Beiträge: 189 Mitglied seit: 22.08.2006 IP-Adresse: gespeichert
Ich lese da weniger Sucht denn Sehnsucht. Mir fällt es nicht leicht alleine zu sein. Und damit unsicher ob ich jemanden finde. Ich hatte etwa nie einen ONS. Oder auch nur ähnliches. Und überhaupt bevor ich meine erste Freundin hatte (das ist zum Glück schon länger her) hatte ich das Gefühl nie würde eine Frau etwas von mir wollen.
Ich kann mir also nur versuchen vorzustellen wie traurig es für dich ist. Noch nie jemanden gefunden zu haben.
Ich lese, dass du jemand bist der sehr unsicher ist. In dem Sinne als Du dich bemühst dich sozial zu verhalten aber wohl eher der "perfekte Schwiegersohn" bleibt denn du selber.
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass bei mir - als dem stets bedacht eher ungefährlich wirkenden Mann - es sehr stark darum ging, dass ich mir nicht zugestanden habe auch ein wenig Macho zu sein (besser kann ich das nicht ausdrücken ich will wirklich keiner sein dann würde mir auch etwas fehlen zum Menschen).
Ich lese da also eher, dass Du dir schwer tun würdest jemanden anzusprechen. Oder vielleicht wahrzunehmen, dass du angesprochen wirst.
Ich habe oft erst Jahre später realisiert, wer versucht hat mich ins Bett zu schleifen weil ich es mir nicht vorstellen konnte in der Situation. Wer weiß vielleicht ist das bei dir auch der Fall.
Das heißt natürlich nicht, dass Du keine Suchtprobleme hast. Ich kann das nicht wissen ich lese, Du hast das Gefühl, dass Du die Kontrolle verlierst und es Dir schadet. Das gilt soweit ich weiß als sehr zuverlässiger Indikator.
Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Macman,
"Selbstzerstörerisch" ist wohl das Schlüsselwort, das durchaus zu "Sucht" gehört... Ich lese viel von dem was Du auch empfindest, hinz. Und/aber dazu - und das finde ich wichtig! - noch so etwas wie "sich von Anfang an schuldig fühlen" für jegliche Form von Selbstbefriedigung/Autoerotik. Das fiel mir sehr ins Auge.
Ich weiß nicht, Macman, aber irgendwie kommt es mir vor, als hätte man Dir evtl. ganz früh beigebracht, dass das etwas grundsätzlich "Schlechtes" sei? Ich lese ganz viel Schuldgefühl zwischen den Zeilen, nicht "nur" Sucht. Dieses "danach alles vernichten wollen/müssen" brachte mich darauf...
Es widerstrebt mir eigentlich, Dir "therapeutisch anmutende" Fragen zu stellen - Du musst hier/mir auch gar nicht antworten, vielleicht also nur als Denkanstoß: ab wann wolltest Du denn "Material vernichten"?
Und dann noch etwas: Es wird sich immer sehr viel Sorgen um die Mädchen gemacht wegen des "ersten Mals". Und (nicht nur) deswegen wird darüber auch "traditionell" mehr und offener gesprochen. Ich habe aber sehr viele gute männliche Freunde, mit denen ich viel und oft geredet habe - auch darüber. Und so langsam bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass Jungs/Männer sehr alleine gelassen werden damit - auch mit dem Druck "es endlich mal zu tun", "Mann werden/sein wollen"... Leider gibt's ganz viele, die es irgendwann einfach nur noch "durchziehen wollen" - und, ganz ohne es in dem Moment oder später zu bemerken, sich dabei selbst weh tun.
Aber gut, genug davon :-) Macman, das wird schon noch was mit Dir. Sollte das mit dem Löschen immer noch so sein (und NUR dann): Mag eine GANZ blöde Idee sein, aber bei Dir (alle anderen hören jetzt mal geflissentlich weg!!!) würde ich fast vorschlagen: versuche als erstes, den Kram nicht mehr sofort danach zu vernichten, sondern sieh ihm ganz nüchtern ins Gesicht (DANACH!). Ist bestimmt ein Kraftakt. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es erstmal hilft - "wegmachen" kannst Du es sowieso nicht.
Viel Kraft wünscht dir Ratlos
P.S. 1. Ooops, das ging parallel - Elternhaus...(da schrieb ich noch an meinem Beitrag) 2. Nein, eine Freundin löst das Problem nicht. Leider! :-) Du musst lernen, ein bisschen zu REDEN! Und aufhören zu glauben, dass dann etwas "Schlimmes" passiert. Passiert Dir hier doch auch nicht ! ;-) Schicke Dir ne ordentliche Portion Mut!
Beiträge: 543 Mitglied seit: 10.01.2007 IP-Adresse: gespeichert
Hallo MacMan,
ich sehe viele Paralellen zu mir. Auch ich hab in jungen Jahren Sexheftchen vom Bruder heimlich angesehen. Mit 18 in die nächst beste Videothek gerannt und Pornos ausgeliehen, ich glaub normale Filme hab ich mir nie ausgeliehen. Als wir Internet bekommen haben und ich das erste Mal alleine war, landete ich das erste Mal im Sex-Chat. Kann einiges Nachvollziehen. Auch ich war schüchtern, ich habe, glaube ich, in meiner Teenagerzeit kein einziges Mal mit einem Mädchen auch nur mal geknutscht.
Mein Glück war, so doof es auch klingt, die Bundeswehrzeit. Ich musste lernen, mich alleine durchzusetzen. Die Mädchen aus meiner Clique rieben sich verwundert die Augen. Ich konnte plötzlich auch mal ne freche Antwort geben, mal ne zweideutige Aussage machen….. Irgendwann hat es dann auch mal mit ner Frau geklappt, d.h. ich hatte Sex! Vielleicht suchst Du Dir ja mal ein Hobby, dass Frauen und Männer nachgehen, z.B. Tanzen, Tennis spielen usw. Versuchs halt mal.
Ich kann mich nur Ratlos anschließen, hab Mut. Komm aus Dir heraus und sag dir ich bin ich! Hast Du Dich eigentlich mal gefragt, was passiert wenn Du mal was falsches sagst oder tust? Ich denke, man kann sich dann immer noch entschuldigen,oder? Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das manchmal leichter gesagt ist als getan! Aber wenn man gar nichts tut, siehst Du ja wohin das führt…
Zu Deiner Onlinesucht kann ich nur sagen, dass das weniger mit oberen Problem zu tun hat. Ich werde im Mai 12 Jahre verheiratet sein und bin auch OSS! Versuchs vielleicht mal beim nächsten Therapeuten, vielleicht waren die ersten drei ja Luschen.
Beiträge: 189 Mitglied seit: 22.08.2006 IP-Adresse: gespeichert
sucht und flucht gehen wohl einher - das ist wohl zumeist so. aber die flucht ist es vielleicht was die sucht treibt.
Du schreibst, dass Therapie für dich ekinen Sinn hatte. woran sind eigentlich deine Therapieversuche gescheitert denkst du?
dass du dort auch so verschlossen warst?
ich bin nich kompetent was so fragen von soziophobie betrifft (owohl ich wohl persönlich da auch eher betroffen bin) - aber was wäre eigentlich mit einer gruppe? oder glaubst du du würdest da nie was sagen? oder nur versuchen nett zu sein? vielleicht wäre das ein rahmen um zu lernen wie es geht.
Beiträge: 189 Mitglied seit: 22.08.2006 IP-Adresse: gespeichert
Hm. kann dann wohl einfach Zeit kosten. Ich denke es geht nicht so sehr darum auf Fragen ehrlich zu antworten als zu versuchen wirklich dort zu sein. Viel von dem was in einer Therapie passiert spielt sich nicht in den Fragen ab. Sondern im hier und jetzt in der Therapie. Also ehrlich wohl eher in einem emotionalen Sinne glaube ich ist wichtiger. Was würde passieren wenn du zu einem Therapeuthen gehst und ihm schilderst wie es dir mit Therapie geht. Und dabei ehrlich bist. Und schaust was passiert?
90%? Echt ich habe mal eine Gruppe gesucht und die hatten immer eher das gegenteilige Problem. Aber vielleicht war das bei mir auch Zufall. Es gibt jedenfalls sciher welche die nicht so aussehen von der Mischung her denke ich.
Und was ist da in der Gruppe passiert? Was waren da für Reaktionen deiner Meinung nach?