Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 4 Mitglied seit: 21.09.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Hi
mal wieder einer der den Absprung nicht schafft – zumindest noch nicht. Das soll sich ja jetzt ändern.
Ich bin 23 Jahre alt und Student – noch ! Denn, wenn sich nichts ändert, bin ich das nicht mehr lange, da das Studium einfach zu sehr leidet.
Meine Geschichte begann schon vor vielen Jahren. Angefangen „etwas mehr“ als normal zu spielen habe ich wohl so im Alter von 15 Jahren. (v.a. Counter-Strike) Meine schulischen Leistungen hat es nicht allzu sehr beeinflusst. Hab halt vor jeder Arbeit 1 / 2 Tage gelernt und das hat immer für eine 3 oder so gereicht. Ob ich damals schon süchtig war weiß ich eigentlich gar nicht. Irgendwann wurde es halt eher mehr statt weniger. Seit einigen Monaten zocke ich allerdings kein Counter-Strike mehr. Hatte auch in den Jahren zuvor schon mehrmals eine halbjährige Pause. Das Aufhören war eigentlich auch kein großes Problem. War allerdings nur schade, um den ein oder anderen Kontakt, da ich manche „Zockerkollegen“ auch schon persönlich kennen lernen durfte. Der Kontakt konnte allerdings nur über das Zocken aufrecht gehalten werden. Seitdem ich CS deinstalliert habe, bin ich aber dementsprechend mehr in Foren unterwegs oder ich Poker. Hatte eigentlich gehofft, dass ich durch das Beenden meiner „Zockerkarriere“ mehr Zeit gewinne und die in das echte Leben, u.a. die UNI investieren kann. Aber irgendwie finde ich immer eine „Ersatzsucht“. Im Forum meines geliebten Fußballvereins kann man rund um die Uhr schreiben und auch die Pokertische sind immer geöffnet. Es ist also eher schlimmer und nicht besser geworden. Mein derzeitiges Leben besteht also mehr oder weniger nur aus dem Computer. Abends im Bett liege ich dann schon seit Wochen (oder eher Monaten) mit einem schlechten Gewissen und schwöre mir Abend für Abend, dass ich etwas änder. Aber am nächsten Morgen gibt es jedesmal ein Scheitern und damit verliert man auch den letzten Funken Selbstrespekt und auch das (eh schon kaum ausgeprägte) Selbstbewusstsein leidet. Am besten verdrängen kann ich das halt Online und so ist es ein ewiger Kreislauf, aus dem es kein Ausbrechen gibt. Die Wahrheit holt mich, dann aber doch immer wieder ein. So bekomme ich mittlerweile z.B. kein Bafög mehr, da ich nicht die erforderlichen Leistungen erbracht habe. All das schaffe ich vor meinen Freunden (ja zum Glück habe ich einige, mit denen ich am Wochenende auch schon mal gern etwas mache) und meiner Familie geheim zuhalten. Ob ich nun zu hause bin oder in meinem WG-Zimmer. Die Situation ist überall gleich. Wie gesagt mit meinen Freunden mache ich gern etwas und ich mache sogar relativ gern und regelmäßig Sport, aber in meiner Studienstadt kenne ich keinen mit dem ich etwas machen könnte und in meiner Heimatstadt bin ich nur alle 2 Wochen. Initiative ist ein Fremdwort für mich und so lerne ich natürlich auch niemanden kennen. Man könnte ja abgewiesen werden... So bin ich also meistens doch alleine und bin irgendwo online unterwegs. Und, wenn ich mal nicht vorm Computer sitzen, dann schaff ich es noch mir irgendein Programm im TV als „interessant“ einzureden. Ich komme also nie zu dem, was ich tun sollte. Versucht habe ich es schon mit 2-DO-Listen. Oder mit einem stoppen der Internetzeit, aber all das hat meistens nicht länger als den einen Tag funktioniert. Irgendwie bin ich immer wieder in den Abwärtsstrudel hineingeraten. Aber jetzt ist es Zeit, dass ich mal wieder eine andere Richtung kennenlerne. Es muss einfach wieder nach oben gehen. Wäre schön, wenn der Optimismus, der mich früher ausgezeichnet hat mal wieder zurückkommen würde. Für mich geht es um alles und da ich das weiß habe ich meinen Optimismus verloren und lebe eher mit Angstzuständen und Panikattacken. Das macht mich kaputt, wenn sich das nicht irgendwie ändert. Nur wie ? Ich bin mittlerweile ratlos. Am liebsten würde ich die Uhren zurückdrehen und das Leben noch einmal leben, aber ob es dann besser wäre ?
|
Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 4 Mitglied seit: 21.09.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Ich bin's nochmal
Hab heute immerhin mehr geschafft, als in den ganzen letzten Wochen. Hab Bewerbungen für mein Praktikum fertig gemacht, die hätte ich zwar am besten schon vor einem Jahr verschickt, aber naja... Den Rest des Tages hab ich dann allerdings wieder in Foren verbracht. Zum einen die üblichen aber auch hier hab ich extrem viel gelesen. Da kamen des öfteren ungute Gefühle hoch. Auch bei einigen Schilderungen von OSS hab ich mich wieder erkannt. Irgendwie hab ich wohl nicht nur die eine Sucht.
Ich denke, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn ich auch so ein Tagebuch schreibe. Schaden kann es sicherlich nicht.
|