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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Zusammenfassung Teil I und II und jetzt doch wieder nur Gefühlschaos (sorry,unendlich lang)
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Zusammenfassung Teil I und II und jetzt doch wieder nur Gefühlschaos (sorry,unendlich lang)
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Nachdem ich hier seit Tagen kreuz und quer lese, habe ich mich in der Hoffnung auf Hilfe entschlossen, meine Geschichte aufzuschreiben. Sie ist ziemlich lang, ich hoffe, es kämpft sich trotzdem jemand durch...
Der erste Teil ist ein Beitrag von Mai in einem anderen Forum, als ich schon dachte, ich hätte es geschafft.
Der zweite Teil folgt im nächsten Beitrag (die Zeichen haben nicht gereicht..) und fasst den Rest der Zeit bis jetzt zusammen.

Teil I (vom 25.Mai)
Seit knapp drei Jahren bin ich jetzt mit meinem Freund zusammen. Wir haben eine Tochter (fast zwei). Ich sage das, weil es mit ein Grund war, warum mir die Loslösung so schwer gefallen ist.
Schon sehr früh, war klar, das in dieser Beziehung sexuell irgendwie was anders lief, als es normalerweise der Fall ist. Wir hatten von Anfang an nur wenig Sex miteinander. Es ist mir natürlich aufgefallen und ich habe mir meine Gedanken gemacht, fand es schon komisch, wir waren „frisch verliebt“…??!!. Naja,, nach relativ kurzer Zeit war mir dann klar, warum. Habe durch Zufall (und das war wirklich so, denn alles war ganz offen) in seinem PC MASSIG Pornobilder und Videos gefunden. Gigabyte über Gigabyte.. Und war echt geschockt, saß vorm PC und war völlig fassungslos. Ich habe ihn natürlich drauf angesprochen, was los ist, ob ihm was fehlt, all das übliche, was man dann halt so anspricht und versucht zu klären. Möchte noch dazu sagen, das ich sexuell sehr offen bin, nicht prüde, nicht verklemmt und auch nicht das, was man(n) einen Sexmuffel nennen könnte. Andere sagen über mich, das ich sehr attraktiv bin und wirklich sehr hübsch. Mein Freund bestätigte das auch ( das hört sich ziemlich blöd an, ich schreibe das nur, um deutlich zu machen, dass es nicht unbedingt an mangelnder Attraktivität liegen könnte) .
Nach diesem ersten Gespräch, was eigentlich recht gut lief, war ich beruhigt. Ich war schon innerlich getroffen, war irgendwie verletzt. Habe mir natürlich die üblichen Fragen gestellt: genüge ich ihm nicht, findet er mich nicht attraktiv genug, fehlt ihm was.. usw. Klar, jeder hat seine eigene Sexualität, und klar, Männer sind sehr visuell veranlagt und benutzen eben Pornos zur Selbstbefriedigung. Das weis ich und hätte damit auch nicht wirklich ein Problem, wenn der reale Sex im Vordergrund stünde. Er würde das nur ab und zu machen, sagte er, und nein, ihm fehle nichts, und er liebe mich und fände mich hübsch und so weiter bla, bla… Er würde es nicht mehr so oft machen, wenn es mich stört und er könnte auch ohne ..
Ich war voller Vertrauen. Aber es änderte sich nichts…. Wir hatten alle paar Monate mal Sex. Pornos und Selbstbefriedigung dagegen mind.3-4x die Woche, praktisch bei fast jeder Gelegenheit, stundenlang, im internet und in seiner ach so großen Sammlung. Immer wenn ich nicht da war. Und auch, wenn ich da war. Ich hab geputzt, er hat Pornos geguckt, ich hab gelesen, er hat Pornos geguckt. Ich hab mich um die Maus gekümmert, er hat Pornos geguckt. Und immer wenn ich kam, schnell weggeklickt. Die Zeit, die wir beide zusammen hätten verbringen können, weil die Maus schlief, die hat er lieber vor den Pornos verbracht. Es gab unzählige Gespräche deshalb, immer wieder, immer wieder von ihm die Aussage, es wäre nicht so wichtig und er würde es reduzieren, es läge am Stress, an der vielen Arbeit, er könne sich dabei so gut entspannen, Sex wäre so anstrengend, er hätte keine Lust, wenn wir uns nicht so gut verstehen usw. Er hat gar nicht kapiert, dass die schlechte Stimmung zum Großteil von seinen Pornos abhing. Er konnte einfach nicht kapieren, dass mich das unglaublich traurig machte und verletzte, wenn er Sex allein vor Pornos dem Sex mit mir vorzog. Dementsprechend war mein Verhalten auch z.T. nicht so sehr liebevoll.
Natürlich ging das ganze dann in Zukunft heimlich weiter. Immer alles schön gelöscht. Ich habe es trotzdem immer wieder herausgefunden Immer wieder Lügen, nie Erklärungsversuche seinerseits, null Einfühlungsvermögen, totschweigen, einfach so weiter machen. Na, immerhin, hatte er sich, was unser Sexleben anbelangte, von alle vier Monate auf alle vier Wochen hochgearbeitet.
Anfang Februar diesen Jahres hatten wir dann noch ein Gespräch und da dachte ich wirklich, jetzt hat er was verstanden. Jetzt ändert sich was. Hat keine Woche gedauert.. da ging alles genau so weiter. Das hat mich noch mal richtig von den Füßen gerissen, weil ich echt gedacht hatte, jetzt packen wir es, es ist ihm wichtig, was ich fühle.
Da habe ich mir gesagt, so kann es für mich nicht weitergehen, daran geh ich kaputt. Ich hatte mich in der ganzen Zeit schon sehr verändert, erkannte mich manchmal in meinen Reaktionen und Verhaltensweisen gar nicht wieder, war mir selbst manchmal völlig fremd. Ich hatte eigentlich immer ein gesundes Selbstbewusstsein, und ich merkte, dass das immer mehr verloren ging. Anfang März wieder ein Gespräch, mit dem Vorschlag: gut, wenn e r seine Sexualität so leben möchte, dann könnte man den ja den Versuch einer „offenen Beziehung“ starten.. Das war das Letzte, was mir einfiel. Eigentlich völlig absurd, diese Art von Beziehung ist überhaupt nicht meine. Ich war baff, er ging darauf mehr oder weniger ein. Ich dachte, das kann jetzt nichts ein, ihm ist sein Pornokram tatsächlich wichtiger als alles andere, er nimmt es in Kauf, das seine Freundin, die er angeblich doch ach so sehr liebt, mit jemand anderem schläft… ????? Ok, viele mögen jetzt denken, wieso, ist doch nicht so schlimm… Ist wohl Gefühlssache..
Nach diesem Gespräch hab ich ganz langsam aber ganz bewusst versucht, mich zu distanzieren, von ihm, von meinem Gefühl zu ihm, von unserer Beziehung. Ich war echt am Ende meiner Möglichkeiten und meiner Kraft. Ich hatte für meine Begriffe alles versucht, Gespräche, immer wieder Gespräche. Ich hab versucht es auszuhalten, mich zu verbiegen, drüber hinwegzusehen, wie oft hab ich mich gestylt bis zum geht nicht mehr… ohne Erfolg… Ich hab alles versucht, was mir einfiel.
Dann habe ich ganz bewusst angefangen, darüber nachzudenken, was da eigentlich passiert. Wie gleichgültig dieser Mensch meinen Gefühlen gegenüber ist. Wie sehr er weiß, wie mich das verletzt und wie wenig es ihn wirklich kümmert, sich nichts verändert (außer das die Heimlichkeiten immer größer werden, jetzt gibt es sogar schon eine zweite Festplatte im PC, die bei Bedarf eingestöpselt wird…). Niemals hat er von sich aus versucht, eine Lösung zu finden. Immer hat er solange gewartet, bis ich das Gespräch gesucht habe, weil ich das nicht mehr aushielt. Nur sehr wenig hat ER versucht, MIR etwas zu erklären… Immer wieder hat er gelogen…
Anfang diesen Monats habe ich dann Schluss gemacht. Ich habe ihm gesagt, dass ich so nicht mehr weitermachen will. Sagte ihm, dass für mich diese Beziehung beendet ist, und er sich ganz bewusst überlegen soll, was er will. Wenn seine Art von Sexualität die ist, die ihn glücklich macht, dann akzeptiere ich das. Aber dann können wir beide diese Beziehung nicht fortführen. Weil meine Sexualität eine andere ist sowohl die Pornos als auch die Art und Weise wie... Das geht nicht zusammen.
Was ich erwartet hätte, wäre, das er mir sagt: „So bin ich, das ist meine Sexualität, ich habe mehr Spaß an Sex vorm PC als mit Dir real. " Das wäre ehrlich gewesen und häte mir die Chance gegeben, loszulassen und wieder glücklicher zu werden. Hätte er das gemacht, hätte er mir unter anderem sehr viel Schmerz und Traurigkeit erspart. Vor allen Dingen dieses Chaos in mir und meine Persönlichkeitsveränderung...
Stand der Dinge ist jetzt, das er nachdenkt…… Aber nachdem ich diesen Schritt getan habe… versuche ich immer mehr, mich zu distanziere. Ich hab mich zigtausendmal gefragt, was mache ich falsch, bin ich zu intolerant, bin ich zu wenig verständnisvoll, mache ich aus einer Mücke einen Elefanten??? Messe ich diesem Szzz mehr Bedeutung bei als notwendig??? Bin ich nicht normal?? Ich habe mich ständig in Frage gestellt!! Das möchte ich nicht mehr...
Es gibt immer noch Tage, da geht es mir schlecht, da kann ich das alles nicht verstehen, da wünsche ich mir so sehr, das möglich wäre, was nicht möglich ist.
Sage mir aber, was soll sich denn jetzt ändern, was sich nicht schon die letzten zweieinhalb Jahre hätte ändern können. Wenn er es wirklich gewollt hätte, dann hätte sich was geändert, dann hätte er zumindest gezeigt, das ich ihm wichtig bin, er wäre nicht so gleichgültig gewesen, dann hätte er mit mir gesprochen.
Seit dem Schluss ist, sitzt er täglich Stunden davor… Es wird sich nichts ändern. Er ist so, wie er ist. Diese Sache ist ihm so wichtig, dass er dafür die Beziehung verloren gehen lässt. Das zeigt deutlicher als alles andere, dass es für uns keine Zukunft gibt.



bearbeitet von gabriele_farke am 22.10.2007 07:49:12
21.10.2007 23:41:05   
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hier Teil II`

Teil II (von heute, 21.Oktober)
Wohnlich haben wir uns nicht getrennt - hauptsächlich wegen unserer Tochter. Zwei Monate - in denen sein Konsum exzessiv stattfand - habe ich im Wohnzimmer geschlafen. Dann gab es einen "Neuanfang" bei dem DAS THEMA totgeschwiegen wurde(aber natürlich nach wie vor stattfand) und der zwangsläufig scheiterte. Wir beschlossen, den Versuch, als Eltern für unsere Tochter weiter zusammen wohnen zu bleiben. Das funktionierte mal besser mal schlechter (außer der P-Sache haben wir auch noch andere Probleme).
Ich habe versucht, mich damit abzufinden, dass es zwischen uns einfach nicht geht, weil wir zu unterschiedlich sind. Natürlich fällt es mir unglaublich schwer, weil ich idiotischerweise immer noch was empfinde, weil ich mir so sehr gewünscht habe, das es geht mit uns. Das wir eine Paar sein können, das liebevoll und einfühlsam miteinander umgeht, wo jeder dem andere wichtig ist - und eine Familie.
Ich habe meine Gefühle nie ganz begraben können. Auch wenn mein Kopf was anderes sagte.
Seit ein zwei Wochen sind wir uns im Umgang wieder etwas näher gekommen. Und am Mittwoch hat er ein Gespräch begonnen über genau das THEMA. Er wolle wirklich etwas ändern, er wolle jetzt damit anfangen, er liebe mich wirklich.. Ich denke, der Anstoß dafür war seine Mutter, die ihn darauf angesprochen hat, weil ich mit ihr über den Trennungsgrund sprach.
Da waren sie wieder, all die Hoffnungen, die ich schon bewusst verdrängt hatte, weil ich sonst nicht hätte "funktionieren" können. Aber auch die ganze Traurigkeit, die ganze Angst, die ganze Resignation waren wieder da. Habe mich gefragt, ob ich die Kraft noch mal aufbringe, ob ich die Wut kanalisieren kann, ob ich jemals wieder auch nur annähernd vertrauen kann und alles was damit zusammenhängt. Ok, sagte ich mir, so hat er noch nie mit Dir gesprochen, das meint er jetzt ernst, das kam jetzt (zum größten Teil) wirklich von ihm, er hat was verstanden. Habe ernsthaft überlegt, was ich machen soll, ob ich emotional noch mal voll "einsteige" und ALLES gebe. Ich war mit meiner Entscheidung schon fast am Ende, war schon bereit, einfach NOCH mal anzufangen - da sehe ich neue Bilder, neuer Videoclips, eine neu favorisierte Seite, Datum: einen Tag nach unserem Gespräch.
Ich habe es im direkt gezeigt, nachdem er von der Arbeit heimkam und ihn um eine Erklärung gebeten.

Irgendwie ist mir erst jetzt, nach drei Jahren, klar geworden, dass das nicht nur nicht normal ist, sondern schon Suchtcharakter hat. Plötzlich hat es "klick" gemacht...
Ich denke, mit der Erkenntnis bin ich ihm einen Schritt voraus.

Das ändert allerdings nichts daran, dass mich das echt nachhaltig umgehauen hat. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich fühlen soll, was ich denken soll, geschweige denn, was ich machen soll...??? Hab die letzten Monate so mit mir gekämpft, aus diesem Sumpf rauszukommen. Fühle mich so unglaublich verletzt, frage mich ständig warum. Versuche zu verstehen und versteh nichts wirklich. Suche nach Fehlern bei mir - die ich sicher gemacht habe, weil ich mit dem Schmerz und der Wut nicht gut umgehen konnte und kann. Fühle Chaos in mir. Habe echt Angst davor, depressiv zu werden - wenn ich es nicht schon bin. Glaube manchmal, ich brauch selbst eine Therapie, um damit klar zu kommen, auch für die Zukunft.
Ich kann keine Entscheidung treffen, weis nicht, was ich fühle. Manchmal voller Wut und dann wieder voller Selbstzweifel..!

Ich habe ihm gesagt, das ich ihn für oss halte. Ich habe ihn praktisch "gezwungen", zu handeln. Ihn vor eine Entscheidung gestellt. Wenn er nicht innerhalb der nächsten Woche anfängt, was zu tun, sich zu informieren (habe ihm von diesem Forum erzählt), eine Beratung , welche auch immer, zu machen, dann ist für mich Schluss!

Und frage mich jetzt: War das richtig? Ihn unter Druck zu setzen? Habe ich nicht doch selbst zu viele Fehler gemacht? Bin ich nicht doch selbst Schuld? War ich nicht durch meine eigene Verletztheit zu oft verletzend zu ihm? Was hätte ich tun können, um was dran zu ändern? Fühle mich so unzulänglich, weil ich nicht fähig war, damit umzugehen.. Habe in einem Beitrag hier - ich glaube es war Constantins Frau? - einen Satz gelesen. Sie sagte, als sie von der oss erfuhr: "Was kann ich für Dich tun?" Warum konnte und kann ich nicht so kompetent damit umgehen? Warum ??

Kann mir jemand einen Tip geben, wie ich besser damit zurecht komme, wie ich ihn besser verstehen kann?? Was ich tun kann? Für ihn? Für mich?? Für uns? Wie ich die Kraft finde, damit umzugehen, wie ich das verletzt sein und die Unzulänglichkeit kompensiere und wie meine Wut?? Ob es überhaupt eine Möglichkeit für uns gibt?

Fühle mich wirklich hilflos!!






Gabriele Farke (HSO e.V.)

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22.10.2007 07:50:30    
Ai_Kisugifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo chrie,

für eine Frau ist die OSS ihres Partner, so mein Eindruck, sehr verletzend, aus den verschiedenen Gründen (kommt auch immer auf die Frau darauf an).

Fest steht, man ist tief verletzt, das Vertrauen, das vorher mühsam aufgebaut worden war zerstört. Die Zeit wird es wieder bringen, sollte der Partner bei seinem Weg bleiben und von der OSS weg kommen. Ein Rezept, wie man damit umgehen kann und es verarbeiten kann, gibt es leider nicht und jeder muss es für sich selbst herausfinden.

Aber den Tip hast Du Dir schon fast selbst gegeben. Wenn es für Dich zu schwer wird, wenn Du merkst oder sehr starke Befürchtungen hast, dass Du Dein Selbstbewusstsein/-vertrauen nicht wiederfindest, wende Dich an einen Therapeuten in Deiner Nähe. Mit professioneller Hilfe geht es leichter. Natürlich ist die Hoffnung da, dass alles wieder gut wird, aber bedenke, wenn Dein Freund seinen Weg weg von der OSS geht, wird es auch für ihn nicht einfach.

Mein Partner und ich sprechen so oft miteinander, zum einen, weil ich immer noch nicht richtig damit umgehen kann, ich ihm vertrauen will, aber jedes Mal, wenn ich weiß, dass er eine Situation früher genutzt hätte zum Bilder/Videos ansehen und dazu zu ornanieren, dann frage ich mich selbst jedesmal bei solch einer Situation, ob er es nicht wieder macht, zum anderen, weil es ihm, auch wenn es ihm schwerfällt selbst zu mir zu kommen, gut tut.

Aber Zweifel sind immer noch da. Mein Partner ist seit 26.09. definitiv clean, und wenn mich dieses auch stolz auf ihn macht und meine Liebe eigentlich wieder nur noch wachsen lässt, ist mein Gefühlschaos, das immer noch bei mir vorhanden ist, nicht fähig, mir meine Ruhe zu lassen und aufzuhöhren, mir weiterhin diese miesen Fragen zu stellen, ob er es nicht doch wieder macht.

Und DU hast es zum Ende richtig gemacht, ihn auf diese Seite/das Forum hinzuweisen und ihm ein Ultimatum zu stellen, weil es DICH fertig macht.

Du hast Dich verbogen (genau wie ich damals), Du hast zeitlich auch akzeptiert und versucht für Dich zu ignorieren, aber das geht nicht gut. Das wird auch nie funktionieren.

Wichtig ist immer, dass der OSS erkennt, dass er süchtig ist und dass er etwas ändern will und zwar weil es ihm nicht gut tut, weil die OSS etwas verspricht, was sie nie halten kann aber ein OSS dennoch weitersucht, und nicht, weil er Dir keine Schmerzen mehr zufügen möchte, denn das kommt dann von ganz allein. ER muss das erkennen. Wenn er das erkannt hat, kann er gegen die Sucht ankämpfen und Du kannst ihn dabei unterstützen und ihm Kraft geben, durch Deine Liebe, diesen Weg weiterzugehen und ein Leben ohne OSS zu führen, aber es wird für Euch beide schwer werden. Und was genauso wichtig ist, verliere Dich nie wieder.

Sich zu verbiegen nur, damit der Partner glücklich ist, ist keine Lösung sondern Co-Abhängigkeit. Und Du warst definitiv co-abhängig. Informiere Dich über dieses Thema ebenfalls, damit DU nicht mehr in die Gefahr der Co-Abhängigkeit hineinläufst. Das ist ganz wichtig, denn Co-Abhängigkeit ist auch eine Sucht, und diese macht wiederum Dich selbst kaputt. (Ich war auch co-abhängig, habe eine gute Taktik darin entwickelt, denn was ich nicht sehe und weiß, macht er nicht, ganz schlecht für einen Co-Abhängigen, denn sie funktioniert so lange gut, bis man es sieht und dann bricht alles zusammen einschließlich man selbst).

Ich hoffe ich konnte Dir für den Anfang helfen. Es werden sicher noch einige Deine Geschichte lesen und Dir Antworten, je mehr Antworten, desto mehr Hilfe.

Liebe Grüße
Ai

PS.: Dein Thema war nicht zu lang, genau richtig um sein Gefühlschaos aufzuschreiben und in Worte zu fassen.


bearbeitet von Ai_Kisugi am 22.10.2007 11:03:45
22.10.2007 11:00:22   
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Hallo Chrie,

ich habe deinen Beitrag gelesen - und gedacht, der könnte von mir sein. Ich verstehe dich so gut! Mir geht es leider sehr ähnlich. Ich habe ebenfalls eine Persönlichleitsveränderung bei mir festgestellt, habe es aber darauf geschoben, dass ich wg. unseres Sohnes nicht mehr berufstätig bin. Ich war vorher auch selbstbewusst, und hatte viel Spass am Leben. Nun bin ich unsicher, und immer zweifelnd. Ich gehe nicht mehr auf Leute zu, meide Gruppen. Auch ich habe bereits an einen Therapeuten gedacht, weil ich echt Probleme hab. Das es daran liegen könnte...

Sie wissen nicht ansatzweise, was sie uns antun. Und wenn man sich so lange damit auseinandersetzt, und immer den Schmerz spürt, dann hast du keine Kraft mehr, nur für den anderen da zu sein. Dann sagt dir dein Körper, rette dich selbst! Aber es tut auch weh, alles aufzugeben, Pläne, Träume, Zukunft. Egal wie du dich entscheidest - es tut weh.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es völlig egal ist, ob du ihn unter Druck setzt oder nicht, das Ergebnis ist das gleiche. Nur wenn er wirklich will, geht was. Versuche nicht ihn zu verstehen. Ich denke, dass der Versuch dem mit dem Verstand beizukommen, ad absurdum führt. Sucht hat nichts mit Denken zu tun.


Bei uns ist leider auch fraglich, wie es weitergeht. Ich hoffe noch, und bin nicht so weit ihn zu verlassen. Aber ich befürchte, der Tag kommt.

Ich kann dir leider keinen Mut machen, davon könnte ich selber noch einiges brauchen. Aber du bist nicht allein, und ganz bestimmt sind nicht wir diejenigen, die Schuld sind.

Viele mitfühlende Grüße

Red


24.10.2007 12:46:56  
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