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| Die gesellschaftliche Diskussion über Computerspiele leidet nach Ansicht eines Medienwissenschaftlers oft unter Schwarz-Weiß-Malerei. "Computerspiele sind heute zur Alltagskultur geworden. Aber von einer differenzierten Betrachtung wie etwa bei Filmen ist unsere Gesellschaft noch weit entfernt", sagte Professor Winfred Kaminiski vom Institut für Medienforschung und Medienpädagogik an der Fachhochschule Köln in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Kaminski leitet eine Computerspiele-Fachtagung mit dem Titel "Clash of Realities", zu der von 5. bis 7. März mehr als 250 europäische Wissenschaftler in Köln erwartet werden. Anzeige
Erst vor etwa 30 Jahren habe mit dem Einzug von PCs in Privathaushalte langsam die Zeit der Computerspiele begonnen, betonte Kaminiski. "Inzwischen haben wir die erste Generation, die mit diesen Spielen groß geworden ist und die jetzt ihrerseits als Eltern für die Erziehung ihrer Kinder Verantwortung trägt", sagte er. "Deshalb gehören Computerspiele heute zur normalen Mediensozialisation der Kinder." Computerspiele seien "im Alltag der Familien angekommen".
Jedoch hätten vor allem "Menschen ab 45 Jahren" häufig Vorbehalte gegen Computerspiele oder stünden ihnen sogar generell ablehnend gegenüber. Hier gebe gebe es eine "Generationskluft", der unterschiedliche Lebenserfahrungen zugrunde lägen, erläuterte der Wissenschaftler. Eine Pauschal-Verurteilung von Computerspielen sei ebenso verkehrt wie das gegenteilige Phänomen: In Szene- Magazinen würden neue Spiele, zusätzliche Levels oder mehr Speicherkapazität oft einseitig mit geradezu enthusiastischer Begeisterung gefeiert.
Nötig sei vielmehr eine kritische und faire gesellschaftliche Diskussion. "Wir müssen genauso aufmerksam und differenziert reagieren, wie wir es auch bei anderen Medienprodukten tun", forderte der Professor. "Dazu müssen wir unser Knowhow verstärken." Nur so könnten zum Beispiel Eltern bei der Entscheidung sicherer werden, welche Spiele für ihr Kind geeignet sind. (dpa) / (uma/c't)
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