleicht regt sich die eine oder andere jeden morgen auf über die zahnpastareste des partners, die er im waschbecken zurückläßt. ich müßte die jetzt selber verschmieren...

würde ich jetzt mit kickboxen oder ähnlichem anfangen, wäre das nicht ich, sondern würde da eine andere rolle übernehmen.
was vermutlich wirklich ein problemfeld bei singles, oder auch nur bei mir ist, ist daß ich manchmal das gefühl habe, daß ich mich zu sehr um mich selbst drehe.
es ist alles so relativ, das was dem einen zu viel ist, ist für den andern ok. was ich als genügend kontakt zur außenwelt bezeichnen würde, würden andere vermutlich als viel zu wenig ansehen.

im übrigen denke ich, daß es nicht funktioniert, wenn ich mich selbst aufbauen wollte. dazu fällt mir das bild ein von dem der sich selbst an seinem haarschopf aus dem sumpf ziehen möchte.
ich denke eher so, wie du, release, hier schriebst, daß Jeder Mensch braucht eine Mitte, von der er seine Kraft schöpft, ... und es könnte auch der Glaube sein.

vielleicht sollte ich mich künftig konfusius nennen Durcheinander!



bearbeitet von Moralapostel am 13.05.2008 03:11:13
13.05.2008 02:57:46  
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da es ja "mein" tagebuch ist, kann ich ja unsortiert schreiben, was mich beschäftigt.

passend zum thema fürchtete ich die letzten tage einen absturz und sei es auch nur durch erotikfilme, die im fernsehen liefen.
ich möchte mich gerne von solchen sachen abschotten, mir wäre es am liebsten, oder am einfachsten, wenn ich nicht wüßte, daß eyes wide shut kommt, inzw. hoffentlich schon kam, denn ich möchte ja niemand dazu animieren das anzugucken.
oder auch abschotten davon, frauen auf der straße zu begegnen, die halt nur in top und mini od. so ähnlich rumlaufen.
die letzten tage fürchtete ich etwas, daß ich rückfällig werden könnte. abgehalten hat mich u.a. auch der gedanke daran, hierher kriechen zu müssen, einen rückfall bekanntzugeben, und das wollte ich dann irgendwie nicht.
auch diese mistige zählerei hatte mich wieder in den fängen, ich WILL nur für heute denken, mich wenn schon sorgen, dann nur für heute sorgen und nicht darauf fast schon warten, daß der rückfall kommt, weil nun schon x-tage vergangen sind, seit dem letzten.
ich weiß, es ist kein weltuntergang, wenn das passiert, niemand würde mich hier krumm angucken, so wie ich ja auch keinen schief ansehe, der grad mist gemacht hat.
und so ist Jesus eben auch, ER wirft mir nicht vergangenes vor, kramt das nicht immer wieder vor, ER vergibt und vergißt und rechnet es nie wieder auf, vor oder zu.
wir menschen tendieren doch eher dazu, vor allem, wenn es scheinbar immer wieder dasselbe ist, was schief läuft, aber Jesus sagt nicht, jetzt hast du zum 679 mal versagt, jetzt hab ich genug von dir, du wirst es nie kapieren. wie schnell geben wir menschen auf, uns selbst, andere ...

was mich sonst noch beschäftigt ist die katastrophe in birma und wie übel sich die regierung verhält. jetzt wurde es deutlich an den wenigen spendengeldern, wie wenig daran geglaubt wird, daß gespendetes geld auch bei den menschen vor ort ankommen würde und nicht doch in den kreisen der machthaber versickert.
heute wurde in den nachrichten gesagt, daß ausländische helfer, die schon im krisengebiet waren, seit längerem - also vor der katastrophe schon dort waren, das gebiet verlassen müssen. wie soll man dann noch hoffen, daß die hilfe ankommen könnte?
ebenfalls heute sah man in den nachrichten erschütternde bilder des schlimmen erdbebens in china in der Region Sichuan. selbst der regierungschef (oder sonst halt ein sehr hohes tier) war von weinkrämpfen geschüttelt, als er mit kindern redete, die ihre eltern verloren hatten, die selbst 40 stunden unter einer eingestürzten schule begraben waren.

es wurde gesagt, daß es eine art rangliste der katastrophen gibt, naturkatastrophe schlägt bürgerkrieg, möglichst spektakuläre katastrophe mit möglichst selbstgemachten realvideos schlägt allerweltskatastrophe. entscheidend sei auch noch, ob die westliche welt dort in der betroffenen region urlaub macht, oder die zeit der katastrophe, um weihnachten rum sind die menschen offener. die katastrophe in birma hat den "nachteil", daß das land abgeschottet ist, es keine bilder gibt, das leid nicht sichtbar wird, und die politik des landes auch noch eine negative rolle spielt.
in dieser hitliste werden die menschen in darfur vergessen, die sterben weiter und niemand interessiert es, so der kommentar in den tagesthemen heute abend in etwa.

es stimmt schon, wenn man bilder sieht versteht man irgendwie eher, was die menschen durchmachen. andrerseits möchte ich eher grad denen helfen, wenn ich kann, denen es am schlechtesten geht und nicht welchen, die grad mal auf dieser makabren "hitliste" ganz oben stehen.

bei all dem sehe ich auch manchmal, daß es hier bei uns menschen gibt, die ein schweres los tragen, dessen schicksal mich dann berührt. z.b. eine ältere frau hat eine haushälterin aus polen, die sie quasi rund um die uhr versorgt. der mann der polin lebt in polen, hat leukämie. die frau versorgt ihren mann mit medikamenten, bzw. sie zahlt die mit dem was sie hier verdient. sie kann nicht einfach sagen, mein mann ist im krankenhaus, ich muß jetzt zu ihm, denn dazu hat sie das geld nicht, bzw. dann hat sie kein geld mehr, mit dem sie die medikamente bezahlen kann, und wenn sie doch geht, dann braucht sie wohl nicht mehr wieder zu kommen.
wie schlimm muß das sein, wenn man sich versucht in diese frau hineinzudenken? vielleicht sieht sie ihren ehemann nie wieder lebend.
ich weiß, so geht es tausenden, zigtausenden, vielleicht hunderttausenden von männern und frauen aus entwicklungsländern, die sich anheuern lassen, z.b. für die amis im irak um in den lagern dort als aushilfe z.b. bei burger king o.ä. zu arbeiten.
auch das macht betroffen, wenn man den mann sieht, der bei einem bombenangriff auf den amerikanischen stützpunkt beide beine verlor, als er grad auf dem weg war um pommes u.ä. aus dem vorratslager zu holen, und man dann seine frau irgendwo in indien sieht mit ihrem baby, das seinen vater noch nie gesehen hat.

man kann schicksal nicht aufrechnen, geht es einem onlinesüchtigen, geht es einer co-abhängigen, einem alkoholiker, einem mit leukämie ... etc. besser als diesem mann im irak? stelle ich selber eine art hitliste in meinem hirn zusammen ... wem es am schlimmsten geht, wem ich helfen würde, wenn ich könnte.
und wenn ich könnte, wäre ich denn beispielsweise bereit, einen tag lang diese alte dame zu betreuen, damit die polin nach hause fahren könnte? geld geben ist noch relativ einfach, klar schmerzt es in der regel auch, wenn man nicht zu den topverdienern gehört, aber das eigene engagement ist nochmal eine andere herausforderung.

zum schluß zurück zu profanerem...
mein auto war heute in der werkstatt, die praktischerweise direkt am rhein war. so konnte ich in der stunde warten, am rhein sitzen und ein buch lesen - war richtig schön.
heut abend hab ich noch rhabarberwaie gemacht, naja einerseits weil mir meine vermieterin rhabarber anbot und ich gern kuchen esse. nu muß ich den halt verteilen und einfrieren, so viel kann ich ja nicht allein essen... wo wir wieder beim allein-sein wärenLächelnund beim kalorien zählen, das ich aber nicht mache. zählen ist bäh, egal ob tage oder kalorien.

Aldo



15.05.2008 00:46:46  
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