bert7 |
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Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Ich war in meiner Pornowelt frei von Bedrohungen. Jetzt höre ich auf mit den Pornos, bekomme Angst und will zurück. In der Pornowelt spürte ich meine Angst nicht.
Ich weiß vier Situationen, die mich dazu trieben, nächtelang Pornobilder zu sammeln und mich stundenlang dabei zu stimulieren, und den Orgasmus bis zum Gehtnichmehr hinauszuzögern:
1) Als der Vater meines Schwagers im Sterben lag, habe ich am Wochenende einen Porno-Exzess von 30 Stunden gemacht. Ich wusste mit der Situation des Sterbens überhaupt nicht umzugehen, und es war sicher Egoismus, mich so aus der Affäre zu ziehen. Mit Hilfe der Pornos konnte ich die Situation fast ganz verdrängen.
2) Exzesse gab es auch, als ich eine Beziehung zu einer Frau hätte aufbauen können... aber die Situation hat mich wieder vollkommen überfordert, und es kam wieder zu Porno-Exzess-Nächten.
3) Und diese Porno-Nächte kamen auch immer bei Stress im Beruf.
4) Ich bin Hals über Kopf in eine WG mit zwei fremden Menschen eingezogen. Der eine Mitbewohner war so seltsam, dass ich mich vor ihm fürchtete. Danach habe ich mich zurückgezogen und täglich 10 Stunden lang Pornobilder gesammelt... bis ich nicht mehr konnte.
Dabei habe ich immer Müsli gegessen und literweise Tee getrunken, um durchzuhalten.
bearbeitet von bert7 am 19.10.2007 10:45:22
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19.10.2007 10:03:46 | |
gabriele_farke |
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Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Bert,
willkommen unter den "Aussteigern"!
Du klingst noch sehr unsicher, aber vielleicht hilft Dir das Tagebuch hier, Dich ein wenig zu festigen und in Deinem Ausstieg aus der Onlinesexsucht zu ermutigen!?
Gegen Angst kannst Du etwas tun, bert. Angst scheint wirklich ein grosses Thema fuer Dich zu sein. Allerdings hast Du dies schon erkannt, das ist ja auch schon ein wichtiger Prozess. Hast Du schon mal mit einem Therapeuten ueber diese Aengste gesprochen? Du solltest das tun, denn es erwarten Dich sonst vermutlich weitergehende Abhaengigkeiten (z.B. Alkohol, Tabletten), weil Du vor der Verantwortung fuer Dein Leben und Dein Handeln nicht immer und ewig weglaufen kannst!
Nimm Dein Leben jetzt in die Hand. Therapeuten sind dafuer da, um uns Menschen zu helfen, wenn wir Hilfe brauchen. Vielleicht findest Du ja hier jemanden in Deiner Naehe: www.onlinesucht.de/hilfsangebote.html?
Alles Gute! GF
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19.10.2007 11:39:02 | |
bert7 |
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Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Danke für die Antwort.
Alleine schaffe ich das nicht, das merke ich gerade mal wieder. Ich bin mehr der Labile. Es sind Momente, wo alles stillsteht und nichts Besonderes los ist und wo ich gelassener als sonst bin: Genau dann fange ich wieder mit dem Pornosuchen im Internet an... Ich habe einen Suchbegriff bei Google eingegeben... diese Möglichkeit, und dass Google mir passende Antworten zu meinem Suchbegriff liefert, das ist schon wieder dieser Kick, und damit fängt es immer an.
Das beruhigt mich jetzt wieder, wenn ich hier schreibe. Ich habe dann auch nicht mehr weitergesucht.
Ich habe zwei Psychotherapeuten wegen einem Termin angerufen, aber die wollten nur Privatpatienten bzw. haben erst in einem halben Jahr wieder Plätze frei... in meiner Stadt gibts aber noch mehr Therapeuten.
Vielleicht passiert auch ein Wunder und alles ändert sich, ohne dass ich einen Therapeuten bräuchte. Mal abwarten.
Bis denn, Bert
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29.11.2007 21:33:48 | |
knoppers |
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Beiträge: 66 Mitglied seit: 25.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| hallo bert glaub nicht an das wunder, sonst wartest du ewig, ist meine meinung, nimm das selbst in die hand das ist viel wichtiger, weil du doch schon mit dieser aktion es selbst zu tun und zu handeln die verantwortung für dich SELBST übernimmst so wie Gabriele es formuliert hat. deshalb mach hier weiter, ich bin auch erst neu, aber ich merke schon dass es bestimmt nicht verkehrt ist sich hier mit sich selbst auseinander zu setzen. viel erfolg dabei knoppers
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29.11.2007 22:23:12 | |
bert7 |
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Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Ich habe gestern einem Neurologen/Psychiater gesagt, dass ich manchmal sehr viel im Internet bin. Er will das "mal beobachten", und hat mir einen neuen Termin gegeben. Ich bin mir nicht sicher, ob das schon Abhängigkeit ist, wenn ich mich in das Internet vertiefe, denn es schadet - und gefällt - nur mir. Ich hoffe dennoch, dass der Neurologe irgendwann zu mir sagt: Herr X, Sie haben die Störung XYZ und dagegen kann man dieses und jenes tun. Im Moment bin ich ratlos und verwirrt. Ich könnte nicht sagen, ob es mir gut oder schlecht geht.
bearbeitet von bert7 am 14.08.2008 20:42:26
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14.08.2008 20:37:47 | |
bert7 |
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Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Seit mehreren Wochen genieße ich das Leben ohne Abhängigkeitsverhalten. Es ist aber unterschwellig da. Ich lese das Forum, und es hilft mir, so gut wie in den letzten Wochen weiterzumachen. Das Forum ist so gut!!
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22.09.2008 08:00:36 | |
bert7 |
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Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Seit langem genieße ich das Leben. Im Moment ist eine Phase der Unsicherheit, denn ich bin arbeitslos und warte auf die Zusage eines Arbeitgebers zu einer Arbeitsstelle. Diese Unwägbarkeit hasse ich, sofort kommen Gedanken auf, mir meine Videos anzusehen. Das ist nicht gut. Ich beschließe, die DVDs mit den Videos zu löschen. Ich hoffe, ich werde auch nächstes Mal einen Eintrag hier in mein Tagebuch schreiben, statt diesen S****ß anzusehen.
Ich fotografiere gern. Ich beschließe, draußen rumzulaufen und zu fotografieren, wenn sich die OSS bemerkbar macht. Ich mache gute Fotos.
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03.10.2008 10:06:16 | |
bert7 |
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Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Ich war gestern bei einer Neurologin/Psychiaterin mit dem Fachgebiet Autismus, und meine Vermutung hat sich bestätigt: Ich bin ein Asperger-Autist. Ich freue mich über diese Erkenntnis, weil sie mir Klarheit verschafft hat.
Suchtverhalten habe ich keines mehr. Ich werde mich hier im Forum abmelden.
Alles Gute euch! Eure Texte haben mir auch auf meinem Weg geholfen. Ich danke der Gesellschaft, sie ist gut.
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31.10.2008 07:36:21 | |
bert7 |
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Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Asperger hin oder her, ich habe doch noch Suchtverhalten. Soeben habe ich meine angebrochene Flasche Wein in den Ausguss gegossen. Alleine saufen finde ich gefährlich, und genau dabei habe ich mich ertappt. Ich denke wieder daran, mich ins Internet einzuloggen und mir einschlägige Seiten anzusehen. Das ist Sucht, und dass ich mir gestern eine Flasche Wein für mich allein gekauft habe, das ist auch Sucht. Ich bin ein interessanter Mensch, aber mein Chef - ich habe wieder Arbeit - macht einen solch immensen Druck, dass ich mir wieder was genehmige - heimlich still und leise. Bisher nur zwei Gläser Wein - aber wie gesagt, ich giere nach Betäubung durch irgendwas. Das ist ganz bedenklich. Umso mehr, als ich allein ganz schnell versacke.
Ich kümmere mich nicht viel um andere Menschen, und ich brauche normalerweise auch keine Menschen um mich herum (wie gesagt bin ich Autist). Bloß allein drohe ich in ein autarkes/autistisches Leben mit Pornos und Wein unterzugehen. Oder ich reibe mich an dem Leistungsdruck in der Firma, wo ich angestellt bin, auf.
Gruß Bert
Gruß euer Bert7.
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29.11.2008 15:49:06 | |
karamba68 |
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Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Bert,
also ich bin kein Psychiater und kein Therapeut und möchte es nicht wagen, deren Diagnose in Frage zu stellen.
Die Dinge, die du beschreibst kommen mir jedoch sehr bekannt vor. Ich bin Süchtiger und ziehe mich in der Sucht vor anderen Menschen zurück, es kostet mich Überwindung, Freunde zu kontaktieren. Es kostet mich Kraft, mit meinen Kindern zu spielen. Ich bin ungebremst, baue mir eine Scheinwelt auf, suche in der Onlinewelt Kontakt.
Bert auch wenn du Autist bist; die selben Symptome sprechen bei mir selbst für Sucht.
Gruß
karamba
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29.11.2008 18:13:45 | |
bert7 |
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Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo Karamba,
deine Antwort tut mir gut. Ich danke dir. Das wollte ich noch schreiben: Ich kann auf dem Weihnachtsmarkt ganz alleine sein und bin glücklich.
bearbeitet von bert7 am 14.12.2008 19:18:32
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14.12.2008 19:13:07 | |
bert7 |
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Beiträge: 42 Mitglied seit: 10.10.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Ich will jetzt auf meine Seiten xxxx und yyyy !!! Sofort! Ich habe schließlich viel gearbeitet in der ganzen Woche, und ein bißchen Belohnung ist da ja wohl drin, oder???
Gestern abend habe ich Alkohol getrunken. Da fällt die Hemmschwelle, und prompt war ich auf meiner Seite xxxx. Immerhin habe ich ganz schnell die Kurve gekriegt, und nach zwei Minuten war meine Aktion zuende. Es fängt immer in ganz harmlosen Momenten an, scheint mir. In dem Augenblick habe ich gedacht: "Das hast du dir jetzt zum Wochenende verdient."
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15.02.2009 09:05:12 | |
ling |
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| [gelöscht]
bearbeitet von ling am 08.01.2013 12:20:41
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15.02.2009 09:29:55 | |
gabriele_farke |
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| Wie KANN denn Porno BELOHNUNG für Dich sein? Das ist, als würde ein Alkoholiker sich mit einem Schnaps "belohnen", weil er so lange abstinent war.
Ich dachte, diesn Denkprozess hättest Du hinter Dir?
Halte durch, G.
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15.02.2009 11:16:59 | |
bert7 |
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| Danke dir Ling, für deine Antwort. Danke auch dir, Gabriele. Ich habe mich über eure Antworten gefreut und atme erleichtert auf.
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29.03.2009 11:40:36 | |
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