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Beiträge: 32 Mitglied seit: 23.05.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Ich habe mich mit Interesse durch den Inhalt dieser Seiten geblättert. Viele Angehörige erzählen von Kindern oder Partnern die exzessiv World of Warcraft spielen. Dabei habe ich den Eindruck, dass es den Ratsuchenden oft schwer fällt den Betroffenen zu verstehen, was in meinen Augen einer Lösung des Problems im Wege steht. Die Geschichten haben mich oft stark berührt, ich möchte deshalb meine Hilfe anbieten. Ich bin selbst aktiver WoW Spieler und als Medieninformatik-Student im 8 Semester habe ich eine gewisse Grundkompetenz in Sachen Medienwirkung. Ich würde den Eltern die hierherkommen um Rat zu suchen, gerne helfen eine Brücke zu ihren Kindern zu schlagen. Wenn man als Jugendlicher das Gefühl hat Eltern würden einen nicht verstehen, dann lässt man sich auch nichts sagen und jegliche Einschränkung (z.B. der Internetzeit) wird als ungerechtfertigt verstanden. Der einzige Weg aus der Sucht setzt aber immer eine Einsicht des Betroffenen voraus.
Noch ein paar Worte zu mir und was ich meine wenn ich sage ich spiele "aktiv" World of Warcraft. Ich bemühe mich mal so zugänglich wie möglich zu schreiben.
World of Warcraft spiele ich seit Herbst 2004, als es in Deutschland auf den Markt kam war ich sofort mit dabei. Mittlerweile habe ich in meinen Haupt-Charakter etwa 80 Tage Zeit gesteckt. Insgesamt dürfte ich mich noch weit länger mit dem Spiel beschäftig haben. Meine Gilde ist eine von 2 Hardcore-Gilden der Allianz auf meinem Server. (Nicht alle Spieler spielen in der selben Spielwelt, was sich mit 5,5 Millionen Abonennten schwierig gestalten würde. Stattdessen gibt es einige hundert paralleler Spielwelten, sogenannte Server.) Seit die zwei schwersten Boss-Gegner im gegenwärtigen Spiel regelmäßig fallen warten wir auf neuen Inhalt, was ziemlich viele freie Abende bedeutet, solange es unbesiegte Boss-Gegner gibt raiden wir fast täglich. Ich habe den Ehrgeiz zu den Spielern zu gehören die neue Inhalte als erste angehen und auch bewältigen. Das (seltene) Gefühl, zusammen mit 40 Gleichgesinnten und nach möglicherweise Wochen voller harter Arbeit einen neue Boss-Gegner besiegt zu haben, den 95% der Spieler noch nicht einmal gesehen haben, macht für mich den Reiz des Spiels aus. Jeder Spieler versucht sich irgendwie von der Masse abzusetzen, und innerhalb der Spielwelt etwas besonderes darzustellen. WoW bietet da zahlreiche Möglichkeiten und alle haben eins gemeinsam: sie erfordern viel Zeit. Wenn man eindeutig zu viel Zeit mit dem Spiel verbringt, dann gibt es zwei Lösungen. Man kündigt den Account, löscht den Charakter und hofft dass man niemals wieder in eine ähnliche Situation kommt, oder man lernt Selbstdisziplin, zeigt Organistionsvermögen und setzt die richtigen Prioritäten, steckt sich Ziele die schaffbar sind und einen trotzdem befriedigen. Das mag zwar schwerer sein aber das sind alles Fähigkeiten die man auch im realen Leben dringend braucht. Dabei können Eltern unterstützen, wenn sie die Mechanismen des Spiels verstehen.
Also, wie gesagt, ich würde mich freuen wenn ich dem ein oder anderen Helfen kann besser zu verstehen was den Angehörigen so viele Stunden vor den Bildschirm fesselt.
Grüße, -lith
/Edit: Anstatt ins Bett zu gehen, nochmal ins Forum schauen und 2 Stunden den Post umschreiben. Das war wieder typisch.^^
bearbeitet von solf am 19.08.2008 01:56:11
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