Beiträge: 21 Mitglied seit: 18.06.2007 IP-Adresse: gespeichert
"[...]Suchtexperten wie Dr. Stuart Gitlow von der American Society of Addiction Medicine und Mt. Sinai School of Medicine in New York sehen allerdings in einer exzessiven Nutzung von Computerspielen nichts, was "einer komplexen physiologischen Erkrankung wie dem Alkoholismus oder anderen, durch Substanzmissbrauch verursachten Störungen gleicht". Von Sucht könne man bei Computerspielen nicht sprechen.[...]"
Kompletter Artikel zu lesen unter: http://www.heise.de/newsticker/meldung/91708
Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
ich frage mich wirklich, was noch geschehen muss, um es in die Koepfe der Menschheit zu bekommen :-((((
Wir werden diese Anonymitaet und Scham durchbrechen muessen und in die Welt hinausschreien, sonst brauchen wir bis zur Anerkennung der Sucht noch weitere 10 Jahre.
Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert
nein bei den Amerikanern ist nichts schädlich,warum nur ? Das ausführlich zu Erläutern braucht Monate .:-p tinitus
Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen. Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation. tinitus
Beiträge: 21 Mitglied seit: 18.06.2007 IP-Adresse: gespeichert
Vielleicht wäre ein guter Ansatz der, die eigene Position in Anbetracht der Aussagen von doch namhaften Wissenschaftlern und Experten einmal selbstkritisch zu prüfen.
Beiträge: 30 Mitglied seit: 18.12.2006 IP-Adresse: gespeichert
Ein anderer Auschnitt aus dem zitierten Artikel: Empfohlen wird die Aufnahme der Internet- und Computerspielsucht als psychische Störung, auch wenn es bislang ebenso wie für die Verursachung von Aggression für das Bestehen einer Computerspielsucht keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege gibt. Würde Computerspielsucht als psychische Störung gelten, dann wäre es auch leichter, die Kosten für Therapien von den Krankenkassen übernehmen zu lassen. Daneben soll sich die APA dafür einsetzen, dass mehr Forschung über Langzeitfolgen von Internet und Computerspielen gefördert werden. Kinder sollen nicht mehr als zwei Stunden täglich Bildschirmmedien nutzen.
Damit wird auch deutlich, dass es sich hier primär um einen Streit um die genaue Einordnung von Computer- und Internetsucht in den Diagnoserahmen des DSM-IV handelt. Unbestritten ist hingegen, dass es sich um eine therapiebedürftige psychische Störung handelt. Die Trennung zwischen substanzgebundenen und nicht substanzgebundenen Abhängigkeiten ist schon alt; daraus lässt sich jedoch nicht ableiten, dass substanzungebunde Abhängigkeiten wie etwa Glücksspielsucht, die schon länger "flächendeckend" therapiert wird, harmlos seien.
Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
Nun, Martin, sich selbst zu hinterfragen, ist nie verkehrt, gell?! ;-)
Allerdings beziehe ich meine Position zur Onlinesucht nicht aus den Aeusserungen wissenschaftlicher Experten, und wenn sie noch so "namhaft" sind, sondern einzig und allein aus der taeglichen Praxis. Und wenn einer dieser "namhaften" Herrschaften sich mal eine Woche Zeit naehmen und wirklich mal den Alltag mit Onlinesuechtigen erleben wuerden, dann kaemen sie unter Umstaenden auch zu dem Schluss, dass wir es mit einer Sucht und allen den dazugehoerigen Kriterien zu tun haben.
@Flaschengeist Ja, genau darum geht es - ums liebe Geld. Um Leistungen, die dann von der Krankenkasse uebernommen werden muessten (dabei ist das in der Onlinesucht-Therapie schon laengst der Fall, spricht aber keiner drueber). Aus dem Grunde ist diese Sucht in Deutschland auch noch nicht nach ICD-10 anerkannt, sondern wird immer noch als "Stoerung der Impulskontrolle" gehandelt.
Ich stehe in den Staaten mit Kimberly Young in Verbindung, die mir erst neulich schrieb, dass in DSM-V beantragt sei, die Internetsucht mit einer Essstoerung gleichzusetzen, weil die beiden Diagnosen unmittelbar zusammenhaengen sollen.
Beiträge: 1 Mitglied seit: 12.04.2007 IP-Adresse: gespeichert
Vielleicht wäre es in diesem Zusammenhang ganz sinnvoll auch mal die Originalquellen anzuschauen und nicht nur die Presseverlautbarungen zu lesen! http://www.ama-assn.org/ama1/pub/upload/mm/467/csaph12a07.doc In dem Gutachten werden sehr konkrete Handlungsschritte gefordert, die NICHT danach aussehen als wäre da kein Problem. Die Forderung nach mehr Forschung ist durchaus legitim. Das Thema ist vertagt... nicht aus der Welt! Von daher ist der Artikel etwas irreführend.