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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » Thema Selbstbefriedigung
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Thema Selbstbefriedigung
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Ich glaube, ich muss mich mal ein bisschen Dr.-Sommer-mäßig hier betätigen. Zwinkern Ich werde des öfteren hier privat angeschrieben und gefragt, wie es mit Selbstbefriedigung aussieht, während man versucht, von der Onlinesex-/Pornosucht wegzukommen. Soll man's tun, soll man's lassen, hat es Auswirkungen auf Erektionsprobleme, die durch Pornosucht hervorgerufen wurden usw.

Also, hier mal allgemein für alle meine Erfahrungen dazu:

Ich glaube mittlerweile, dass das strikte Aufhören mit JEGLICHER Selbstbefriedigung erstens der absolut falsche Weg und zweitens auch völlig unpraktikabel ist. Selbstbefriedigung ist meiner Meinung nach ein ganz normales, menschliches Bedürfnis, und das Unterdrücken dieses völlig natürlichen Bedürfnisses ist wohl ohnehin für fast alle Menschen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich persönlich hab das damals auch mehrmals versucht, mit dem Ergebnis, dass der "Suchtdruck" einfach so grenzenlos stark wurde, dass ich nach einiger Zeit jedes Mal wieder vor den Pornos hing.

Ich bin mittlerweile völlig davon überzeugt, dass gerade die Selbstbefriedigung der Schlüssel zum Loskommen von Pornosucht ist. Weil irgendwie ist das Ganze ja auch als "Störung der normalen Selbstbefriedigung" zu betrachten, wenn man mal drüber nachdenkt.

Bei mir setzte irgendwann folgende Erkenntnis ein, die sicher jeder Pornosüchtige gut nachvollziehen kann: Vor dem Onanieren vor Pornos ist man ein anderer Mensch als danach. Vorher hat man keine Kontrolle mehr, hinterher würde man sich am liebsten selber schlagen und sitzt fassungslos da, voll von Unverständnis für sich selber, dass "es" schon wieder passiert ist.

So, jetzt die im Grunde banale Überlegung: Kann man sich das nicht eigentlich zunutze machen? Doch, kann man! Und diese Methode ist meiner Meinung nach die effektivste (bei mir die erste und einzige, die funktioniert hat mit Erfolg). Man muss "den Absturz" frühzeitig abfangen, soll heißen: Bevor der Suchtdruck so groß wird, dass man wieder an den Pornos landet, ist es wesentlich besser, wenn man sich einfach rechtzeitig vorher entspannte Selbstbefriedigung ohne Pornos gönnt.

Jeder Pornosüchtige, der das hier liest, sollte sich das gerade mal konkret überlegen: Es gibt diesen "Point of no Return", ab dem die Sucht die Oberhand gewinnt und man nicht mehr um den Rückfall herumkommt. Und man spürt im Grunde auch ziemlich genau, wann er erreicht ist (zumindest bei mir war es so). Ich wusste bereits Stunden vorher: "Mist, heute wird es wieder passieren..." - es kribbelt, es juckt, dieser unsichtbare Drang ist da und man weiß, dass es drauf hinausläuft. Und genau in diesem Moment ist Selbstbefriedigung paradoxerweise das einzige Mittel (!) was einen noch retten kann, so bescheuert das klingen mag, aber es ist so! Im Gegensatz zum Drogensüchtigen kann der Onlinesexsüchtige nämlich wählen, was er sich genau "verabreicht", das ist eine sehr komfortable Situation im direkten Vergleich. Ich weiß nicht, ob es allen so geht, aber bei mir war direkt nach Selbstbefriedigung der Drang nach Pornos völlig weg jeweils, von daher ist es eigentlich ein leichtes, den Suchtdruck frühzeitig im Handumdrehen wegzukriegen, bevor es eskaliert.

Also, ihr müsst eine Strategie entwickeln und euch angewöhnen, immer früh genug den Suchtdrang zu unterbrechen. Das kann ich nur jedem Betroffenen hier raten. Natürlich muss man sich angewöhnen, das wirklich früh genug zu tun, damit konsequent nie die Gefahr besteht, dass man schon den gefährlichen Punkt überschritten hat und sich dann doch wieder in den Dreck hineinmanövriert.

Zu der Art und Weise der Selbstbefriedigung will ich auch noch etwas sagen: Bei mir war das vor den Pornos zu einer mechanischen, schnellen Handlung verkommen. Porno an, zack zack, fertig, hat keine 3 Minuten gedauert. Wie ich herausgefunden habe, war auch diese Art der Selbstbefriedigung ein wesentlicher Faktor für die Erektions- und vor allem die Orgasmusstörungen beim normalen Sex. So banal es klingt: Es lag einfach an der Geschwindigkeit. Sex findet einfach so schnell nicht statt, die Bewegungen sind viel träger und langsamer. Also falls es jemandem ähnlich geht, wie es bei mir war, dass das Onanieren zu so einer flotten, kurzen Angelegenheit verkommen ist, kann ich nur dringend empfehlen, sich mal die Zeit zu nehmen und entspannt mit ruhigen, langsamen Bewegungen auf ganz neue Art und Weise mit dem eigenen Körper "auf Tuchfühlung zu gehen". Es erforderte bei mir sehr viel Disziplin, mir das anders anzugewöhnen, aber es ist einfach toll und viel besser so, wie es jetzt ist. Dadurch kommt auch wieder viel mehr Sensibilität und Gefühl in das "gute Stück", und genau das zählt beim echten Sex: Gefühl und Sensibilität.

Es ist mühselig, bei mir hat es anfangs ewig gedauert (eben genauso wie beim Sex, was zu dem Zeitpunkt ja das Problem war), bis ich mit langsamer, gefühlvoller Selbstbefriedigung zum Höhepunkt kam, weil es einfach völlig anders als dieses motorische "Geschrubbel" vor einem Porno war. Aber das wird ganz schnell anders!

So, ich hoffe, damit sind für viele hier einige Fragen beantwortet, wie sie es am besten angehen sollten.


bearbeitet von Sammy1980 am 08.04.2008 02:04:58
08.04.2008 01:57:07  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Danke, Sammy!
Das hätte 1 : 1 aus meinen Beratungen stammen können!

Die Ungläubigkeit der Betroffenen, wenn ich ihnen empfehle, sich wieder ein "Magazin" in die Schublade zu legen, falls der "Druck" dann doch mal zu groß wird, ist wirklich bemerkenswert. Die meisten glauben wirklich, sie müssten sich die Selbstbefriedigung abgewöhnen. Also gut, dass Du es hier nochmal so deutlich erwähnt hast!

LG, G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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08.04.2008 07:45:09    
doeme89fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Vielen Dank Sammy!!

Deine Beschreibung ist absolut einleuchtend! Bei mir stimmt das mit dem "Geschrubbel" auch überein, und ich werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen.
Ich glaube das ist ein Weg, der mir definitiv aus der Sucht hilft.

Kannst du mir sagen wie lange dass dieser "Umgewöhnungsprozess" bei dir etwa gedauert hat?

Gruss, doeme


08.04.2008 08:27:33  
Romafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Das klingt überhaupt nicht bescheuert. Ich habe ebenfalls nicht lange gebraucht, um zu merken, dass zumindest ein OS-süchtiger auf lange Sicht nicht ohne SB auskommen kann.

Trotzdem fühle ich mich nach der SB manchmal etwas unwohl. Mein Ehrgeiz schwindet und ich werde träge oder sogar etwas apathisch, das ist in machen Situationen ungünstig. Deswegen versuche ich die SB in Grenzen zu halten.


08.04.2008 10:27:55  
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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@doeme89:
Das dauert schon ein bisschen. Aber die schnellsten Veränderungen nimmst du in den ersten paar Tagen bis wenigen Wochen schon wahr. Es erfordert auch Disziplin, es bewusst mal anders zu machen und nicht mittendrin schnell zum Ende kommen zu wollen. Aber glaub mal, das lohnt sich. Nicht nur wegen der bereits genannten Vorteile, sondern auch, weil der Orgasmus damit VIEL intensiver ist. Ich gehe davon aus, dass du auch dieses Gefühl kennst, dass das Onanieren vor Pornos teils fast gar keine Befriedigung mehr bringt, weil es nur schnell und mechanisch zwanghaft stattfindet. Ich hab da jedenfalls damals so manches Mal gedacht: "Wie, das war's schon? Hätteste dir auch sparen können, hat sich nicht gelohnt vom Gefühl her." Und dann macht man es wieder und wieder und spürt immer weniger... - Könnt mir heute nicht mehr passieren. Zwinkern

@Roma:
Es ist auch keineswegs bescheuert, und es ist gut, dass du diese Erkenntnis auch bestätigen kannst. Aber ich persönlich hab länger gebraucht, um darauf zu kommen.

Auf den Punkt gebracht muss meiner Ansicht nach für jeden Onlinesexsüchtigen das Ziel sein, eine normale Selbstbefriedigung "aufzubauen", die einen von der Pornosch***e abhält. Ich behaupte, dass es effektiv nur so funktioniert.


bearbeitet von Sammy1980 am 08.04.2008 10:46:10
08.04.2008 10:36:15  
baer40fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich kann mich da Sammy nur in allen Punkten anschließen!

Auch mir ging es so, wie es Sammy beschrieben hat!

Nicht die Selbstbefriedigung ist das Problem, dass ist ein ganz natürlicher Vorgang, ein ganz natürlicher Prozess!

Das man(n) dabei den Kopf ausschaltet, die Fantasie ganz alleine irgendwelchen Pornos überlässt und auf bei der Suche nach der perfekten Szene, der perfekten Frau immer tiefer, länger und öfter ins Internet abrutscht, dass ist das Problem. ..und das kann dann(muss nicht!) beim realen Sex zu Schwierigkeiten führen!

Super geschrieben, Sammy!!!freuendes Smilie

Gruß
baer40


08.04.2008 12:36:19  
freddy6128fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Klasse Beitrag von Sammy.

Ich bin erst ganz am Anfang meiner Abstinenz vom Onlinesex. Seit etwa zwei Wochen bin ich clean.

Auch ich hatte mich gefragt wie ich es denn mit der Selbstbefriedigung halten soll. Soll ichs machen wenn mir danach ist oder nicht? Ich bin froh, die Antworten in Sammys Beitrag gefunden zu haben.

Vielen Dank an Sammy.


08.04.2008 14:51:46  
Ratlosfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich finde, das sollten wir hier unter "wichtig" aufhängen! (Und mache das jetzt einfach mal...)

Und auch bei den FAQ's gehört's rein.

Schließe mich Baer an: Super geschrieben!

LG
Ratlos


Foto einschicken, dem HSO beitreten, Leserbriefe schreiben... - JEDER kann was tun!
http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=1757
08.04.2008 22:31:15  
tobsfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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@sammy
ja finde es gut das du dich auch nach deinem ausstieg hier noch mit dem thema auseinandergesetzt

das kuriose ist ja auch z.b. das man morgen juckig ist aber wenn man es unter der dusche tut nicht mehr so schnell geht und so ist wie vor dem fernseher/rechner/am telefon.
hate schon oft anläufe diesbezüglich aber nach mehreren anläufen verlor es an interesse.villeicht klappt es ja diesmal
drückt mir die daumen


10.04.2008 15:41:14  
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Einen klaren "Ausstieg" in dem Sinne gibt es auch nicht. Die Schwäche für dieses Laster ist immer noch da und wird mich vermutlich mein Leben lang begleiten, so wie andere Menschen andere Schwächen haben, die sie ein Leben lang begleiten.

Auch ich wende gelegentlich konsequent weiterhin diese Strategien an, um davon wegzubleiben. Es wird mit der Zeit zwar viel einfacher und unproblematischer, je länger man quasi davon weg ist. Aber ich muss dennoch ab und an bewusst Kontrolle ausüben, um den Zustand so beizubehalten. Genauso wie ein trockener Alkoholiker bewusst den Alkohol meiden muss.

Anfällig werde ich dafür vermutlich immer bleiben, aber ich denke, ich bin mittlerweile an dem Punkt, dass ich wirksame Verhaltensstrategien kenne, um es völlig zu kontrollieren und immer erfolgreich zu vermeiden. Das ist sicherlich einem "Ausstieg" gleichzusetzen. Ich denke, den Zustand sollte jeder Betroffene anstreben.


bearbeitet von Sammy1980 am 10.04.2008 15:58:45
10.04.2008 15:55:55  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Sammy, ein Süchtiger ist m.E. niemals (!!!) "heilbar". Die Suchtanlagen kann einem ja niemand herausoperieren, die bleiben ein ganzes Leben lang. Allerdings, das sagst Du genau richtig, kann ein Süchtiger lernen, seiner Suchtanfälligkeit zu begegnen und Strategien zu entwickeln, wie er sich schützen kann!

LG, G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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10.04.2008 16:16:48    
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ein Süchtiger ist niemals heilbar? Heißt das die falschen Frauenbilder und die sexuellen Assoziationen bleiben in seinem Kopf für immer?
Und er hat eine gute Chance, rückfällig zu werden, wenn er wieder in das selbe Schema hineinfällt, in jene Situationen, von denen aus seine Sucht begann??

Was meinst du mit Suchtanlagen, Gabriele?
Angeborenes? Verdrängtes? Falsch Erlerntes?

l.G.R.


11.04.2008 00:08:14  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Release,

QuoteEin Süchtiger ist niemals heilbar? Heißt das die falschen Frauenbilder und die sexuellen Assoziationen bleiben in seinem Kopf für immer?


Nicht heilbar heißt NICHT, dass die Bilder, die sich im Kopf des Süchtigen gebildet haben, niemals verschwinden. Sie werden von Zeit zu Zeit immer blasser. Ein Süchtiger lernt - und dafür gibt es ja Therapien -, mit seiner Suchtanlage umzugehen. D.h. er lernt, wie er ihr begegnen und widerstehen kann. Es werden aber wohl immer irgendwelche Erinnerungen mal aufflackern, zu den verschiedensten Gelegenheiten. Diese Dinge nennt man halt "Leben", release, denn auch Du kannst ja nicht Erfahrungen aus Deinem Kopf bekommen, nur weil sie Dir unangenehm sind und weil Du nicht mehr daran denken WILLST.

Du ahnst also, dass dieses Verblassen der Bilder manchmal sehr, sehr lange dauert. Das hängt mit der Dauer und dem Grad der Onlinesucht zusammen.


QuoteUnd er hat eine gute Chance, rückfällig zu werden, wenn er wieder in das selbe Schema hineinfällt, in jene Situationen, von denen aus seine Sucht begann??


Von "Chance" würde ich da nicht sprechen wollen ;-) ... Die Gefahr allerdings besteht durchaus, ja. Allerdings habe ich in den Beratungen festgestellt, dass jemand, der onlinesexsüchtig war und all den Mist erlebt hat - auch die Konsequenzen in der Familie -, einen mentalen Umdenkprozess durchläuft. Letztlich ist er sich sicher, dass er all das, was beinahe als verloren oder aussichtslos galt, NIE wieder aufs Spiel setzen will! Es bleibt zu hoffen, dass ihm dies in Krisenzeiten, in denen die Rückfallgefahr besonders groß ist, immer wieder bewusst wird!

Release, die Garantie gibt Dir allerdings keiner. Jeder Mensch ist ein Individuum und lernt, mit seinen Anlagen, Schwächen und Neigungen umzugehen.

QuoteWas meinst du mit Suchtanlagen, Gabriele?


Da streiten sich die Geister. Ich persönlich bin der Ansicht, dass JEDER Mensch grundsätzlich Suchtanlagen in sich hat, also "Gefahrenpotentiale", wenn Du so willst. Bei dem einen sind sie ausgepägter als bei dem anderen. Oft beobachten wir ja auch, dass ein Süchtiger irgendwo in der Familie auch bereits einen Suchtfall hat oder hatte. Das ist kein Zufall!

Manche Psychiater und Wissenschaftler versuchen aber immer wieder zu beweisen, dass Sucht nichts mit Genen oder Vererbung direkt zu tun hat.

release, keine Panik! Ein Süchtiger KANN den Ausstieg packen, das siehst Du doch auch alleine schon hier im Forum. Und so könnte ich Dir alleine aus meiner Beratungspraxis Hunderte von Fällen nennen, die heute wieder ein glückliches Familienleben haben! Trotzdem ... "geheilt" sind sie nicht. Und weißt Du was? Das ist auch GUT so, denn das würde sie ZU sicher machen, dass sie niemals mehr "abrutschen" könnten.

LG, G.




bearbeitet von gabriele_farke am 11.04.2008 07:19:56
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11.04.2008 07:12:10    
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ratlos und Co ;-)... :

Der Beitrag ist in den FAQs und Tipps bei www.onlinesucht.de "gesichert".

Danke!

G.


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11.04.2008 15:53:00    
ravemasterfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Super threat,

geschrieben von Sammy1980 am 08.04.2008 01:57:07
Ich bin mittlerweile völlig davon überzeugt, dass gerade die Selbstbefriedigung der Schlüssel zum Loskommen von Pornosucht ist. Weil irgendwie ist das Ganze ja auch als "Störung der normalen Selbstbefriedigung" zu betrachten, wenn man mal drüber nachdenkt.


diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
Es ist enorm wichtig, den Kreislauf Pornos->Onanie...->Pornos usw zu unterbrechen. Vor allem mit der "zuvorkommenden Selbstbefriedigung" lässt sich mancher Rückfall verhindern.

Hat man es mal eine Zeit lang geschafft, die Selbstbefriedigung und Pornos strickt zu trennen (soll heißen, wenn es zu einem Rückfall kam, auf die Sb danach mit aller Kraft zu verzichten), ist man irgendwann auch nicht mehr so anfällig auf die visuellen Reize. Wahrscheinlich deshalb, weil der Körper dann auf diese Reize nicht immer gleich die Selbstbefriedigung assoziiert. Folge: es wird leichter Rückfälle zu kontrollieren, die Selbstbefriedigung verlagert sich mehr auf die eigene Fantasie, weg vom Computer und Internet.

Das waren zumindest bisher meine Erfahrungen...



12.04.2008 18:13:03  
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